Ihr Artikel ist genial. Sie schießen sich auf diese Vita ein, die es in einer Freien Welt ja gar nicht mehr geben dürfte. Und wenn doch? Ihr Artikel ist schrill wie die Alarmglocke des Kampfdecks im red alert. Aufgeschreckt reißen wir Bürger der Republik die Augen auf, während der Fallout durch die Decke herab tropft in unsere Lider. Wie kann es sein? Die Figur des Martin Selmayr ist anachronistisch. Sie dürfte gar nicht existieren. Die gesamte real existierende EU hätte in einer freien westlichen Welt gar nicht erst entstehen dürfen! Doch wir erleben tagtäglich, dass wir ihren Ansprüchen und ihren Ausgeburten auf Verderb ausgeliefert sind.
Blickt man ein Stück zurück, erinnert man sich an von den Briten gestartete Reformversuche schon unter Cameron, welche an den Betonköpfen in Brüssel wieder und wieder scheiterten. Bekanntlich bringt ein Tropfen irgendwann das Fass zum Überlaufen. Ein absolut massgeblicher “Tropfen” war unzweifelhaft die völlig irrsinne “Flüchtlings”-Politik. Stichwort: “Dschungel von Calais”. Das wird heute tunlichst verschwiegen. Auch wird verschwiegen, dass man, unmittelbar nach dem Volksentscheid in UK, aus Brüssel vernehmen konnte: “Austreten und zahlen! Dann erst wird wieder geredet!” Es ist unbestritten das absolut idiotische Verhalten der EU gewesen, welches das Chaos verursacht hat. Denn es durfte um keinen Preis geschehen, dass es einem Land nach dem Austritt besser geht. Heute stellt man die Briten jedoch als bescheuert hin, sie wären mindestens zur Hälfte totale Schwachköpfe und hätten offenbar zu viele Fernsehserien konsumiert, welche das Empire verherrlichen. Bald würden sie in Schlauchbooten über den Kanal gerudert kommen und um Essen und um Medikamente betteln. Allein seligmachend ist die EU. Aber das kennt man ja schon. Allein seeligmachend und die einzige Zukunft war Sozialismus/Kommunismus. Dem gegenüber stand der verfaulende Kapitalismus. Wer oder was da tatsächlich verfault war, zeigte sich am Ende. Die Briten sollen mal ruhig ohne Deal raus. Das ist nämlich das Mega-Schreckensszenario für Brüssel. Dann nämlich zeigt es sich, bei wem die grössere Bombe platzt. Und wo die Schwachköpfe und Vollpfosten tatsächlich sitzen.
Wir dürfen den Briten dankbar sein, denn sie haben mit dem Brexit den Anfang vom Ende der EU eingeleitet, diesem Bürokratiemonster, dass uns unsere Souveränität und die eigene Identität wegnehmen möchte. Dieses Ende wird vielleicht noch zehn Jahre dauern, aber es kommt ganz sicher, weil dieses Gebilde wieder die Natur der Völker ist.
Je härter die Brüssel-Sanktionen wg. des Brexit Großbritannien treffen wird, desto gründlicher wird die Rosskur sein, die Großbritannien durchläuft. Desto gesünder. stabiler und schlagkräftiger wird Großbritannien aus diesem Schmierentheater hervorgehen. Und man wird sich auf ewig merken wem man das zu verdanken hat. Großbritannien ist nicht die Schweiz. Kein durch die EU erpressbarer Binnenstaat. Großbritannien hat die Weltmeere und den Rest der Welt um damit Handel zu treiben. Sie haben das Commonwealth, die USA als Verbündeten, sie haben Öl, sie haben weltweit angesehene Privatschulen und Universitäten, hervorragende Forschungsinstitute, die weltweit zweitgrößte Film- und Musikindustrie, den weltweit zweitgrößten Bankensekto, eine stabilie & unabhängige Währung und ... sie sind Atommacht. Nicht so eine marode wie die französische, welche auf Geld aus Berlin schielen muss. Wenn die Lage sich zuspitzt (amerikanischer Isolationismus gegenüber einem verweichlichten und unfähigen Europa und steigende Aggression durch Russland und China) dann werden sich Länder wie Island, Dänemark, Norwegen, Schweden Finnland, Estland Lettland, Litauen und Polen nach einer regionalen Schutzmacht umsehen. Einer Schutzmacht die wirtschaftlich und militärisch auf eigenen Füßen steht. Die zudem mehrere hundert Jahre Demokratie und funktionierenden Parlamentarismus vorweisen kann. Und das wird weder Bröckel-Frankreich noch Wehrunfähig-D-Land sein. Das wird Großbritannien sein! Da kann das Juncker-Brüssel noch so sehr seinen deutschen Schäferhund von der Leine lassen.
@ Ulv J. Hjort Es wird in Brüssel ganz sicher keine Reform in dem Sinne geben, wie ich Ihre Forderung danach verstehe, denn niemand der sich dort gegenseitig wie die Zwerge in einer Kinderholzburg an den Zipfelmützen in höhere Besoldungs- und Machtränge hoch ziehenden wird geneigt sein, freiwillig auf dieses bisher wie geschmiert und völlig losgelöst in sich werkelnde System der Selbstbereicherung verzichten. Und ein Herkules mit der Idee zur radikalen Reinigung des Augiasstalles ist weit und breit nicht in Sicht, wird noch weniger wahrscheinlich, wenn das neue Brandenburger Quoten-Wahlrechts-Konzept insgesamt Standart werden sollte. Und die Merkelianer dürften neben der gestärkten Allianz mit Frankreich zur Dominanz gegenüber den restlichen Mitgliedsstaaten der EU vor allem damit beschäftigt sein, den Löwenanteil der zu übernehmenden britischen Nettozahler-Milliarden mittels konstruktiver Buchführung zu erschaffen. Vor allem dieses dürfte sie britisch-unfreundlich stimmen, nicht der Abgang an sich der immer als störend und auf Sonderwege pochend beschriebenen Briten ausn dieser Selbstzweckgemeinschaft.
Ich behaupte mal ganz frech dass es England als “freies Land” innerhalb von weniger als 10 Jahren deutlich besser gehen wird als jetzt als EU-Mitglied! Schon allein deswegen weil die Bürger es dort gewohnt sind ausschließlich Menschen in ihre Parlamente zu wählen - und auch wieder abzuwählen - die sich dafür mit ihrer Persönlichkeit ein- und damit durchsetzen mussten - bei uns sind mittlerweile die überwiegende Mehrheit der MdB’s nicht gewählt sondern von den Parteien bestimmt. Vergleiche ich die z.T. sehr heftigen Debatten im Unterhaus mit der Langweilerei im Bundestag dann schäme ich mich für das deutsche Parlament, denn bei uns wird meist nachträglich über längst ausverhandelten Sachverhalt entschieden - warum da noch groß debattieren? Das Einzige weshalb mir der Brexit tatsächlich weh tut ist dass ohne England die dringend gewordene Erneuerung der EU für lange Zeit unmöglich sein wird - und das wird uns “zurückgebliebenen” noch ganz bitter weh tun!
“Martin Selmayr übernimmt die Brexit-Verhandlungen – und das sind schlechte Nachrichten für Großbritannien. Denn dem Mann, der sich für Junckers Ernennung zum Präsidenten eingesetzt hat, wird vorgeworfen, die Verhandlungen erschwert zu haben.” Mal sehen, WER als nächstes Land austritt, an den Italienern würde er sich wahrscheinlich die Zähne ausbeißen und das wäre gut so ! “Ein Elefant im Porzellanladen” , na ja, wo hat er das denn gelernt ? Theresa May wäre gut bedient, ganz einfach AUSZUTRETEN !! Die Briten gehen nicht unter, die Welt bleibt nicht stehen, es passiert -GAR NICHTS; außer vielleicht, daß die “Akteure” endlich begreifen, daß man so mit einem anderen Land nicht umgehen kann. Aber ich glaube, da ist mein Optimismus Vater meiner Gedanken !!
“Dennoch spielt die Vorstellung, dass die EU alle Fäden in der Hand hält, nur weil der Schaden eines No-Deals in Großbritannien größer wäre, innerhalb der EU-Institutionen eine große Rolle.” Der No-Deal kennt mehrere Gewinner: 1. Die Demokratie, denn die Briten wollten nicht länger von nicht gewählten Bürokraten aus Brüssel regiert werden. Der “Vertrag” hätte die Brüsseler Vorherrschaft auf Jahre zementiert. 2. Die Briten selber: endlich wieder frei über seine eigenen Waren entscheiden zu dürfen, hat was für sich.Keine kastrierten Staubsauger, Glühbirnen sind wieder erlaubt und die Grenzwerte für diverse Schadstoffe können nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten festgelegt werden und nicht nach Ideologie. 3. Die EU-Kritiker der Rest-EU. Ein vertragsloser Austritt erhöht den Druck, das Monster EU endlich zu reformieren oder es sterben zu lassen und zur EG rückabzuwickeln. Die EU in dieser Form braucht kein normaldenkender Mensch. Verlierer wäre Deutschland, dessen Regierung sich in einer Art Vassallentreue zu Brüssel hält, obwohl die steuerzahlenden Bürger diese EU schon lange satt haben.
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