Thomas Rietzschel / 02.03.2016 / 14:00 / 4 / Seite ausdrucken

Der deutsche Herrenmensch ist jetzt eine Frau

Es stimmt nicht. Die Kanzlerin ist nicht durchgeknallt, noch hat sie den Verstand verloren, wie es nach dem Unheil, das sie seit Monaten anrichtet, lange den Anschein hatte. Seit gestern wissen wir, dass es sich bei ihrem wahnsinnig anmutenden Verhalten um eine sehr viel schwerwiegendere Persönlichkeitsstörung handelt: Es gebricht der Dame schlichtweg an menschlichem Anstand, an Empathie und Moral. Mit den Begriffen, die sie als Floskeln gebraucht, weiß sie persönlich nichts anzufangen. Gleich einem auf sich fixierten Autisten findet sie keinen Zugang zu anderen Menschen. Als Objekte ihrer politischen Selbstinszenierung lenkt sie die Massen heute in diese und morgen in jene Richtung.

So kurzentschlossen, wie sie im September vorigen Jahres die arabisch-moslemische Community, ernsthaft Bedrohte und Glücksritter ohne Zahl zur Umsiedlung nach Deutschland einlud, so bedenkenlos schlägt Angela Merkel ihnen jetzt die Tür vor der Nase zu. Damals, als sie die Grenzen aufmachte, ohne sich um Recht und Gesetz zu scheren, weder um deutsches noch um europäisches, genoss sie es, von der Welt als das „Gewissen Europas“ gefeiert zu werden.

Nun, da sie der Geister, die sie rief, nicht mehr Herr werden kann, hat sich das Blatt gewendet. Die „Willkommenskultur“ will den Untertanen keinen Spaß mehr machen.  Bei den bevorstehenden Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt droht die CDU abzuschmieren. Der Thron der Kanzlerin könnte ins Wanken geraten, weil die „Flüchtlinge“ innere Unruhe verursachen. Mögen sie also bleiben, wo sie gerade feststecken.

Denn, so ließ uns Angela Merkel gestern wissen: „Es gibt Übernachtungsmöglichkeiten und Aufenthaltsmöglichkeiten auch in Griechenland.“ Wohl wahr. Tausende haben diese Quartiere schon bezogen. Täglich werden es mehr, die sich in den Zelten an der Grenze zu Mazedonien häuslich einrichten, frierend und knöcheltief im Schlamm watend. Eine humanitäre Katastrophe und keine Gedanke mehr daran, dass die Mehrzahl in diese Not geriet, weil sie sich auf das Wort der deutschen Bundeskanzlerin verließ.

Liegt es doch erst wenige Monate zurück, dass sie im Vollrausch ihrer Willkomenspolitik erklärte, jeder, der in ihr deutsches Reiche einkehre, werde  auch „ein Dach über den Kopf“ bekommen. Den selben Menschen jetzt zu erklären, sie sollten gefälligst sehen, wo sie bleiben, sich sonst irgendwo eine „Übernachtungsmöglichkeit“ suchen, ist eine schlichte Unverschämtheit, der Ausdruck zynischer Menschenverachtung. Höhnisch werden diejenigen abgefertigt, denen die „mächtigste Frau der Welt“ als Rattenfängerin das Lied der Freiheit vorgepfiffen hat.

Dabei steht außer Frage, dass alles getan werden muss, um der massenhaften Zuwanderung Einhalt zu gebieten. Grenzschließungen sind zweifelsohne unumgänglich. Härten werden sich nicht vermeiden lassen. Nur gibt das noch niemandem das Recht, Menschen, die als Auswanderer ins Elend geraten, zu behandeln, als seien sie Touristen auf der Suche nach einer ansehnlichen „Übernachtungsmöglichkeit“.

Es ist immer auch die Sprache, die das Wesen eines Menschen verrät. Im Fall der deutschen Bundeskanzlerin offenbart sie zum wiederholten Mal einen geradezu pathologischen Mangel an menschlichem Einfühlungsvermögen. Wer aber mit einer solchen Behinderung politische Macht ausübt, stellt allemal eine latente Bedrohung dar, für die Fremden sowie für die Gesellschaft, die er regierend anführen will.

Nicht umsonst haben wir gelernt, dem deutschen Herrenmenschen zu misstrauen. Die Gefahr, dass er jetzt in Gestalt einer Frau nochmals fröhliche Urstand feiern könnte, ist nicht von der Hand zu weisen.

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Thomas Barany / 03.03.2016

Klasse Herr Rietzschel! Bei allem gebotenem Respekt und die Tatsache im Hinterkopf behaltent, dass die Achse ein kritisches und unangepasstes Medium sein möchte: Kritik an der Flüchtlingspolitik der Kanzlerin (was genau das auch immer sein mag)? Gern, klar doch. Das gehört zu den demokratischen Diskursen die unhinterfragt und selbstverständlich sind. Provozierender Zynismus und satirische Übertreibung? Immer her damit. Das muss so sein. Aber die Kanzlerin immer wieder als geistesgestörte Irre mit Allmachtsphantasien darzustellen…Ist es das doch? Der ungepasste, “aufrüttelnde”, kritische Journalismus? Was unterscheidet Ihren Beitrag denn von den Positionen des übriggebliebenen Bodensatzes der Pegida-Bewegung? (Das sind die, die Merkel einfach nur weg haben wollen und sich Putin wünschen). Wo ist der Unterschied zwischen Kritik, Diskurs und propagandistischen Auswurf? Merkel ist also verrückt, durchgeknallt und eine Gefahr für die freie (deutsche) Welt? Sie unterstellen ernsthaft, dass die Frau im Angesicht dieser Flüchtlingskatastrophe eine Wahl hatte und sich gegen die Vernunft und das offensichtliche Bessere bewusst entschieden hat? Gut, dann sollte es leicht fallen die folgenden Fragen zu beantworten: Innerhalb weniger Wochen machen sich mehrere Hunderttausend Flüchtlinge auf nach Europa. Von der Türkei durchgewunken und über das Mittelmeer verschifft. Europa, damals wie heute, ein Kontinent ohne Grenzssicherung und ohne Integrationspolitik, die auf so etwas eingestellt wäre. Die Entwicklung nimmt also seinen Lauf. Griechen, Mazedonier, Ungarn und Österreicher machen dicht, bzw. winken alle Flüchtlinge nach Deutschland durch. Wer hat da jetzt nochmal gegen Schengen und Dublin-Abkommen verstoßen? Diese Länder oder Ihre ewige Sündenböckin, Herr Rietzschel? Vielleicht war in Ihrer Vorstellung Frau Merkel in Griechenland und die imaginäre Tür geöffnet und rief: “Herbei in unser schönes Land!”. Realität war es jedenfalls nicht. Merkel entschied die Mehrzahl der Menschen aufzunehmen und vorerst im Land zu belassen. Was für eine Geistesstörung, nicht wahr Herr Rietzschel? Hätte Sie Ihrer Meinung nach Grenzsicherung betreiben sollen? Wie denn? Welche Grenze? In 2 Wochen 20000 BGS-Beamte auferstehen lassen, die man über 20 Jahre abgebaut hat? Oder in zwei Wochen 10000 Polizisten einstellen, die die Flüchlinge wieder aus dem Land kehren? Oder noch besser, Grundgesetzänderung: Bundeswehr im Inland! Das hätte bestimmt geklappt, in einem Land was zur Hälfte austickt, wenn betrunkene Dorftrottel einen Bus mit Flüchlingen anschreien. Was wäre denn normal und nicht gestört gewesen? Hastig einen Stacheldrahtzaun ums Schloss Neuschwanstein, an dem Flüchtlingskinder plattgedrückt werden? Da Sie nicht nur moralisch sondern auch politisch über jeden Zweifel an der Kanzlerin erhaben sind (offenkundig kann sie machen was sie will), haben Sie auch sicher Antworten auf die folgenden Fragen direkt parat: Mindestens 700 000 Flüchling im Land. Was macht Merkel denn nun wieder alles geistesgestört falsch? Was ist nun normal und nicht geistesgestört? Die Leute mit Gewalt aus dem Land knüppeln? Mit dem Zug außer Landes schaffen (denken Sie an die Symbolkraft!), auf Steuerkosten ausfliegen? Und falls ja, wohin denn? In die Ostgebiete? Nach Böhmen oder doch zurück nach Syrien. Bei letzterem fällt das Flugzeug als Transportmittel leider aus, da zuviel russischer Verkehr droht. Merkel ist nicht tragbar, stimmts? Dann her mit Maas und Nahles, Gabriel und Onkel Steinmeier oder gleich die Petry. Die machen das bestimmt dufte!!!  Man kann, darf und muss kritisieren. Davon lebt unsere Gesellschaft. Der sicher kritisierbaren aber dennoch größten Politikerin dieses Landes derart herablassend geistige Störungen anzudichten ist keine Kritik mehr. Aber wie schreiben Sie selbst so schön: Es ist auch die Sprache, die das Wesen eines Menschen verrät. Wie recht Sie doch haben (ist das eigentlich von Ihnen?)   Beste Grüße, und nein, ich habe mir letztes Jahr die Patenschaft verkniffen.

Maroc Kaner / 02.03.2016

Thomas Rietzschel , Sie haben vollkommen recht mit Ihrer Analyse. Nur leider ist die Situation derartig verfahren, daß die ganzen Analysen sinnlos werden. Ähnliches hat man schon vor Wochen lesen können. Nun, da das Kind im Brunnen liegt, ist es müßig diesen Sachverhalt aufzuklären bzw. ein weiteres mal zu benennen. Lösungen sind gefragt! Wer so viele Menschen mit einem Text erreichen kann, wie Sie, der sollte sich nicht scheuen, diese Lösungen auch zu benennen. Auch auf die Gefahr hin, durch politisch korrekte Medien etc. verschrien zu werden. Das erfordert eine klare Positionierung ihrerseits. Durch den Umstand, daß ein politisch schwergewichtiges Mitglied der Grünen derzeit in die Drogenkriminalität verstrickt ist, könnte dieser Schritt doch erleichtert werden, bzw. sind Ansatzpunkte zu erkennen. Als interessierter Leser der Achse wünsche ich mir das. Dann klappts auch mit der Patenschaft…

Sepp Kneip / 02.03.2016

In der Tat, Anstand und Moral sucht man bei Merkel vergebens. Sonst hätte sie es auch nicht bis ins Bundeskanzleramt geschafft. Beweis: Diejenigen, die auf dem Weg mit Merkel zuhauf im Straßengraben gelandet und nicht mehr zurück gekommen sind. Das heißt natürlich nicht, dass jede(r) Bundeskanzler(in) so sein muss. Gott bewahre. Es gab Kanzler, die in ihrer Anständigkeit Respekt einflößten und großes geleistet haben, indem sie ihren Weg geradeaus gegangen sind. Nicht wie Merkel, die einmal dem Imperativ der Humanität gehorcht und sich als Wohltäterin feiern lässt und dann, angesichts von Wahlen, die Flüchtlinge in Griechenland darben lässt. Wer einer solchen Beliebigkeitspolitik frönt, ist kalt, berechnend und nur darauf bedacht, möglichst Großes in seiner Amtszeit vorweisen zu können. Dass sich dieses “Große”, wie beispielsweise die Euro-“Rettung”, die Energiewende und nunmehr auch die irrwitzige Flüchtlingspolitik als Bumerang erweisen, hat sie doch so nicht einkalkuliert. Merkel ist eigentlich mit ihrer Art und ihrer Politik auf der ganzen Linie gescheitert. Nur sie selbst will es nicht wahrhaben oder merkt es gar nicht. Man kann nur hoffen, dass der Wähler ihr zeigt, was die Stunde geschlagen hat.

Thomas Schade / 02.03.2016

Es gab Übernachtungsmöglichkeiten und Aufenthaltsmöglichkeiten auch in Budapest. Doch was sind schon humanitäre Grundüberzeugungen gegen Landtagswahlen?

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