Es wäre schön, wenn sich die Welt so übersichtlich in gut/böse und Freund/Feind-Kategorien einteilen ließe. Ein Feind kann böse werden und ein ‘Guter’ kann es auch. Entscheidend ist die Prämisse für die Auseinandersetzung. Ist eine Einigung im Laufe des aufeinander Zugehens beabsichtigt, sucht man eine Lösung oder ein Ziel im Sinne einer Gemeinschaftsproduktion, sozusagen ein Verhandlungsergebnis, o d e r möchte man unbedingt den eigenen Willen durchsetzen, selbst wenn man dazu die Alternativen zerstören muß, sozusagen bedingungslos und alternativlos agieren. Im ersten Fall ist die Voraussetzung ein demokratisches Umfeld, im zweiten, wird diktatorisch gehandelt. Was geschieht, wenn Sie einen Diktatoren achten und respektieren, wissen Sie wohl aus DDR-Zeiten selbst am Besten. Tatsächlich ist nicht Ihre Einschätzung des Gegners ausschlaggebend, vorausgesetzt Sie sind ein Demokrat, sondern die wahren Absichten des Kontrahenten. Es gehören immer zwei zum Tango!
” Ich wähle meine Freunde nach ihrem guten Aussehen, meine Bekannten nach ihrem Charakter und meine Feinde nach ihrem Verstand.” ( Oscar Wilde )
Ich bilde mir mein, dass ich nicht in dieses Gut-Böse-Schema verfalle. Im Gegenteil zerbreche ich mir schon lange den Kopf darüber, welche Interessen Islamversteher , No- border- Fans und radikale Kohle- und Kernkraft-Gegner eigentlich haben. Und ich komme nicht drauf. Entweder neige ich dann zu Verschwöhrungstheorien oder ich denke, die meisten der Leute sind einfach doof, naiv, nützliche Idioten…was weiss ich…
Vielen herzlichen Dank, Herr Quencher, für diesen Beitrag. Auch ich bin dieser Überzeugung aus vollster Seele. Im Prinzip beschreiben Sie ja das Harvard-Konzept. Das Problem soll angegangen werden, nicht der Mensch. Sach- und Beziehungsebene sollten stets getrennt werden. Auch mir fällt dies durchaus nicht immer leicht, wie Ihnen ja ebenso. Aber das Eine ist das Eine, das Andere das Andere. Schwierig wird es jedoch durchaus, wenn das Gegenüber diese ganz einfache Regel nicht einhalten möchte. Dann hilft jedoch nur Freundlichkeit bzw. höfliche Umgangsform, ohne in der Sache zurückzurudern. Ob sich nun das Gegenüber ebenso verhält oder nicht.
Ich stimme teilweise zu. Ich werde einen politischen Gegner respektieren, der bereits ist, meine Argumente anzuhören und seine eigenen Argumente sachlich begründen kann. Wenn aber die “Argumentation” nur darin besteht, jeden politischen Gegner als “Klimaleugner”, “rechts”, “Nazi”, “Europafeind” oder ähnliches zu diffamieren, dann hat dieser Mensch keinen Respekt verdient. Meiner Meinung nach besitzt jeder Mensch eine gewisse Würde, aber Respekt muss man sich verdienen. Das funktioniert sicher nicht, indem man seine Gegner durch falsche Anschuldigungen herabwürdigt. Am ehesten verdient man Respekt durch Leistung. Somit hat unsere komplett inkompetente Regierung natürlich auch keinen Respekt verdient.
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