Haben denn nur “wir Deutschen” ein Problem mit dem Denunzieren? Inzwischen - das Thema bewegt mich sehr - muss ich allerdings anmerken, dass ich wenig Ahnung habe, wie es in anderen Ländern mit dem Denunzieren aussah/aussieht. Ich weiß allerdings, dass in kommunistischen Systemen - wie überhaupt in totalitären Staaten - das Denunzieren erwünscht und gefördert wird. Und dann denunzieren eben keineswegs nur Deutsche! Petzen, anschwärzen, denunzieren - das hat eher etwas mit dem Charakter des Menschen als mit seiner Nationalität zu tun. Und es hat etwas damit zu tun, wie weit ein Mensch sich so weit verbiegen oder erpressen lässt, dass er zum Denunzianten wird. Ich glaube, solche “IMs” gibt es überall auf der Welt - wir erfahren nur nichts darüber.
Denunziantentum und Zivilcourage liegen manchmal sehr dicht beisammen. Manches, was hier als “petzen” bezeichnet wird, würde ich eher in die Kiste Zivilcourage packen. Manche übertreiben es natürlich! Zum Thema Denunzierung/Zivilcourage allgemeinen würde ich sagen, dass es auch eine Art Kontrollmechanismus darstellt. Manche Leute benehmen sich leider nur dann, wenn man ihnen mit irgendwas droht oder sie wissen lässt, dass man ein Auge auf sie hat. Falsche Toleranz lässt bei manchen die letzten Hemmungen fallen und hat in der Vergangenheit schon viel Schaden angerichtet! Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Bei Corona besteht das Problem, dass die Meinungen hierzu so unterschiedlich sind und die “Entspannten” allen anderen durch ihr nachlässiges Verhalten potentiell gefährlich werden können. Da geht es mit manch einem der nicht so Entspannten schon mal durch. Und wenn man mal ehrlich ist, sind Abstand halten und nicht anhusten ja auch eingentlich zumutbar, oder? Aber ich stelle ebenfalls fest, dass die Leute langsam zunehmend aggressiv werden.
@ S. Heinrich, @ Dr. Wolf: saß heute in meinem Garten und genoss die Sonne. Die Nachbarskinder, eine größere Gruppe Jungs spielten laut tobend Fußball. Sie gefährdeten also sich selbst, ihre Familien und ihr weiteres Umfeld. Nie und nimmer würde mir einfallen, sie zu denunzieren.Das macht man einfach nicht! Ein bisschen Verständnis für Jugendliche Dummheit und Lebenslust sollten wir Ältere haben. Nobody is perfect.
Nein, nein und nochmals nein zu jeder Art von Denunziation. In jedem totalitären System gab es immer einen hehren Grund für eine Meldung. Oder glaubt man, im Nationalsozialismus oder in der DDR hat man als Grund, den Nachbarn zu melden, nicht auch gedacht, dass dies einem höheren Ziel dient.
@Andreas Maier. Wenn Sie die Lüge glauben, der Lockdown soll Menschenleben retten, freuen Sie sich gewiß auch schon auf den Osterhasen. Wer Angst hat kann ja zu Hause bleiben, sich nur im Ganzkörperkondom an die frische Luft trauen, oder .... was auch immer. Er kann tun was er möchte. Ich möchte es aber auch !
Heute trafen ca. 300 Menschen in Berlin Neuköln zusammen. Laut Polizei wurde das Gebet im Einvernehmen mit dem Imam vorzeitig beendet.
Wenn ich zur Zeit abends meinen Arbeitsweg antrete (Altenpflege) und mir noch immer Gruppen von Leuten begegnen, die sich auch nicht anschicken, Abstand zu halten, somndern in jede Lücke drängen, dann keimt auch Ärger in mir auf. Auch schonmal der Gedanke einer Anzeige….vielleicht hat Herr Quencher recht….denn wer mir da begegnet, hat durchwegs eine dunklere Hautfarbe als ich. Allerdings reflektiere ich sehr wohl, dass ich selbst in meinem Job derzeit unter höherem Druck stehe als sonst und mein Ärger womöglich nur Ventil. Bisher jedenfalls habe ich nicht zum Telefon gegriffen…
@Frau Wilhelmi. Ich habe da so eine Theorie.Wenn sie in einer Gegend wohnen,wo viele Menschen jetzt zu Hause sind und Homeoffice machen (müssen),dann wird da auch mehr Klopapier verbraucht.Wären alle weiterhin auf Arbeit,würden sie dort ihren Toilettengang machen.
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