Oliver Zimski / 20.07.2024 / 10:00 / Foto: Bundesarchiv / 65 / Seite ausdrucken

Der Aufstand des Gewissens

Aufgrund einer Reihe unglücklicher Umstände misslang das Stauffenberg-Attentat vor 80 Jahren, das als „Aufstand des Gewissens“ bezeichnet wurde. Was ist aus diesem Gewissen geworden?

Mein Großvater war kein Widerstandskämpfer. Als blutjunger Soldat bereits im Ersten Weltkrieg schwer verwundet, durfte er im Zweiten Zivilist bleiben. Als 1943 sein bester Freund von der Ostfront auf Heimaturlaub kam, teilte der ihm bei seinem Besuch im Flüsterton mit, dort im Osten würden „von unseren Leuten“ massenweise Juden umgebracht. Mein Großvater, so berichtete es mir meine Oma, die ich als Jugendlicher intensiv befragte, habe daraufhin mit der Faust auf den Tisch geschlagen und gerufen: „Nein, das will ich nicht hören, das glaube ich nicht, soviel Schlechtigkeit gibt es nicht!“

Eben solche Berichte von Augenzeugen waren es, die die meisten der Verschwörer vom 20. Juli 1944 in den Widerstand führten, auch den Oberst Claus Graf Schenk von Stauffenberg, der heute vor genau 80 Jahren versuchte, Hitler zu töten, um Deutschland zu retten: vor der militärischen Niederlage, aber auch vor der moralischen Schande, dem „Verderber Deutschlands und Europas“ nicht in den Arm gefallen zu sein. Unterstützt wurde Stauffenberg von einem Netzwerk herausragender Persönlichkeiten aus allen Bereichen der damaligen deutschen Gesellschaft. Offiziere, Beamte und Kirchenvertreter waren darunter, Konservative, Liberale und Sozialdemokraten, die für den Fall, dass das Attentat auf den „Führer“ und der Sturz des NS-Regimes geglückt wären, bereits eine Schattenregierung gebildet hatten. Unabhängig davon, ob das Attentat gelinge oder nicht, hatte Mitverschwörer Henning von Tresckow kurz vorher gesagt, komme es darauf an, „dass die deutsche Widerstandsbewegung vor der Welt und der Geschichte den entscheidenden Wurf gewagt hat“.

Eine ganze Kaskade unglücklicher und verhängnisvoller Zufälle trug zum Misslingen von Stauffenbergs ohnehin schon äußerst waghalsigem Plan bei. Zu ihnen gehörten eine unmittelbar vor der Explosion um den entscheidenden halben Meter verschobene Aktentasche, eine aus unverständlichen Gründen nicht scharf gemachte zweite Bombe sowie ein wohl selbst für die damalige Zeit untypisch NS-gläubiger und eigentlich auf Kadavergehorsam gedrillter Offizier des Wachbataillons Berlin, der – statt seine Befehle zur Abriegelung des Regierungsviertels auszuführen – mit Goebbels persönlich Rücksprache hielt.

Da die Verschwörer im Erfolgsfall zu Friedensverhandlungen bereit gewesen wären und wahrscheinlich im Westen sogar kapituliert hätten, wären viele Millionen Menschen, die in dem „verlängerten“ letzten Dreivierteljahr des Krieges umkamen, am Leben geblieben. Die Nachkriegsgeschichte Deutschlands und Osteuropas wäre anders verlaufen. Viele Städte – von Hamburg über Dresden bis Warschau – wären nicht zerstört worden. Und selbst wenn die Alliierten auf ihrer Forderung nach einer totalen Kapitulation bestanden hätten, wären die Deutschen wohl mit einem anderen Bewusstsein aus dem Krieg gekommen: sich trotz der Schuld, die sie durch ihre Unterstützung des verbrecherischen NS-Regimes auf sich geladen hatten, doch am Ende aus eigener Kraft von diesem Regime befreit zu haben.

Der versäumte Widerstand der Großeltern wird nachgeholt

Das hat bekanntermaßen nicht geklappt, Deutschland „war nicht zu retten“. Unser Land erlitt die schwerste Niederlage seiner Geschichte, militärisch, staatlich, moralisch, und ist bis heute mit der Wucht dieser Niederlage und der Schwere der in seinem Namen begangenen Verbrechen beschäftigt. Deshalb waren die zwölf Jahre NS-Herrschaft keineswegs ein „Fliegenschiss“ (Alexander Gauland) in der deutschen Geschichte, sondern ein epochaler Wendepunkt, der nach Kriegsende zum Verlust eines Viertels des Staatsgebietes und zur Spaltung in zwei Teilstaaten führte. Während in dem einen Teil eine kommunistische Diktatur von Stalins Gnaden errichtet wurde, die ihre Bürger 40 Jahre lang durch Mauer und Stacheldraht am Weglaufen hinderte, breitete sich im anderen Teil durch Westbindung und Wirtschaftswunder das wohlige Gefühl aus, noch einmal glimpflich davongekommen zu sein.

Die innere Spaltung vertiefte sich paradoxerweise erst, nachdem die beiden Teile Deutschlands unverhofft wieder zusammengekommen waren. 35 Jahre nach seiner Wiedervereinigung, die in West und Ost kaum noch jemand für möglich gehalten hatte, ist das Land, das Stauffenberg hatte retten wollen, vielfach zerrissen. Auch das ist nicht zuletzt eine Langzeitfolge des „Fliegenschiss“. Denn mit der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP sind nun Leute am Ruder, die mit ihrem „Kampf gegen Rechts“ den versäumten Widerstand ihrer Großeltern „nachholen“ wollen, um jeden Preis.

Durch sie folgt als verspätete Gegenreaktion auf die nationalistische und rassistische Vergöttlichung des Eigenen (die mit echtem Patriotismus ungefähr so viel zu tun hat wie die traditionelle Sozialdemokratie mit den stalinistischen Säuberungen) nun die Geringschätzung des Eigenen und die Vergöttlichung alles Fremden. Symptomatisch für diese Geisteshaltung ist Angela Merkels skandalöses Diktum von 2015: „Wenn wir jetzt anfangen, uns noch entschuldigen zu müssen dafür, dass wir in Notsituationen ein freundliches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mein Land.“ Mit dieser moralischen Erpressung machte sie in der Öffentlichkeit und über die Parteigrenzen hinweg den Weg frei für die nun seit neun Jahren andauernde ungeregelte Masseneinwanderung in die deutschen Sozialsysteme, die Deutschland in jeder Hinsicht überfordert und destabilisiert, was allmählich auch dem Mainstream dämmert.

Ein unheilvoller Zusammenhang

Doch die Ampel-Regierung ficht das nicht an. Da können Tausende von gewaltbereiten Islamisten ins Land strömen, da kann ein großenteils zugewanderter Antisemitismus die wenigen in Deutschland verbliebenen Juden in Angst und Schrecken versetzen, da können Linksextremisten und Autonome reihenweise Anschläge auf die Infrastruktur des Landes verüben und Andersdenkende attackieren – für die Regierung, insbesondere in Gestalt der amtierenden Innenministerin, steht der Feind immer nur rechts – und „rechts = rechtsextrem“ ist mittlerweile jeder, der Kritik an ihrer Migrations-, Energie-, Wirtschafts- und Sozialpolitik übt. Auf diese Weise werden weite Teile der Bevölkerung – nicht nur der „biodeutschen“, sondern auch der gut integrierten mit Migrationshintergrund – von oben stigmatisiert und diskriminiert. Das ist die Hauptursache der gesellschaftlichen Spaltung. Der Aufstieg der AfD ist lediglich die Folge.

Mit den Ideologen, die dieses Land nicht mehr als traditionelle Heimat der Alteingesessenen ansehen (was eine Integration von Zuwanderern nicht ausschließt und nie ausgeschlossen hat), sondern es zu einem geschichts- und gesichtslosen Gebiet umdefinieren wollen, auf dem zuwandernde Glücksritter aus aller Welt das selbstverständliche „Menschenrecht“ haben sollen, sich niederzulassen und zwar auf Kosten einer steuerzahlenden Minderheit, die dieselben Ideologen gern des „strukturellen Rassismus“ beschuldigen, ist – buchstäblich – kein Staat zu machen, aber sehr wohl einer kaputt zu kriegen. Der Weg von einer funktionierenden Demokratie in einen innerlich zerrissenen und im wirtschaftlichen Niedergang befindlichen Gesinnungsstaat scheint erschreckend kurz.

Natürlich ist die NS-Diktatur nicht mit dem heutigen Deutschland zu vergleichen, der Widerstand gegen Hitler nicht mit dem Widerspruch und Engagement gegen die Fehlentwicklungen, die die gegenwärtig Regierenden zu verantworten haben. Trotzdem besteht ein unheilvoller Zusammenhang zwischen damals und heute. Dadurch, dass der „Kampf gegen Rechts“ zur alleinigen Staatsräson verkommen ist und etablierte Politik und Medien quasi permanent im Schatten des Dritten Reiches verharren, sind sie blind geworden für neue Gefahren und Herausforderungen. Ja, sie stehen sogar einem rasant anwachsenden neuen Antisemitismus rat- und hilflos gegenüber, wenn er von Linken und Muslimen getragen wird.

Auf die innere Stimme hören

Und unterscheidet sich denn die Mentalität der Masse im heutigen Deutschland wirklich von der im damaligen? Die Haltung des „Es kann nicht sein, was nicht sein darf“, des „Wenn die Tagesschau das sagt, muss es stimmen“ und das auf den Tisch schlagende Verdrängen: „Nein, das will ich nicht hören, das glaube ich nicht“ ist auch heute weit verbreitet. Die drei Coronajahre haben gezeigt, wie schnell unter den Deutschen die alte, längst überwunden geglaubte Blockwartmentalität wieder durchschlägt, die eilfertig bereit ist, alles zu denunzieren, was von der offiziellen Linie abweicht.

Einen „Aufstand des Gewissens“ nannte man den Umsturzversuch des 20. Juli. Ein solcher Aufstand setzt allerdings die Existenz eines Gewissens voraus, eines Gefühls der Verantwortung für das, was im Namen des eigenen Landes oder Volkes geschieht, der Scham über eigene Versäumnisse, des Willens zur Umkehr von einem Irrweg, des Glaubens an ein höheres Ziel als das eigene Wohlergehen und sogar der Bereitschaft, sein Leben dafür einzusetzen. Klingt das nicht hoffnungslos antiquiert, ist es nicht längst verschwunden, untergegangen mit denen, die in der Folge des 20. Juli 1944 von den Nazis hingerichtet wurden?

Der RBB befragte den 80jährigen Sohn des hingerichteten Widerstandskämpfers Günther Smend, was die Widerständler des 20. Juli auszeichnete. Dessen Antwort lautete: „Eine Loyalität zu sich selber, nämlich an einer bestimmten Grenze Halt zu machen, Nein zu sagen, auf die innere Stimme zu horchen, wenn diese sagt: ,Es geht nicht mehr weiter‘.“ Das ist wohl die wichtigste Lehre aus dem 20. Juli 1944: Egal, in welche Richtung sich die beliebig lenk- und verführbare Masse treiben lässt – entscheidend kann doch das Gewissen des Einzelnen sein.

 

Oliver Zimski ist Übersetzer und Autor. Im Juni 2024 erschien sein neuer RomanJans Attentat“.

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Leserpost

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Thomin Weller / 20.07.2024

@Thomas Szabó Ihren elaborierten Beiträgen, möchte ich “Hannah Arendt im Gespräch mit Günter Gaus (“Zur Person”, 1964)” in YT und Mitschrift in RBB zutragen. ““Das Problem war doch nicht, was unsere Feinde taten, sondern was unsere Freunde taten…Arendt: Nein, nicht einmal. Oder: das auch. Erstens wurde das allgemein Politische ein persönliches Schicksal, sofern man herausging. Zweitens aber wissen Sie ja, was Gleichschaltung ist. Und das hieß, daß die Freunde sich gleichschalteten! Das Problem, das persönliche Problem war doch nicht etwa, was unsere Feinde taten, sondern was unsere Freunde taten. Was damals in der Welle von Gleichschaltung, die ja ziemlich freiwillig war, jedenfalls noch nicht unter dem Druck des Terrors, vorging: Das war, als ob sich ein leerer Raum um einen bildete. Ich lebte in einem intellektuellen Milieu, ich kannte aber auch andere Menschen.” //Nebenbei auch die “Zentristisch Demokratische Internationale („International Demócrata de Centro – Centrist Democrat International“ (IDC-CDI)”. Hoch lebe das vierte adeliug, christliche Reich. Deu lo vult. Die frappierende ähnlichkeit mit der Plandemie, ja, es sind die Gleichen, Dieselben.

Peter Faethe / 20.07.2024

Hallo, Th. Szabó ! Deine Worte zum Holo-Missbrauch erinnern mich an einen alten Spruch zur Thora: Sie darf weder als Krone (um sich zu schmücken) noch als Spaten (um seinen Lebensunterhalt zu verdienen) benutzt werden. Hier und heute passt eher das Gegenteil.

Dr. Wilhelm Dierkopf / 20.07.2024

Der Aufstand des Gewissens gelingt leider nur vollends, wenn man sein eigenes Leben dafür opfert. Wer ist aber heute bei uns in der Bundesrepublik bereit, sein eigenes Leben für unsere Demokratie zu opfern?So halten auch viele heute ihre kritische Stimme zurück, um das eigene gute Leben nicht aufzugeben…

A. Quesseleit / 20.07.2024

Es gibt z. Zt. viele achzigste Jahrestage: in dieser Woche zum Beispiel die heftigste Serie von Bombenangriffen auf München, geflogen von den amerikanischen Luftstreitkräften. Es folgen im August: Bremen (18./19.08.) und Stettin (30.08.); dies war die Wiederaufnahme der großen Städteauslöschungen im letzten Dreivierteljahr des Krieges. Danach Königsberg (26./29.08.), Emden (06.09.), Darmstadt (11.09.), Stuttgart (12.09.), Osnabrück (13.09.), Bremerhaven (18.09.), Kaiserslautern (28.09.), Bielefeld (30.09.), Saarbrücken (05.10.), Stralsund (06.10.), Kleve und Emmerich (07.11.), Duisburg (Tripelangriff am 14./15.10.), Wilhelmshaven und Braunschweig (15.10.), Bonn (18.10.)...soweit der Terminkalender für das nächste Vierteljahr. Vielleicht hätten aber auch gerade die Engländer ein Waffenstillstandsangebot der Widerständler genauso ausgeschlagen wie die Bitte der Italiener, Rom als offener Stadt weitere Bombardements zu ersparen? Wer Augen hat, sieht die Wunden, die die Engländer, von den Nazis dazu gebracht, den deutschen und europäischen Städten in ihrer unnachahmlichen Verhältnislosigkeit schlugen, heute noch…sofern von den versehrten Stadtkernen etwas übrigblieb (man vergleiche das ach so barbarische Bombardement Coventrys durch die Luftwaffe 1940 mit dem mit relativ wenig Aufwand betriebenen und sehr viel effizienteren In-den-Boden-Stampfen von, sagen wir, Würzburg sechs Wochen vor Kriegsende). Wer da am Ende der größere Barbar gewesen sein mag, tja, das ist manchmal nicht zu 100% ersichtlich. Und “Es war halt Krieg” soll zwar alles rechtfertigen, entschuldigt aber gar nichts. Soweit das Wort zum Sonntag.

Christoph Rist / 20.07.2024

Ja, absolut! Das eigene Gewissen ist die wichtigste Lehre aus dem 20. Juli. 1944. Und es es ist auch eminent wichtig festzuhalten, dass das heutige Deutschland soziokulturell und politmedial nur erschreckend wenige Millimeter(!) vom Dritten Reich entfernt ist. Der panisch ausgerufen Corona-Notstand hat es leider überdeutlich gezeigt. Es gilt daher das unwiderlegbare Broder-Diktum: “Wenn ihr euch fragt, wie es damals passieren konnte: weil sie damals so waren, wie ihr heute seid.“ Und es gibt noch eine weitere Lehre aus dem dritten Reich. Die lehre von Nürnberg: Die elitären Revolutionäre (die Nazis sahen sich selbst übrigen auch so), die Führer, Verführer und Mitläufer von oben, die ein Land von den Füßen völlig auf den Kopf stellen und dabei das schlechteste aus dem Staatvolk hervorbringen und für das Staatvolk hervorbringen, müssen am Ende entweder vom Galgen baumeln oder sehr lange im Knast weggesperrt werden, damit endlich wieder Ruhe einkehrt. Bei den Oberen des DDR-Unrechtsregimes hat man diese Form der Aufarbeitung leider versäumt… An all dies sollte man auch unbedingt erinnern, nachdem die aktuelle Elite, dem Pöbel zunehmend droht und ihn aktiv einzuschränken versucht (sei es unter dem CO2-Deckmäntelchen, dem Genderstern und der Regenbogenflagge, Habecknomics und Doppelwumsen, NetzDGs und Meldestellen Zwangsimpfungen gegen ein Schnupfenvirus, dem bald 10-Jährigen Jubiläum unkontrollierter, illegaler Massenmigration und jüngst auch dem gängeln ausschalten regierungskritischer Medien. Die Einschläge kommen immer näher und die Verstöße gegehen die Verfassung und die Verfasstheit unserer Rebublik werden immer brachialer. “Wehret den Anfängen!” hieß es immer und haben gerade die “nachträglichen NS-Widerstandsnachholer” immer gesagt. Aber wer sich gegen diesen ganzen o. g. bedrohlichen Nonsens wehrt, bekommt die Knute zu spüren. Dazu erschafft man sogar völlig neue, außergesetzliche Tatbestände wie die “verfassungschutzrelevante Delegitimierung des Staates”.

L. Schwarzschild / 20.07.2024

Die massgeblichen Verschwörer des 20. Juli 1944 waren genau dem Milieu zuzurechnen, welches Hitler und seine Leute elf Jahre vorher an die Macht gebracht und bereits in den Kaiserjahren genau jene Politik und Ideologie entwickelt hatte, die während des ersten deutschen Weltkrieges und später in der Propaganda-Abteilung der Reichswehr denselben Hitler und seine Vorstellungen geprägt hat. Das schliesst die deutsche Sozialdemokratie mit ein, deren Kriegssozialismus im Kern die Blaupause für das realpolitische Programm der Hitler-Regierung bildete. Ihre Opposition gründete einzig in der nüchternen Einsicht in das Scheitern der von ihnen gesponserten Hitler-Nummer, insbesondere hinsichtlich der absehbaren Niederlage im Krieg, sowie dem Versuch, ihre Assets, sprich den deutschen Staat, seine industrielle Infrastruktur einschliesslich der dazu gerechneten Untertanen, also das deutsche Volk, bestmöglich gegen weitere Verluste zu sichern. Man sah seine Felle davonschwimmen und hoffte, sich durch eine dramatische Aktion möglichst glimpflich aus der Affäre ziehen zu können. Was nach dem Kollaps unter anderen Umständen leider recht passabel gelang. Die heutige Situation eines wieder von einem nun mehr preussisch-osmanischen Deutschland dominierten und daher konsequent ruinierten Europa ist die direkte Konsequenz davon. Der sogenannte Kampf gegen rechts ist realiter ein Kampf gegen den Rechtsstaat und als solcher kein irgendwie verspäteter Widerstand, eine im Übrigen lachhafte Idee, sondern klassischer Deutscher Sozialismus in neuer Aufmachung.

Lutz Liebezeit / 20.07.2024

Die Linken wissen, daß Faschismus eine Geburt des Kapitalismus ist. In der DDR war die Parole: ein übersteigerter Kapitalismus ist Faschsimus. Das GG steht genau in der Mitte zwischen Sozialismus und Kapitalismus. Das ist der einzige Ort, an dem man das aushalten kann. Allerdings braucht man dafür integre Abgeordnete, denn der Rahmen für private Unternehmen und Privateigentum muß geschützt werden. Werden die Verankerungen gelöst wie mit dem Maastricht Vertrag, kommen die dicken Lügen von Blühenden Landschaften und der Raubbau gewinnt an Fahrt. “Deutschlands stärkste Stimme für Europa”, das sollte einen nachdenklich machen. Diejenigen, die es am meisten angeht und an der ausbrechenden Wildheit der Politik am meisten leiden, die kapieren das immer nicht.  Die zerfasern sich in tausenderlei Nebensächlichkeiten.

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