Die im aussichtlosen Kampf Widerstand leistenden Juden im Warschauer Ghetto sind im Auge der deutschen Besatzer auch Terroristen gewesen, mit denen man nicht verhandelt.
Sehr geehrter Herr Tarach, jetzt habe ich gerade noch einmal am Internet die Bedeutung des Wortes “Gerücht” nachgeschlagen. Der Duden meint, das Gerücht sei “etwas, was allgemein gesagt, weitererzählt wird, ohne dass bekannt ist, ob es auch wirklich zutrifft”. Jetzt gibt es zwei Wege, die man davon ausgehend einschlagen kann: 1) Über Dinge, von denen man nicht sicher weiss, ob sie zutreffen, soll keiner sprechen dürfen, ohne sich unter ernsthaften Personen unmöglich zu machen. Schliesslich redet er, ohne genau zu wissen, ob wahr ist, was er da sagt. So weit, so stimmig und einleuchtend, aber 2) ...man muss auch frei bleiben, dem Wahrheitsgehalt der Gerüchte auf den Grund zu gehen. Unter aufklärungsfreundlichen Menschen müsste sogar jedes Unterfangen begrüsst werden, in dem der Wahrheitsgehalt eines Gerüchtes geprüft wird. Die Überprüfung von Gerüchten könnte man sogar als Imperativ auffassen. Den Menschen geht es besser mit jedem Gerücht, von dem geklärt ist, ob es einen erhärteten Kern besitzt oder ob es als ganzes verworfen werden soll, dass also vielmehr eine gegenteilige Aussage der Wahrheit entspricht. Und diese nachgebesserte Wahrheit, die soll man geradezu unter die Leute bringen, damit sie dem vormaligen Gerücht entsagen können. Jetzt frage ich Sie, was man von Leuten denken soll, die sich dafür starkmachen, dass Gerüchten und Vermutungen nicht ernsthaft nachgegangen wird. Was treibt Leute an, die sich technischen Untersuchungen mit fadenscheinigen Ausflüchten und steilen Thesen (“nationale Sicherheit”) in den Weg stellen? Wenn Sie wirklich gegen Gerüchte sind, dann bringen Sie z.B. eine Untersuchung ins Rollen, in der der Überfall auf die USS Liberty noch einmal unter Beachtung aller Zeugenaussagen aufgerollt wird. Wissen Sie, es gibt am Internet das Gerücht, die Angreifer hätten separate Angriffswellen lanciert, eigens um sogar das Zuwasserlassen der Rettungsboote unter Beschuss zu nehmen, und eine, um Überlebende Seeleute vom Helikopter aus von Spezialkräften zu erledigen zu lassen, wie unlängst die Besatzungsmitglieder der Mavi Marmara. Tragen Sie etwas dazu bei, der Welt zu erklären, was diese Soldaten angetrieben hat oder dass es gar nicht so war, statt nur zu lamentieren! Und überlegen Sie sich gut, ob Sie die abgewetze Floskel “...tja, riesen Missverständnis…” von Wikipedia dabei übernehmen wollen! Das würde zur Entkräftung eines der schlimmsten antizionistzsichen Gerüchte beitragen, nämlich dem, dass die Israelis sich eben selbst gegenüber ihren Verbündeten und Sponsoren verhalten wie ein übelgelaunter Hund (”...has to act like a mad dog…”). Und kleiner Denksport zum Schluss: Was ist die reflexhafte Regung der meisten Menschen, wenn sich ihnen unvermittelt ein übelgelaunter Hund in den Weg stellt? Und wem wollen Sie’s verübeln?
“Und zweitens ist es auch eine Sache der Moral.” So ist es. Ein momentan zwar unterbewertetes Argument, doch vielleicht sogar das entscheidende, denn wer die Mörder der Hamas gewähren lässt oder sie verteidigt, macht sich mitschuldig am Leid Israels. Ob ich dazu schweige oder nicht, ist genau das - eine Frage der Moral.
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