Roger Letsch / 10.02.2025 / 16:00 / Foto: Pixabay / 48 / Seite ausdrucken

Demos gegen Rechts: Wie sieht der Faschismus aus?

Die Demonstranten gegen rechts machen den Faschismus in der Mitte der deutschen Gesellschaft aus. Aber wie wäre es mal mit einer Studienreise zur Hamas? Wo bleibt der Aufschrei der deutschen Antifaschisten?

Es ist die Gleichzeitigkeit der Bilder, die Fragen aufwirft. Was ist Simulation, was Wirklichkeit? Sieht der Faschismus eher wie die Mündung einer AK47 oder doch wie eine Dackelkrawatte aus?

Während in Deutschland Hunderttausende auf Straßen und Plätzen wohlorgansiert und gut orchestriert gegen den Faschismus demonstrieren, welcher – so hat man es ihnen gesagt – gerade überall im Land sein Haupt erhebe, führt der real existierende Faschismus einige seiner real existierenden Opfer der Welt in Bildern vor, wie sie Leni Riefenstahl nicht schauriger hätte inszenieren können. Eli Sharabi, Ohad Ben Ami und Or Levy, Geiseln der Hamas seit dem 7. Oktober 2023, gleichen bei ihrer Zurschaustellung durch die Hamas eher den Überlebenden eines deutschen KZ: Ausgemergelt, körperlich in schlechter Verfassung, das Entsetzten über das Erlebte steht ihnen in die Gesichter geschrieben.

Im Kontrast das Dekorum der widerwärtigen Szene. Gut genährte Hamas-Terroristen mit Sturmgewehren und feige verhüllten Gesichtern, frische Blütenblätter, die ihnen von „unschuldigen, unbeteiligten Zivilisten“ vor die Füße gestreut werden, frisch gedrucktes Propagandamaterial als Give-Away für die Geiseln. Niemand hungert in Gaza. Niemand, außer den israelischen Geiseln. Es gibt offenbar sogar Ressourcen, um den Verschleppten des 7. Oktober personalisierte Shirts mit Bild und Name in hebräischen Lettern anzufertigen. Für Ohad hätten es auch lateinische Buchstaben sein können, denn Ohad hat auch einen deutschen Pass. Die Bemühungen der deutschen feministischen Diplomatie um seine Freilassung dürften mit „null“ großzügig beschrieben sein, sieht man davon ab, dass sich die Außenministerin vor allem um die „Zivilisten“ in Gaza sorgt, also um die Köche, T-Shirt-Drucker und Blütenstreuer der Hamas, die man nicht allzu lange von deutschem Steuergeld abschneiden wollte. Die Finanzierung der UNRWA hat Deutschland längst wieder aufgenommen. Nicht in meinem Namen, möchte ich betonen!

Im „Hier“ des Gaza-Streifens

Der aktuelle Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas ist viel kritisiert worden. Er sei ein schlechter Deal, verschaffe der Hamas eine Atempause und befreie die schlimmsten Terroristen aus israelischen Gefängnissen. Und wirklich muss man hart schlucken, wenn man die Jubelbilder aus Gaza sieht. Die Bilder der misshandelten Geiseln rücken den Deal dann ins rechte Licht. Jedes gerettete Leben rechtfertigt die Entscheidung und die Hamas begreift nicht, welchen Bärendienst sie sich selbst leistet, wenn sie ihre Kämpfer wie Sieger posieren lässt und dadurch die eigene Hungerpropaganda Lügen straft. Hunger und Genozid sehen anders aus. Staatenbauer handeln anders. Der Waffenstillstand wird Phase 2 nie erreichen, dafür sorgt die Hamas selbst.

Trumps Plan, den Gazastreifen vorläufig in eine abgesperrte Baustelle zu verwandeln, wird von den Propagandabildern der Hamas bestätigt: man kann diesen Faschisten keinen Sack Zement anvertrauen, sie würden ja doch nur wieder Tunnel damit bauen. Die bittere Erkenntnis nach über einem Jahr Krieg gegen den Faschismus im Gaza-Streifen lautet: Entnazifizierungen kann man nicht korrupten Terrorfinanzierern wie der UNRWA überlassen. Sowas muss man vor Ort und von Hand erledigen und hier kommen endlich tapfere deutsche Antifaschisten neuester Bauart ins Spiel.

In München, Berlin und vielen anderen Städten versammelten sich in den letzten Tagen Hunderttausende, die doch als Freiwillige dem wohlfeilen und risikolosen Phantom „Kampf gegen Rechts“ ein praktisches „nie wieder ist jetzt“ hinzufügen könnten. Und zwar im „Hier“ des Gaza-Streifens. 

 

Roger Letsch, Jahrgang 1967, aufgewachsen in Sachsen-Anhalt, als dieses noch in der DDR lag und nicht so hieß. Lebt in der Nähe von und arbeitet in Hannover als Webdesigner, Fotograf und Texter. Sortiert seine Gedanken in der Öffentlichkeit auf seinem Blog unbesorgt.de.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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Sabine Schönfelder / 10.02.2025

Leo @Hohensee, ein Kriegsteilnehmer erzählte mir, daß er zu Beginn des Krieges die ersten russischen Gefangenen sah. Ihr Zustand war schlecht, und sie waren so durstig, daß sie das schmutzige Wasser, auf dem Boden kniend, aus einer Pfütze tranken….ach, dachte, der junge Soldat, es stimmt wirklich, was wir täglich hören, die Russen sind Tiere…. Als er selbst in russische Gefangenschaft geriet, ging es ihm so schlecht, er war hungrig und durstig und er soff das dreckige Wasser aus Pfützen………..Das ist Kriegsrealität für alle theoretisierenden Kriegshelden hier….

Sabine Schönfelder / 10.02.2025

Hey, Sam….ich rege mich nicht auf. Ich beobachte den Irrsinn und Mangel an Erkenntnis um mich herum. Es ist im Nachhinein immer leicht reden….“Fast keiner war ohne Schuld“. Sie müssen nicht bis ins 3.Reich zurückgehen. Schauen Sie sich die Coronazeit an. Das gleiche Muster. Staatliche Übergriffigkeit, Ausgangssperre, Meinungsunterdrückung und nur „EINE ANSAGE“. Trugen Sie schön Ihre Maske ? Alleine hier auf der Achse gab es jede Menge, die dieser „Alternativlosigkeit“ folgten. Für diese Giftplörre warben und heute…..will keiner mehr davon wissen. Man hängt bereits im nächsten Narrativ….mit Engagement und schwachsinnigen Argumenten…und wie gehtˋs sonst ? Immer noch in der alten Wohnung ?

Sabine Schönfelder / 10.02.2025

@ Roger Letsch, schreiben Sie doch einmal einen Artikel über die Schutzfunktion des Staates, und die damit verbundenen politisch motivierten DISKREPANZEN. Da bestimmt der Staat einerseits übergriffige Restriktionen, „zum Schutz der Menschen“, angesichts einer Erkältungskrankheit, die, wie wir heute wissen, von einem „militärisch-pharmakologischen“ Komplex arrangiert und gesteuert wurde bzw. wird, und er ist im Fall Israel andererseits, TROTZ WARNUNGEN aus zwei Ländern,  nicht in der Lage, die eigene Bevölkerung gegen Terrorangriffe zu schützen…. Nicht anders im Westen. Die gleiche totalitäre, straff organisierte Coronapolitik, dennoch ist man nicht willens,  die Bevölkerung vor Messerattacken, Vergewaltigung und Tod durch Migranten zu bewahren. Angeblich ist es nicht möglich, ein ähnlich stringentes Schutzsystem zu errichten, wie, überflüssigerweise, während der hysterischen Plandemie ! Gerade Juden leiden unter dieser ständigen Bedrohung, und t r o t z d e m widersetzt sich der Zentralrat der Juden n i c h t dieser erwünschten Einwanderung, unterstützt von der gesamten BLOCKPARTEI. Im Gegenteil. Der Rat beschimpft die einzige Partei, die sich für kontrollierte Einreisemodalitäten stark macht. Der tägliche Irrsinn….

A. Ostrovsky / 10.02.2025

@Barbara Strauch : Übrigens, die Mülltrennung ist in Zürich noch radikaler, noch totaler, als wir es uns überhaupt nur vorstellen können. Und Zürich, sagt man, ist nicht Deutschland.

Sam Lowry / 10.02.2025

@heinrich hein: Offensichtlich…

MarcusCato / 10.02.2025

Der Begriff Faschismus sollte wesentlich sparsamer verwendet werden!  Wenn Meloni, Orban, Trump, Kickl, Milei etc. als solche bezeichnet werden, wird er “entkernt” und bedeutungslos. Auch “Antifaschismus” wird fast ausschließlich falsch verstanden, aber immerhin meist richtig verwendet. Die sich selbst als Antifaschisten Bezeichnenden sind tatsächlich anti-Faschisten - also Faschisten mit umgekehrtem Vorzeichen, aber doch Faschisten. Auch die aus der Naturschutzbewegung der NSDAP hervorgegangenen Grünen stehen in einem ideologischen Naheverhältnis zum Faschismus, was sie bis heute mit ihrem Programm und ihrer Politik wie z.B. ihrer Sympathie und Komplizenschaft mit HAMAS, HISBOLLAH, FATAH etc. beweisen. Sparsamkeit ist heute schwierig, wenn man in “Geiselhaft” genommen wird und mit seinem Steuergeld die schlimmsten Verbrechen unterstützen muss. Werde ich mich vor dem Gericht auf die sogenannte “demokratische” Entscheidung der vermeintlichen Mehrheit berufen können?

Richard Loewe / 10.02.2025

33% haben den Typen aus Österreich damals gewählt. Dresdens Bombardierung hat in einer Nacht 300.000 deutsche Zivilisten das Leben gekostet. Bomber Harris hat ein Denkmal in London. 66% haben die Hamas gewählt und die Jihadis sind in Krankenhäusern, Schulen und Kindergärten einquartiert. Bandera hat für den Schnauzbart Tausende gemordet und hat ein Denkmal in jeder größeren Stadt im Land des neuen Churchills. Ist schon alles ein wenig verwirrend…

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