Alexander Horn, Gastautor / 20.11.2024 / 16:00 / Foto: K.I / 27 / Seite ausdrucken

Der gekaperte Staat

Die Politisierung des Lebens und der Wirtschaft schreitet weiter voran. Das unterhöhlt den gesellschaftlichen Wohlstand: Deshalb brauchen wir einen neuen Leitgedanken: „Weniger Politik wagen“. Der Wirtschaftshistoriker Michael von Prollius erläutert warum.

Dass die gängige Bezeichnung für die wirtschaftliche Ordnung in Deutschland noch immer „soziale Marktwirtschaft“ laute, ist für Michael von Prollius ein Etikettenschwindel. Das legt der Historiker, Publizist und Gründer des Forum Freie Gesellschaft in seinem dieses Jahr erschienenen Buch „Wirtschaftsfaschismus. Extremer Etatismus in Aktion“ dar. Denn weder habe das Wirtschaftssystem in Deutschland noch die seit langem praktizierte Wirtschaftspolitik etwas mit dem zu tun, wofür die Gründerväter der Sozialen Marktwirtschaft einst eintraten (S. 26). Wilhelm Röpke, Alexander Rüstow, Ludwig Erhard, Walter Eucken, Franz Böhm und auch Alfred Müller-Armack – alle lehnten, so von Prollius, „die uferlosen Eingriffe von Politikern und Bürokraten in die Lebensgestaltung der Bürger als Konsumenten, Arbeitnehmer und Arbeitgeber, als Unternehmer und als Wähler ab“, weil sie „die langfristige Gefährdung von Marktwirtschaft und offener Gesellschaft und deren Kippen in autoritäre Formen“ erkannten.

Aus diesen prinzipiellen Gründen war der Wohlfahrtsstaat, den sie als Ausuferung des Sozialstaats betrachteten, ein wichtiges Ziel ihrer fundamentalen Kritik (S. 27). Nichts sei, so der damalige Bundewirtschaftsminister Ludwig Erhard, „unsozialer als der sogenannte ‚Wohlfahrtsstaat´, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken lässt.“ Franz Böhm warnte bereits damals vor einer „Refeudalisierung der Gesellschaft“ durch den Druck privilegierter Sonderinteressen. Dadurch sterbe die Freiheit sanft und sukzessive im Namen umverteilter Gerechtigkeit.

Die neoliberale soziale Marktwirtschaft sei spätestens mit dem Wechsel zur sogenannten „aufgeklärten Marktwirtschaft“ unter Karl Schiller gestorben, denn mit dem Stabilitäts- und Wachstumsgesetz von 1967 zog der Staat offiziell die Verantwortung für die Wirtschaft an sich und „etablierte endgültig das Mischsystem einer staatlich überformten Wirtschaft“, so von Prollius (S. 28). Die dennoch – aus etatistischer und linker Perspektive – übliche Etikettierung des heutigen wirtschaftlichen und politischen Systems und seiner Missstände als Neoliberalismus, wie auch andererseits die etwa von Liberalen vorgenommene Etikettierung des gleichen Systems als tendenziell oder sogar faktisch neosozialistisch, verdecke die tatsächliche Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft sowie die echten Übelstände. Es dränge sich die bedeutende Frage auf: „In welchem politisch-ökonomischen System leben wir?“ (S. 26)

Etatismus

Dieser Frage spürt von Prollius in einer politökonomischen Analyse nach und schickt voraus, dass die heutige Wirtschaft und Wirtschaftspolitik oder jedenfalls in der Tendenz in Richtung eines extremen Etatismus weisen. Nicht nur das Wirtschaftsleben, sondern auch das Leben insgesamt sei in der „post-neoliberalen Zeit“ von etatistischen Schüben gekennzeichnet, die den Staat sukzessive zum Instrument von Sonderinteressen machen und die typischerweise bereits ein Ergebnis dieser Sonderinteressen sein können und faktisch auch heute schon sind.

So beklagt von Prollius völlig zu Recht die Rettung der Banken während der Finanzkrise 2008 und der anschließenden Euro-Krise als „Finanzkrisen-Etatismus“, der zu einer Sozialisierung der Schulden bei gleichzeitiger Privatisierung der Gewinne geführt hat. Auch das für eine funktionierende Wirtschaft fundamentale Haftungsprinzip wurde außer Kraft gesetzt. Dieser Etatismus zerstört jedoch nicht nur grundlegende wirtschaftliche Prinzipien und Regeln, etwa dadurch, dass die EZB mit Anleiheaufkäufen verbotene Staatsfinanzierung betreibt und Unternehmen finanziert, Klimapolitik ohne Mandat betreibt und mit ihrer Geldpolitik eine zentrale wirtschaftspolitische Rolle übernommen hat, obwohl ihre ausschließliche Aufgabe die Sicherung der Geldwertstabilität ist. Der heutige Etatismus bediene außerdem Partikularinteressen, wie etwa beim staatlich dirigierten Umbau der Energiewirtschaft mit gigantischen Umverteilungen und Subventionen oder durch die zutiefst antisoziale Geldpolitik, von der die Reichsten profitieren, während die nicht Vermögenden verlieren. Und er führt zudem zu volkswirtschaftlichen Gesamtergebnissen, die die Gesellschaft insgesamt schlechter stellen.

Wie von Prollius ausführt, haben die vermeintlich neutralen Technokraten in den Zentralbanken unter der Führung der US-Zentralbank Fed, die jedoch „längst Akteure einer Interessenpolitik“ geworden seien, nach der geplatzten Dotcom-Blase im Jahr 2000 keine Krisenbereinigung zugelassen und damit letztlich die „Systemlogik geändert“. Denn anstatt die in einer Marktwirtschaft von Zeit zu Zeit erforderlichen wirtschaftlichen Krisen mit der einhergehenden Kapitalbereinigung zuzulassen und dadurch das kapitalistische System wieder zu stabilisieren, hat man diesen Prozess ausgehebelt.

Um die wirtschaftliche Bereinigung abzumildern, die vor allem weniger produktive und daher kaum wettbewerbsfähige Unternehmen aus dem Markt gedrängt hätte und zum Leidwesen der Eigentümer große Kapitalvermögen entwertet oder sogar vernichtet hätte, wurden die Zinsen in dieser wie auch in allen darauffolgenden Krisen immer weiter abgesenkt und nicht wieder auf das jeweilige Vorkrisenniveau angehoben. Mit Hilfe dieser Geldpolitik und unterstützt durch Protektionismus, Industriepolitik, Regulierung und Subventionen wurde ein wirtschaftliches Umfeld geschaffen, in dem auch weniger produktive Unternehmen dauerhaft überleben und besser aufgestellte Unternehmen sich ohne Produktivitätsverbesserungen wettbewerblich behaupten können. So ist sinkendendes Produktivitätswachstum, das sich inzwischen – jedenfalls in Deutschland und weiten Teilen der EU – zu einer Stagnation verfestigt hat, zu einem Merkmal der westlichen Wirtschaftsordnung geworden und das Wohlstandswachstum zum Erliegen gekommen.

Um zu zeigen, wie weit dieser Etatismus bereits vorangeschritten ist, rekurriert von Prollius auf den amerikanischen Ökonomen Randall G. Holcombe, der das neue Wirtschaftssystem des Westens als das eines „Politischen Kapitalismus“ beschreibt, also als eine politisch überformte Wirtschaft. Denn nicht etwa seien nur politische Korrekturen an der Marktwirtschaft vorgenommen worden, sondern es habe sich vielmehr ein „eigenständiges System“ herausgebildet, indem die Wirtschaft einem „umfassenden Primat der Politik unterworfen wurde, der ökonomischen und politischen Elite eines Landes, öffentliche Politik nach ihren Interessen und zu ihrem Vorteil zu gestalten“. Auch den Begriff des Neo-Feudalismus hält von Prollius für eine adäquate Beschreibung des heutigen politisch-ökonomischen Systems mit einer privilegierten Finanzelite und einem informellen Bündnis zwischen Big Business und Big Government.

Extremer Etatismus

Ausgehend von der Erkenntnis, dass sich das politisch-ökonomische System in Richtung Etatismus nicht nur eine quantitative, sondern qualitative Veränderung durchgemacht hat, analysiert von Prollius extreme Etatismen, die in der neueren Geschichte aufgetretenen sind. So widmet sich der Autor in jeweils einem Kapitel dem extremen Etatismus des italienischen Faschismus, des deutschen Nationalsozialismus und der sozialistischen Planwirtschaft. Im Zentrum stehen jeweils die wirtschaftliche Entwicklung und die Fragen, welche Bedingungen die jeweiligen Regime überhaupt ermöglicht haben, wie die Wirtschaft umgestaltet wurde, wie weit dieser Transformationsprozess tatsächlich gegangen ist und ob oder welche Muster dieses extremen Etatismus sich wiederholen könnten.

Über seine Analyse des italienischen Faschismus und den Nationalsozialismus kommt von Prollius zu der eindringlichen Mahnung, dass in ohnehin krisengeschüttelten Ordnungen die „Eroberung von Institutionen […] in rasender Geschwindigkeit erfolgen“ kann, was die Frage aufwerfe, wodurch Krisen der Demokratie existenziell werden. (S. 123). Könnte eine derartige Krise etwa durch die Politik der Klimatransformation und eine entsprechende Gegenreaktion entstehen oder ist sogar eine nicht lösbare Krise denkbar, eine „Krise ohne Alternative“ wie sie von Historikern für die späte römische Republik konstatiert wurde. Damals hätten die herrschenden Eliten und die sie stützenden Bürger eine Ordnung zerstört, indem sie diese perpetuieren wollten, während die Unzufriedenen und diejenigen, die Lösungsalternativen vorschlugen, machtlos waren, so von Prollius.

In seiner vor allem auf die Wirtschaft fokussierten Analyse der extremen Etatismen zeigt von Prollius, dass „das Koordinationsproblem, das die Marktwirtschaft so überlegen macht“ unter diesen Regimes massiv beeinträchtigt wird. Auch das Wirtschaftssystem der Nationalsozialisten konnte dieses Problem nicht lösen, denn durch Preis- und Lohnfestlegungen wurden die realen Knappheitssituationen verzerrt, und „folglich konnten auch Unternehmen trotz der verbliebenen Handlungsspielräume ihre Hauptfunktion in einer Marktwirtschaft nicht mehr ausüben: die Organisation ökonomischer Aktivitäten mit der bestmöglichen Nutzung verfügbarer Ressourcen für das Gemeinwohl“ (S. 110).

Die derartigen, etwa zur Verfolgung politischer Ziele erforderlichen, staatlichen Eingriffe der Nationalsozialisten führten zu immer neuen Krisen, die wiederum erneute bürokratische Eingriffe notwendig machten, so von Prollius. „Die Transformation der Wirtschaft erfolgte als Bürokratisierung, unter Mitwirkung von Staatsbürokratie und Unternehmen […]. Die Organisation als typisches Mittel der Bürokratie, kann per se nicht die Komplexität bewältigen, wie es in einer offenen Gesellschaft und in einer Marktwirtschaft geschieht. Eine autoritäre Steuerung der wenigen […] führt zwangsläufig zu immer neuen Krisen und vollmundigen Kampfmaßnahmen“ (S. 125). Der Interventionismus des extremen Etatismus führe zu einer „Sklerose als Folge der politischen Steuerung der Wirtschaft“ (S. 127). Dies jedoch unterhöhle den gesellschaftlichen Wohlstand, was sich wegen der Verbindung wirtschaftlicher und politischer Krisen auch zu einem Legitimationsproblem entwickeln und die Fundamente von Gesellschaft und Staat erschüttern kann (S. 177).

Weniger Politik wagen

Mit der vorliegenden Studie ist von Prollius ein wertvoller Paradigmenwechsel gelungen. Denn indem er den extremen Etatismus zum Fokus seiner vor allem wirtschaftlichen Analyse macht, zeigt er auf, worin sich das Muster des politisch-ökonomischen System, in dem wir heute leben, von dem des Faschismus, Nationalsozialismus und in sozialistischen Planwirtschaften gleichermaßen unterscheidet, wie es andererseits aber auch Ähnlichkeiten aufweist. Insbesondere wird deutlich, dass sich der heute erkennbar zunehmende Etatismus im extremen Etatismus des Faschismus und des Nationalsozialismus spiegelt und sich nicht etwa zu einer sozialistischen Planwirtschaft zu entwickeln droht.

So mahnt von Prollius zu mehr Wachsamkeit, denn „Politisierung und Bürokratisierung des Lebens bleiben nicht folgenlos“. Zwar gelte: „Politik ist nicht per se das Problem, der Staat ist nicht und entwickelt sich nicht per se zu einem extremen Etatismus und Bürokratie ist nicht Bürokratismus.“ Jedoch scheine es in der gesamten westlichen Welt niemanden zu geben, der diesen gordischen Bürokratieknoten durchschlagen kann, denn „Regulierungen werden immer detaillierter, verknäulter, potenzieren sich in ihrer Wirkung.“ (S. 176) Um dem extremen Etatismus die Stirn zu bieten, müsse erkannt werden, „dass die von Bürokraten und Politikern übernommenen und ihnen von erheblichen Teilen der Bevölkerung zugesprochenen Aufgaben Erwartungen an Staat und Politik außerhalb ihrer Kompetenzen und ihrer Systemlogik liegen“. Um realistische Erwartungen an die Politik zu stellen, sei ein Perspektivwechsel notwendig und ein neuer Leitgedanke: „Weniger Politik wagen“ (S. 173).

Michael von Prollius, Wirtschaftsfaschismus: Extremer Etatismus in Aktion, 206 Seiten, Books on Demand, 2024.

 

Alexander Horn ist selbstständiger Unternehmensberater und lebt in Frankfurt am Main. Er publiziert mit Fokus auf wirtschaftspolitische Themen und hat seine politische Heimat beim Politikmagazin Novo. Mehr von Alexander Horn lesen Sie in seinem aktuellen Buch „Die Zombiewirtschaft - Warum die Politik Innovation behindert und die Unternehmen in Deutschland zu Wohlstandsbremsen geworden sind“ mit Beiträgen von Michael von Prollius und Phil Mullan.

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Hans-Joachim Gille / 21.11.2024

Herr Horn, wer sollte die Kulturmarxisten der Alt-Parteien, von Union über Sozis, Ex-Liberale, Linke & Grüne, aufhalten, die DDR 2.0 zu erschaffen? Der Bürger könnte es noch. Ich denke aber eher, daß wir mindestens noch über 2 Generationen hinweg den völligen ökonomischen Zusammenbrauch, wie den der Weimarer Republik oder der Warschauer-Pakt-Staaten über uns ergehen lassen müssen. Ich werde das nicht mehr erleben. Erleben werden das nur die überlebenden Jungen, wenn Sie alt sind. Wenn uns das Pech noch mehr verfolgt, befinden wir uns in Deutscher Tradition wieder in einem Krieg, auf dessen Verlierer-Seite wir auch wieder stehen werden. Deutsche, gerade Linke, sind extrem lernresistent, leiden an einem genetisch bedingten Sendungsbewußtsein von was auch immer für einen Schwachsinn.

Werner Brunner / 20.11.2024

Wir brauchen keinen neuen Leitgedanken .... Viele Menschen glauben , dass eine Revolution viel angebrachter wäre ! Dieses Land wurde von teilweise kriminellen Figuren heruntergewirtschaftet , die in einem Gefängnis besser aufgehoben wären . Sie haben ein Land ohne Zukunft geschaffen . Was soll man / frau nur seinen Kindern erzählen ? Wie konnte es nur so weit kommen ?

Thomas Szabó / 20.11.2024

Der gekaperte Staat, der Putsch der Bürokraten? Im Laufe der Geschichte ergreift immer wieder eine bestimmte gesellschaftliche Gruppe die Macht. Die neuen Eliten stürzen und ersetzen die alten Eliten. Solche Prozesse können Jahrhunderte dauern. Es dauerte Jahrhunderte bis das Bürgertum den Adel ersetzte. Heute wächst eine gesellschaftliche Klasse der aktivistischen Bürokraten heran, die ihr Lebenszweck darin sieht die produktiven Teile der Gesellschaft zu drangsalieren und zu diffamieren. Sie vermehren sich wie die Karnickel und saugen sich immer mehr bürokratische Reglementierungen aus den Fingern, um ihre Existenz in allen Bereichen der Gesellschaft einzuzementieren. Jeder produktive Steuerzahler trägt schon einen Bürokraten auf dem Buckel. Die Bürokraten sind stark in Politik & Medien vertreten - die politmediale Klasse. Dazu kommen die staatsservilen, steuerfinanzierten Organisationen, die aktivistischen, radikalen NGO. Es fehlt nicht viel, bis die Antifanten, Klimakleber, Drogendealer, Clanmitglieder, Mafiosi verbeamtet werden. Siehe: UN + UNRWA + Hamas-Mitarbeiter.

Klara Altmann / 20.11.2024

Das Schlimme an diesen Zuständen ist aus meiner Sicht vor allem auch, dass jene Vertreter der regierenden Parteien nicht im Ansatz in der Lage sind, ihre Fehler zu begreifen. Sie stellen sich offenbar vor, dass komplexe Systeme wie eine Volkswirtschaft nach ihren simplifizierten Spielregeln funktionieren und je mehr sie an allen Stellschrauben drehen, desto chaotischer wird das System und desto mehr gerät es aus den Fugen. Ein Unternehmer investiert dann, wenn ihm der Gewinn für die Investition gemessen am eingesetzten Geld, Arbeit und dem Risiko angemessen scheint. Aber investieren in einem Umfeld, in dem der Staat weitgehend die Gewinne abschöpft und sie dann willkürlich verteilt, die Bürokratie einen Großteil der Zeit des Unternehmers frisst und immer undurchsichtiger wird, es keine Rechtssicherheit mehr im Hinblick auf irgendwelche völlig willkürlichen Gesetze gibt - alles kann morgen ganz anders sein, da die Politik nicht von Vernunft, sondern völlig wirrer Ideologie getrieben ist. In diesem Umfeld baut kaum jemand ein neues Unternehmen auf, selbst wenn er die Fähigkeit und die Ressourcen dazu haben sollte. Da wartet man doch lieber auf bessere Zeiten. Nach der Ampel, nach den Altparteien. Wenn die Vernunft wieder zurückgekehrt ist ins Land. Sollen sie doch schauen, wo sie ihre Steuern herbekommen für ihren ganzen Stumpfsinn.

W. Renner / 20.11.2024

Es werden blühende Landschaften entstehen. In Ampelhausen wachsen schon die ersten Brombeersträucher.

Gerd Heinzelmann / 20.11.2024

Dummheit schützt vor Strafe nicht. Die SPD/AFD-Parteisoldaten werden zuerst an der Front eingesetzt. Je fetter und untauglicher, desto besser. Kevin und Ulmen natürlich ausgesetzt. Da wacht schon Günther von der Journalistenschule aus München darüber - heute Speckgürtel in Brandenburg. An Ihrer Stelle würde ich mir in die Hosen scheißen, Herr Heil von der Bundesarbeitsagentur für Arbeit. Sind Sie anderer Meinung? Auch Sie müssen durch den Zoll. Und verlassen Sie sich nicht darauf, dass da Joseph Fischer steht.

Thomas Szabó / 20.11.2024

Inwieweit hatte Karl Marx doch Recht? Er sagte der wirtschaftliche Unterbau bestimme den politischen Überbau. Er meinte man müsse das Wirtschaftssystem ändern, um die Gesellschaft zu ändern. Eine gerechte Wirtschaft generiere eine gerechte Gesellschaft. Die Politisierung & Bürokratisierung aller Bereiche von Wirtschaft, Gesellschaft, Privatleben führt heute spürbar zu autoritären Strukturen. Marx hatte insoweit Recht, dass sich die Wirtschaftsform auf die Gesellschaftsform auswirkt. (Die Wechselwirkung ist gegenseitig. Die Gesellschaft bestimmt auch die Wirtschaft.) Eine autoritär gelenkte Wirtschaft führt zu einer autoritär gelenkten Gesellschaft. Die EU-Zentralverwaltungswirtschaft erinnert zunehmend an kommunistische, sozialistische, faschistische, nationalsozialistische Zentralverwaltungswirtschaften. Das führt zwangsläufig zu einem politischen System, welches zunehmend den genannten totalitären Systemen ähnelt. Das EU-Verbrenner-Verbot erinnert gespenstisch an die nationalsozialistischen & kommunistischen Rüstungsvorgaben. In einer staatlich gelenkten Wirtschaft sind alle gesellschaftlichen Akteure vom Staat abhängig, somit unfrei in ihren Entscheidungen. Eine unfreie Wirtschaft generiert eine unfreie Gesellschaft. Die “große Transformation” der EU in einen zentralistischen Superstaat entmündigt die individuellen Nationen und ihre Bürger.

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