Achgut.com / 17.07.2024 / 06:06 / Foto: Achgut / 116 / Seite ausdrucken

Der Achse gehen die Mittel zum Weiterbetrieb aus

Von Henryk M. Broder, Dirk Maxeiner und Fabian Nicolay.

Die Angriffe gegen Achgut.com zeigen Wirkung, und unsere Seite kann sich trotz guter Reichweite nicht mehr ausreichend finanzieren. Geht damit nach 20 Jahren ein Kapitel der deutschen Pressegeschichte zu Ende? Wir halten heute einen Tag mit der Berichterstattung inne, morgen geht es weiter wie gewohnt.

Die Achse des Guten feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum. Am 6. September 2004 gingen wir erstmals online, als ein Projekt freier Autoren, die schon damals die Verengung des Meinungskorridors spürten. Der Begriff „alternative Medien“ war uns damals noch gar nicht geläufig – wir ahnten nicht, dass wir Nukleus eines neuen Medien-Sektors sein würden. 

Doch zum Feiern ist uns nicht zu Mute. Das Problem: Die Summe der Patenschaften und Spenden geht derzeit trotz guter Reichweite (mit etwa 6 Millionen Seitenaufrufen und 1,4 Millionen individuellen Lesern) zurück – was natürlich auch den wirtschaftlich schwierigeren Zeiten im Lande zuzuschreiben ist. Nur etwa 0,3 Prozent unserer Leserschaft haben bislang jährlich eine Patenschaft übernommen, auch die übrigen Spenden fließen spärlicher. Das kann das Überleben der Achse des Guten nicht sichern. Im Gegensatz zu vielen anderen hat Achgut.com keinen großen Sponsor und keinen „weißen Ritter“, der einer Redaktion finanziell den Rücken frei hält (aber oft auch mitreden will). Wir sind auf die Unterstützung unserer Leser angewiesen, um das einmalige – und publizistisch erfolgreiche – Projekt Achgut.com in die nächsten 20 Jahre zu führen. 

Achgut.com veröffentlicht monatlich rund 400 qualitativ und intellektuell hochwertige Beiträge. Wir sind nicht nur Medium, sondern auch so etwas wie eine „Denkfabrik“, unsere Autoren liefern Argumente und Thesen für die politische Debatte, aber auch für Diskussionen im Freundeskreis, wie uns Leser immer wieder bestätigen. „Ich weiß gar nicht, wie ich das alles ohne die Achse aushalten würde“, schrieb uns kürzlich eine junge Frau. Bitte schließen Sie daher eine Patenschaft ab oder spenden Sie.

Die Freiheit des Wortes und des Denkens immer mehr in den Schwitzkasten nehmen

Die Meinungsfreiheit in diesem Lande ist nicht umsonst zu haben, wer sie verteidigen will, braucht Mut und eben auch die Mittel. Auf der anderen Seite stehen staatlich opulent gepolsterte Rundfunkanstalten und verdeckt vom Staat bezahlte Zensurbetriebe, die die Freiheit des Wortes und des Denkens immer mehr in den Schwitzkasten nehmen. Das ist ein unfaier Kampf mit ungleichen Waffen. Wir wissen nicht, wie lange wir unser kleines gallisches Dorf noch halten können.

Die Dringlichkeit der Lage wollen wir nicht verheimlichen: Die Achse hat bereits Mitarbeiter kündigen müssen. Und das schweren Herzens, denn es geschah ausschließlich aufgrund der bitteren Tatsache, dass das nötige Geld fehlt, um sie weiter zu bezahlen. Auch bis zu diesem Punkt war die Redaktion personell nicht üppig ausgestattet. Der ehrenamtliche Anteil an der Arbeit der Autoren und Redakteure war und ist hoch. Heute halten wir für einen Tag mit der Berichterstattung inne. Ab morgen geht es weiter, wie lange und wie erfolgreich, hängt auch vom Engagement unserer Leser ab.

Die Achse des Guten, ihre Autoren und Herausgeber, sorgen seit 2004 dafür, dass auch ungelegene und „nicht hilfreiche“ Themen und Thesen den Weg in die Öffentlichkeit finden. Die Achse ist eine wichtige Stimme im liberalen und konservativen Spektrum der Republik und setzt immer wieder Themen. Was bei uns publiziert wird, können auch andere Medien nicht mehr komplett unter den Tisch fallen lassen.  

Dazu gehört der importierte Antisemitismus, der, wie von uns in zahllosen Beiträgen befürchtet, in Deutschland erneut unerträgliche Ausmaße annimmt. Das geht Hand in Hand mit einem erstarkenden Islam und einer Sorte von Zuwanderern, die in Berlin das Kalifat ausrufen. Die Achse warnt auch seit Jahren vor steigender Messer-Kriminalität – nicht aufgrund von Ressentiments, sondern aufgrund von belastbaren Zahlen und Statistiken. Die Achse ist eine Heimat für viele jüdische Autoren geworden, die kopfschüttelnd die einseitige Berichterstattung vieler deutscher Medien im gegenwärtigen Palästina-Konflikt verfolgen. Von unkontrollierter „Migration“, einer utopistischen „Energiewende“ oder der Elektroautopleite konnten Sie auf der Achse bereits lesen, als andere die Frohmuts-Phrase vom „Wir schaffen das“ noch fleißig vor- und nachbeteten (was sie teilweise noch heute tun).

Mit dem Erfolg beim Leser wuchsen auch Obstruktion, Verleumdung und der Versuch, uns die finanziellen Mittel abzuschneiden

Auch während der Corona-Krise und auch jetzt bei ihrer Aufarbeitung, die die Verantwortlichen am liebsten abwürgen würden, zeigt sich die wichtige Funktion von Achgut.com. Als der Aufklärung und der Naturwissenschaft verpflichtete Berichterstatter benannten wir von Anfang die Entmündigung und die Freiheits-Bedrohung, die von der Corona-Politik ausging – und behielten auf eindrucksvolle Weise recht. Praktisch alles, wovor wir warnten, ist auch eingetreten. 

Doch mit dem Erfolg beim Leser wuchsen auch Obstruktion, Verleumdung und der Versuch, uns die finanziellen Mittel abzuschneiden. Wir stören. Man will uns weghaben. Die Achse des Guten zeigt Wirkung. Die jahrelangen Angriffe, die meistens hinter den Kulissen und gerne anonym gegen uns geführt werden, zeigen leider auch Wirkung.

Ein erster großer Anzeigen-Boykott wurde von dem damaligen Mitarbeiter der Werbeagentur Scholz & Friends Gerald Hensel gegen unser vermeintlich „rechtes“ Portal initiiert, unsere Anzeigenagentur beendete trotz erheblicher Einnahmen die Zusammenarbeit. Hensel flog raus, aber Gleichgesinnte setzten seine zerstörerische Boykott-Kampagne über die Jahre auf verschiedene Art und Weise fort. Die Anzeigenerlöse sind nur noch ein Schatten der Vergangenheit. Sie sehen zwar Werbung auf Achgut, aber dennoch sind all die weiter laufenden Boykott-Aufrufe nachhaltig wirksam. Es ist bei weitem nicht die Werbung, die kostendeckende Einnahmen bringt.

Gegenwärtig wird versucht, auch noch die letzten Google-Anzeigen mit verleumderischen Methoden zu sabotieren. In einem politischen Klima, in dem eine Kontaktschuld schon geschäftsschädigend sein kann, halten viele Unternehmen ein allzu kritisches Medium schon für ein riskantes Werbeumfeld. Da genügt schon ein diffus-diffamierender Wikipedia-Eintrag: „Die Achse des Guten, gegründet 2004, ist ein im Spektrum der politischen Rechten verorteter Blog.“

Wer einmal auf einer Schwarzen Liste steht

Wir haben über die Jahre zahllose Prozesse geführt, um diese Leute in die Schranken zu verweisen und vor Gericht meist gewonnen. Der Schaden aber bleibt: Wer einmal auf einer Schwarzen Liste steht, kommt nicht wieder herunter. Gerichtsverfahren kosten viel Geld (trotz des häufigen Pro-Bono-Engagements unseres Anwalts Joachim Steinhöfel), viel Zeit und viel Nerven. Man will uns beschäftigen, damit wir nicht zu unserer eigentlichen Arbeit kommen. Die Gerichte geben uns meist recht, aber der verursachte Rufschaden und damit verbundene ökonomische Schaden bleibt.

Anfang des Monats unterlag übrigens „Hate Aid“, eine Organisation bei der der erwähnte Gerald Hensel sein Auskommen gefunden hat, in einem Gegendarstellungs-Begehren zu einem Achgut.com-Beitrag vor dem Müncher Oberlandesgericht und zog seinen Antrag zurück. Aktuell erließen die Landgerichte Karlsruhe und Hamburg einstweilige Verfügungen gegen Facebook und die „Faktenchecker“ der dpa, die einem Achse-Bericht auf Facebook das Etikett „Fehlinformation von unabhängigen Faktenprüfern überprüft“ angeklebt haben. Es ging um Hochwässer, die auch laut Daten des Umweltbundesamtes nicht unbedingt schlimmer werden. In der Begründung des Karlsruher Gerichts heißt es: „Die Behauptungen des Faktenprüfers im verlinkten Artikel sind bereits unwahr“ (wir werden noch ausführlicher über die Verfahren berichten).  

Mit der Zeit nahmen Zensur und das sogenannte Shadow-Banning durch Plattformen wie Youtube, Facebook und das seinerzeitige „Twitter“ drastisch zu, auch hier obsiegten wir häufig in entsprechenden Verfahren, aber der finanzielle Schaden durch Demonetarisierung von viel gelesenen Beiträgen ist trotzdem nicht wieder gutzumachen. Ähnliches widerfuhr uns mit einer anonymen Anzeige beim Bayrischen Landesamt für Datenschutz, wegen angeblicher Verstöße gegen den Datenschutz. In der Konsequenz haben wir erhebliche Nachteile in unserer täglichen Arbeit, etwa weil wir gebräuchliche Software praktisch nicht mehr verwenden dürfen, deren Nutzung sonst eine Selbstverständlichkeit darstellt.

Wir könnten diese Liste mühelos fortsetzen, aber wir wollen den Denunzianten keine Hinweise darauf geben, auf welchen weiteren bürokratischen und politischen Ebenen uns das Überleben täglich aufs Neue schwer gemacht werden kann.

Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung, die uns hoffentlich durch diese Krise trägt.

Nachtrag vom 22.07.2024: Aufgrund dieser Spendenaktion kamen inzwischen (Stand 20.7.2024) 1406 neue Paten hinzu! Das hilft uns enorm! Mehr dazu in unserm Dank an die Leser.

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Foto: Achgut

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Kay-Uwe Klepzig / 17.07.2024

Glück Auf, werte Autoren! Ich muß jetzt mal in die Position eines Venture Capitalists gehen: sprecht offen über eure Bücher. Wie hoch sind die dauerhaften Kosten, wieviel kam in der Vergangenheit für die Achse aus welchen Quellen, wieviel kommt jetzt, wieviel muß ausgeglichen werden? Der obige Artikel beschreibt die Qualitäten der Achse gut und wirbt auch fein, wie man das so macht. Aber die Dimension der Finanzen, um die es geht - die steht da nicht. Außerdem: warum ist bis heute die Achse kein Verein und kann bis heute keine Spendenquittungen ausstellen? Das ist der Hauptgrund, warum ich bis dato nur einmalig eine Patenschaft übernahm…

Alexander Seiffert / 17.07.2024

Kann der inhaltlichen Kritik von Herrn Hubert Geißler nur zustimmen. Themen welche die “Alternative Gemeinde” spalten, sind mMn Themen die es sich lohnt, in der Gemeinde zu diskutieren. Darüber hinaus fühlt es sich technisch in die Jahre gekommen an. Gäbe es eine Kommentarsektion mit Antwort-Funktion, kämen ganz andere Interaktionen zustande. Die Kommentare können außerdem nicht hoch oder herunter gevoted werden, stattdessen sind diese um 0:00 Uhr spätestens zu. Auch bezahlte Kommentare, wären zu überlegen: Seien es Kommentare, die nur gegen Bezahlung geschrieben werden können oder dass bezahlte Kommentare automatisch an erster Stelle kommen. Vielleicht lohnt es sich – nicht nur aber auch – in Anbetracht der Angriffe auf die Infrastruktur neue Plattformen zu probieren (Substack, Patreon, Gumroad, ...) die eine gewisse Resilienz ggü. Cancelculture haben und innovative Monetarisierungen anbieten? Alleine von Werbeeinblendungen lässt sich nicht überleben, vor allem wenn der deutsche Werbemarkt komplett im Hamburgischen roten Sumpfgebiet liegt.

Ch. Schröder / 17.07.2024

Leistung muß belohnt werden. Und bitte weiter so.

Wolfgang Gruber / 17.07.2024

Auf dieser Seite mit der Datenabfrage für einen Patenschaft kam ich leider nicht weiter, weil Ihr System unbedingt entweder meine Paypal-Daten oder die Kredikartennummer wollte. Ich habe jedoch weder Paypal (aus guten Grunde gekündigt), noch gebe ich im Internet meine Kredikartendaten bekannt.  Die Überweisung mit Angabe der mailadresse ist raus (Patenschaft). Wenn Sie also Paten wollen, die per Überweisung zahlen wollen, so müssen Sie denen auch ermöglichen das Formblatt auch ohne diese Daten abzusenden!  Freundliche Grüße und viel Glück

Stefan Neudorfer / 17.07.2024

Ich überweise jeden Monat Geld, denn ich finde Eure Arbeit toll! Hoffentlich finden sich sich auch andere die das tun!

Ulla Schneider / 17.07.2024

Ich sende es regelmäßig unregelmäßig in den Spendentopf. Das muss sein. Umsonst ist nur der Tod.  Also liebe Leute, auch regelmäßig kleine Spenden, denn : Die Menge machts!!! Alter famil. Unternehmersatz.  -  Achgut, das erste “Blatt” morgens, wenn ich die Äuglein aufmache.  Dafür ein großes Danke und nicht nur dafür.  Fabelhafte Aufklärung und Wissensvermittlung.

Thomas Szabó / 17.07.2024

ACHSE DEUTSCHLAND + ACHSE INTERNATIONAL: Liebe Achse, werdet international! Eröffnet eine englischsprachige Achse (anfangs mit wenigen) ausgewählten politischen Artikeln von Gleichgesinnten (Elon Musk, J. D. Vance, etc.). Die Artikel von Mr. Peterson kann man auch in original englisch veröffentlichen, nicht nur in der Übersetzung. Das würde den europäischen Markt für amerikanische, internationale Spender öffnen. Es gab bereits 1 englisch sprachigen Artikel, den ich gelesen & genossen habe. Die Achse-Leserschaft rekrutiert sich teils aus den gebildeteren, gehobeneren Schichten der Gesellschaft, für die englisch eine zweite Muttersprache ist. Für das bodenständige Stammpublikum das lieber deutsch liest, kann man die wichtigeren Artikel (kurz zusammengefasst) übersetzen.

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