Ich denke es ist recht banal: Die Leute können sich nicht ausstehen und nun gibt es eben eine moralisch korrekte Möglichkeit sich eins auszuwischen. Der Nachbar der immer auf “meinem” Parkplatz parkt und nun einen Kindergeburtstag feiert? Gleich mal anrufen. Oder die Leute von der Bar gegenüber, deren Gäste immer bei “mir” an die Mauer pinkeln? Gleich mal anrufen, wenn da verdächtig viele Leute reingehen und nur wenige wieder gehen. Die Situation wäre sicher besser, wenn wir nicht alle dichtgedrängt leben müssten, sondern Raum um uns hätten. Aber nein, im Außenbereich was bauen? Geht ja gar nicht!
@ S. Niemeyer: Falsch. Die Polizei würde mit betenden Christen nicht anders umgehen. Sie unterstellen etwas Nicht-Existentes, denn Christen ist das Gebet nicht ganz so wichtig, so dass sie sich derzeit nicht treffen.
Der Denunziant ist voller Neid auf den Mut der Anderen.
Diese kleinen Petzer sind nochmal eine Klasse niedriger angesiedelt als ein kleiner Mafia-Verpfeifer oder Edward Snowdon. Ein kleiner Mafia-Verpfeifer riskiert wenigstens eine Kugel im Kopf, und Ed hat sein Leben damit zerstört wie auch Assange, der Whistle-Blower. Diese kleinen armseligen Petzer, von denen schon Heerscharen von SS und Stasi profitiert haben, machen wohlfeiles Petzen, denn es passiert ihnen nichts. Sie riskieren nichts, werfen nur Dreck auf den Mitbürger, fühlen sich plötzlich mächtig und kriegen abends ausnahmsweise einen Ständer. Die Frauen fühlen sich plötzlich wichtig. Ich frage mich, wie Walt Disney sie im Dschungelbuch dargestellt hätte. Hyänen? Geier? Jedenfalls haben sie nichts gemeinsam mit Balou, dem Lebenskünstler oder Baghira, dem Weisen. Auch nicht mit Shir Khan, dem Top Predator. Der ist auf sie angewiesen und dürfte sie dabei verachten. Petzer sind in der sozialen Ordnung ganz unten anzusiedeln, egal wo sie herstammen. Unterhalb eines die Omertà einhaltenden Mafioso. Weit unterhalb. Sie gehören für mich zu den Lebewesen niedriger Klasse. Tatsächlich ziehe ich ihnen jedes Tier vor und sogar einen Mafioso. Schimmelpilze, Schmarotzer, da würde ich Petzer ansiedeln. Ich verachte sie. Sie sind ubiquitär. Im Normalfall sprechen sie einen an, wenn man falsch parkt. Was man zu ihnen sagen möchte, darf man nicht: Gfys idiot. Selbst für die hintere Hälfte können sie schon vor Gericht gehen. Es sind dieselben Leute, die um einen Zaun streiten, der an einer Stelle einen halben Zentimeter zu weit auf ihrem Grundstück steht. Petzer sind für Polizeistaaten wie Hefe für Brot.
Gut anderthalb Jahrzehnte hat die Merkelregierung die verborgene deutsche Diffamierungs- und Denunziationslust wieder für sich genutzt und gefördert. Alles, was sich unter den Begriff “Gegenrächts” subsumieren lässt, ist zum Millionen- wenn nicht sogar Milliardenmarkt geworden, in dem Aktivisten ihre Brötchen verdienen, Tendenz exponentiell steigend! Hier wirken auch Milliardensummen aus globalistischen Stiftungen, die eine gut organisierte und ideologisch gefestigte außerparlamentarische Opposition installieren, um die Parlamente in entscheidenden Fragen zu umgehen. Eine demokratisch verfasste Gesellschaft hätte das nicht nötig! Das “Non-Governmental” ist eine dreiste Lüge, AN DIE WIR UNS NIE GEWÖHNEN DÜRFEN! Der Souverän - das Volk - hat nichts mehr zu sagen. Inzwischen werden entscheidende Weichenstellungen von NGOs und übernationalen Institutionen vorgenommen, die durch Wähler nicht kontrolliert werden und deswegen immer hemmungsloser antidemokratisch behaupten: “Wir sind mehr”. Dass Merkel mit dieser Masche erfolgreich ist, erkennt man nicht nur bei PISA und schulfreiem Freitag, sondern auch daran, dass ihre Lämmer sie bei der “Sonntagsfrage” hochloben und ihre Staatsmedien im Chor singen, sie habe das richtige Wort gesprochen und den richtigen Ton getroffen! Dass die Demontage des Krankenhauswesens und die Pseudoprivatisierung der Politik in die Ära Merkel fallen, kommt nicht zur Sprache. Sonst hätte sie sich in dieser Position nicht halten können. Antidemokratie pur ist es, wenn unternehmensnahe Stiftungen wie Bertelsmann sich mit Denunziationsprojekten ein internationales Medienkartell “verdienen” und zugleich politisch das große Rad drehen dürfen/wollen/müssen. Die Kritiker dieses Merkelfilzes werden konsequent durch Diffamierung und Denunziation ausgeschaltet. Öffentliche Debatten sind nur noch Simulationen. Man möchte meinen: Endlich schafft ein tödliches Virus die willkommene Alternativlosigkeit für die Einschränkung von Freiheitsrechten und Demokratie.
Wenn ein tiefergelegter Spaßbürger mit 70 km durch meine von Kindern und Alten bewohnte Tempo30-Zone brettert, melde ich ihn. Wenn ich momentan eine große Gruppe von Merkels Lieblingen im Park sehe, melde ich sie. Ist das nun denunziatorisch oder vielleicht einfach nur verantwortungsvoll.
Dem deutschen Bürger wohnt ein gewisses Maß an alltäglichem Faschismus inne. Damit meine ich die Gleichmacherei und das Denunzieren des Andersdenkenden. Das dies in der letzten Zeit gesamtgesellschaftlich oder zumindest in den Medien zum guten Ton gehört, erschreckt mich sehr. Ich kann es mir nur über diesen versteckten latenten Faschismus erklären. Eine Vielfalt von Meinungen ermöglichen, die Diskussion von Alternativen und gemeinsam die beste Lösung finden - das ist doch für das gegenwärtige Deutschland nur eine Fiktion.
@toni Keller Genau das sehe ich auch so: in der Firma mehrere Leute in Quarantäne, die Wirtschaft schwer geschädigt, die Leute arbeitslos zuhause, aber keiner da, der schwer krank ist. Na ok, die sind halt alle im Spital. So wie man es halt kennt bei > 80 und Infekten, Grippen unsw. Und sonst ist keiner erkrankt ? Zum Meldewesen muss man halt feststellen, dass hier die übelste und dreckigste Charaktereigenschaft der Menschen zutage tritt: in den 30ern kamen nach einer Meldung die SA, später wars die SS. Heute kommt die Polizei. Aber es sind damals wie heute dieselben miesen, dreckigen Charakter, welche sich mittels Meldung und Denunzion über andere Menschen stellen wollen, sich an ihnen für irgendwas rächen wollen, es gibt dutzende Gründe, bloss keiner dieser Gründe klingt gut.
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