Welch ein wohltuender Artikel. Allerdings fehlt noch der brutale Satz “Der Staat ist unfähig die Kinder zu betreuen”. In jeder Hinsicht, Bindung bei den unter drei Jährigen - Halt, Hilfe und Erziehung bei den Älteren. Nichts davon bekommt er hin. Schauen wir doch einfach in unsere Schulen.
Vorsicht Blase: der Artikel handelt vor allem von Frauen mit Hirnschmalz und Wahlfreiheit. Für die Kinder weniger kompetenter Mütter, sieht es gerade nicht gut aus. Die Anfragen, Kinder wegen Gewalt aus Familien herauszuholen, steigen. Schulisch schwache Kinder werden ein ganzes Jahr verlieren, wenn nicht mehr, weil jetzt alle versetzt werden und das große Sieben ab Weihnachten losgeht. Klassen, Freundschaften und Strukturen, die Halt geben, werden durcheinander gewürfelt. Die Lattemütter werden ihren Nachwuchs durchbringen, was die anderen so machen, wird ihnen herzlich egal sein.
Womöglich eine respektierlichere Alternative zu dem Buchtitel “Muttertier” der Autorin ist vielleicht in der Bezeichnung “Muttermensch” (დედაკაცი, dedak’ac’i) einer alten kaukasischen Sprache zu sehen—eine Vokabel, die wir als “Frau” zu übersetzen gewohnt sind und die selbstverständlich in der frühen Neuzeit durch ein eigenes, nicht abgeleitetes Wort substituiert wurde: ქალი, kali).——Der Staatsform, die sich für die häufig beschworene “Mitte” dieses zusammengeschnürten EUropäischen Kontinents abzeichnet, ist gesamtgesellschaftlich, über ein- zwei Generationen hinweg, ein Regime vorangegangen, das vielfach ungebrochen im Schwange steht, regen Zuzug erhält und nicht ohne Hintersinn als “Hosenscheißer-Diktatur” bezeichnet werden kann—ein Regime, das wohlgemerkt, wenn auch nicht ohne Beihilfe, von Muttermenschen etabliert worden ist. Für die kleinen Damen und Herren Diktator*Innen gelten keine Grenzen; was zählt, ist der unbeugsame Wille des stimmgewaltigen ICH-leins, bis weit ins Frührentenalter hinein seine Bedürfnisse befriedigt zu sehen. Von Anbeginn an im Wesentlichen mehr Projektionsfläche des muttermenschlichen Wunsches nach Partnerschaft, Freundschaft und Gleichstellung mit dem Paargenossen, denn kleines Kind, würde frau (und damit: man) alles für es tun—außer ihm zur rechten Zeit die Segnungen der drei Ratschläge einer verquarzten, altmodischen Pädiatrie angedeihen zu lassen: Ruhe, Regelmäßigkeit, Reinlichkeit.
Mütter sind sozial unersetzbar, wie Väter sozial unersetzbar sind. Alle weiteren oder neuen Bezugspersonen sind Ersatz, wobei der Ersatz nicht biologisch das Original kopieren kann, so sehr sich das Halb- oder Vollwaisen bzw. neue Bezugspersonen wünschen. Grundsätzlich ist Mensch ein Herden- und Sozialtier. Hochentwickelte Affenarten erziehen und lehren gemeinsam den Nachwuchs, um die Art zu erhalten. Jahrelanges Homeschooling ist keine gute Idee in einer permanent, wachsenden und auf Verteilungs- und Machtkämpfe eingestellten Menschheit. Was soll eine zur eigenen Schulzeit - vorsichtig ausgedrückt - mittelmäßige bis “Gottseidank-ist-Schule-vorbei”-Mutter ihren eigenen Kindern vermitteln? In die heutigen Schulbücher schaut sie genauso ratlos wie die eigenen Kinder. Mein Sohn blieb die ersten drei Jahre zu Hause, dann ging er ein halbes Jahr halbtags, dann volltags in die Kita.
Alles gut und schön - es bleibt jedoch traurige und simple Realität, dass viele Frauen schlicht aus wirtschaftlichen Gründen dazu gezwungen sind, ihr Kind “abzuschieben” - was aus meiner Sicht nach wie vor eine massive Beleidigung und Herabsetzung des Erzieherberufes darstellt. Das aber nur nebenbei. Und: auch früher (welchen Zeitraum man da auch immer darunter verstehen vermag) war es NIE der Normalfall, dass Kinder ausschließlich und nahezu rund um die Uhr nur von der Mutter betreut wurden. Dazu hatten die Frauen auch FRÜHER gar keine Zeit, denn auch diese haben gearbeitet - eben auf dem Hof, dem Feld, im Geschäft des Mannes oder “nur” den Haushalt geschmissen. Da gab es aber in der Regel Oma, Tante, Cousine, unverheiratete (sitzengebliebene) Schwester, Nachbarin oder schlicht die älteren Kinder, die sich um die Jüngeren mit gekümmert haben. Aktuell befinden sich die meisten Familien in dieser Situation: quasi über Nacht wurden ihnen alle Ressourcen und Möglichkeiten, ihrem geregelten Leben nachgehen zu können, und damit so Petitessen wie Vorsorgen fürs Alter, Versicherungen bezahlen, Essen kaufen, Wohnraum bezahlen etc. einseitig aufgekündigt, während ihnen gleichzeitig nahezu NULL Alternativen geboten wurden. Diese katastrophale Ausnahmesituation, die für viele schlicht existenzbedrohend ist, jetzt als Chance auf ein besseres Miteinander mit der Familie und den Kindern zu sehen - kann man machen - hat aber für mich eher den Beigeschmack à la: lerne zu lieben, was du eh nicht ändern kannst.
Tatsächlich ist für die Entwicklung der Intelligenz des Kindes die Mutter wichtiger als der Vater, einfach weil das Kind in den entscheidenden Jahren - also im Kindesalter - üblicherweise die Mutter viel häufiger um sich hat. Der Vater kann noch so intelligent sein, dem Kind nützt das nichts, wenn er kaum da ist. “Mutti zu Hause” für sich allein bringt aber noch nichts, Mutti muss auch noch intelligent sein.
Die Genderleute leugnen vermutlich auch die fundamentale hormonelle Umstellung die Frauen erfahren, die Kinder kriegen oder kleine Kinder haben. Wahrscheinlich bloß ein gesellschaftliches Narrativ. – Wer an die faktische Gleichheit der Geschlechter glaubt, muss viel lügen.
Ihr Wunsch in Gottes Ohr Frau Kelle, alleine die jüngere Geschichte zeigt, dass es damit: ” Gerade beweisen Millionen von ihnen [Müttern] , dass sie zu Erstaunlichem fähig sind, wenn es sein muss. Mögen sie sich das niemals wieder ausreden lassen.” Genau das war doch die Erfahrung der unmittelbaren Nachkriegszeit und der letzten Kriegsjahren, da gab es genug Mütter die ihre Kinder unter widrigsten Umständen, teilweise selber schwer traumatisiert durch Vertreibung und auch Vergewaltigung, großgezogen haben! Dennoch ist und was er gerade die Generation die zu ihren Kindern teilweise sagte “Mein größtes Unglück warst du!” und den Töchtern beibrachte dass Muttersein das allerletzte ist!
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