“Kiffen, bis Grünen-Politik einen Sinn ergibt ?” - nein, lieber singen , z.B.: Wer jetzig Zeiten Leben will , muß habn ein tapfers Herze , es sind der argen Fein so viel, bereiten ihm groß Schmerze. Da heißt es stehn ganz unverzagt in seiner blanken Wehre, daß sich der Feind nicht an uns wagt, es geht um Gut und Ehre. Nur Geld regiert die ganze Welt, dazu verhilft Betrügen ; wer sonst sich noch so redlich hält, muß doch bald unterliegen. Recht schaffen hin, rechtschaffen her das sind nur alte Geigen ; Betrug, Gewalt und List viel mehr, klag du, man wird dir’s zeigen. Doch wie’s auch kommt, das arge Spiel, behalt ein tapfers Herze ! Und sind der Feind auch noch so viel, verzage nicht im Schmerze ! Steh gottgetreulich , unverzagt in deiner blanken Wehre ! Wenn sich der Feind auch an uns wagt, es geht um Gut und Ehre ! Liedblatt, 17. (!) Jahrh.; Quelle : Deutsche Weisen.
Auf den Punkt gebracht: Wohlfühlrassismus.
Scheinbare Paradoxien oder unauflösbare Widersprüche sind häufig nur Ereignisse mit unterschiedlichen Wahrscheinlichkeiten und Gewichtungen, die man gegeneinander aufrechnen muss. Aber das Denken in Wahrscheinlichkeiten und Gewichtungen scheint den meisten Menschen erschreckend fremd zu sein. Bei den Impfungen ist die Rechnung nicht allzu schwer: wie groß ist die Wahrscheinlichkeit für das Kind, nach der Impfung zu erkranken und wie schwer kann eine solche Krankheit sein? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, ohne Impfung zu erkranken, und wie schwer kann eine solche Krankheit sein? Diese Wahrscheinlichkeiten liegen natürlich oft nicht direkt vor, sondern man muss sie sich aus verlässlichen Quellen erschließen oder ableiten. Die Verlässlichkeit von Quellen abzuschätzen ist die nächste Herausforderung, mit der viele überfordert sind. Beim Thema Zuwanderung kommt noch die Abwägung zwischen Einzelinteressen, Nutzen für die Gesellschaft und Nutzen für die Menschheit hinzu, und wiederum die Umlegung von Gemeinschaftsnutzen auf den Nutzen für Individuen. Alles zusammen keine einfache Aufgabe, die sich auch meist nicht mit einem Computer berechnen lässt, sondern die eine Mischung aus rationalem Denken, Bildung, Lebenserfahrung und Gefühl erfordert. Bei vielen Menschen dominiert das Gefühl und der Instinkt, einer Herde nachzulaufen, mit dem bekannten Ergebnis.
Hi Freunde, zwischendurch: Ich lese jeden einzelnen Kommentar und denke darüber nach. Ihre freundlichen Worte geben mir das gute Gefühl, dass meine Arbeit sich lohnt – ganz, ganz herzlichen Dank dafür! Besten Gruß Ihr Dushan Wegner
Ich suche eine Wohnung. Angenommen, ich untershreibe die Erklärung, der Vermieter checkt, ob ich auf der Unterschriftenliste stehe und gibt mir die Wohnung nicht - aus Angst vor Randale der Antifa?? Danke für Ihr sorgfältiges Auseinanderdröseln und Ihre Ermunterung, Herr Wegner.
Zitat: “In Amerika hat CNN bereits begonnen, Menschen daheim aufzusuchen und öffentlich bloßzustellen, wenn sie etwas Falsches online posteten”. Sehr geehrter Herr Wegner, die von Ihnen so geschätzte BILD Zeitung hat genau dieses im Jahr 2016 getan: Die öffentliche Bloßstellung von Leuten die auf sozialen Netzwerken gegen Merkels Flüchtlingspolitik wetterten - mit Gesicht und vollem Namen. Unter der Überschrift “100 Hetzer -hier sind ihre Gesichter” oder so ähnlich. Ich habe diesen Abgrund an journalistischer Verkommenheit nicht vergessen.
Alles vollkommen richtig. Totalitäre Systeme haben schon oft mit einem zunehmenden gesinnungsjournalistischen Druck (incl. Denunziation) auf Abweichler angefangen. Es ist nie dabei geblieben, auch nicht in Fällen, in denen statt der anfänglichen Haltungsdiktatoren ihre Gegner siegten. Im Chile von 1973 brauchte Pinochet (rechts), nachdem er seinen Vorgänger Allende (links) umgebracht hatte, nur ein paar politkorrekte Journalisten verhaften und teilweise ermorden zu lassen, schon folgte ihm der restliche Schwarm. An der Gesinnungsdiktatur änderte sich nichts außer ein paar vordergründigen Schlagworten - und der Terror, der unter Allende eine anlaufende Tendenz gewesen war, wurde fast zum Normalzustand. Noch einfacher verläuft die Sache,, wenn die veröffentlichte Meinung sich gar nicht zu ändern braucht, weil die SA-Schläger von gestern jetzt erst recht das große Wort führen - dass auch sie entbehrlich sind und als potentiell gefährliche Mitbewerber um die Macht etwas später gesäubert werden, ist etwas, womit sie nicht rechnen. Ob das System sich als links, rechts oder islamisch definiert, ist für diese Abläufe egal.
Zitat: “Und zu all dem kommt hinzu, dass der Denkende selbst sich seiner Sache nicht zu hundert Prozent sicher ist – wer nachdenkt, hat es so viel schwerer als derjenige, der nur offizielle Haltungs-Phrasen wiederholt.” Ein sehr wahrer Satz! Niemand kann hundertprozentig sein! Der Zweifel - auch an dem eigenen Standpunkt - ist ein Zeichen von Intelligenz. Den Hundert- und Mehr-als-hundert-Prozentlern sollte man stets mit Vorsicht und Mißtrauen begegnen. Sie sind entweder dumm oder falsch. Meist sind sie beides.
Freiheit Mit gelad’ner Schießpistole Kommt ein Mann, und »Halt!« - Schreit er - »deine Wahlparole! Oder du bist kalt!« »Teurer Freund, es will mir scheinen«, Sprach ich kurz und schlicht, - »Jeder kann es anders meinen, Oder etwa nicht?« »Nein!« So schrie er wutentbronnen, »Freiheit ist’s Panier, Du bist nicht wie ich gesonnen!« Und er schoß nach mir. Ludwig Thoma
Erst einmal einen herzlichen Dank an Herrn Wegner für diesen Beitrag. Er beschreibt Eindrucksvoll auf welche perfide Weise die Meinungsfreiheit in diesem Land zwischenzeitlich eingeschränkt wird. Warum aber ist es in einer Demokratie überhaupt möglich, dass Ansätz von Meinungstotalitarismus entstehen und über Ansätz sind wir angesichts der aktuellen Lage vermutlich bereits weit hinaus. Die Antwort ist so einfach wie frustrierend; Weil Deutschland nach dem 2. Weltkrieg überhaupt nicht als Demokratie konzipiert wurde. Bei der DDR wird mir vermutlich keiner widersprechen, dass dies auch für die BRD gilt, fällt fast immer der Zensur zum Opfer. Selbst bei Tichys Einblicke wurde ein Kommentar mit diesem Duktus nicht freigeschaltet. Tatsache ist aber, dass mit Inkrafttreten des GG das Recht auf Volksabstimmung, das in den bestehenden Länderverfassungen enthalten war, außer Kraft gesetzt wurde und dies von einem Organ, dem Parlamentarischen Rat, der über keinerlei demokratische Legitimation verfügte. Auch mit der Gewaltenteilung ist es nicht weit her, wie das Amt “Parlamentarischer Staatssekretär” beweist. Aber schon allein das Recht der Parteien gemeinsam das GG nach Belieben zu ändern, ohne das Volk zu fragen, zeigt, dass das Volk über keine Macht verfügt, die Staatsgewalt eben nicht vom Volke ausgeht. Und dass die Parteien gewillt sind, diese Macht bei Bedarf zu (Mis)brauchen, beweist die Änderung des Artikels 146 GG, der eine Volksabstimmung über die Verfassung nach der Wiedervereinigung vorschrieb. Sicher kann man nicht behaupten, dass die BRD sich als Diktatur gebärdet hätte, nein bis Herbst 2015 wurden demokratische Gepflogenheiten und Rechte im Wesentlichen gewahrt. Danach hat sich dies aber rasant, wie im Beitrag von Herrn Wegner beschrieben, geändert.
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