Gastautor / 05.09.2020 / 15:00 / Foto: In-bar / 22 / Seite ausdrucken

Den Glauben an die deutsche „Staatsräson“ verloren

Von Malca Goldstein-Wolf.

In zahlreichen Gesprächen mit Freunden und Bekannten aus der jüdischen Community wird klar, dass sich der Großteil von ihnen insbesondere vor den Gefahren der israelfeindlichen Aktivitäten der politischen Entscheider innerhalb der Bundesregierung fürchtet, die von Vertretern bürgerlicher Parteien getätigt werden.

Bundespräsident Steinmeier ruft zwar gerne staatsmännisch zum Kampf gegen Antisemitismus auf, schickt aber gleichzeitig ein Glückwunschtelegramm zum Nationalfeiertag an das Mörderregime, den Iran, dessen erklärtes Ziel die Auslöschung Israels ist, und zuckt dabei noch nicht einmal mit der Wimper.

Auch das „Auswärtige Amt“ gilt für viele als Brutstätte von Judenhass, zurückzuführen auf die zahlreichen israelfeindlichen Aktivitäten innerhalb der UNO, Appeasement und Subventionen von Terrorstaaten, Mitarbeitern, die sogar Mbembe in Schutz nehmen und Vertretern des politischen Islam, die als Kooperationspartner angeworben wurden.

Andreas Görgen, Leiter der Kultur- und Kommunikationsabteilung im Auswärtigen Amt, dessen Chef Heiko Maas vollmundig bekundete, „wegen Auschwitz“ in die Politik gegangen zu sein, äußerte nicht nur öffentlich Solidarität mit Mbembe, er stellte gar die Vizepräsidentin des Zentralrats der Muslime – dem Dachverband, der Organisationen wie ATIB vertritt, die den rechtsextremen „Grauen Wölfen“ nahestehen und die ihrerseits die Al Quds-Märsche verteidigt, auf denen lautstark die Auslöschung des jüdischen Staates propagiert wird – als Expertin ein. 

Wofür diese Dame Expertin ist, kann man sich lebhaft vorstellen, und an ein Versehen mag man nicht mehr glauben. 

Benjamin Weinthal zitierte hierzu in der „Jerusalem Post“ Rabbi Cooper vom Simon Wiesenthal-Center, der das Dilemma auf den Punkt bringt:

Die deutsche Regierung beklagt Antisemitismus und ernennt daraufhin die Generalsekretärin des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Nurhan Soykan, zur Beraterin des Teams für Religion und Außenpolitik des Außenministeriums. So kann sie [Soykan] mehr antisemitische Al-Quds-Märsche fördern und den Hass auf den jüdischen Staat rechtfertigen.“

Die Verharmlosung von linkem und muslimischem Judenhass bereitet allergrößte Sorgen, und das Vertrauen in die Regierung schwindet. Da hilft kein großmäuliges #KeinMillimeternachrechts.

Wer soll auch einer Bundesregierung vertrauen, deren Direktor der Vertretung des deutschen Außenministeriums für die palästinensischen Gebiete auf Twitter antisemitische Tweets liked und der dennoch in Amt und Würden bleibt? 

Und wem nutzt der Beschluss des Deutschen Bundestags, in dem er die Boykottbewegung gegen Israel als antisemitisch deklariert, wenn gleichzeitig drei seiner Mitglieder, Nouripour von den Grünen, Özoguz von der SPD und Buchholz von den Linken im Beirat der BDS-nahen „Deutsch-Palästinensischen-Gesellschaft“ sitzen? Wer als Abgeordneter so scheinheilig agiert, der sollte – so denken viele – von Holocaust-Gedenkveranstaltungen ausgeschlossen werden.

Denn diejenigen, die die antisemitische BDS-Bewegung in Zeiten unterstützen, in denen in Deutschland fast täglich Juden angegriffen werden, auch diejenigen, die dies nur tolerieren, tragen dazu bei, zu Hass auf Juden aufzuhetzen. Die Mitglieder der DPG handeln zumindest fahrlässig, wenn nicht absichtlich, und gefährden damit das jüdische Leben in Deutschland.

Es ist genug der Heuchelei und es wird allerhöchste Zeit, gerade die Gefahren deutlich zu benennen, auch von uns, deren Bedrohung am größten scheint.

Den Glauben an die „Deutsche Staatsräson“ haben viele Juden bereits verloren und das hat nichts mit unsäglichen Gestalten wie Höcke zu tun …

Dieser Artikel erschien zuerst auf Glocalist. Die Achse des Guten veröffentlicht ihn in einer erweiterten Version.

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Leserpost

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Hansgeorg Voigt / 05.09.2020

Liebe Frau Malca Goldstein-Wolf, ihr von mir geschätzter Mitstreiter Chaim Noll liefert des öfteren ähnliche Hinweise. Leider wird das nichts nützen, solange der Zentralrat der Juden in Deutschland sich nicht als das versteht, was die unterschiedlichen muslimischen Gruppierungen und NGOs sich verstehen - zumindest kommt das bei mir so an. Vor Corona gab es eine Reportage über Juden in der AfD, mit einem entsprechenden Interview und einer Kommentierung durch eben diesen Zentralrat der Juden. Ich mag da vielleicht nicht über viele Informationen verfügen, aber aus meiner Sicht steht heute der antisemitische Feind und der Feind Israels eindeutig links bei den Linken, Grünen und SPD. Nicht zu verachten ist auch die Rolle, die Frau Merkel höchstpersönlich spielt.

Franz Klar / 05.09.2020

” Es ist genug der Heuchelei und es wird allerhöchste Zeit, gerade die Gefahren deutlich zu benennen, auch von uns, deren Bedrohung am größten scheint.” Das ist ja das Problem in der B-edrohtenR-epublikD-eutschland für uns Biodeutsche ohne jeglichen Hintergrund . Jedem erscheint seine Bedrohung ” am größten ” . Und “von unsäglichen Gestalten wie Höcke ” fühlen sich noch viel mehr bedroht ... .Und Corona bedroht uns alle . Die Lage war noch nie so bedrohlich !

Karla Kuhn / 05.09.2020

“Den Glauben an die „Deutsche Staatsräson“ haben viele Juden bereits verloren.”  Und das 75 Jahre, nachdem in Deutschland SECHS Millionen Juden grausam ermordet wurden. Was für eine traurige Tatsache   ” Bundespräsident Steinmeier ruft zwar gerne staatsmännisch zum Kampf gegen Antisemitismus auf, schickt aber gleichzeitig ein Glückwunschtelegramm zum Nationalfeiertag an das Mörderregime, den Iran, dessen erklärtes Ziel die Auslöschung Israels ist, und zuckt dabei noch nicht einmal mit der Wimper. ”  Dieser Mann nennt sich BP. Meiner ist er nicht, ich konnte ihn nicht wählen aber wenn, dann hätte ich ihn NIEMALS gewählt !  Abgesehen davon, für mich ist die Zeit für einen BP schon längst vorüber. “.... dass sich der Großteil von ihnen insbesondere vor den Gefahren der israelfeindlichen Aktivitäten der politischen Entscheider innerhalb der Bundesregierung fürchtet, die von Vertretern bürgerlicher Parteien getätigt werden.”  WAS für ein vernichtendes Urteil !! Und viele von denen wollen UNS, dem Souverän den schwarzen Peter unterschieben ?? “Benjamin Weinthal zitierte hierzu in der „Jerusalem Post“ Rabbi Cooper vom Simon Wiesenthal-Center, der das Dilemma auf den Punkt bringt: “Die deutsche Regierung beklagt Antisemitismus und ernennt daraufhin die Generalsekretärin des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Nurhan Soykan, zur Beraterin des Teams für Religion und Außenpolitik des Außenministeriums. So kann sie [Soykan] mehr antisemitische Al-Quds-Märsche fördern und den Hass auf den jüdischen Staat rechtfertigen.“  WAS für ein WAHNSINN !! WAS unternehmen Merkel und ALLE, die doch SO gegen Antisemitismus (heucheln ??)  reden dagegen ?? WAS der ZENTRALRAT der JUDEN, auch Frau Knobloch, die doch der AFD ANTISEMITISMUS unterstellt, obwohl es in der AfD etlich jüdische Mitglieder gibt ????? BITTE ERGEBNISSE VERÖFFENTLICHEN !

Bastian Kurth / 05.09.2020

Danke für diesen Beitrag! Man muß kein Jude in Deutschland sein um mitzubekommen was für ein bigottes und schamloses Geheuchel hier von Regierungsseite betrieben wird. Mittlerweile wird gegen alle, die nicht diesen linken Ideologen und Linksfaschisten passen in unglaublicher Art und Weise das Leben schwer oder auch unmöglich gemacht. Man könnte auf den Gedanken kommen, daß die Regierung der BRD von der Muslimbruderschaft gekapert wurde…...wie gesagt….man könnte. Die Gedanken sind frei…... ;-)

Arndt Schuster / 05.09.2020

Sie schreiben von “unsäglichen gestalten wie Höcke”. Was genau werfen Sie Herrn Höcke vor? An welcher Stelle hat er sich je antisemitisch verhalten bzw. geäußert. Nach meiner Überzeugung ist die AfD die einzige Partei, die das Existenzrecht Israels entschieden verteidigt. So hat die AfD einen Antrag in den Bundestag eingebracht zum vollständigen Verbot der Hisbollah, als die anderen Parteien in der Frage noch herumeierten. Erst Monate später hatten sich die Altparteien eines besseren besonnen und forderten nun ihrerseits das gleiche.

Rainer Niersberger / 05.09.2020

Ich wuerde unseren jüdischen Mitbürgerinnen dringend empfehlen, den vermeintlichen Antisemitismus unserer MachthaberInnen richtig einzuordnen. Die immer wieder beteuerte Raison ist eine reine Tarn-undTaeuschungsaktion, welche dieses Regime geradezu auszeichnen. Luege und Heuchelei gehoeren zum (Kern) geschaeft von MachthaberInnen mit bestimmten Zielen, sie kennzeichnen linke IdeologInnen.  Von taktischen Erwägungen abgesehen geht es hier realiter nicht um die Bekaempfung des Antisemitismus, sondern ein Narrativ zum Kampf gegen “Rechte” . Sowenig wie es Merkel und Konsorten um Klima, Lebensrettung oder sonstige Monstranzen geht, sondern nur um eine Begründung ihrer transformtorischen Politik, um Spaltung, Dekonstruktion und Neukonstruktion eines sozialistisch/autokratischen Systems. Zur Beseitigung der “rechten” Gegner dieser Politik muessen alle Mittel herhalten, denn es gilt, deren Eliminierung zu begründen. Covidiot und Klima leugnet, Menschenfeind sind solche Begründungen,  Antisemit eine andere, weitere koennen bei Bedarf hinzugefügt werden. Auf die (politisch/ideologische) Unvereinbarkeit von protestantischem, totalitaerem Sozialismus und Semitismus, noch dazu nach israelischem Modell, wurde bereits mehrfach hingewiesen.  Beim Islam sieht die Sache naturgemäß voellig anders aus.

Wilfried Cremer / 05.09.2020

Die Selbstmordschrumpfung „Palästinas“ ist im linken, falschen Weltbild der Gestaltung guter Menschen nicht vernoppbar. Elias soll die Sache ein für alle Male regeln.

Thomas Holzer, Österreich / 05.09.2020

Ich hatte noch nie dieser “Deutschen Staatsräson” geglaubt!

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