Steffen Meltzer, Gastautor / 07.08.2024 / 12:00 / Foto: Pixabay / 107 / Seite ausdrucken

Artikeltyp:Meinung

Der geniale Messer-Plan der Polizei-Gewerkschaft

Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) will die Zahl der Messerangriffe senken: Potentielle Messerstecher sollen belohnt werden, wenn sie ihr Messer abgeben. Das Modell ist bestimmt ausbaufähig.

Aktionismus und Populismus und brotlose Kunst: Der GdP-Vorsitzende hat eine glorreiche „Idee“. Er lässt sich zitieren:

„Verbotene und gefährliche Messer müssen schnell aus privaten Händen entfernt werden, für mehr öffentliche Sicherheit. Bereits 2009 habe die Politik über eine sogenannte ‚Abwrackprämie‘ für (Schuss)Waffen diskutiert. Angesichts steigender Fallzahlen sei es dringend geboten, diesen Ansatz mit Blick auf Messer erneut zu verfolgen. Damit diese Maßnahme effektiv ist, muss die Bundesregierung für Abgebende ernsthafte Anreize schaffen. Konkret könnte das bedeuten: ein Jahr Netflix für die Abgabe eines verbotenen Butterfly-Messers.“

Was für ein wohlfeiler Vorschlag aus dieser Gewerkschaft. Der „Ideenersteller“, der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, war einst Bürovorsteher des SPD-Innensenators in Bremen.Ich gehe davon aus, bei einem Gewerkschaftsboss, der nicht nur Jasager um sich geschart hat, hätten Mitarbeiter diplomatisch vor einer solchen Veröffentlichung „geraten“, noch einmal eine Nacht darüber zu schlafen. Oder man hätte besser vorher noch einmal einen Stuhlkreis gebildet.

„Unglückliche Vorschläge“ haben auch immer einen gehörigen Anteil unfreiwilliger Selbstoffenbarung. Ich möchte dem nicht nachstehen. Deshalb meine Ergänzungen: Wenn die noch in Fahndung stehenden RAF-Mitglieder ihre Beute aus den Raubüberfällen auf Geldtransporte zurückgeben, dürfen sie die Hälfte als Belohnung behalten. Außerdem sollten sie Straffreiheit und eine angemessene monatliche Apanage durch die arbeitenden Steuerzahler erhalten.

Ein kostenloses Jahr Netflix ist eindeutig zu wenig

Für den Rest an Kriminalitätsbekämpfung stellen wir überall Schilder auf: „Messer verboten!“. Wird bestimmt ein Riesenerfolg! Müssen sich nur noch alle Kriminellen mustergültig daran halten, sich brav bei der Polizei melden und die verbotenen Gegenstände mit einem liebevollen Dankschreiben abgeben. Zukünftige strengere Messerverbote und Verbotsschilder: Dem Rest rate ich, nicht aus Versehen sein Taschenmesser zum Schneiden des Apfels zur Mittagspause auf der Arbeit mitzuführen. Schnell steht man dann als Unhold da, der verbotene Dinge mit sich getragen hat.

Apropos Belohnungssystem für Kriminelle: Ein kostenloses Jahr Netflix ist heutzutage eindeutig zu wenig. Man sollte sich nicht so kleinlich anstellen. Stattdessen könnten alternative Geschenke wie Gutscheine für Übernachtungen im 5-Sterne-Hotel, E-Autos (die auf Halde stehen und sowieso weg müssen), ein gemeinsames Abendessen mit einem besonders einflussreichen Politiker, Freiflüge ins Casino nach Las Vegas (bitte keine Kurzflüge wegen des Klimas, Sie wissen schon) oder sechswöchige Kreuzfahrten (natürlich Kabine mit Balkon) auf den Weltmeeren infrage kommen. Das hängt davon ab, wer wie viel bei der Polizei abgibt.

Es können Bonuspunkte erarbeitet werden, wenn der Gewohnheitskriminelle von Zeit zu Zeit neue Messer abgibt. Ähnlich einem Schneeballsystem kann man auch andere Personen melden, die solche Verbotsgegenstände besitzen. Das wird dem Melder, ähnlich einem Schneeballsystem zugute geschrieben und erhöht das Punktekonto. Das steigert den Wert der in Aussicht stehenden Begehrlichkeiten.

Täter wurden sie nur wegen der Diskriminierungen

Es macht ebenso Sinn, andere Kriminelle zu überfallen und diesen Butterflymesser, Faustmesser, Springmesser usw. zu rauben, um sie im Sinne der neuen GdP-Messeramnestie der Polizei ordnungsgemäß vorzulegen. Besonders vorbildliche Gangster könnten auch in der überregionalen und lokalen Zeitung positiv hervorgehoben werden. Sie berichten dabei aus ihrem Leben und wie erfolgreich ihr „Geschäft“ bisher ablief. Täter wurden sie selbstverständlich nur wegen der vielen Diskriminierungen. Das muss auch mal klargestellt werden.

Man verzeihe mir meinen Sarkasmus. Ich kann nur den Ministerien und Behörden (diesmal) ernsthaft abraten, diesen GdP-Vorschlag ernsthaft zu prüfen. Für „gewitzte Vorschläge“ sind hier nämlich ganz andere zuständig. Fragen Sie Herrn Böhmermann im ZDF.

Ach ja, nur so am Rande: Zum Töten eines Menschen reicht auch ein triviales Küchenmesser von sechs Zentimetern Länge aus. Kein verbotenes Messer ist dafür nötig.

Steffen Meltzer ist Buchautor von „Ratgeber Gefahrenabwehr: So schützen Sie sich vor Kriminalität – Ein Polizeitrainer klärt auf.“ Zuletzt erschien von ihm „Die hysterische Republik“ von Steffen Meltzer (Hrsg.), 2021, Potsdam: Ehrenverlag. Hier bestellbar.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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Ralf Pöhling / 07.08.2024

Normalerweise stelle ich mich auch in Grenzfällen vor die Polizei, weil ich weiß, wie knochenhart der Job ist. Ich bin von euch ja nicht weit entfernt. Wenn ich aber sehe, was da bisweilen für ein geistiger Dünnschiss zumeist aus den Chefetagen kommt, fehlen mir fast die Worte. Ein Jahr Netflix für die Messerabgabe… Hat die GDP einen Sponsorvertrag mit Netflix oder was soll das für ein dusseliger Vorschlag sein? Ich weiß schon was dann kommt, falls das umgesetzt wird: Die Zielpersonen kaufen sich alle einen Haufen günstiger Messer, lassen sich dann absichtlich andauernd von der Polizei erwischen, bis der gesamte Clan mit Netflix Abos auf lau versorgt ist und füllen ihren Messerbestand dann wieder auf, ohne sich danach von der Polizei erwischen zu lassen. Abgesehen davon, dass eine banale Rasierklinge ausreicht, um jemanden so zu filetieren dass er in 10 Minuten ausblutet, Straßenpenner kennen den Trick schon lang (Stichwort: Gürtelschnalle), sind Messer überall verfügbar und werden es immer sein. So was basteln sich selbst die Knackis im Knast mal eben selbst. Ich wiederhole jetzt noch mal was ich seit Jahren predige: Das einzige, was einen Messerangriff sicher aufhält, ist eine Schusswaffe, abgefeuert aus sicherer Distanz. Da man nicht jeden im Land bei der Polizei einstellen kann und der Sicherheitsapparat genauso unter Fachkräftemangel leidet wie auch die Wirtschaft, führt langfristig an einem bewaffneten Volk nichts vorbei. Gerade die ins Radikalislamische und Kriminelle tendierende arabische Unterschicht hat enorme Zuwanderungs- und Geburtenraten. Wenn das so weiter geht, haben die uns bald von der Bevölkerungsdichte überholt und machen das ganze Land platt. Inklusive der Polizei auch, weil Masse üblicherweise Klasse schlägt. Das kann man nur kontern, indem man endlich die Waffenscheinvergabe lockert und den dafür geeigneten Teil des Volkes bewaffnet, damit er sich im akuten Fall selbst verteidigen kann, bis die Polizei eintrifft. Einen herzlichen Gruß...

Sam Lowry / 07.08.2024

Gilt das eigentlich nur für Messerstecher oder auch für Doitsche? Gilt das auch für 1-Euro-Messer aus dem KiK? Fragen über Fragen…

Peter Groepper / 07.08.2024

@Dr. Ralph Buitoni / 07.08.2024 Der geniale Plan erinnert …… — Das Ende der Geschichte: die Behörden stellten die Zahlungen wegen viel zu hoher Kobra Einlieferungs-Zahlen ein. Daraufhin entließen die Züchte ihre Kobras einfach in die Freiheit…..

A. Ostrovsky / 07.08.2024

Ich musste auf meinem Schulweg zwei Mal an einem Milchladen vorbei. Der war in einem einzeln stehenden Haus, die beiden Häuser daneben, waren durch Bomben zerstört worden und die Ruinen abgerissen. An dem einzeln stehenden Haus konnte man auf der Straßenseite vorbei gehen, oder auf der Rückseite. Auf der Rückseite standen Kästen mit leeren Milchflaschen. Pfandflaschen, im Regen, immer sechs oder acht in einem Kasten. Wenn man zum Vordereingang hinein ging, in den Laden und drei Milchflaschen abgab, bekam man insgesamt 15 Pfennige. Die Verkäuferin stellte dann die Flaschen hinter das Haus, in die drei leeren Positionen des obersten Kastens. Und ischwör, ab der fünften Klasse hatten die Jungen alle ein kleines Taschenmesser. Das brauchte man einfach, weil ja die anderen auch eins hatten. Ich konnte das Messer auf zehn Meter so werfen, dass es in einem Baumstamm stecken blieb. Alle anderen Jungen konnten das auch, bis auf die, die auch nicht richtig pfeifen konnten. Solche gibt es auch immer. Wer sich das mit dem Abgeben des Messers ausgedacht hat, kann bestimmt nicht pfeifen.

Jochen Lindt / 07.08.2024

Wenn er angeboten hätte die Öff-Rechtl.Medien umsonst zu sehen , würde kein Mensch drauf eingehen, und kein einziges Messer würde abgeliefert.  Haha. Der Mann kennt sich aus.

M. Besler / 07.08.2024

Schneidige Idee…

Else Schrammen / 07.08.2024

Wie auf einem orientalischen Basar: Feilschen was das Zeug hält! 1 Führerschein abgeben = 1 Jahr Deutschland-Ticket (und danach, liebe Senioren, mit dem Bus zu, Bau,arkt, 1 Saxk Zement schultern?). Clan-Nitglied, Diebstahl im “Grünen Gewölbe” = Gib 3 Stücke zrück, behalte den Rest (und wo bleibt die Riesen-Gold,ünze?). Ein Piks mit mRNA-Giftbrühe = 1 Bratwurst (Genusszeit 10 Minuten, Long Covid wie lange?).  Oberbürgermeister-Wahlkampf München, SPD zuhören = 1 Bratwurst (nochmals Bratwurst, und hat’s geholfen, bessere Politik?). Und heute der grandioseste Vorschlag:  1 Messer = 1 Jahr Netflix (gibt’s Netflix wenigstens auf Arabisch, weil sonst keiner tauschen will?). Da sieht man, wie gut wir uns bei unseren Gästen schon integriert haben. Wann darf ich mal tauschen, z. B. tausche 1 Brille gegen 2 Glasnausteine oder 2 Inline-Skates gegen 1 Rollator oder so ähnlich! Nun sind Gewerlschafter im Allgemeinen nicht immer so auf Zack wie ein Weselsky, der gamz alleine Deutschland lahmlegen kann. Über den lachen Bahnkunden nur selten, im Gegensatz zum Vorsitzenden GdP (nicht die Bahnkunden, alle!). Hätte der gute Mann wenigsrens das nächste Sommerloch f+r die Verkündung des genialen Vorschlags genutzt oder zumindest den 1. April! Aber so?

Patzina Helmut / 07.08.2024

Bratwürste gehen bei Moslems nicht so “gut”. Ein seltsam Land, dieses Buntland. Anscheinend ist es Vorraussetzung, höhere Posten zu bekommen, je mehr man Blödsinn verzapft. So geplant und politisch gewollt, dieses Land zu islamisieren. Migrationspakt wirkt.

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