Klasse Herr Rietzschel! Bei allem gebotenem Respekt und die Tatsache im Hinterkopf behaltent, dass die Achse ein kritisches und unangepasstes Medium sein möchte: Kritik an der Flüchtlingspolitik der Kanzlerin (was genau das auch immer sein mag)? Gern, klar doch. Das gehört zu den demokratischen Diskursen die unhinterfragt und selbstverständlich sind. Provozierender Zynismus und satirische Übertreibung? Immer her damit. Das muss so sein. Aber die Kanzlerin immer wieder als geistesgestörte Irre mit Allmachtsphantasien darzustellen…Ist es das doch? Der ungepasste, “aufrüttelnde”, kritische Journalismus? Was unterscheidet Ihren Beitrag denn von den Positionen des übriggebliebenen Bodensatzes der Pegida-Bewegung? (Das sind die, die Merkel einfach nur weg haben wollen und sich Putin wünschen). Wo ist der Unterschied zwischen Kritik, Diskurs und propagandistischen Auswurf? Merkel ist also verrückt, durchgeknallt und eine Gefahr für die freie (deutsche) Welt? Sie unterstellen ernsthaft, dass die Frau im Angesicht dieser Flüchtlingskatastrophe eine Wahl hatte und sich gegen die Vernunft und das offensichtliche Bessere bewusst entschieden hat? Gut, dann sollte es leicht fallen die folgenden Fragen zu beantworten: Innerhalb weniger Wochen machen sich mehrere Hunderttausend Flüchtlinge auf nach Europa. Von der Türkei durchgewunken und über das Mittelmeer verschifft. Europa, damals wie heute, ein Kontinent ohne Grenzssicherung und ohne Integrationspolitik, die auf so etwas eingestellt wäre. Die Entwicklung nimmt also seinen Lauf. Griechen, Mazedonier, Ungarn und Österreicher machen dicht, bzw. winken alle Flüchtlinge nach Deutschland durch. Wer hat da jetzt nochmal gegen Schengen und Dublin-Abkommen verstoßen? Diese Länder oder Ihre ewige Sündenböckin, Herr Rietzschel? Vielleicht war in Ihrer Vorstellung Frau Merkel in Griechenland und die imaginäre Tür geöffnet und rief: “Herbei in unser schönes Land!”. Realität war es jedenfalls nicht. Merkel entschied die Mehrzahl der Menschen aufzunehmen und vorerst im Land zu belassen. Was für eine Geistesstörung, nicht wahr Herr Rietzschel? Hätte Sie Ihrer Meinung nach Grenzsicherung betreiben sollen? Wie denn? Welche Grenze? In 2 Wochen 20000 BGS-Beamte auferstehen lassen, die man über 20 Jahre abgebaut hat? Oder in zwei Wochen 10000 Polizisten einstellen, die die Flüchlinge wieder aus dem Land kehren? Oder noch besser, Grundgesetzänderung: Bundeswehr im Inland! Das hätte bestimmt geklappt, in einem Land was zur Hälfte austickt, wenn betrunkene Dorftrottel einen Bus mit Flüchlingen anschreien. Was wäre denn normal und nicht gestört gewesen? Hastig einen Stacheldrahtzaun ums Schloss Neuschwanstein, an dem Flüchtlingskinder plattgedrückt werden? Da Sie nicht nur moralisch sondern auch politisch über jeden Zweifel an der Kanzlerin erhaben sind (offenkundig kann sie machen was sie will), haben Sie auch sicher Antworten auf die folgenden Fragen direkt parat: Mindestens 700 000 Flüchling im Land. Was macht Merkel denn nun wieder alles geistesgestört falsch? Was ist nun normal und nicht geistesgestört? Die Leute mit Gewalt aus dem Land knüppeln? Mit dem Zug außer Landes schaffen (denken Sie an die Symbolkraft!), auf Steuerkosten ausfliegen? Und falls ja, wohin denn? In die Ostgebiete? Nach Böhmen oder doch zurück nach Syrien. Bei letzterem fällt das Flugzeug als Transportmittel leider aus, da zuviel russischer Verkehr droht. Merkel ist nicht tragbar, stimmts? Dann her mit Maas und Nahles, Gabriel und Onkel Steinmeier oder gleich die Petry. Die machen das bestimmt dufte!!! Man kann, darf und muss kritisieren. Davon lebt unsere Gesellschaft. Der sicher kritisierbaren aber dennoch größten Politikerin dieses Landes derart herablassend geistige Störungen anzudichten ist keine Kritik mehr. Aber wie schreiben Sie selbst so schön: Es ist auch die Sprache, die das Wesen eines Menschen verrät. Wie recht Sie doch haben (ist das eigentlich von Ihnen?) Beste Grüße, und nein, ich habe mir letztes Jahr die Patenschaft verkniffen.
Thomas Rietzschel , Sie haben vollkommen recht mit Ihrer Analyse. Nur leider ist die Situation derartig verfahren, daß die ganzen Analysen sinnlos werden. Ähnliches hat man schon vor Wochen lesen können. Nun, da das Kind im Brunnen liegt, ist es müßig diesen Sachverhalt aufzuklären bzw. ein weiteres mal zu benennen. Lösungen sind gefragt! Wer so viele Menschen mit einem Text erreichen kann, wie Sie, der sollte sich nicht scheuen, diese Lösungen auch zu benennen. Auch auf die Gefahr hin, durch politisch korrekte Medien etc. verschrien zu werden. Das erfordert eine klare Positionierung ihrerseits. Durch den Umstand, daß ein politisch schwergewichtiges Mitglied der Grünen derzeit in die Drogenkriminalität verstrickt ist, könnte dieser Schritt doch erleichtert werden, bzw. sind Ansatzpunkte zu erkennen. Als interessierter Leser der Achse wünsche ich mir das. Dann klappts auch mit der Patenschaft…
In der Tat, Anstand und Moral sucht man bei Merkel vergebens. Sonst hätte sie es auch nicht bis ins Bundeskanzleramt geschafft. Beweis: Diejenigen, die auf dem Weg mit Merkel zuhauf im Straßengraben gelandet und nicht mehr zurück gekommen sind. Das heißt natürlich nicht, dass jede(r) Bundeskanzler(in) so sein muss. Gott bewahre. Es gab Kanzler, die in ihrer Anständigkeit Respekt einflößten und großes geleistet haben, indem sie ihren Weg geradeaus gegangen sind. Nicht wie Merkel, die einmal dem Imperativ der Humanität gehorcht und sich als Wohltäterin feiern lässt und dann, angesichts von Wahlen, die Flüchtlinge in Griechenland darben lässt. Wer einer solchen Beliebigkeitspolitik frönt, ist kalt, berechnend und nur darauf bedacht, möglichst Großes in seiner Amtszeit vorweisen zu können. Dass sich dieses “Große”, wie beispielsweise die Euro-“Rettung”, die Energiewende und nunmehr auch die irrwitzige Flüchtlingspolitik als Bumerang erweisen, hat sie doch so nicht einkalkuliert. Merkel ist eigentlich mit ihrer Art und ihrer Politik auf der ganzen Linie gescheitert. Nur sie selbst will es nicht wahrhaben oder merkt es gar nicht. Man kann nur hoffen, dass der Wähler ihr zeigt, was die Stunde geschlagen hat.
Es gab Übernachtungsmöglichkeiten und Aufenthaltsmöglichkeiten auch in Budapest. Doch was sind schon humanitäre Grundüberzeugungen gegen Landtagswahlen?
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.