Peter Grimm / 20.02.2019 / 15:00 / Foto: pixabay / 20 / Seite ausdrucken

Dein Toaster, die Feinstaubschleuder

Selbst wenn der letzte Diesel stillgelegt worden sein sollte, wird die Feinstaub-Bedrohung bleiben. Zumindest dann, wenn man die gegenwärtig zu Fahrverboten herangezogenen Grenzwerte für den Beginn einer bedrohlichen Situation hält. Und da geht es nicht nur ums Silvesterfeuerwerk, um dessen künftiges Verbot sich die üblichen Verdächtigen ja schon kümmern. Jetzt musste man lesen, dass Forscher der University of Texas in Austin noch eine besonders schlimme Feinstaubquelle entlarvt haben: den Toaster! In einer Testwohnung seien gleich nach dem Einschalten des Toasters „giftige Feinstaubpartikel“ in der Luft messbar gewesen.

Vergleiche man die Werte mit den Angaben der WHO, die nicht mehr als 25 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter empfiehlt, sei der Wert beim Rösten eines Toastbrots auf 3.000 bis 4.000 Mikrogramm pro Kubikmeter angestiegen. An einer deutschen Straßenkreuzung mit Messstation sollte man demnach besser keinen Toaster in Betrieb nehmen.

Für die Forscher aus Texas sollen die Partikel zum einen vom Gerät selbst kommen, zum anderen von Toastkrümeln, die am Boden des Geräts verbrennen. Immerhin: Im Gegensatz zu den Hinterlassenschaften des Diesels an der Straßenkreuzung dürfen die Wissenschaftler ihr Ergebnis relativieren und darauf hinweisen, dass der Toaster wahrscheinlich nur für eine kurzfristig hohe Belastung sorgt, die nicht unbedingt zu unangenehmen Langzeitfolgen führt.

Überempfindlichkeiten

Aber wer weiß, wie lange solche Verharmlosung noch Gültigkeit hat. Was ist, wenn die Deutsche Umwelthilfe den Toaster als Bedrohung entdeckt? Was, wenn es Interessenten gibt, die den Kampf gegen umweltschädliche Toaster auch finanziell fördern wollen? Der Weg zu einer strengen EU-Toaster-Verordnung wäre sicher schnell beschritten. Man kann die Stimmen schon hören, die den Verbrauchern erklären werden, dass Toastbrot ohnehin kein geeigneter Beitrag zu gesunder Ernährung sei. Außerdem verbrauche das Toasten unnötig Strom, verschlechtere damit die CO2-Bilanz und sei schon wegen der nötigen Rettung des Weltklimas unverantwortlich.

Ich höre ja schon auf. Es war ja nur eine kleine Nachricht über eine Studie. Keiner hat ein Toaster-Verbot, Grenzwerte für den Toaster-Betrieb oder eine Toast- bzw. Toaster-Steuer gefordert. Man wird nur etwas überempfindlich, denn bei anderen Verboten, wie beispielsweise dem der Glühbirne, hat es auch nicht anders angefangen.

Der Beitrag erschien auch hier auf sichtplatz.de

Foto: pixabay

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Jürgen Althoff / 20.02.2019

Was ist schon ein Toaster gegen den laut Aussage eines Professors für technische Gebäudeausrüstung grössten Feinstaubgenerator im Haushalt, den STAUBSAUGER? Demnächst wird es EU-Richtwerte für Innenräume geben. Und dann viele neue Jobs für staatliche Innenraum- Messknechte zur weiteren Kontrolle der Bürger.

Jan Echterbecker / 20.02.2019

Wann werden Vulkanausbrüche verboten ? Und da kommt einiges raus !

Karsten Dörre / 20.02.2019

Was ist eigentlich aus dem lebensbedrohlichen Ozonloch geworden? Lebt und gefährdet es uns noch? 2018 geisterte die Meldung durch die Medien, dass “illegale” FCKW-Quellen in Ostasien lokalisiert wurden. Weltweit ist der FCKW-Wert der letzten zehn Jahre um das Doppelte gestiegen. Wann handelt die DUH und strengt auch hier zum Schutz der Deutschen Verbote an auf ...ähm - irgendwas. Wenn Greta das wüsste, wird sie bestimmt noch depressiver und bekommt noch mehr Panik und Weltuntergangsstimmung. Schützt unsere Kinder vor den Weltuntergangspropheten!

Gert Köppe / 20.02.2019

Da erinnere ich mich gerade, beim Lesen des Artikels, vor Jahren ist doch schon mal von einem deutschen Institut errechnet worden, welche Auswirkungen es auf ads Weltklima hätte, wenn Deutschland komplett vom Erdball verschwinden würde. Also, so richtig komplett, mit allen Menschen, allen Autos, aller Kraftwerke, der gesamten Industrie und Landwirtschaft und auch aller furzenden Kühe, einfach alles weg. Das Ergebnis war, das Weltklima würde sich ca. 0,0005% ändern. Na das ist doch mal ‘ne Ansage, oder? Da würde Greta sicher, vor lauter Freude, den halben Tag hüpfen! Sollten wir diese Option da nicht mal in Betracht ziehen? Bevor wir immer an neuen “Klimakillern”, wie Dieselautos und Toastern, herum doktoren, verschwinden wir doch einfach ganz. Oder gibt es da vielleicht ein kleines Problemchen mir der Finanzierung von Merkels “Bereicherern”? Aber die hätten dann doch viel Platz in der Lücke, wo mal Deutschland war. Könnten dann machen was sie wollten, von mir aus auch einen islamischen Gottesstaat mitten in Europa basteln. Egal, wir sind ja weg. Nun, “Mutti” Merkel kann ja da bleiben, in der EU, oder so. Diese klitzekleine Änderung am Weltklima, wegen “Mutti” kann man sicher gerade noch so verschmerzen. Ich bin dann mal weg, der Umwelt zuliebe! Tschüssikowski und ab in’s Nirvana!

P. F. Hilker / 20.02.2019

Die Stigmatisierung und damit das Verbot des Toasters wird kommen. Natürlich nicht ohne den notwendigen gesellschaftlichen Diskurs. Will, Illner und Co sind bestimmt schon dabei, die nach ihrer Meinung ausgewogenen Gästelisten zusammen zu stellen. Die Elektrogerätebranche darf sich freuen auf eine Flut von zurückzugebenden Toaster. Einfach entzückend. Mann o Mann.

Stefan Nowak / 20.02.2019

Hallo, die aktuelle Dieseldiskussion mag man genauso schrecklich finden wie ich. Nur: da geht’s doch nicht um Feinstaub, sondern in erster Linie um Stickoxide

Robert Korn / 20.02.2019

Die Klimajakobiner werden uns vorschreiben, woran wir zu sterben haben.

Petra Wilhelmi / 20.02.2019

Ich warte nur noch darauf, dass man die landwirtschaftlichen Flächen verbietet. Achtung Feinstaub. Wiese statt Felder, ökologisch bunt mit vielen Bienen und anderen Insekten, wäre doch die Alternative. Wer will schon etwa essen, wenn er zu den Kein-Feinstaub-Vorkämpfer*innen gehört. Oder vielleicht sollte der Sahara nun endlich auch verboten werden, ihren vermaledeiten Sand bis zu uns zu pusten. Denn das geht doch nun gar nicht - UNS mit Feinstaub zu überschütten und für Millionen von Mitbürgern*innen den Tot zu bringen. PS: Ich hoffe, dass ich das Gendersternchen richtig angebracht habe ;)

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