Das liest sich so, wie wenn ein Besoffener einfach mal auf alles mögliche draufhauen möchte.
Die Verklährung der Natur ist eins der (grünen) Übel der heutigen Zeit - wie singt Herbert Grönemeyer (den ich ansonsten als Texter sehr schätze): “Die Erde ist freundlich, warum wir eigentlich nicht?”. Manche Leute sollten mal an einem nebligen, verregneten Novembertag gegen Abend mitten im Pfälzer Wald nackig ausgesetzt werden. Die würden dann schnell merken, wie “gut”, “edel” und “freundlich” die Natur, bzw. die Erde ist. All dass, was zu Fortschritt, Lebenserwartung, Gesundheit und Glück des Menschen beigetragen hat, hat der Mensch der Natur über Generationen mühsam abgerungen - vom Streichholz, über den Reißverschluss, Wollmantel, den Winterstiefel, die Thermoskanne und dem Kompass bis zu doppelt verglasten Fenstern, Computertomographen, Antibiotikas und Rettungshubschraubern. Viele Menschengenerationen mussten warten, bis Erfinder die eine geniale Idee hatten, um das Leben der Bewohner dieses Planeten wieder ein Stückchen besser zu machen.
Lieber Herr Peterson, die Natur ist weder „eine wunderschöne, strahlende junge Frau, die in der Wildnis darauf wartet, uns zu umarmen“, noch „in Wahrheit ein hässliches, altes Weib, das uns auf jede erdenkliche Weise umbringen kann“, - Wir Menschen sind ein Teil der Natur und diese Natur ist ein Kampfplatz, ob wir wollen oder nicht. Wir können uns bemühen, für uns Menschen günstigere Lebensbedingungen zu organisieren, aber die grundsätzlichen Bedingungen können wir nicht verändern. Vulkane werden auch weiterhin ausbrechen, Stürme werden toben, das Klima wird sich verändern, wie es das schon seit Millionen von Jahren immer wieder tut. Und wir Menschen werden sterben, trotz aller medizinischen Fortschritte. Das ist weder gut noch böse. Das sind die Rahmenbedingungen unserer Existenz.
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