Markus Vahlefeld / 13.10.2019 / 06:25 / Foto: M.Vahlefeld / 46 / Seite ausdrucken

Der Broderwein, die Zweite

Letzten Sonntag hatten wir zu einer Weinaktion mit dem Pfälzer Winzer Christoph Hammel aufgerufen und 100 Weinpakete mit je zwei Flaschen Broderwein angeboten, deren Erlös an ein Kinder- und Jugendprojekt in Israel gehen sollte. Es war als eine lustige kleine Aktion für einen guten Zweck gedacht.

Was sich daraus entwickelte, ist einfach unglaublich. Mehr als 1.000 (in Worten: EINTAUSEND!) Bestellungen gingen bei uns und dem Weingut ein. Und viele Menschen wollten nicht nur ein 2er Paket des Weins, sondern zwei, drei oder fünf Pakete. Auf einmal standen wir vor einer logistischen Riesenaufgabe, die uns alle im Herzen gefreut, aber doch vor ein schier unlösbares Problem gestellt hatte: woher den Wein nehmen?

Nun ist Christoph Hammel einer dieser Menschen, die sich von Aufgaben und Problemen nicht beeindrucken lassen. Ihm selbst ist das Anliegen, sich solidarisch mit Israel zu zeigen und ein soziales Projekt zu unterstützen, auch viel zu wichtig. Also hat er kurzerhand nicht nur die versprochenen 100 Pakete Broderwein zur Verfügung gestellt, sondern weitere 900 gleich noch mit dazu. Insgesamt also 2.000 Flaschen Wein, deren Erlös nach Israel geht. Das ist eine Großzügigkeit, die uns sprachlos gemacht hat.

Nun hieß es, die Etiketten nachzudrucken, die Weine auszustatten, die Pakete zu packen und sie schließlich auf den Postweg zu bringen. Das dauert noch ein paar Tage, aber wir haben geschafft, jedem Besteller zumindest ein Weinpaket in Kürze zukommen lassen zu können. Die 100 Erstbestellungen mit den vorbereiteten Flaschen befinden sich bereits in der Post.

Eine Änderung müssen wir aber dennoch mitteilen. Wir hatten vollmundig angekündigt, dass der gesamte Betrag nach Israel gespendet wird. Das gilt natürlich weiterhin für die ersten 100 Pakete. Für alle weiteren jedoch kann das Weingut, um nicht in die Pleite getrieben zu werden, die "harten" Kosten — das sind Porto, Verpackung und Mehrwertsteuer — nicht weiterreichen. Von den EUR 25,00 gehen dann also etwa 17,00 Euro als Spende nach Israel. Das ist, wenn alles vorbei ist, ein Wahnsinnsbetrag zwischen 15.000 bis 18.000 Euro, und natürlich halten wir Sie exklusiv hier auf der Achse auf dem Laufenden. Hans Rosenthal von Dalli Dalli hätte ganz sicher DAS IST SPITZE! gerufen und wäre in die Luft gesprungen.

Wir sind froh, einen Winzer wie den Hammel zu kennen, und wir sind stolz, Leser zu haben, die so engagiert und großzügig sind. Das ist unglaublich! Und ginge es nicht um Wein, ich würde sagen: das ist jetzt einen Asbach Uralt wert!

Le Chaim!

Foto: M.Vahlefeld

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Uwe Anschütz / 13.10.2019

Guten Morgen Herr Vahlefeld. Ich denke, dass Sie sich von Anfang an etwas verkalkuliert haben. Viele treue ACHSE Leser, so auch ich, werden m.E. gar nicht bestellt haben, im Glauben, die avisierten 100 Pakete sind blitzschnell vergeben.  Dennoch ein toller Erfolg und eine angemessene Wertschätzung des Herrn Broder. Noch einen schönen Sonntag.

Anders Dairie / 13.10.2019

Soviel zur Judenfeindlichkeit in Deutschland !  Diese Nachricht, Herr VAHLEFELD,  kommt nach der Katastrofe von HALLE wie ein kühlender Regen auf uns,  aus Wein vom HAMMEL.

Rico Martin / 13.10.2019

Eine ganz wunderschöne Story. Vielen Dank an Herrn Hammel.

Steffen Rascher / 13.10.2019

Na endlich. Der Worte sind genug gewechselt – lasst uns Taten sehen. Gibt es da draußen nicht noch jemanden, der was anzubieten hat? Ich bin von Geburt an Antialkoholiker und deshalb nicht mit am Start. Wir bräuchten Brodertee, Broderkekse, Broderbrot etc. Immer, wenn es gegen Israel oder gegen Juden geht, kann man dann shoppen. Das nennt man Klickertraining und das soll bei jedem Tierchen wirken vorausgesetzt es hat Hirn.

Michael Scheffler / 13.10.2019

Spitze! Ich würde auch ohne Wein (trinke lieber Bier) 100 Euro spenden. Wo geht das?

Wieland Schmied / 13.10.2019

” Und ginge es nicht um Wein, ich würde sagen: das ist jetzt einen Asbach Uralt wert!”  Das können Sie getrost sagen, denn der Werbespruch ‘Das ist schon einen Asbach Uralt wert’ ging weiter, nämlich ‘im Asbach Uralt ist der Geist des Weines’. Also in diesem Sinne - Prost. Leider ist meine Bestellung des spendenwirksamen Paketes voll daneben gegangen und mein Weinkellerchen dazu bar jeglichen Hammel-Weines. Der Winzer hat zwar eine prima Seite im Netz, aber bedauerlicherweise keinen Shop zum bestellen seiner darin angezeigten Rebensäfte. Jammerschade, keine Frage.

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