Ja, so ist das mit dem technischen Fortschritt. Es kommt auch mal was für den kleinen Mann dabei heraus. Ob jetzt aber alle Sozialisten sind, die sich einen 3D-Drucker ins Hasu holen, wage ich zu bezweifeln. Ich selber brauche einen solchen Drucker zur Zeit leider nicht. Aber vielleicht später, wenn man mit so einem Ding eine gute Zeitung drucken kann.
So! So! Wenn dem Herrn Maxeiner da mal nicht die Gäule durchgegangenen sind. Sicher wird der 3-D-Drucker unsere Welt revolutionieren, vom Flugzeug oder Auto aus dem Drucker sind wir aber noch ein paar Jährchen entfernt. Insbesondere die Massenproduktion technisch komplexerer Erzeugnisse wird sich allein schon Kostengründen nicht lohnen, denn wo jetzt eine Drehbank tausend Teile täglich ausspuckt, benötigt man (gleichen Stückzahlausstoß/Zeiteinheit unterstellt) fünfhundert 3-D-Drucker. Und deren Druckgeschwindigkeit lässt sich, aus physikalischen Gründen, auch nicht beliebig beschleunigen. Ein Steak aus dem Drucker: widerliche Vorstellung. Dem Feinschmecker dreht sich schon heute der Magen um, wenn er den industriell denaturierten „Fraß für die Massen“ konsumieren soll. Aber vielleicht setzt sich „Soylent Green“ ja doch noch durch - 2022 ist ja nicht mehr fern (https://de.wikipedia.org/wiki/…_Jahr_2022_…_die_überleben_wollen). Solch Enthusiasmus hatte meinen Chemielehrer vor über fünfzig Jahren schon befallen: Wein aus der Retorte sei besser und billiger zu produzieren und dem gewachsenen Lebensmittel auch geschmacklich überlegen; und bald werde das althergebrachte Getränk durch Synthetikwein verdrängt werden. Maxeiners Euphorie erinnert mich an die (regierungsamtlichen!)Verheißungen der Atomkraft in den Fünfziger Jahren des verflossenen Jahrhunderts: von atomar angetriebenen Flugzeugen, Schiffen und flugfähigen Automobilen, war die Rede, von Städten unter Wasser, auf Mond und Mars. Alles, alles dank „Unserem Freund, dem Atom“ (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Unser_Freund_das_Atom). Strom, so hieß es, werde atomar so billig erzeugt werden, dass der private Verbraucher diesen umsonst bekomme, weil die Kosten für Zählerablesung und Rechnungsstellung dann höher seien, als die anfallenden Gebühren, weshalb nur Großkunden noch bezahlen müssten. Ich war damals 12 Jahre alt und habe diesen unsäglichen Stuss geglaubt. Mit zunehmendem Alter wurde ich dann (nicht nur diesbezüglich) etwas kritischer.
Sorry. Warum Globalisierung abschaffen? Sie ist ein Segen. Es ist halt schwer die typische deutsche Denkrichtlinien abzulegen. ;-)
Das reloaden der volkseigenen Betriebe (VEB) durch in der Volksrepublik China gebauten Drucker paßt ja in die neue BRD. Mir fällt da wieder der Satz ein, mein Lieblingssatz, den ich hier auf der Achse gelesen habe: “Früher war nicht alles schlecht, aber die DDR ist jetzt schon viel besser wie damals zu Ostzeiten.” Mange hilsen Gerhard Sponsel
Bitte nicht schon wieder einen 3D-Drucker-Über-alles-Artikel. Meine Brille ausdrucken? Geht nicht. Meine Jeans ausdrucken? Geht nicht. Mein Smartphone ausdrucken? Geht nicht. Meinen Flatscreen-TV ausdrucken? Geht nicht. Dachziegel ausdrucken? Geht nicht. Den Rasenmäher ausdrucken? Geht nicht. Die Waschmaschinentrommel ausdrucken? Geht nicht. Das Auto ausdrucken? Um Himmelswillen! usw. usw. Der 3D-Drucker mag gut für Plastikmoketten sein. Ansonsten ist er im wesentlichen Hype und “Wir-brauchen-die-böse-Industrie-nicht-mehr”-Spinnerei. Aber zugegeben: Eisenbahn-Modellbauer werden begeistert sein.
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