Der Femizid der Katharina Schulze

Unter der Eisbahn lagen einst die Toten. Und unter der Rodelbahn und dort, wo die Biathleten mit offenen Mündern um die Ecke fahren. Überall Ermordete. Kaum ein Europäer wusste davon, als sie 2014 in Sotschi die Winterolympiade verfolgten. Der Genozid an den Tscherkessen von russischen Soldaten gilt als der erste Genozid der Neuzeit. Vergessen ist er, weil ihn einfach keiner mitbekommen hat. 

Ein Genozid ist ein Völkermord. Unter Völkermord versteht man laut der Wikipedia eine Tat in der Absicht, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe auszurotten. Wie der Holocaust. Oder der Genozid der Türken an den Armeniern. Oder eben das Massaker an den Tscherkessen. Eigentlich, so finde ich, handelt es sich um eine sinnige Definition. Und eigentlich versteht es sich von selbst, diesen Begriff einfach stehen zu lassen, statt ihn zu missbrauchen. Ihn nicht zu pervertieren und damit die Taten zu schmälern. Aber eigentlich ist Schalke Meister – aber eben nur der Herzen, und eigentlich ist Essen eine schöne Stadt, und eigentlich ist Katharina Schulze das intellektuelle Aushängeschild der Grünen. 

Man könnte viel sagen über die schnitte PolitikerIn, die der Fraktion der Grünen im bayrischen Landtag vorsitzt. Auf ihrer Homepage kann der geneigte Leser so einiges über die sympathische Dame aus Herrsching erfahren. Sie machte zum Beispiel ein Praktikum bei der Demokratischen Partei in Michigan. Früher beriet sie Unternehmen wie Siemens, immerhin laut eigener Aussage. Die Katharina will „pragmatisch die Welt retten“, was „allerdings „anstrengend“ ist und einen „langen Atem“ erfordere. Ferner isst sie gerne Eis und ist „weltoffen“, lacht „viel und gerne“, „auch über sich“ und ist „verantwortungsbewusst“. Dann kann ja nix mehr schiefgehen. Und wenn sie ganz gut drauf ist, mutiert sie zu einer exaltierten Schreckschraube, die den „alten weißen Männern“, also Fischer, Trittin und Co, mal so richtig die Meinung geigt.

Sehr gerne treibt sich die Frau Schulze auf Twitter herum. Da haut sie dann im Stundentakt Tweets in die Welt, die diese offenbar verdient hat. Und so ließ sie es sich nicht nehmen, über die Tat in Augsburg zu schreiben, als ein Mann eine Frau in einem Linienbus erstach. Doch statt, wie ich, sich an der unsinnigen Frage im Anreißer zu stören („War es eine Beziehungstat?“), stieß der Frau, die so gerne in der Heimat am Ammersee sitzt, etwas ganz anderes auf:

“Nach derzeitigem Ermittlungsstand könnte es sich nach Polizeiangaben um eine Beziehungstat gehandelt haben.” Femizid. Das Wort um die schreckliche Tat zu beschreiben ist Femizid.

Ein muffiger Begriff, der relativiert, wie er nur relativieren kann

Ich habe ja gar nix gegen neue Wörter, erfinde ich doch selbst gelegentlich das eine oder andere. „Grünbürgerlich“, oder „linksbesaitet“ sind hübsche Beschreibungen von Milieu und Façon der Bessermenschen und Ewigguten. So lange man nicht wie der Mann in Peter Bichsels Kurzgeschichte „Ein Tisch und ein Tisch“ endet, ist alles im grünen Bereich. Wie ich greift auch die krasse Katha auf einen Neologismus zurück, Sie werden es bemerkt haben: „Femizid“. Was aus der Produktpalette von Monsanto entstammen könnte, ist in Wahrheit ein ziemlich muffiger Begriff, der relativiert, wie er nur relativieren kann und aufwertet, bis es nicht mehr geht. 

„Femizid“ ist ein Kofferwort aus „feminin“ und „Genozid“. Die Soziologin Diana Russel beschreibt den Begriff so: „Femizid ist eine von Männern begangene Tötung von Frauen, weil sie Frauen sind“. Diese Definition lässt vermuten, wo die Reise hingeht. Richtig, ins Scheusal der feministischen Kampfbegriffe, wo wissenschaftliche Definitionen nur genehm sind, wenn sie von den eigenen Wissenschaftlern, die Aktivisten sind, erfunden wurden. Dann sind sie jedoch in aller Regel gar nicht mehr wissenschaftlich, siehe die Definition von Femizid.

Das Wort ist widerlich. Es will uns sagen, dass es einen Genozid von Männern an Frauen gibt. Und wenn der Genozid, wie oben definiert, ein Völkermord ist, was heißt, bestimmt definierte Gruppen werden systematisch ausgerottet, dann ist das nicht nur eine üble Unterstellung, sondern eine schlichte und gefährliche Propaganda. Hier wird ein Begriff als wissenschaftlich dargestellt, der in Wahrheit ein Kampfbegriff ist. Und einer, der mit der Realität nichts gemein hat. Die Opfer von einem echten Völkermord werden sich bei Frau Schulze bedanken. 

Das Phänomen ist nicht neu und beliebt, bestimmte Taten ideologisch zu markieren und vermeintliche Täter als persona non grata zu degradieren. Welchen Begriff kennt der Duden noch, der wie „Holocaustleugner“ mit „-leugner“ ändert? Richtig, der gute, alte „Klimaleugner“. Semantisch gesehen ein gaga Wort, denn das Klima zu leugnen, ist, wie zu bestreiten, dass der Kochelsee neben dem Walchensee liegt. Der Auftrag des Begriffs ist klar: Wer „das Klima leugnet“, ist so schlimm wie einer, der den Holocaust leugnet. Und den Holocaust will ja keiner ernsthaft abstreiten. Also sollte man auch nicht den menschengemachten Klimawandel negieren, denn sonst ist man genauso schlimm. Nazischlimm.

„Intellektozid“. Das besteht aus „Intellekt“ und „Genozid“.

Die Kofferwörter der Tendenzlinken kennen keine Tabus: So bezeichnen sie den skeptischen Geist gerne mal als „Klimaskeptiker“. Die innere Unlogik des Wortes einmal außen vorgelassen: Eigentlich ist Skeptizismus eine gute Sache und eine Tugend für den kritischen Menschen. Es existiert sogar eine ganze Bewegung, die sich so nennt. Nicht aber in diesem Kontext. Da die Theorien der Klimaapokalyptiker feststehen, wie der Papst in Rom wohnt, gibt es da gar nix zu hinterfragen. Ansonsten ist man eben Verschwörer, also Rechtsextremist, Klimaleugner und Wetternazi. Oder so. 

Wäre ich so geschmacklos wie Frau Schulze, hätte ich für sie eine ganz besondere Wortneuschöpfung: „Intellektozid“. Das besteht aus „Intellekt“ und „Genozid“. Denn bei der Grünen fand zweifelsohne ein massenhaftes Aussterben an Schläue statt. Katharina Schulze ist der Prototyp der jungen Linken, gewissermaßen die „Eckgrüne“. Jung, dynamisch und mit nicht zu viel Wissen ausgestattet. Mit dabei jedoch ist immer der Farbkasten der Neologismen und Plattitüden, der auch schon mal Sympathisanten auf die Palme bringt. Auch sie wird es noch weit bringen. Sie ist der richtige Typ, zur richtigen Zeit in der richtigen Partei. 

Ob sie etwas von dem Genozid an den Tscherkessen gehört hat, ist ungeklärt. Völlig klar ist jedoch, dass kein Tscherkesse jemals den Namen „Katharina Schulze“ gehört hat. Damit ist ihnen einiges erspart geblieben. 

Dieser Beitrag erschien zuerst auf  Neomarius

Foto: Stefan Klinkigt

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Leo Hohensee / 10.07.2020

@Uta Buhr - Hallo Frau Buhr, Sie schreiben: “Ich empfehle “Femizid” als Bereicherungswort des Jahres. Da weiß man doch gleich, worum es geht, ohne den hässlichen “Ehrenmord” ins Feld zu führen.” - Da gebe ich Ihnen aber überhaupt nicht Recht. Warum nicht? Femizid würde heißen “Gegen Frauen und die Weiblichkeit gerichtet” - das ist aber hier im Linienbus nicht der Fall. Es geht um die Kränkung des männlichen Stolzes oder was als solcher definiert ist. Eine Frau, die ihren Mann verlassen hat, wie hier, ist durch diese Aktion an dem Herren “schuldig geworden”! Am Ende hat sie vielleicht noch bewiesen, dass sie im Leben besser alleine zurecht kommt, nee, wie steht der Herr denn da? beste Grüße

Block Andreas / 10.07.2020

@Ilona Grimm ...welche Männer ???? Im Dummland gibt es keine echten Männer mehr…..

Ilona Grimm / 10.07.2020

@Ernst Dinkel: Es muss aber eine grüne Blondine sein, bei der man mit einer ins Ohr gerichteten Taschenlampe die Augen zum Leuchten bringen kann. Bei mir funktioniert das nicht! (Habe sehr gelacht über Ihren Witz.)

Karla Kuhn / 10.07.2020

“Politikwissenschaftler versuchen auch, das Handeln politischer Akteure unter gewissen Umständen zu prognostizieren.”  Wenn das so weiter geht, daß sehr viele bloß noch Soziologie und Politikwissenschaften studieren, ein Studium was in der Regelstudienzeit DREI Jahre benötigt (Spahn hat es immerhin im Fernstudium in VIERZEHN JAHREN geschafft , Heil wohl auch nicht viel kürzer)  WER Bitteschön soll denn dann die wirklich WICHTIGEN Arbeiten erledigen ? Z. B. Kanalreiniger, da muß DRINGEND eine Frauenquote her. Frau Ruschewski, ich schließe mich Ihnen an, nur den letzten Satz würde ich ändern Es SPRICHT GERADE für die heutige Zeit und Politik unter der Merkelregierung, schauen Sie doch mal etliche der anderen Politiker an, nicht nur der Grünen, WAS sich da alles so zusammengefunden hat, ein wahres Sammelsurium von “Koryphäen.” Übrigens,  Frau Schulze ähnelt verblüffend der “Weinkönigin” Klöckner, Ist sie ihre Tochter ?? Die Achse ist ja sehr vielseitig und das ist sehr gut so. Könnten sich die Autoren trotzdem mal einigen, daß sie NUR NOCH über wirklich WICHTIGE und vor allem ECHTE EXPERTEN berichten ?? Mich hat das schon mit dem Gysi gewundert, diese Frau Schulze kennt doch kaum jemand, und “bedeutend” sind beide absolut nicht nicht ! Mir fällt allerdings auch sonst niemand ein, der in der heutigen Politik wirklich “bedeutend” wäre.

Volker Kleinophorst / 10.07.2020

@ M. Holzinger. Es geht bei Norton um “Animal Farm”. Das erschien allerdings auch erst am 17. 8. 1945 zum ersten mal, also nach dem “Untergang des 3. Reiches. Insofern haben Sie mit Ihrem Hinweis irgendwie doch recht. Noch ein weiterer Beweis wie “schlau” der gutvernetzte Ben Norton ist. Danke.

Leo Hohensee / 10.07.2020

Wie ist es nur möglich? So viel naive Dummheit in führenden Stellungen? Bei den Grünen beobachte ich, dass sie in der Hauptsache Jugendliche erst idiologisch “anbrennen” wie Fackeln, die zum Wohl oder zur Wehe werden können. Die führenden Regierungsparteien organisieren noch die Verdummung der Jugend durch Ausschluss freier Bildung und Indoktrination bei Lerninhalten. In vollkommen idiotischer Negierung der Auswirkungen dieser vermeintlich grünen “Wohlwelt”, dieser grünen Paradieszukunft übersehen CDUler und CSUler, dass sie sich in der Zukunft den Auswirkungen ihrer eigenen Intrigen und Machtspielen selbst unterwerfen müssen. Was sie gemeinschaftlich betreiben, ist die Abschaffung von Demokratie und Meinungsfreiheit!

u.witteck / 10.07.2020

Frau Schulze ist, wie die meisten der Grünköpfe, extrem rassistisch - also deutschenfeindlich. Sie und ihresgleichen wollen Deutschland mit Ausländer füllen. (Frankfurt hat bereits einen Ausländeranteil von 52.5%, Deutsche sind die größte Minderheit) Dass die Frau in ihrem Leben noch keinerlei Leistungen für die Gesellschaft erbracht hat (wie soll Schulze Siemens beraten haben?) und nur nahm, (Studium) zeigt das im Kern steckende parasitäre Verhalten dieser Partei. Warum so jemand politische Karriere macht, erschließt sich mir nicht. Vielleicht liegt es daran, dass sie ein großes Mundwerk hat, sehr, sehr viel reden kann ohne irgendetwas zu sagen. Aber kommt man mit sinnlosen Geplapper an die politische Spitze der Bewegung? Die Frage kann ich mir selbst beantworten; die Antwort lautet ja. Deutschland wird abgeschafft- durch Deutsche.

K.Lehmann / 10.07.2020

Vor vierzig Jahren hatten wir in Berlin den Spruch, wenn jemand eine große Klappe hatte und nix dahinter: “Jung, dynamisch und erfolglos”.

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