@ Nick Vollmar ” Unsinn, laut Wikipedia ist der Anteil der Konfessionslosen heute in Deutschland die mit Abstand größte Gruppe.” Das mag sein, aber Konfessionslose sind nicht immer Atheisten und Agnostiker. Ich bin konfessionslos weil ich aus der Kirche ausgtreten bin, halte mich aber nicht für einen Atheisten, glauben kann man auch ohne Kirche!
Man muss die Bergpredigt nur ein bisschen weiterlesen, dann ist sie gar nicht mehr wunderbar: “Jeder Baum (Mensch), der keine guten Früchte bringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen.” (Mt7,19) Oder: “Wer seinemBruder zürnt, soll der Hölle verfallen.” (Mt5,22) Menschen werden als Unkraut beschrieben, das in den Ofen geworfen wird. (Mt13,36-42;47-50) Ich zitiere aus “Der Jesuswahn” von Heinz-Werner Kubitza: “Es mutet besonders unmenschlich an, dass für relativ geringe Vergehen Strafen verhängt werden, die mit demVergehen in keinem verständlichen Zusammenhang stehen. Endliche Vergehen werden mit unendlichen Strafen belegt, relatives Verschulden zieht absolute Verdammnis nach sich.” Das wird heute natürlich nicht mehr von der Kanzel gepredigt und schamhaft verschwiegen. Von mir aus kann man an die Heinzelmännchen glauben, aber bitte ohne, dass ich dafür Steuern zahlen muss. Das Christentum sollte endlich auch seine staatlichen Privilegien verlieren und sich ins Private verabschieden. Eine Trennung von Staat und Kirche, also ein laizistischer Staat, täte der Demokratie gut.
Dass der Begriff “zu etwas gehören” lediglich eine “unwiderlegbare historische Tatsache” beschreibt, wäre mir zu simpel. Auch das Goethe - Zitat dürfte fehl am Platze sein. Wir wissen nicht, wie intensiv sich Goethe mit dem Islam beschäftigt hat, inwieweit er sich überhaupt umfassend mit ihm beschäftigen konnte und welche Koran - Übersetzungen ihm zur Verfügung standen. (Wohl haben ihn mehr philosophische als religiöse Aspekte interessiert.) Wenn ich zu einer Religionsgemeinschaft gehöre, ist das meine individuelle Entscheidung, ebenso wie ich zu meiner Frau oder zu meiner Familie gehöre. Dies sind allenfalls biografische Tatsachen, die keinen Bestand haben müssen. Selbstverständlich gibt es in Deutschland Protestantismus, Katholizismus, Atheismus und den Islam. Wenn ich in diesem Kontext aber die indifferente Vokabel “gehören” benutze, dann betone ich m. E. so etwas wie eine unlösbare Verbundenheit, ein Von - Anfang - an - Vorhandensein. Eine Ideologie aber wie der Islam - und er ist eine solche ! - wird uns fraglos fremd bleiben, auch wenn der Islam in der europäischen Geschichte eine Rolle gespielt hat. Insofern lag auch Gauck daneben, als er sich Wulffs “Intensionen” anschloss. Und wenn Goethe erlebt hätte, dass der Orient - der Islam - dem Okzident mit seinem Alleinvertretungsanspruch auf die Pelle rücken würde, dann hätte er vehement die europäisch - christliche Kultur verteidigt.
Die Frage danach, ob etwas oder jemand zu Deutschland gehört oder nicht, impliziert dass es Dinge, Verhaltensweisen, Menschen, Ansichten, Glaubensrichtungen gibt, die man Deutschland zurechnen könne. Ist nicht die Fragestellung schon unsinnig? Gehört nicht stets alles und nichts zu einem Land, so wie zum Menschen seine guten und schlechten Seiten gehören. Widerspricht nicht der Versuch einer Ein- oder Abgrenzung der menschlichen Erfahrung, dass ein vorweggenommener Ausschluss von Vielfalt Stillstand bedeutet. Sollte man nicht ehrlicher fragen, wen oder was wünschen wir uns für Deutschland? Wen oder was wünschen wir uns nicht? Und warum kommen wir zu diesem Schluss? Das Ergebnis der Überlegung sollte dann auch benannt, begründet und vertreten werden. Die Politik, der Staat ist dazu da, die gemachten Schlussfolgerungen umzusetzen. Also eine Art in die Zukunft schauendes Handeln an den Tag zu legen. So machen es andere Länder. Sie agieren, anstatt nur zu reagieren. Dann darf alles zu Deutschland gehören, was Deutschland nicht schadet, vielleicht sogar voranbringt.
Es würde mich interessieren, ob Christoper Clark bewußt ist, wie der Islam nach Sarajewo gekommen ist. Mein Mann aus Zenica hat es mir erzählt. Als die Türken kamen, wurden die Leute vor die Wahl gestellt: Entweder den islamischen Glauben annehmen oder das Leben hergeben.
Ein kleiner Teil Muslime kann heute zu Deutschland gehören, weil der Ansturm des Islam 1683 gestoppt und Spanien vom unterdrückerischen Regime der Mauren befreit wurde, das Juden und Christen Strafsteuern zahlen ließ. Hätte der Islam damals, wie geplant, ganz Europa eingenommen, wäre keine Aufklärung möglich gewesen. Wer einmal den Koran und auch die Hadith gelesen hat, weiß, wohin diese Religion gehört und wozu sie führt, wenn sie die Mehrheit stellt.
Danke für diesen Artikel… Die Kirchen mit ihrem Personal treiben die Leute ja geradezu aus der Kirche… Leider wird das Personal mit dem Glauben und der Bibel gleichgesetzt, was ja mehr als schade ist. Die wunderbare Bergpredigt, bzw. deren Umsetzung wird so verhindert… Und was haben wir stattdessen, eine Vereinigung, die stark von den Grünen unterstützt und gefördert wird: Humanistischer Verband, Ortverband Hannover (seit 70 Jahren), Haus Humanitas, Otto-Brenner-Str.. 20-22.. Sofort findet sich auch ein Journalist dazu bereit, diese Ansichten zu verbreiten: Volker Panzer u.a.
Was bedeutet “gehört zu”? Die folgende Analogie soll das erläutern: Der Satz “Das Steuerrad gehört zu meinem Auto” will sagen, das Steuerrad ist ein integraler Bestandteil meines Autos, dergestalt, dass ohne das Steuerrad das Auto nicht funktionstüchtig wäre. Dagegen gilt: Ein Steuerruder gehört nicht zu meinem Auto, es gehört vielmehr zu einem anderen Fahrzeugtyp, nämlich zu einem Schiff. Will man steuern, muss man sich für eine Technik entscheiden, diese ist für ein Auto das Steuerrad. Genau darum geht es: Wie wird Europa gesteuert ! Ist der Islam ein integraler Bestandteil, eine der Säulen des kulturellen Gebäudes Europas? Würde dieses Gebäude OHNE den Islam kollabieren? Eindeutig nein. Zwar haben islamische (oder arabische?) Wissenschaftler viele Werke der griechischen und römischen Klassik übersetzt und zum Teil weiter entwickelt, aber diese Ideen kamen eben nicht aus der originär religiös-islamischen Welt. Dass der Islam nach seiner Blüte erstarrt ist, gehört zu den deprimierenden Seiten dieser ehemaligen Hochkultur - und verweist zugleich auf die geistfeindlichen Züge dieser Religion. Die Muslime, die “nun mal da sind”, sind selbstverständlich ein Teil von Europa, so wie Minarette ein Teil von Sarajewo sind. Aber nicht mehr.
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