Henryk M. Broder / 16.03.2020 / 12:00 / Foto: Harald Krichel / 94 / Seite ausdrucken

Der dumme Jakob

Dummheit ist keine Frage der Bildung oder Intelligenz. Dummheit ist etwas Genuines. Man kann Dummheit auch nicht lernen. Sie ist angeboren. Hat einer Glück gehabt und kam mit einem silbernen Löffel im Mund zur Welt, muss genuine Dummheit keine Behinderung im Leben sein. Im Gegenteil, sie verleiht ihrem Träger eine Bedürftigkeit, die ihn immunisiert und die Menschen anrührt. 

Einer der dümmsten Menschen dieser mit Dummbatzen überversorgten Republik ist der Hamburger Kleingärtner und Großbürger JA. Eine Weile konnte er seine Dummheit hinter einer Fassade aus Antsemitismus und „Israelkritik“ verstecken, nun aber dringt sie mit Macht zum Durchbruch. 

Während Corona den Kontinent lahmlegt und tausende von Opfern fordert, stellt unser Löffellutscher eine Frage, die so dumm ist, dass es für eine Einweisung in das Dschungelcamp reichen würde: „Demokratie braucht Austausch, Kontakt, Leben. Die eingesperrte Gesellschaft ist keine offene Gesellschaft. Lässt sich der Schutz der Wenigen wirklich nicht ohne Einsperren der Vielen gewährleisten?“ (Hier)

Worauf die hochbegabte Luisa Neubauer, das deutsche „Gesicht“ der FfF-Bewegung, ihn belehrte, was jetzt getan werden muss: „Was unsere Demokratie jetzt braucht: Solidarität, Verantwortungsbewusstsein, Weitsicht & Umsicht. Daher verlegen wir unseren Austausch, Kontakt, Leben ins digitale und häusliche. Im Gegensatz zu einer verlässlichen Genesung von Menschen in Risikogruppen ist das nämlich möglich.“ Ja, lasst uns unser Leben ins Digitale verlegen, in das Neuland der Triebe, wo schon Sascha Lobo, Richard David Precht, Eckhart von Hirschhausen, Max Moor und Luisa Neubauer hausen.

Ein paar Tage zuvor hatte JA eine andere Frage in den Raum gestellt: „Ist angesichts einer Sterblichkeit von zZt vielleicht 4%, die Panik in Sachen #Corona gerechtfertigt? Das ist weniger als bei echter Grippe. Da wäre ich mal für Hinweise auf Quellen dankbar, die das erläutern.“ (Hier). Und legte geich nach: „Das war kein Kommentar, sondern eine offene Frage ins Netz hinein. Ich finde, wenn ich recherchiere, keine klare Antwort auf die Frage, wie gefährlich dieses Virus ist, nur die Aussage, dass es sehr gefährlich sei."

 

Von Henryk M. Broder erschien am 8. November 2019 das Buch „Wer, wenn nicht ich – Henryk M. Broder“. Der Autor befasst sich darin mit „Deutschen, Deppen, Dichtern und Denkern auf dem Egotrip“. Das Buch kann im Achgut.com-Shop bestellt werden. Die dritte Auflage ist ab sofort lieferbar.

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Peter Bernhardt / 16.03.2020

Das Tor zur Welt Hamburg liegt am Ausfluss der Ostsee in die Elbe. Da leben zwei verwöhnte, delikate Kinder der Hamburger Großbourgeoisie von fertigem Gelde, Die wollten nach Nirwana reisen. Bei Altona auf der Chaussee, Da taten ihnen die Beinchen weh, Und da verzichteten sie weise Dann auf den letzten Teil der Reise. Frei nach Joachim Ringelnatz (1883 - 1934)

Eugen Richter / 16.03.2020

Sorry, wenn jemand nicht in der Lage ist, vor allem als selbsternannter Eliteintellektueller, diese einfache Frage nach der Gefährlichkeit der covid-19 und seines Virus mit Hilfe einer bekannten Suchmaschine zu beantworten, dann ist die Vermutung, dass die Person viel Pech beim Denken hat, nicht von der Hand zu weisen. Abgesehen davon, bin ich der Ansicht, dass Sozialismus eine Geisteskrankheit ist.

Rico Martin / 16.03.2020

Dumm ist der, der Dummes tut. JA ist hier geradezu ein Vorbild für alle Subjekte, die das zeitliche Fenster ihres irdischen Zeltes mit ihm teilen.

Alexander Schilling / 16.03.2020

@Harald Oczko—“können Hamsterkäufe von Klopapier nicht wirklich überraschen”. Ist jede Rolle Klopapier, die über den konkreten Bedarf hinaus über den Ladentresen wandert—deutlicher, als jede “Sonntagsfrage” anzeigen und jedem Betroffenen lieb sein könnte—nicht ein zuverlässiger Indikator dafür, wie es um das “Vertrauen” der Bürger in ihre polit-medialen Eliten WIRKLICH steht—jetzt, wo der Fuchs in unseren Hühnerstall eingebrochen ist?—Die (elektronische) Post, die mich seit letzter Woche aus China erreicht, suggeriert: wir haben’s überstanden!—Eine Kultur übrigens, in der sich “drei ‘Religionen’” (三教) jahrhundertelang (ohne verordnete Multikulti-Buntwäsche!) wechselseitig durchdrungen haben; wovon eine lehrt, dass “der Große Weg keine Tür” kennt (oder benötigt; 大道無門); und auch das macht bisweilen den Unterschied…

Peter Bernhardt / 16.03.2020

Es gibt keine Sünde außer der Dummheit. Oscar Wilde (1854 - 1900)

Frank Danton / 16.03.2020

Nun ja, diese neurechten Antisimiten, a la J. Augstein, glauben halt fest daran der Virus sei eine Erfindung des Mossad. Und die vereinigte Linke aller Parteien, in Berlin, denken die Gefährichkeit des Virus entsteht durch faschistische Prophaganda. China hält am sozialen Kommunismus fest und schiebt die Schuld den Imperialisten aus den Staaten in die Schuhe. Nur Trump ist frei von jeder Ideolgie und macht was er am besten kann, den Wählerwilen umsetzen und sein Land schützen.

Werner Arning / 16.03.2020

Ja, der Jakob sprüht nur so vor Scharfsinn. Ein echter Querdenker. Einer, der kein Blatt vor den Mund nimmt. Einer, dem unsere Demokratie am Herzen liegt. Vor allem der Austausch. Der Kontakt. Wirklich schlimm, dieses Einsperren. Reißt Mauern und Grenzen ein! Tretet ein für Offenheit. Diese ist das Gebot der Stunde. Denn wir sind doch schließlich Demokraten. Lassen uns nichts vorschreiben. Schon gar nicht von Rechts. Wir geben uns die Hände gegen Rechts, küssen gegen die AfD und fassen uns ins Gesicht gegen Trump. Auf ins Gewühl mit der Internationale auf den Lippen.

Moritz Cremer / 16.03.2020

Prof. Kekule, der weltweit seit ca 20 Jahren Pandemiepläne für Regierungen erstellt, hat bereits MITTE JANUAR darauf gedrungen, sämtliche Kitas und Schulen, die als s.g. Durchlauferhitzer gelten, zu schliessen. Steht so in jedem Pandemie Plan, als mit einer der ersten Schritte. Ebenfalls Karneval absagen; Man hat ihn als hysterischen Paniktreiber ausgelacht. Nu isset zu spät und die Pandemie halt da… gewollt??!!!... ...

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