Von Gabriel Berger.
Antisemitismus kann unterschiedliche Formen annehmen und von unterschiedlichen politischen Positionen kommen.
Im deutschen Diskurs über den Antisemitismus hat es sich aus verständlichen historischen Gründen eingebürgert, diesen fast ausschließlich bei den extrem Rechten zu verorten, als ein unverzichtbares Element der Naziideologie. Dabei wird einerseits die Anpassung rechter Ideologien an den veränderten Zeitgeist, andererseits der Umfang und das Gewicht antisemitischer Haltungen in linken und muslimischen Milieus verkannt oder marginalisiert. Der Antisemitismus ist nach dem Holocaust, zumindest in westlichen Gesellschaften, zu einem Tabu geworden oder besser gesagt zu einem Tabu erklärt worden.
Kaum jemand, außer Extremisten aus den Lagern der Neonazis und der Islamisten, wagt es heute, sich offen zum Antisemitismus, das heißt zur Feindschaft gegenüber allen Juden, zu bekennen. Man äußert ein Mitgefühl mit den toten, im Holocaust ermordeten Juden, verweigert aber den heute lebenden Juden die Empathie. An Stelle des generalisierenden Begriffs „Juden“ werden die „Zionisten“ genannt, gegen die man kämpfe, gegen nichtzionistische Juden habe man nichts einzuwenden. Im Klartext heißt das, dass dem Staat Israel als dem Produkt der zionistischen Bewegung das Existenzrecht abgesprochen wird. In früheren Zeiten wurden einzelne jüdische Menschen bedroht und verfolgt. Heute steht bevorzugt Israel als der kollektive „Jude“ am Pranger. Israel ist zum sprichwörtlichen Juden unter den Staaten der Welt geworden. Den meisten Juden in der weltweiten Diaspora gilt aber Israel als eine Rückversicherung, als der Ort, an den man sich in Zeiten extremer Verfolgung retten könnte. Doch dieses beruhigende Gefühl der Sicherheit im Fall höchster Gefahr ist für die Diaspora-Juden durch den Anschlag der Hamas vom 7.10.2023 aus den Angeln gehoben worden.
Es stellt sich die Frage, in welchem Maße die verschiedenen ideologischen Strömungen und Milieus vom Antisemitismus befallen sind oder sich zumindest antisemitischer Stereotype bedienen. Noch wichtiger ist aber die Frage, wie hoch das Bedrohungspotenzial der Ideologien für die heutigen Juden ist. Laut deutscher Statistiken sind für die rasend schnell wachsende Anzahl antisemitischer Vorfälle in erster Linie die „Rechten“ unterschiedlicher Couleur verantwortlich. Dabei wird aber meist nicht ausgeführt, um welche Vorfälle und von welcher Stufe der Gefährlichkeit es sich dabei handelt. Hinzu kommt, dass anonyme antisemitische Vorfälle in den Statistiken meist als von Rechten verübt eingeordnet werden, obwohl sie ebenso von Muslimen oder linken Tätern stammen können. Bezeichnend dabei ist, dass in Umfragen von jüdischen Mitbürgern tätliche Angriffe und Bedrohungen seitens der Muslime weit vor solchen aus rechten Kreisen rangieren. Es scheint also, als würden die Statistiken im Wesentlichen Ergebnisse liefern, die das Weltbild ihrer Autoren reproduzieren, die aus ideologischen Gründen die Muslime vor Vorwürfen schonen. Nach dem Hamas-Überfall auf Israel sind aber antiisraelische und antisemitische Aktionen von in Deutschland lebenden Muslimen in Schlagzeilen der Medien geraten, um aber nach kurzer Zeit das Feld alarmistischer Schlagzeilen über den wachsenden Antisemitismus wieder den Rechten zu überlassen.
Verquere links-grüne Logik
Dabei verstricken sich die Journalisten häufig in Widersprüche, die sie auf ihre links-ideologische Weise aufzulösen versuchen. So wird zuweilen berichtet, dass sich die AfD demonstrativ auf die Seite Israels stellt. Dies könnte man so bewerten, dass die Rechtspopulisten zwar Gegner der EU und der repräsentativen Demokratie nicht aber Antisemiten seien. Das wird aber in den Medien genau umgekehrt interpretiert. Die AfD, so sagt man, sei aufgrund ihrer Affinität zum Nationalsozialismus zutiefst antisemitisch. Um das zu überdecken, gebe sie sich übertrieben israelfreundlich. Das ist die verquere links-grüne Logik. Damit will ich nicht gesagt haben, dass es in der AfD keinen Antisemitismus gibt. Aber er wird nicht direkt ausgesprochen, so wie es die Nazis taten. Niemand in der AfD sagt: „Die Juden sind unser Unglück“ oder „Kauft nicht bei Juden“. Letzteres ist in der Variante „Kauft keine israelische Produkte“ Spezialität der antiisraelischen BDS-Bewegung, die im linken politischen Spektrum zu verorten ist. Im rechten Spektrum neigt man eher zu Verschwörungstheorien. In Anlehnung an die „Protokolle der Weisen von Zion“ sind Juden heute in diversen Verschwörungstheorien Akteure oder geheime Lenker einer finsteren globalen Macht, die zum eigenen Vorteil die Welt beherrschen und terrorisieren will, sei es über die kapitalistische Globalisierung, die Finanzwirtschaft oder die Weltgesundheitsbehörde WHO.
In der Praxis sind aber radikale Gegner Israels eher geneigt, mit Gewalt gegen konkrete Juden in ihrem Umfeld als angebliche Repräsentanten Israels vorzugehen, als Anhänger von Verschwörungstheorien, in deren Mittelpunkt im Verborgenen agierende schwerreiche jüdische Drahtzieher stehen, zu denen man als „kleiner Mann“ keinen persönlichen Bezug hat. In nationalkonservativen Kreisen ist auch ein Kuriosum verbreitet, das in Analysen über den Antisemitismus meist ausgeklammert wird. Da zu den konservativen Verhaltensmustern in diesen Kreisen auch die traditionelle Form der Männlichkeit, Mut, körperliche Fitness und kämpferische Entschlossenheit zählen, Attribute, die einen Krieger ausmachen, ist in nationalkonservativen Kreisen eine Bewunderung für Israel verbreitet, für das kleine Volk, das sich mehrmals mit bewundernswerter Effizienz gegen die Übermacht arabischer Feinde zur Wehr setzen konnte. Als Physik-Student in der DDR erlebte ich die wütende Reaktion der Partei und der Medien gegen den Sieg Israels im Sechstagekrieg im Jahre 1967. Unter der Führung von General Mosche Dajan zerschlug Israel in einem Präventivkrieg die Armeen Ägyptens, Syriens und Jordaniens, die das kleine Land eingekreist hatten, um es auszulöschen. In konservativen deutschen Kreisen wurde Dajan als ein Held gefeiert, als eine Reinkarnation des Wüstenfuchses Erwin Rommel.
Die Israelis hatten heldenhaft gekämpft und damit in den Augen vieler ansonsten antisemitisch gesinnter Menschen das Jüdische abgestreift, das ihre Glaubensbrüder in früheren Zeiten verachtenswert machte. Einer meiner Kommilitonen, erklärter Bewunderer Israels nach ihrem grandiosen Sieg, stellte mir die Frage: „Wie kommt es, dass die Juden in allen Ländern, in denen sie gelebt haben, und zu allen Zeiten von anderen Menschen so sehr verachtet wurden?“ Und seine Antwort auf die rhetorische Frage lautete, die Juden seien selbst für die Haltung zu ihnen schuldig. Man kann offensichtlich Israel unterstützen oder sogar bewundern und dabei ein Antisemit sein. Politiker und Journalisten unterstreichen immer wieder, dass man nicht ein Antisemit ist, wenn man Israel kritisiert, wohl aber, wenn man das Existenzrecht von Israel infrage stellt. Umgekehrt kann man sagen, dass man wohl ein Antisemit sein kann und dennoch Israel unterstützen.
Realitätsverweigerung
Der Antisemitismus, in dessen Mittelpunkt der jüdische Staat Israel steht, hat derzeit weltweit ein erschreckendes, noch nie dagewesenes Niveau erreicht. Und noch nie, außer in Kriegen gegen arabische Nachbarstaaten 1948, 1967 und 1973 war die Existenz des Staates Israel so stark wie heute bedroht. Das wird von linken Israelgegnern, die sich das Etikett von Israel-Kritikern anheften, heftig bestritten, von manchen aber, die vom Ende Israels als eines angeblichen „Kolonialstaates“ träumen, frenetisch bejubelt. Der Aufruf zur Vernichtung Israels „from the river to the sea“ wird von linker akademischer Jugend westlicher Staaten und von Muslimen weltweit herausgeschrien. Dabei bilden sich bizarre Bündnisse: Schwule und Lesben, Anhänger der LGBT-Bewegung demonstrieren Hand in Hand mit schiitischen und sunnitischen Islamisten. Geschützt von der westlichen Freiheit umarmen Homosexuelle ihre potenziellen islamistischen Verfolger, denen im Westen die Hände (noch) gebunden sind. Und sie demonstrieren für die Hamas, in deren Herrschaftsbereich Schwule und Lesben nur geringe Überlebenschancen haben. Ebenso verhalten sich selbsternannte Feministinnen, die durch ihre Parteinahme gegen Israel und für die islamistische Hamas die Frauen in Gaza und im Iran verraten, die einer archaischen Unterdrückung durch die Männer ausgesetzt sind. Diesen Anhängern der LGBT-Bewegung ist nicht aufgefallen, dass in dem von ihnen bekämpften Israel Menschen ihres Schlages volle Freiheit genießen, was in keinem muslimischen Land der Welt der Fall ist.
Es stellt sich die Frage, wie es möglich ist, dass ansonsten zart besaitete, pazifistisch orientierte Jugendliche die Terroristen der Hamas unterstützen, obwohl diese nachweislich israelischen Zivilisten, dazu noch solche vom Friedenslager der Palästinenserfreunde inklusive ihrer Familien, sowie feiernde Jugendliche bestialisch massakriert und dabei noch auf sadistische Weise junge Frauen missbraucht haben. Möglich ist eine solche ignorante Haltung nur durch Realitätsverweigerung: Die jungen Unterstützer der Hamas in den Palästina-Camps an Universitäten in den USA oder in Deutschland blenden schlicht die Massaker der Hamas aus, erklären diese für eine Erfindung israelischer Propaganda. Die so rehabilitierte Terrorgruppe avanciert in den Augen der demonstrierenden Israelgegner zu einer legitimen Widerstandsbewegung, die für nichts anderes als für die Freiheit des palästinensischen Volkes und gegen die zionistischen Besatzer kämpft. Dass die Hamas eine religiös-fundamentalistische Organisation ist, die mindestens seit 2007 den Gaza-Streifen nach mittelalterlichen Regeln der Scharia regierte und dabei Gegner exekutierte oder von Dächern stieß, wird in den Kreisen der Palästina-Sympathisanten gar nicht thematisiert oder vielleicht als eine legitime, in der indigenen Tradition der Palästinenser begründete Form des Widerstandes gerechtfertigt.
Die derzeitige Lage Israels ist äußerst prekär, und das nicht nur aus militärischen Gründen. Israel wird in einer konzertierten Aktion aus mehreren Richtungen angegriffen: aus Gaza von der Hamas, aus dem Libanon von der Hisbollah, aus dem Jemen von Huthi-Rebellen, aus der Westbank, aus dem Iran. Der massive militärische Angriff auf Israel wird von einer weltweiten Propagandaschlacht begleitet, in der systematisch Täter und Opfer des Israel-Palästina-Konfliktes vertauscht werden. So wird von „Verteidigern der palästinensischen Sache“ für den beispiellosen, von sadistischen Exzessen begleiteten Terrorangriff der Hamas Verständnis gezeigt. Der Terrorangriff wird als eine legitime Reaktion der Palästinenser auf die jahrzehntelange israelische Unterdrückung dargestellt, obwohl Gaza 2005 von israelischen Besatzungstruppen verlassen und dem Landstreifen am Mittelmeer volle Freiheit gewährt wurde. Diese wurde aber von der in Gaza regierenden Hamas nicht zur Verbesserung der Lage der Bewohner genutzt, sondern um Gaza zu einer Festung im Kampf gegen Israel auszubauen. Allein die Kosten der Hamas-Tunnel müssen wohl in die Milliarden Euro gehen. Hinzu kommt die unvorstellbare Menge an Zement, für die wohl Behausungen für alle Einwohner von Gaza hätten gebaut werden können.
Weltweite Propagandaschlacht
Der fast permanente Beschuss Israels von Gaza aus mit zunächst selbstgebauten, später auch mit aus dem Iran importierten Raketen prägte den Alltag Israels. Jedes Wohnhaus, jede Schule, Fabrik oder Institution wurde mit Betonschutzräumen ausgestattet, die nach dem Sirenenklang als Warnung vor anfliegenden Raketen rasch zu betreten waren. Solche Sirenenklänge gehörten noch vor dem Anschlag der Hamas vom 7.10.2023 jahrelang zum Alltag Israels. Den heute für Palästina und die Hamas demonstrierenden Studenten sollte diese Vorgeschichte bekannt sein. Ob sie ihnen bekannt ist, wissen wir nicht. Vermutlich ja, was aber gemäß der von ihnen vertretenen postkolonialen Ideologie keinen Unterschied macht, da Israel zum Kolonialstaat europäischer, weißer Kolonialisten erklärt wird, deren Opfer die „indigenen Palästinenser“ wurden und bis heute sind. Dass diese Sichtweise völlig unsinnig ist, prallt an dem hermetischen postkolonialen Weltbild der selbsternannten intellektuellen Elite ab.
Denn die nach Palästina seit Ende des 19. Jahrhunderts und besonders in der Zeit der Naziherrschaft eingewanderten Menschen waren in Europa verfolgte Juden, die so ihr Leben retteten. Und etwa die Hälfte der Bewohner Israels stammt gar nicht aus Europa. Es sind vielmehr aus dem umliegenden arabischen Raum geflohene Juden, also keine „weißen Europäer“, die nach der Ausrufung des Staates Israel im Jahr 1948 vor der Gewalt der einheimischen arabischen Muslime fliehen mussten. Außerdem war die jüdische Einwanderung nach Palästina eine Zeit lang mit militärischem Kampf gegen die britischen kolonialen Besatzer Palästinas verbunden, die in der Zeit tödlicher Bedrohung der europäischen Juden durch die Nazis auf Druck der Araber keine Juden ins Land ließen. Somit entspricht die Geschichte der jüdischen Einwanderung nach Palästina nicht dem Schema der kolonialistischen Eroberung und Besiedlung. Mit solchen Feinheiten befassen sich aber die Freunde der Palästinenser nicht. Sie wissen auch nicht, dass das palästinensische Volk erst Mitte der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts als eine propagandistische Trumpfkarte für den Westen erfunden wurde. Bis dahin hießen die muslimischen Bewohner Palästinas schlicht Araber und lehnten den Namen „Palästinenser“ kategorisch ab. In der Zeit britischer Herrschaft galt jeder Bewohner Palästinas als Palästinenser, also gleichermaßen Muslime, Juden und Christen.
Die derzeitige Lage Israels ist vermutlich die gefährlichste seit dem Unabhängigkeitskrieg von 1948. Denn die massiven Angriffe aller Stellvertreter Irans auf Israel werden von einer weltweiten Propagandaschlacht begleitet, die Israel leider kläglich verloren hat. Die Hamas, deren Kampfmethode den Tod möglichst vieler eigener, palästinensischer Zivilisten als einer propagandistischen Trumpfkarte zur Voraussetzung hat, operiert meisterhaft mit kolossalen Zahlen angeblich von der israelischen Armee getöteter palästinensischer Zivilisten, besonders Kindern. Mit anderen Worten: Je mehr tote palästinensische Zivilisten im derzeitigen Gaza-Krieg von der israelischen Armee getötet werden, desto größer ist das Mitleid der Welt mit den Palästinensern, und desto schärfer fällt die Verurteilung Israels aus. Das bedeutet aber den Sieg der Hamas im Propagandakrieg, unabhängig von der militärischen Lage.
Antiisraelische Entscheidungen
Deshalb hat die Hamas horrende Zahlen von 35.000 Toten Zivilisten in Gaza lanciert, was die Empörung der Weltöffentlichkeit einsame Gipfel erklimmen ließ. Die Zahlen der Hamas wurden ungeprüft akzeptiert. Dass inzwischen von der UN die Zahl der Toten auf die Hälfte reduziert wurde, wobei von diesen Toten wiederum die Hälfte keine Zivilisten, sondern getötete Hamas-Kämpfer sind, verhallt im Raum der Informationen ohne Resonanz in der Presse und in der Öffentlichkeit der Welt. Israel ist zum gnadenlosen Schlächter von Zivilisten und deshalb zum Pariastaat erklärt worden. Diesen Makel kann Israel nicht im Nachhinein von sich abwischen, auch wenn die Tatsachen inzwischen etwas anderes sagen. Es ist der Hamas und ihren islamischen sowie linken, antikolonialistischen Verbündeten gelungen, eine Lawine der Wut zu generieren, die Israel zu verschlingen droht. Auf der Welle der Empörung kündigte der internationale Strafgerichtshof an, einen Haftbefehl gegen den israelischen Ministerpräsidenten Netanyahu und den israelischen Verteidigungsminister Galan wegen Kriegsverbrechen und Völkermord zu verkünden.
Dass zugleich auch gegen drei Führer der Hamas mit etwa der gleichen Begründung ein Haftbefehl erlassen werden soll, macht die Lage für Israel eher noch prekärer. Denn das gleichzeitige Verkünden beider Haftbefehle stellt beide Gruppen, die israelischen Politiker eines demokratischen Staates und die Führer einer terroristischen Mörderbande auf eine Stufe. Die Stimmung gegen Israel ist weiter angeheizt worden, indem in der UN die Mehrheit der Staaten der Welt ankündigte, den Staat Palästina anzuerkennen. Dieser Willenserklärung haben sich wenige Tage später drei EU-Staaten angeschlossen: Irland, Spanien und Norwegen. Dass damit die Lösung des Israel-Palästina-Konfliktes keinen Schritt näher kommt, spielt bei diesen symbolischen Akten keine Rolle. Es geht hier offensichtlich weniger um eine praktische Hilfe für die Palästinenser als um die weitere Demütigung Israels. Ob diese Israel gegenüber feindliche Haltung im Antisemitismus oder in abgrundtiefer Ignoranz begründet ist, lässt sich kaum verifizieren.
Und heute kam von Seiten des Internationalen Gerichtshofs der nächste Schlag gegen Israel. Israel wurde aufgefordert, sofort alle Kampfhandlungen in Rafah einzustellen. Das würde aber bedeuten, die Hamas vor dem militärischen Niedergang zu bewahren und ihr damit die Siegertrophäe zu überreichen. Die Entscheidungen der internationalen Gremien UN, Internationaler Gerichtshof und Internationaler Strafgerichtshof sind in dem Maße antiisraelisch, dass man als Freund Israels den Eindruck gewinnt, dass sich die Mehrheit der Institutionen der Welt gegen Israel verschworen hat. Vielleicht ist das eine Verschwörungstheorie, aber eine mit umgekehrtem Vorzeichen als üblichem: Hier sind mal nicht die Juden die Drahtzier einer finsteren Macht, sondern Nichtjuden, die mit ihren Beschlüssen massiv den antiisraelischen Terror der Hamas und des Iran unterstützen. Man muss Netanyahus Politik und seine Regierung nicht mögen. Aber in der jetzigen Lage bleibt ihm nichts übrig, als die Beschlüsse der UN und ihr untergeordneter Gremien zu ignorieren, im Interesse des Fortbestandes Israels. Man kann nur hoffen, dass trotz der globalen antiisraelischen Stimmung noch genug Unterstützer Israels in der Welt bleiben werden, damit Israel diese existenzielle Krise überdauert. In der Zukunft nach diesem Krieg werden hoffentlich neben den USA und vielleicht Deutschland auch einige arabische Staaten aus eigenem Interesse bei der Lösung des Palästina-Israel-Konfliktes mitarbeiten.
Gabriel Berger wurde 1944 in Frankreich, noch unter deutscher Besatzung, in einer jüdischen Familie geboren. Sie zogen nach dem Krieg zunächst nach Belgien, dann nach Polen. 1957 übersiedelten sie zwangsweise in die DDR. Gabriel Berger studierte in Dresden Physik und arbeitete danach in der Kernforschung. Nach Verbüßung einer einjährigen Haftstrafe wegen „Staatsverleumdung“ lebte er seit 1977 in der Bundesrepublik. Er arbeitete zunächst im Kerntechnik-, dann im IT-Bereich und schrieb politische Beiträge für Zeitungen und Zeitschriften, auch Bücher und Essays.
Ein von Terroristen entführtes Flugzeug landet im Hochhaus, tausende Tote und der Welt und ihren Terroristen wird der Krieg erklärt. Private Mörderbanden sind embeddet im “US MILITÄR” wie Blackwater, begehen unfassbare Verbrechen, Kriegsverbrechen und sind straffrei. Diejenigen wie Assange, Snowden die es öffentlich machen, werden weltweit mit dem Tod bedroht. Nun gehört Blackwater zu Bayer. Wenn eine Mörderbande mit militärischen Mitteln Zivilisten überfallen ermorden, entführen, der Staat Israel gegen diese Meuchelmörderbande militärisch vorgeht, wird das missbilligt. Irre und bigott. Ende im unterirdischen Gelände, ich würde da eine MOAB zünden. Ein US Präsident hats auch gemacht. Deus lo vult. Ja, ich habe nur noch Hass in mir und finde kein Ventil, erst recht nicht mit dieser unsäglichsten Regierung, auch meiner Zeiten.
Wenn ein Begriff namens “Antisemitismus” Phänomene zusammenfasst, die weder formale Gemeinsamkeiten noch gemeinsame Ursprünge haben, dann taugt der Begriff nicht zur Erfassung der Wirklichkeit und man sollte ihn durch bessere Begriffe ersetzen.
US Amerikaner haben durchaus das Recht Rassisten zu sein, wenn 13% fast 70% aller schweren Gewaltdelikte verüben. Und es hat nichts mit Judenhass oder Antisemitismus zu tun wenn man feststellt dass Bolschewiki und Oligarchen in Russland viel Schaden angerichtet haben, so wie Banker und Milliardäre im Westen. Etwas gegen die italienische Mafia zu haben bedeutet ja auch nicht alle Italiener zu hassen, oder eine grundlose Abneigung zu besitzen.
PS: zu Internationalem Strafgerichtshof und dem “doppelten Lottchen” auf der Anklagebank. Ich glaub jetzt weiß ich warum ich den Punkt “Menschliches Schutzschild” ein Kriegsverbrechen nach der Genfer Konvention nicht bei den Anklagepunkten der Hamas in d. Klageschrift fand, obgleich es Beweise /Zeugen diesbezüglich zu geben scheint, ja, es die Spatzen v. den Dächern pfeiffen: Die Argumentation gegen Hamas und Netanyahu IM GLEICHEN ATEMZUG dürfte in solchem Falle höchst kompliziert werden, man will ja nicht im gleichen Atemzug gegen sich selbst argumentieren wenn es gilt die Dinge . einfacher auf einer Anklagebank zu gestalten
Die mir sehr tief scheinende Spaltung i.Israels ( auch wenn man militärisch trotz unvereinbarer Inhalte wieder vereint ist) ,scheint mir mit eine Rolle zu spielen, was die Reaktionen auf Israel anlangt. Die biblische Forderung: To be a Light onto other Nations scheint mir mit kommunistischem Manifest als 1. Gebot, leider auch in manch jüdischen Händen, nicht möglich. Bei derartiger Spaltung dürften sich am Ende Linke wie auch Fromme v.ihrem “Wunsch-Israel” abwenden Die Frommen wegen der Linken in Israel und die Linken wegen der Frommen dort. Die von Links(außen) vorangetriebene Spaltung mit offen zu Tage tretender Strategie macht vor Israel nicht halt. Das Interesse der Frommen, an der jüdischen Lehre egal welcher Denomination scheint mir letztlich jedoch sehr viel größer u. auch ehrlicher als das der Linken die sich nach einem Israel ohne Existenzrecht sehnt. Mein Eindruck leider ist, dass man auf jüdischer Seite dieses Interesse auf religiöser Seite eher nicht bedient, so stieß ich auf völlig verwaiste noachidische Webseiten deren Beiträge auf der Suche nach jüdischen Wegweisern / Lehrer voll ins Leere liefen, denn diese “Lehrer” scheinen sich nur für abtünnige linke Geburtsjuden zu interessieren, d.sich wiederum nicht für diese frommen Lehrer zu interessieren scheinen, was ich schade finde,. Beim Islam könnte sich fehlende jüd.“Mission” ähnlich auswirken. Der Zulauf den der radikale Islam von d. eher moderaten Brüdern immer mehr erfährt verdankt sich letztlich just jener Linken mit der letztere paktieren wodurch sie als Muslime komplett unglaubwürdig werden. Dem Werk v. Rabbi Sacks entnahm ich (teils am Rande) dass ein Interesse auf muslimischer Seite an der jüdischen Lehre schon vorhanden scheint, er pflegte entsprechend Kontakte. Mir schien dass Rabbi Sacks hier auf religiöser Ebene wie Trump auf politische,r recht erfolgreich Ansatzpunkte suchten allerdings schienen sie mir Beide i. ihrer Mühe alleine auf weiter Flur m. fataler Konsequenz
Mein Eindruck aus der Auseinandersetzung mit historischen wie gegenwärtigen Antisemitismen ist, dass Juden dabei stets in erster Linie als Projektionsfeld, als Passepartout für Dinge dienen, die mit realen Juden, jüdischen Realitäten, dem Judentum nichts, rein gar nichts zu tun haben. Das trifft selbst in sehr konkreten Territorialkonflikten, etwa Mandatspalästina bzw. später Israel, zu. Jüdische Populationen werden zu „dem Juden“ stilisiert und dienen als imaginäres, meist noch weltanschaulich grotesk überdimensioniertes Feindbild für verschwörungsideologisch aufgezäumte antizivile politische Agenden jeder Couleur. Und warum die Juden? Einfach weil sie eine kleine, relativ leicht identifizierbare Minderheit sind. Die Bekämpfung von Antisemitismen kann daher stets nur als politischer Kampf gegen jede mit antisemitische Verschwörungsmythen agitierende politische Agenda erfolgreich sein. Ein politischer Kampf, der auf die Herstellung und Erhaltung einer stabilen zivilen Bürgergesellschaft zielen muss. Gegen antisemitische Agitation und konkrete Angriffe auf Juden helfen nur harte Sanktionen als Teil dieses politischen Kampfes. Als ein Element dieses Kampfes wären die havarierten, zu Autokraten-Versammlungen verkommenen Institutionen des globalen Westens zu reformieren und zu schrumpfen, vor allem finanziell.
Die deutschen Regierungen arbeiteten immer mit den israelischen Regierungen zusammen. Die Nazi-Kampagnen, Nazi-Unterstellungen (faktisch wird einem damit eine Mittäterschaft am Holocaust unterstellt), Nazivorwürfe, Nazischmierereien, Nazisticker, Gedenkminuten, Kranzniederlegungen, Zusammenrottungen des Antifa-Mobs flankieren ja nicht nur ganz offensichtlich die Ausländerströme nach Deutschland, die finden auch ganz offensichtlich das Wohlwollen des Zentralrats der Juden und der israelischen Regierung? Wenn ich mich hinter die israelische Regierung stelle, stehe ich automatisch auch hinter der deutschen Regierung. Oder täuscht das nur? / Und wer Friedensgespräche mit Russland vorschlägt, gilt heute schon als russischer Agent. Hier gibt es einige nachdenkenswerte Maulkörbe, Denkverbote, Überempfindlichkeiten? Und es werden gerade die schickaniert, die nun gar kein Interesse haben, über den Holocaust zu lügen, die gegen die Kriegstreiberrtei sind und die den inneren Frieden gerade nicht stören? Ist wohl eher umgekehrt? Wem gehört dieses Land, das die Regierung Scholz an Ausländer verschenkt und das mit Hass- und Hetzkampagnen flankiert? Mit welchem Recht?