Gazprom dreht Polen das Gas ab. Deutschland kann ein wenig aushelfen, mit russischem Gas, wie es in einem Medienbericht heißt.
Polen bekommt bekanntlich kein russisches Gas mehr. Deutschland bekommt noch russisches Gas und liefert einen Teil davon nach Polen, wie focus.de berichtet. Demnach finde Erdgas, dass erst im Transit durch Polen nach Deutschland geleitet wurde, über kleinere Pipelines wieder den Weg nach Polen.
Gazprom hatte Polen und Bulgarien der Meldung zufolge davor gewarnt, russisches Gas anzuzapfen, das über ihr Gebiet an andere Länder geliefert werde. Doch wenn das Gas erst nach Deutschland und dann nach Polen gepumpt werde, könne Gazprom den Handel zwischen deutschen und polnischen Gas-Unternehmen nicht verhindern.
Das mag juristisch richtig sein, nur sollte sich Russland entschließen, auch Deutschland den Gashahn zuzudrehen oder Gaslieferungen zu drosseln, gibt es kaum eine Möglichkeit, den eigenen Lieferanspruch durchzusetzen.
Manche Experten rechnen nun vor, dass sich Russland die Einnahmeverluste in einem solchen Fall gar nicht leisten könne. Allerdings könnte man in Moskau auch denken, dass diese Einnahmeverluste irgendwann ohnehin kommen, weil ja der Westen selbst erklärt, sich von russischem Gas unabhängig machen zu wollen. Und würde man in Moskau so rational wirtschaftlich denken, hätte sich der Kreml-Herrscher auch nicht für den Krieg entscheiden dürfen.
Spanien erlebt gerade die Drohung mit einem Gaslieferstop, weil es Gas abgibt, allerdings aus einer ganzen anderen Richtung. Algeriens Energieministerium hatte die spanische Regierung in Madrid am Mittwoch davor gewarnt, algerisches Gas an andere Länder weiterzuleiten, meldet rp-online.de. In Spanien gab es zuvor Andeutungen, man könne Marokko mit Gas aushelfen. Marokko wiederum bekommt derzeit von Algerien kein Gas, weil beide Länder um den Status der Westsahara streiten. In diesem Falle scheinen aber, der Meldung zufolge, auch die Verträge den Gas-Weiterverkauf ohne algerische Zustimmung zu verbieten. Vierzig Prozent von Spaniens Energie-Importen sollen aus Algerien kommen.