Von Henryk M. Broder, Dirk Maxeiner und Fabian Nicolay.
Die Angriffe gegen Achgut.com zeigen Wirkung, und unsere Seite kann sich trotz guter Reichweite nicht mehr ausreichend finanzieren. Geht damit nach 20 Jahren ein Kapitel der deutschen Pressegeschichte zu Ende? Wir halten heute einen Tag mit der Berichterstattung inne, morgen geht es weiter wie gewohnt.
Die Achse des Guten feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum. Am 6. September 2004 gingen wir erstmals online, als ein Projekt freier Autoren, die schon damals die Verengung des Meinungskorridors spürten. Der Begriff „alternative Medien“ war uns damals noch gar nicht geläufig – wir ahnten nicht, dass wir Nukleus eines neuen Medien-Sektors sein würden.
Doch zum Feiern ist uns nicht zu Mute. Das Problem: Die Summe der Patenschaften und Spenden geht derzeit trotz guter Reichweite (mit etwa 6 Millionen Seitenaufrufen und 1,4 Millionen individuellen Lesern) zurück – was natürlich auch den wirtschaftlich schwierigeren Zeiten im Lande zuzuschreiben ist. Nur etwa 0,3 Prozent unserer Leserschaft haben bislang jährlich eine Patenschaft übernommen, auch die übrigen Spenden fließen spärlicher. Das kann das Überleben der Achse des Guten nicht sichern. Im Gegensatz zu vielen anderen hat Achgut.com keinen großen Sponsor und keinen „weißen Ritter“, der einer Redaktion finanziell den Rücken frei hält (aber oft auch mitreden will). Wir sind auf die Unterstützung unserer Leser angewiesen, um das einmalige – und publizistisch erfolgreiche – Projekt Achgut.com in die nächsten 20 Jahre zu führen.
Achgut.com veröffentlicht monatlich rund 400 qualitativ und intellektuell hochwertige Beiträge. Wir sind nicht nur Medium, sondern auch so etwas wie eine „Denkfabrik“, unsere Autoren liefern Argumente und Thesen für die politische Debatte, aber auch für Diskussionen im Freundeskreis, wie uns Leser immer wieder bestätigen. „Ich weiß gar nicht, wie ich das alles ohne die Achse aushalten würde“, schrieb uns kürzlich eine junge Frau. Bitte schließen Sie daher eine Patenschaft ab oder spenden Sie.
Die Freiheit des Wortes und des Denkens immer mehr in den Schwitzkasten nehmen
Die Meinungsfreiheit in diesem Lande ist nicht umsonst zu haben, wer sie verteidigen will, braucht Mut und eben auch die Mittel. Auf der anderen Seite stehen staatlich opulent gepolsterte Rundfunkanstalten und verdeckt vom Staat bezahlte Zensurbetriebe, die die Freiheit des Wortes und des Denkens immer mehr in den Schwitzkasten nehmen. Das ist ein unfaier Kampf mit ungleichen Waffen. Wir wissen nicht, wie lange wir unser kleines gallisches Dorf noch halten können.
Die Dringlichkeit der Lage wollen wir nicht verheimlichen: Die Achse hat bereits Mitarbeiter kündigen müssen. Und das schweren Herzens, denn es geschah ausschließlich aufgrund der bitteren Tatsache, dass das nötige Geld fehlt, um sie weiter zu bezahlen. Auch bis zu diesem Punkt war die Redaktion personell nicht üppig ausgestattet. Der ehrenamtliche Anteil an der Arbeit der Autoren und Redakteure war und ist hoch. Heute halten wir für einen Tag mit der Berichterstattung inne. Ab morgen geht es weiter, wie lange und wie erfolgreich, hängt auch vom Engagement unserer Leser ab.
Die Achse des Guten, ihre Autoren und Herausgeber, sorgen seit 2004 dafür, dass auch ungelegene und „nicht hilfreiche“ Themen und Thesen den Weg in die Öffentlichkeit finden. Die Achse ist eine wichtige Stimme im liberalen und konservativen Spektrum der Republik und setzt immer wieder Themen. Was bei uns publiziert wird, können auch andere Medien nicht mehr komplett unter den Tisch fallen lassen.
Dazu gehört der importierte Antisemitismus, der, wie von uns in zahllosen Beiträgen befürchtet, in Deutschland erneut unerträgliche Ausmaße annimmt. Das geht Hand in Hand mit einem erstarkenden Islam und einer Sorte von Zuwanderern, die in Berlin das Kalifat ausrufen. Die Achse warnt auch seit Jahren vor steigender Messer-Kriminalität – nicht aufgrund von Ressentiments, sondern aufgrund von belastbaren Zahlen und Statistiken. Die Achse ist eine Heimat für viele jüdische Autoren geworden, die kopfschüttelnd die einseitige Berichterstattung vieler deutscher Medien im gegenwärtigen Palästina-Konflikt verfolgen. Von unkontrollierter „Migration“, einer utopistischen „Energiewende“ oder der Elektroautopleite konnten Sie auf der Achse bereits lesen, als andere die Frohmuts-Phrase vom „Wir schaffen das“ noch fleißig vor- und nachbeteten (was sie teilweise noch heute tun).
Mit dem Erfolg beim Leser wuchsen auch Obstruktion, Verleumdung und der Versuch, uns die finanziellen Mittel abzuschneiden
Auch während der Corona-Krise und auch jetzt bei ihrer Aufarbeitung, die die Verantwortlichen am liebsten abwürgen würden, zeigt sich die wichtige Funktion von Achgut.com. Als der Aufklärung und der Naturwissenschaft verpflichtete Berichterstatter benannten wir von Anfang die Entmündigung und die Freiheits-Bedrohung, die von der Corona-Politik ausging – und behielten auf eindrucksvolle Weise recht. Praktisch alles, wovor wir warnten, ist auch eingetreten.
Doch mit dem Erfolg beim Leser wuchsen auch Obstruktion, Verleumdung und der Versuch, uns die finanziellen Mittel abzuschneiden. Wir stören. Man will uns weghaben. Die Achse des Guten zeigt Wirkung. Die jahrelangen Angriffe, die meistens hinter den Kulissen und gerne anonym gegen uns geführt werden, zeigen leider auch Wirkung.
Ein erster großer Anzeigen-Boykott wurde von dem damaligen Mitarbeiter der Werbeagentur Scholz & Friends Gerald Hensel gegen unser vermeintlich „rechtes“ Portal initiiert, unsere Anzeigenagentur beendete trotz erheblicher Einnahmen die Zusammenarbeit. Hensel flog raus, aber Gleichgesinnte setzten seine zerstörerische Boykott-Kampagne über die Jahre auf verschiedene Art und Weise fort. Die Anzeigenerlöse sind nur noch ein Schatten der Vergangenheit. Sie sehen zwar Werbung auf Achgut, aber dennoch sind all die weiter laufenden Boykott-Aufrufe nachhaltig wirksam. Es ist bei weitem nicht die Werbung, die kostendeckende Einnahmen bringt.
Gegenwärtig wird versucht, auch noch die letzten Google-Anzeigen mit verleumderischen Methoden zu sabotieren. In einem politischen Klima, in dem eine Kontaktschuld schon geschäftsschädigend sein kann, halten viele Unternehmen ein allzu kritisches Medium schon für ein riskantes Werbeumfeld. Da genügt schon ein diffus-diffamierender Wikipedia-Eintrag: „Die Achse des Guten, gegründet 2004, ist ein im Spektrum der politischen Rechten verorteter Blog.“
Wer einmal auf einer Schwarzen Liste steht
Wir haben über die Jahre zahllose Prozesse geführt, um diese Leute in die Schranken zu verweisen und vor Gericht meist gewonnen. Der Schaden aber bleibt: Wer einmal auf einer Schwarzen Liste steht, kommt nicht wieder herunter. Gerichtsverfahren kosten viel Geld (trotz des häufigen Pro-Bono-Engagements unseres Anwalts Joachim Steinhöfel), viel Zeit und viel Nerven. Man will uns beschäftigen, damit wir nicht zu unserer eigentlichen Arbeit kommen. Die Gerichte geben uns meist recht, aber der verursachte Rufschaden und damit verbundene ökonomische Schaden bleibt.
Anfang des Monats unterlag übrigens „Hate Aid“, eine Organisation bei der der erwähnte Gerald Hensel sein Auskommen gefunden hat, in einem Gegendarstellungs-Begehren zu einem Achgut.com-Beitrag vor dem Müncher Oberlandesgericht und zog seinen Antrag zurück. Aktuell erließen die Landgerichte Karlsruhe und Hamburg einstweilige Verfügungen gegen Facebook und die „Faktenchecker“ der dpa, die einem Achse-Bericht auf Facebook das Etikett „Fehlinformation von unabhängigen Faktenprüfern überprüft“ angeklebt haben. Es ging um Hochwässer, die auch laut Daten des Umweltbundesamtes nicht unbedingt schlimmer werden. In der Begründung des Karlsruher Gerichts heißt es: „Die Behauptungen des Faktenprüfers im verlinkten Artikel sind bereits unwahr“ (wir werden noch ausführlicher über die Verfahren berichten).
Mit der Zeit nahmen Zensur und das sogenannte Shadow-Banning durch Plattformen wie Youtube, Facebook und das seinerzeitige „Twitter“ drastisch zu, auch hier obsiegten wir häufig in entsprechenden Verfahren, aber der finanzielle Schaden durch Demonetarisierung von viel gelesenen Beiträgen ist trotzdem nicht wieder gutzumachen. Ähnliches widerfuhr uns mit einer anonymen Anzeige beim Bayrischen Landesamt für Datenschutz, wegen angeblicher Verstöße gegen den Datenschutz. In der Konsequenz haben wir erhebliche Nachteile in unserer täglichen Arbeit, etwa weil wir gebräuchliche Software praktisch nicht mehr verwenden dürfen, deren Nutzung sonst eine Selbstverständlichkeit darstellt.
Wir könnten diese Liste mühelos fortsetzen, aber wir wollen den Denunzianten keine Hinweise darauf geben, auf welchen weiteren bürokratischen und politischen Ebenen uns das Überleben täglich aufs Neue schwer gemacht werden kann.
Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung, die uns hoffentlich durch diese Krise trägt.
Nachtrag vom 22.07.2024: Aufgrund dieser Spendenaktion kamen inzwischen (Stand 20.7.2024) 1406 neue Paten hinzu! Das hilft uns enorm! Mehr dazu in unserm Dank an die Leser.
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