Wenn diese Menschen in der Lage wären, Geschichte zu verstehen und gesellschaftliche, wirtschaftliche Prozesse zu durchdenken, müssten sie eigentlich zu der Erkenntnis gelangen: Herr Andreas Frege (Campino) würde in einem wie auch immer gearteten linksorientierten, pseudosozialistischen Staat in einer runtergekommenen Hinterhofwohnung mit Klo halbe Treppe im Prenzlauer Berg wohnen, beim Fleischer eine Stunde anstehen, um am Sonntag mal ein Schnitzel auf dem Teller zu haben und in der Kommode würde eine Anmeldung für ein Auto mit 14 Jahre Wartezeit liegen. Einmal im halben Jahr ein Besuch bei seinen Kumpels von Feine Sahne Fischfilet im “Gelben Elend” in Bautzen. Die dort unter geistiger und schlagkräftiger Betreuung ihre Text neu durchdenken dürften. Große Freude, es wäre weiterhin erlaubt T-Shirts, in der DDR Nicki genannt, mit dem Antlitz des Mörders Che Guevara zu tragen. Mörder für die gute Sache, da sollte man nicht so kleinlich sein.
Nicht nur die Verwendung solcher Begriffe wie “Anstand” etc. auch das permanent von ” wir” zu sprechen geht mir gegen den Strich. Offenbar haben sie nicht den Mut, mit einem “ich” Ihre Phrasen zu personalisieren.
Habe meiner Mutter (70, Konsument der öffentlich rechtlichen Medien) einige Textpassagen zitiert. Spontaner Kommentar „Ist doch gut, dass man gegen diese seltsamen rechten Bands vorgeht. Wurde aber auch Zeit, denn diese Texte sind widerlich.“ Als ich ihr dann mitteilte, dass es sich hier um die Bands des Konzerts „We are more“ handelt, das vom Bundespräsidenten empfohlen wurde, war sie nur noch entsetzt.
Campino & Co fordern “Haltung” und bemerken nicht, dass sie eine regierungsamtlich gewünschte Gesinnung verinnerlicht haben und längst auf dem Bauch kriechen !
Ich weiß gar nicht, warum ein stundenlanges Gegröle auf der Bühne und Gekreische im Publikum überhaupt “Konzert” genannt wird. Auch das ist begriffliche Verunglimpfung!
Eine wunderbare Analyse der verordneten Sprache des vierten Imperiums: In Analogie zu Victor Klemperers LTI also LQI! Angesichts dessen besorgt zu sein, soll als unanständig gelten, “Anständige” haben zu demonstrieren, dass sie nicht besorgt sind.
Die Benutzung des Wortes ‘Anstand’ durch eine gewisse politische Klientel ist symptomatisch für eine momentan stattfindende gesellschaftliche Veränderung. Auch die Worte ‘Gefährder’ für Herrn Seehofer und ‘Schädling’ für Herrn Maaßen (warum eigentlich nicht gleich ‘Volksschädling’) passen in diese Kategorie. Und auch das Auftreten z.B. von Herrn Walde im ZDF erinnert mich im Duktus fast schon an Freisler. Warte immer auf das “Sie sind ja ein schäbiger Lump”. Jedenfalls sind das alles Indikatoren, dass wir uns auf dem besten Weg zu einem Totalitarismus befinden. Schon wegen der Nähe und Treue zu Putin habe ich Vorbehalte gegen de AfD, bin aber trotzdem bestürzt, wenn ich lesen muss, dass die Handelskammer Hamburg AfDler von Veranstaltungen ausschließt, dass der Weiße Ring Spenden von AFD-Kreisen ablehnt und dass in Firmen geforscht wird, wer konservativ ist, um dann evtl. Entlassungen folgen zu lassen. Sportvereine schließen Andersdenkende heutzutage aus und in den Firmen werden Mitarbeiter über die Compliance verpflichtet, jegliche politische oder soziale Unkorrektheit der Personalabteilung zu melden. Und damit ist nicht Nazipropaganda, sondern schon der blödeste Merkel- oder Blondinenwitz o.ä, gemeint. Unter Anklage kommt dann nicht nur der Täter, sondern ggf. auch derjenige der nicht denunziert hat. Was ist die Folge? In ganzen Firmenabteilungen wird nicht mehr privat gesprochen. Im Sportverein oder selbst in der Familie gibt es keinen auch nur ansatzweise Diskurs mehr. Außer es ist etwas Belangloses, wie ‘ist aber auch heiß der Sommer’ oder etwas zweifellos politisch Korrektes, wie “hoffentlich schießt dem Trump bald mal einer in den Kopf”. Das geht dann noch ohne Risiko für gesellschaftliche Ächtung. ‘Bis sie sich nicht mehr trauen, zum Bäcker zu gehen’ damit haben Sie genau den Kern der Entwicklung getroffen. Wenn das so weiter geht, haben wir bald ein Klima wie in der DDR oder wie in Militärdiktaturen. Offen gesagt, mich bedrückt dies sehr.
Nein, ich stimme nicht zu. Ich finde es sehr problematisch, Begriffe, die von den Nationalsozialisten gebraucht/missbraucht wurden, grundsätzlich als verbrannt zu erachten. Das ist ein unzulässiger Eingriff in den Sprachgebrauch aller Menschen, den ich inakzeptabel finde. Man muss genau hinhören, welche Inhalte Individuen bei der Verwendung von Sprache vermitteln wollen, immer. Hier macht der Autor es sich zu leicht und ist zudem inkonsequent, denn die Frage, wie weit man bei diesem Prinzip der “Begriffsverbrennung” gehen will, wird nicht beantwortet. Es muss um Inhalte und Argumente gehen und nicht darum, wer wann mal welches Wort gesagt hat, was nun angeblich in alle Ewigkeit besudelt ist. Im Übrigen sehe ich nicht, was daran verkehrt sein soll, seinen Kindern Anstand zu vermitteln im Sinne von Werten, Charakterstärke und Manieren. Die Linke missbraucht den Begriff des Anstandes, genau wie die Nazionalsozialisten es damals taten.
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