Henryk M. Broder / 28.01.2019 / 15:45 / Foto: Paul David Doherty / 69 / Seite ausdrucken

Denkerinnen und Denker des 21. Jahrhunderts: Michael Cramer

Auch wenn wir wissen, zu welchen intellektuellen Leistungen grüne Politiker imstande sind (Das Netz ist der Speicher), sind wir doch immer wieder überrascht, wie leicht es ihnen gelingt, das eigene Niveau zu unterschreiten. Michael Cramer zum Beispiel, der seit 2004 im Europa Parlament campiert und für seinen Einsatz  für das Projekt „Iron Curtain Trail“ mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, hat am Montag morgen dem DLF ein Interview über Grenzwerte und Schadstoffe gegeben, in dem er unter anderem sagte: 

Dass man unterschiedliche Positionen hat, das gehört dazu. Es gibt Leute, die leugnen den Klimawandel. Es gibt Leute, die leugnen den Holocaust. Es gibt Leute, die leugnen, dass Feinstaub und Feinstaubpartikel und CO2 und Stickoxide gesundheitsschädlich sind, das gehört dazu.

Einen Tag zuvor, am Sonntag verharrte noch das ganze Land in einer Post-Auschwitz-Schockstarre, am Montag fand es wieder zur Normailität zurück. Es ist an der Zeit, Klimaleugnung ebenso unter Strafe zu stellen, wie es Holocaustlegung bereits ist. Falls dafür eine eigene Behörde nötig wäre, würde sich der Ex-Lehrer Cramer dafür bestens eignen. Und vielleicht bekommt er noch ein Bundesverdienstkreuz als Entschädigung dafür, dass er sich beim Radeln um den Verstand gebracht hat.

Update, 29.1.

Vergebt mir, denn ich weiß nicht, was ich tue!

Selbstverständlich kann man Menschen, die den Holocaust leugnen, nicht mit Menschen vergleichen, die den Klimawandel leugnen. Dass ich diese in einen Zusammenhang gebracht habe war dumm und falsch! Der Holocaust ist in seiner Dimension und Grausamkeit einzigartig und in keinster Weise beabsichtigte ich eine Verharmlosung der Gräueltaten der Nationalsozialisten. Der Einsatz für das Gedenken an den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust sind der wichtigste Grund für mein politisches Engagement. Eine Relativierung dessen ist das Letzte, was ich möchte. Ich bedauere meine Aussage zutiefst, bitte dafür in aller Form um Entschuldigung und bin selbst enttäuscht von mir. Hier

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Petra Horn / 28.01.2019

Wenn ich CO2 und Treibhausgas höre, denke ich immer an üppige Wälder und Pflanzen, die es sich mit dem schönen CO2 gut gehen lassen. Damals zu irgendwelchen Dinosaurier-Zeiten gab es doch bestimmt viel mehr CO2, was vielleicht erst zu Pflanzen wurde und jetzt als Erdöl verwendet wird? Vielleicht war die Erde da viel kuscheliger und wärmer, wenn man von den Dinos absieht. War das nicht einmal eine These von Wissenschaftlern? Gibt es keine Experimente mit Treibhäusern und CO2 Zugabe? Diese Leier, daß angeblich seit 1850 die Temperaturen steigen, kann man doch nur als Glaubensbekenntnis ansehen. Um 1100 hat es wohl eine Warmzeit in Europa gegeben. Diese wurde auch Klimaoptimum genannt. Warum wohl. Als es wieder kälter wurde mit der “kleinen Eiszeit” gab es Hungersnöte.

Dirk Jäckel / 28.01.2019

Ich halte die Grünen (mit einigen Ausnahmen) für den wahren Klerus der Postmoderne. Vordergründige Demut (im Mittelalter sprach man von figura humilitatis - dem Anschein der Demut), welche in Unerbittlichkeit, in verbale Aggression, in schier unsägliche Arroganz umschlagen kann, wenn das Wahrheitsmonopol infrage gestellt wird.

Joe Haeusler / 28.01.2019

Gedisst durch Broder! “Denkerinnen und Denker des 21. Jahrhunderts” - das problematische an dieser “Ehrung” ist, dass diesen Zauberlehrlingen eine Aufmerksamkeit zuteil wird, die sie nicht verdient haben. Eine Julia Ebner vermerkt das in ihrem Lebenslauf, ein Herr Cramer fühlt sich wahrscheinlich geschmeichelt.

S. Salochin / 28.01.2019

Aber die Hunderttausende von Toten durch Feinstaub, die sich im Dreck winden, die überall in den Notaufnahmen liegen und um Luft ringen? Die verzweifelten Polynesier, die auf die große Flutwelle warten - ebenso wie die völlig zermürbten Wohnungseigentümer in der Hafencity Hamburg, die täglich mit Suizidgedanken zu kämpfen haben? Die unzähligen von Eisbrocken erschlagenen Opfer, die verdursteten Kleingartenbesitzer im Sommer, von denen man nie wieder was gehört hat? Die Klimaflüchtlinge aus der Sahara, die nur noch Sand zum Trinken haben? Das soll kein Genozid sein? Offenbar gucken Sie zu wenig Fernsehen, Herr Broder. Sonst wüssten Sie, was sich in der Welt abspielt. Und dass man zum Radeln in Sibirien oder am “Iron Curtain” gar kein Gehirn braucht, ist ein hartnäckiges, aber bösartiges Gerücht.

Werner Arning / 28.01.2019

Das kommt davon, wenn man Trauern zu dem macht, zu was es in Deutschland geworden ist : zu einem Ritual. Dann rutschen solche Vergleiche heraus. Denn was hier entlarvt wird, ist die Unfähigkeit zu trauern. Und die Unfähigkeit Dinge nach ihrer Wertigkeit zu ordnen. Wer Dinge nur „herunterbetet“, ohne über ihre Bedeutung und ihre Dimension nachzudenken, vergreift sich leicht in seiner Wortwahl und vergleicht Unvergleichbares. Er gleicht sich dadurch geradezu dem Holocaust-Leugner an, indem er (unfreiwillig) banalisiert. Doch dieser Mangel an Feingefühl ist bezeichnend für eine theatralische, jedoch unehrliche Gefühlsduselei wie wir sie im Zusammenhang mit dem Holocaust kennen. Dann wäre es besser die ganzen Bekenntnisse völlig bleiben zu lassen, als sie zu einem Ritual unter Vielen verkommen zu lassen.

J. Wächter / 28.01.2019

Die Grünen sind sehr stark in ihrem Glauben. Mir kommt dabei immer das folgende Zitat von Dr. House in den Sinn: “Religiöse Menschen denken nicht rational. Sonst würde es keine religiösen Menschen geben!”

Frank Holdergrün / 28.01.2019

Habeck hat schon zweimal Bundesländer mit Diktaturen verglichen, die es zu bekämpfen gelte. Hier bekämpft einer seiner religiösen Anhänger den gesunden Menschenverstand aller Wähler. Gewisse Dinge sollen denkunmöglich gemacht werden, schreibt Habeck in seinem letzten Buch. Ausgrenzung, Hölle, Tod und Teufel, das nutzen Grüne, um an die Macht zu kommen. Lehrer sollten generell 15 Jahre einem richtigen Beruf nachgehen, bevor sie ihre Ideologien verkünden dürfen. Die grüne Schulz-Blase platzt hoffentlich bald, es ist nicht auszuhalten.

Jochen Brühl / 28.01.2019

Das mit dem großen Denker des 21. Jahrjunderts ist natürlich sehr milde formuliert - wahrscheinlich zu milde - aber man muss ja in heutiger Zeit sehr vorsichtig formulieren, wenn man nicht Anhänger der abstrusesten linksgrünen Sichtweisen ist. In jedem Falle erklärt sich jetzt der “Prüffall”  AFD immer besser, wenn solche Haltungen für die Union koalitionsfähig sind.

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