Liebe Emma, bin umgeschwenkt und gratuliere den Schweden. Und halte Daumen.
Herr Dr. Freund: Wir wissen sehr viel. Wir wissen, dass nicht rechtzeitig und zum selben Zeitpunkt standardisiert getestet wurde, und dass es für Rachenabstriche, es sei denn, es wären Symptome vorhanden, zu spät ist. Wir wissen, dass das gesamte Zahlenmuster deswegen unbrauchbar ist, das fängt mit China an. Vermutlich tritt Heinsohn deshalb recht selten hier auf, denn mit solchem Chaos kann ein Heinsohn an sich nichts anfangen. Wir wissen, dass wir mit Zahlenspielen, die nicht taugen, hinter die Fichte geführt werden.
@ Dirk Hund: Nein, kann nicht nachgerechnet werden, weil die Ausgangsbedingungen nicht standardisiert sind und Schwedens Dunkelziffer hoch sein muss. Wir sind hier nicht in Mathe sechste Klasse mit Taschenrechner.
Liebe Ulla Schneider! Es ist auf jeden Fall nötig, für die Intubation zu sedieren. Deshalb vermeidet man bei schwerkranken Älteren Operationen, soll heißen, man würde ihnen keine neue Hüfte einpflanzen, das Risko nicht eingehen. Das Risiko war immer die Narkose. Ansonsten weiß ich nur, dass die Medikation der Grunderkrankung durch einen Infekt erschwert ist, weil die Medikamente anders metabolisiert werden. Das hat aber nichts mit der Intubation zu tun. Schönen Sonntag, Wunsch zurück!
Zynischer Gedanke, unabhängig von meiner Meinung zum sog. Lockdown…sicher, dass die schwedische Politik der Vernunft und nicht der Angst geschuldet ist? Der Angst vor der Blamage das Kontaktverbot z.B. in Malmö nicht durchsetzen zu können?
@ Dov Nesher: So gut wie niemand stirbt an Chemotherapie. Wenn jemand zu alt und zu schwach für die Nebenwirkungen ist, bekommt er keine - das ist eine Rarität. Krebspatienten überstehen regelmäßig Chemotherapie und Bestrahlung, bei manchen Tumoren lange (Lymphome, Leukämien, Mamma, Hoden als Beispiel). Eines Tages sterben sie an einem miesen kleinen Infekt, auch schon vor SARS 2. Oder sie bekommen Hirndruck durch inoperable Hirnmetastasen. Oder sie werden quittegelb wegen Lebermetastasen, die die Gallenwege verlegen und sterben an einer Intoxikation durch die sich ansammelnden Abbauprodukte. Oder sie kriegen wegen Immobilisation eine Thrombose und dann Lungenembolie. Chemotherapie ist genau wie die Antibiose eine der größten Errungenschaften der Pharma-Industrie. Viele überleben - es hängt vom Tumor und vom Zelltyp ab. Chemotherapie und Beatmung Aussichtsloser lässt sich nicht vergleichen. Dann müsste man auch nach Ihrer These Patienten mit juvenilem Diabetes kein Insulin geben, weil sie hin und wieder entgleisen und ins Koma fallen können. Solche muss man übrigens beatmen, weil sie eine Chance haben. Sind Sie Arzt? Andernfalls sehen Sie bitte von dämlichen Vergleichen ab. Das nervt. Verfassen Sie: “Ich will (nicht) beatmet werden”, und gut is. Ich will bei diesem Ding nicht.
Die Zahlen der Verblichenen - ob absolut oder relativ - halten uns derzeit eindrucksvoll die Grenzen unseres irdischen Daseins vor Augen. Was nichts schadet ! Wenn allerdings mit Videos Massengräber von New York , Leichenkühlwagen in Italien und Altersheime als Todesfallen in Deutschland dokumentiert werden, so frage ich mich , wie die Reaktionen wären, wenn wir - dokumentarisch korrekt - Reportagen aus Krematorien oder von Palliativ - Stationen zu sehen bekämen. Es sollte um Verhältnismässigkeit und nicht um Pseudo - Informationen, die Angst bewirken, gehen ! Mir reicht schon die gespenstische Stachel - Kugel im ZDF, die das Virus darstellen soll. Ich gehe jede Wette ein, dass es so bestimmt nicht ausschaut. - Mit dem Sterben als unbegreiflichen Teil unseres Lebens sollte man sich beschäftigen, wenn einem Transparenz nicht fremd ist - oder wenn man diese sucht ....
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