Eugen Sorg, Gastautor / 13.04.2017 / 12:18 / Foto: Fabian Nicolay / 3 / Seite ausdrucken

Der Apfel fällt nicht weit vom Opa. Hani Ramadan und die Kunst des Todes

Von Eugen Sorg.

Am Wochenende vermeldeten die Medien, der islamistische Prediger Hani Ramadan sei im Elsass verhaftet und von der französischen Polizei an die Schweizer Grenze eskortiert worden. Er stelle eine "ernsthafte Gefahr für die öffentliche Ordnung" dar, begründete das französische Innenministerium die Ausschaffung des 58-jährigen Schweizer Bürgers und Leiters des Islamischen Zentrum von Genf.

Gut möglich, dass Ramadan über den Landesverweis insgeheim ein wenig erfreut war. Er war der Beweis für seine oft unterschätzte Eminenz. Seine bisherigen Auftritte hatten eher irritiertes Kopfschütteln als Angst ausgelöst. Einmal hatte er die islamische Strafe der Steinigung für Ehebrecherinnen, Schwule und Glaubensabtrünnige als Akt der "Reinigung" gelobt. Oder er verglich den Gesichtsschleier der Frau mit dem Muschelgehäuse, das "die Perle" schützend umhüllt, während die nicht verschleierte Frau wie ein "Zwei-Euro-Stück" sei: "Sichtbar für jedermann, wird es von Hand zu Hand weitergereicht." Nun schien man seine Bedeutung endlich zu erkennen und zu fürchten.

Immerhin gehörte er zum geistigen islamischen Hochadel. Sein Grossvater Hassan al-Banna war der Gründer der Muslimbruderschaft, dessen Schwiegersohn Said Ramadan sein Vater, der fähige und loyale Nachfolger. Die Muslimbruderschaft, heute eine mächtige, global operierende Organisation, ist die Ma­­trix des politischen Islam. Alle radikalen islamistischen Sekten der letzten Jahrzehnte wie al-Qaida oder Hamas gehen auf sie zurück. Al-Banna und Genossen hatten einen eher quietistischen Islam zum revolutionären Kampfprojekt verschärft, zum totalen Jihad, der erst endet, wenn die koranische Utopie weltweit herrscht, rein und perfekt wie zur Zeit des Propheten im 7. Jahrhundert.

Das kränkste Vermächtnis von al-Banna und Co., Bewunderer Hitlers, waren neben einem genozidalen Judenhass ein Kult des Todes als "innigster Wunsch" des Gotteskriegers. Die heutigen Selbstmordterroristen sind die gelehrigen Schüler von al-Bannas Lehre von der "Kunst des Todes" und vom "Tod als Kunst". Hani Ramadan hat sich nie von den Visionen seiner Väter distanziert. Frankreich hat den Prediger mit gutem Grund an die Grenze gestellt. Die Schweiz kann das nicht. Aber sie sollte ihn im Auge behalten.

Zuerst erschienen in der Basler Zeitung

Foto: Fabian Nicolay

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Karla Kuhn / 13.04.2017

“Das kränkste Vermächtnis von al-Banna und Co., Bewunderer Hitlers, waren neben einem genozidalen Judenhass ein Kult des Todes als „innigster Wunsch“ des Gotteskriegers”  Meint er das nur für andere oder will er seinen innigsten Wunsch selber umsetzen ? Aber wahrscheinlich nicht,Wasser predigen und Wein trinken. Meine Güte, was für Typen es gibt.

Dr. Leonid Basovski / 13.04.2017

In Deutschland wäre er sicher willkommen.

Th.F. Brommelcamp / 13.04.2017

Macht Frankreich das wie Niederlande weil Wahlkampf ist. Ein bisschen das blökende Wahlvolk beruhigen , die wählen dann nicht die FN, PvV, AFD und nach der Wahl Business as usually. Wenn dann wieder Islamterror herrscht von den zuerst gekommenen und den später gerufenen Schulzens Goldstücken gegen die schon immer da waren, wird wieder geblökt. Meist reicht eine ins Wahlvolk geworfene Floskel aus, um wieder Ruhe im Gatter zu haben. ÜBRIGENS: Über 7000 tote Christen im vergangenen Jahr. Von Moslems!! Wo waren sie Herr Stromform-Bett?

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen

Es wurden keine verwandten Themen gefunden.

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com