Gunter Frank / 30.06.2021 / 06:15 / Foto: Tagesschau/Screenshot / 70 / Seite ausdrucken

Der Fall Schrappe und der Fall Drosten

Normale Zeiten sind ja meist dadurch gekennzeichnet, dass man nicht merkt, wenn man in normalen Zeiten lebt. Das ist normal. Also in normalen Zeiten hätte ein Artikel, wie der gestern in DIE WELT erschienene „Der Fall Schrappe“, zu einem Erdbeben geführt. Es hätte Rücktrittsforderungen und Rücktritte gehagelt. Doch die Zeiten sind nicht normal. Das allerdings wissen wir sicher.

In dem Beitrag "Der Fall Schrappe" (hinter einer Bezahlschranke), arbeitet der Journalist Frank Lübberding für DIE WELT noch einmal akribisch und genau die Zusammenhänge auf bezüglich der verschwundenen Intensivbetten des Winters 2020/21. Diese führten bekanntlich auf dem Papier zu einer angeblichen Bettenknappheit in den Intensivabteilungen und so zur offiziellen Begründung für den Winter-Lockdown.

Ein weiterer Lockdown, der all die katastrophalen Schäden, psychischen Belastungen und gesellschaftlichen Verwerfungen weiter potenzierte. Lübberding beschreibt nochmals, wie dem Programmierer Tom Lausen die Ungereimtheiten der verschwundenen Betten auffielen und er diesbezüglich Ende Dezember 2020 eine Anfrage an die DIVI mailte. Wie die Arbeitsgruppe um Professor Matthias Schrappe dann in einem ihrer Positionspapiere im Mai 2021 auf den Zusammenhang der veränderten Abrechnungsmodalitäten bezüglich der Covid-Zulagen und den verschwundenen Intensivbetten hinwies, mit der Schlussfolgerung, dass es keine außergewöhnliche intensivmedizinische Belegungssituation gegeben hat – und damit auch keine Grundlage für den Lockdown.

Wie der Volksverpetzer zur Hochform auflief

Wie daraufhin die Diffamierungsmaschinerie gegen die Schrappe-Gruppe anlief, vom Spiegel bis zur Tagesschau, und so qualifizierte wie wissenschaftsdiskurs-taugliche Institutionen wie der Volksverpetzer zur Hochform aufliefen. Christian Drosten attestierte dem Volksverpetzer daraufhin, dieser habe „noch nie die Zusammenhänge verändert oder ein Weltbild produziert“ und lobte dessen unermüdliche Arbeit. Auch hier mein dezenter Hinweis: Drosten ist Virologe und sollte hinsichtlich Abrechnungslogik und Epidemiologie besser Fachleuten wie eben der Schrappe-Arbeitsgruppe den Vortritt lassen.

Was Drosten unter einem wissenschaftlichen Austausch versteht, offenbarte er in einer E-Mail, die er einer früheren Kollegin, einer Mitautorin des Schrappe-Positionspapiers, zusandte. Darin klagt er die Arbeitsgruppe an wegen „Vielzahl von Denkfehlern, falschen Argumenten und haltlosen Anschuldigungen“, das sei „unerträglich“. Ohne allerdings die angeblichen Denkfehler zu benennen. Außerdem klagt er an, die „Rücksichtslosigkeit in der Verbreitung persönlicher Meinungen unter Vorspiegelung von Professionalität schädigt die Institutionen und gefährdet die Einzelpersonen, die Sie und Ihre Gruppe seit Monaten unverhohlen angreifen.“

Was er damit genau meint, erklärt er jedoch ebenfalls nicht. Am Ende droht er: „In diesen Tagen werden die Medien dieses und auch frühere Machwerke Ihrer Gruppe analysieren.“ Dumm, dass inzwischen der Bundesrechnungshof das „Machwerk“ indirekt analysierte und den Schrappe-Schlussfolgerungen voll und ganz recht gibt. Was soll man zur Drosten-Mischung aus Überheblichkeit und Wirklichkeitsverlust eigentlich noch sagen?

Foto: tagesschau/Screenshot

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Leserpost

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Dirk Jungnickel / 30.06.2021

Der Erleuchten ihr Drosten hätte um 30, 40 Jahre seine Geburt verschieben sollen. Dann nämlich wäre die Weltraumfahrt sicher in der Lage ihn auf des Mondes Rückseite zu etablieren. Dort könnte er unbehelligt von der Wahrheit verpflichteten Wissenschaftlern im Mondstaub nach dem Mondvirus wühlen. Und sollte er auf Panikmache aus sein, dann brauchte man nur ein paar Schläuche zu kappen.    

giesemann gerhard / 30.06.2021

Die Todesrate soll im Winter 20/21 sprunghaft angestiegen sein - in Pflegeheimen. Laut TV-Nachrichten gestern. Habe ich da was falsch verstanden oder warum ist das kein Thema? kommunales-infrastruktur.de/corona-todesrate-in-pflegeheimen. Vielleicht ist es aber auch ein Ente.

Silas Loy / 30.06.2021

Die Mischung aus Überheblichkeit und Wirklichkeitsverlust findet man heutzutage doch wie Sand am Meer. Und der “Weltärztepräsident” Montgomery z. B. war immer schon ein Prototyp dieser verpeilten Gattung. Die Frage, die sich seit über einem Jahr stellt, ist aber doch eine ganz andere: Wo sind die Eliten? Es kann doch nicht sein dass Quacksalber und Scharlatane derart freies Spiel haben, weil sich einfach kaum Widerspruch regt, weder politisch noch medial und auch nicht in Wissenschaft, Verbänden oder wenigstens der Kirche. Sind die alle zu dumm oder feige oder gekauft oder was?

Richard Kaufmann / 30.06.2021

Vielleicht versteht Drosten etwas von Kühe- und Schweinemelken. Merkel bedient sich eines Haufens korrupter, unfähiger Trottologen, wie sie im Kommunismus millionenfach vorkamen. In den ehemaligen Ländern des Ostblocks landen solche Leute im Knast, in Deutschland werden sie durch Beförderung bestraft. Ist halt so! Ein wunderbares Land dieses Regenbogenland.

Lutz Herrmann / 30.06.2021

Was für ein billiges Geschleime vom Staatsvirologen. Demnächst auf Drostens Twitter-Kanal: “Die Körperpflege der Genossen:innen vom Volksverpetzerkollektiv ist vorbildlich.”

Mathias Rudek / 30.06.2021

Diese Pandemie wird noch aufgearbeitet werden, soweit glaube ich noch an Vernunft und dann geht’s zur Sache. Was ich von Herrn Drosten inzwischen halte, will ich gar nicht mehr äußern. Er ist der Primus inter Pares der Kanzlerin, der Pate, der selbst Kollegen wie Kekulé oder Streeck weggebissen hat. Es gab nie eine vernünftige Diskussion in den Mainstreammedien wenigstens zwischen diesen Haus- und Hof-Virologen, wenigstens als Alibi-Funktion der staatstragenden Presse. Die Verbindungen eines Herrn Drosten zu China bzw. Wuhan wird sicherlich auch noch deutlicher in den Focus der Öffentlichkeit gerückt, zumal er auch hier Herrn Prof. Wiesendanger diskreditierte. Diese geballte Inkompetenz des Regierungshandelns muß zwangsläufig in sich zusammenfallen. Die restriktive Corona-Politik hat die Spaltung dieses Landes weiter vertieft, das kann ich selbst in meinem privaten Umfeld feststellen. Die Deutungshoheit der Bundesregierung beginnt allmählich zu bröckeln. Das sich viele Bürger von dieser einen staatlichen, regierungsamtliche Wahrheit abwenden ist nur allzu folgerichtig und die Glaubwürdigkeit einer aktivistischen Mainstream-Presse wird weiter rasant abnehmen. Wie sagte neulich Norbert Bolz mit zustimmenden Kopfnicken in einer Diskussion mit Harald Welzer auf Phoenix zum Thema “Wie steht’s mit der Meinungsfreiheit in Deutschland?” Harald Welzer sinngemäß: “Sie leben ja in einer ganz anderen Welt als ich, Herr Bolz.” Norbert Bolz sinngemäß: “Da stimme ich ihnen absolut zu, in einer ganz anderen.”

Charles Brûler / 30.06.2021

Die “Intensivbettenlüge”. Vielleicht kommt das Wort in den Duden. (Der verantwortliche Redakteur wird sich seines Lebens nicht mehr sicher sein). De Regierung hat für solche Zwecke Schlägerbanden und Spezialeinheiten

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