Wolfgang Röhl / 17.02.2020 / 06:15 / Foto: Heptagon / 120 / Seite ausdrucken

Das Zittern der Claqueure

So, ein paar alten weißen Unternehmern hat es dann doch gereicht. Angesichts des Flohzirkusses im CDU-Zelt fiel dem Klamotten-Produzenten Grupp („Trigema“) ein, er könne den „Kurs der Damenriege“ nicht mehr mittragen. Andere Mittelständler, wie der Dübel-Fabrikant Fischer oder der Tunnelbauer Herrenknecht, hängten sich ebenfalls bis zur Nasenmitte aus dem Fenster. Ließen durchblicken, endlich einen homo oeconomicus, wie Friedrich Merz, an der Unionsspitze zu wünschen. 

Das war’s dann auch schon. Ansonsten machte die deutsche Wirtschaft business as usual, gute Miene zum bösen Spiel. Welches die Politik seit langem mit der Zukunft des Landes veranstaltet.

Seltsam, wenn auch nicht selten, dass Menschen sich gegen eigene Interessen verhalten. Dass sich der eine oder andere Herr Stinknormalo von einer Transe gegen Geld den Po versohlen lässt, fällt in die Kategorie kleine erotische Fluchten. Als die vier großen deutschen Wirtschaftsverbände zur Freude des „Spiegel“ Merkels „Flüchtlingspolitik“ verteidigten, war auch das nachvollziehbar. 

Die Industrie konnte schließlich aus dem Millionenheer der Reingeschneiten sich die eine oder andere Arbeitsrosine wohlfeil picken. Ein guter Deal, denn die Zeche für den Unterhalt der arbeitsfreien Mehrheit zahlt ja kein Unternehmer. Dafür ist der schon länger hier lebende Bürger zuständig. 

Ziemlich schissig aber, wenn der Chef des mächtigen Industrieverbandes BDI, wie vor anderthalb Jahren auf einem Wirtschaftstreffen geschehen, kleinliches Gemecker in Richtung der anwesenden Kanzlerin sendet, statt mal Boxhandschuhe rauszuholen. 

Statt den Stopp von Merkels energiepolitischer Geisterfahrt zu fordern: nur piefige Reparaturwünsche. Der Ausbau des Stromnetzes schreitet „nicht schnell genug voran“? Alle Mann an den Strommast! Es gebricht an der „Erforschung von Speicherkapazitäten für sauberen Strom“? Der Wunderspeicher wird doch wohl hinzukriegen sein!

Ganz unelitäre Schwarmdummheit

Wohlgemerkt, diesen Seich sonderte der oberste Industrieverband eines wichtigen Industrielandes ab. Der selbstredend nur zu gut weiß, dass das System Energiewende keine Fehler macht, sondern der Fehler ist. Ein Grundirrtum, der die deutsche Industrie ins Morgenthauland zu verfrachten vermag. Der Weg dorthin wird fleißig gepflastert.

Sagen wir so: Einer herkömmlichen, ganz unelitären Schwarmdummheit zu begegnen, ist manchmal gewiss anstrengend. Nehmen Sie als Exempel die Leserkommentare unter einem Stück der „Zeit“-Kolumnistin Mely K., welche die beachtenswerte Verhetztheit des Artikels noch zu toppen trachten. Ein Bocksgesang der Fascholalie (Michael Klonovsky).

Und dass „Tagesschau“ und „Tatort“ seit vielen Jahren die Quotenhitlisten des Fernsehens anführen, kann bloß als weiterer Beleg gelten, dass die selbstverschuldete Unmündigkeit des Menschen auch beim TV-Konsum keineswegs überwunden ist. Doch was jedenfalls mich viel mehr als massenhafte Torheit erschreckt, das ist das närrische Treiben sogenannter Eliten. Deren Ignoranz und Ahnungslosigkeit, ihr Unvermögen, zwei und zwei zusammen zu zählen, ohne auf fünf zu kommen. 

Warum? Weil etwas in mir törichterweise noch immer davon ausgeht, Menschen, die auf Führungspositionen in Konzernen sitzen, womöglich eine harte Disziplin studiert und privilegierten Zugang zu Informationen haben, die in hochkarätigen Teams arbeiten, wo man sich gegenseitig korrigieren sollte, solche Leute also könnten nicht den ganz dicken Unsinn planen, keinen kapitalen Murks bauen.

Das ist, bei Licht besehen, leider falsch. Menschen, die (auf welchen Wegen auch immer) auf Entscheiderposten gekommen sind, können sogar gigantischen Unfug anstellen. Paradebeispiel aus jüngerer Vergangenheit ist ein Irrwitz mit Namen Desertec, bei dem eine Weile neben anderen Siemens, Eon, der Baukonzern Bilfinger und die HSH Nordbank mitmischten. Desertec sollte Solarstrom aus der nordafrikanischen Wüste nach Europa bringen; bis 2050 ein Fünftel des europäischen Bedarfs an elektrischer Energie decken.

Die technisch-finanziellen Milchmädchenrechnungen wurden von der geostrategischen Unbedarftheit des Projekts noch übertroffen. Europas wichtigste Ressource teilweise in ein Quellgebiet zu pflanzen, das für Sabotageakte islamistischer Terrorkräfte Idealkonditionen bietet – wem konnte so etwas einfallen? Und wer darauf reinfallen? Längst setzt in Europa niemand mehr auf Desertec. Ob seine Visionäre einen Arzt aufgesucht haben, ist nicht bekannt.

In Jeans und Turnschuhen an die Grünen ranfläzen

Eine andere Fata Morgana kam einem der in seiner Amtszeit höchstdotierten Manager Deutschlands. Daimler-Boss Dieter Zetsche, der sich in Jeans und Turnschuhen gern an die Grünen ranfläzte, stellte auf der Internationalen Automobilausstellung im Herbst 2015 ein neues Wirtschaftswunder in Aussicht, generiert von der damals volle Kanne hereinschwappenden Migrantenwelle. Wer sein „komplettes Leben zurücklasse“, sei hochmotiviert; „genau solche Menschen suchen wir bei Mercedes und überall in unserem Land.“

Sein Vergleich mit der Anwerbung von Gastarbeitern in den 1950er und 1960er Jahren war zwar wie einer zwischen Äpfeln und Seegurken. Doch das einstige Wirtschaftspflichtblatt FAZ druckte den krachenden Quatsch ohne kritische Kommentierung ab. Ob Zetsche selber glaubte, was er von sich gab? Oder ob er sich nur bei Merkel lieb Kind machen wollte, auf dass sie Daimler speziell und der Autobranche generell bei Gelegenheit nützlich sei? 

Im Grunde wurscht. Der Nutzen blieb aus. Daimler, so die „Neue Zürcher Zeitung“, schliddert „in Rekordzeit in die Krise. Nun muss Konzernchef Källenius die Altlasten der Ära Zetsche abarbeiten.“ 

Ein anderer Merkel-Claqueur, der Siemens-Chef Josef Käser, bot einer jungen Klimatologin einen Posten im Aufsichtsgremium seiner Firma an. Und zwar in der Hoffnung, damit ein Shitstürmchen zu begrenzen, das Klimabessenene wegen der marginalen Siemens-Hilfe beim Bau einer Kohlebahnlinie in Australien zusammengebraut hatten. Statt Cojones zu demonstrieren, in die Bütt zu steigen und die Ansage zu machen: Kinder, geht woanders hüpfen. Wir haben hier zu arbeiten.

Aber vielleicht wäre es dafür eh schon zu spät gewesen? Nur zum Beispiel: Durch den Elektroauto-Hype der Bundesregierung wird innerhalb eines Jahrzehnts mutmaßlich die Hälfte der Jobs in der Autoindustrie vernichtet. Man sieht sich im Job-Center. Für den Bereich der nicht-volatilen Stromerzeugung ist das längst Realität.

Spätestens seit der Rückwärtsrolle bei der Atomenergie im Jahre 2011 ist Merkels Industriepolitik zur De-Industrialisierungspolitik mutiert. Aufgrund eines Naturphänomens, dass in Deutschland unmöglich ist, aus der Atomkraft auszusteigen, die sie eben noch befördern wollte, zeigte einen Grad von Verwirrtheit an, bei dem Individuen im Zivilleben automatisch einen Betreuer gestellt kriegen. 

Wer davon nichts mitzubekommen schien, waren die Wirtschaftseliten. Die ökonomische Entscheiderklasse macht es sich tatsächlich noch immer im Wolkenheim gemütlich. Bis irgendwann bald das ganze Haus aus Stein/ihr auf das Köpfchen prasselt, wie es in Brechts Kindergedicht der glücklosen Kellerassel passiert. 

Letztere, so der Augsburger Dichter, ward nach dem Schlamassel religiös. Das wäre auch eine Lösung für hunderttausende von Arbeitnehmern, die nach Zerschlagung der Schlüsselindustrien und der konventionellen Landwirtschaft trostbedürfig werden. Bittschön, die Türen der Church of Global Warming stehen ihnen weit offen.

Amalgam aus Hippies, Kinderladentanten, Ökonazis, Wurzelseppen

Der von angeblichen Wirtschaftseliten billigend in Kauf genommene Schlamassel kann schwerlich korrigiert werden. Klar, sie ackern, wie immer, auf Lobbyfeldern, machen den einen oder anderen Politikspieler gefällig, stimmen diesen oder jenen Ausschuss um. 

Aber so etwas wie einen Zeitgeist zu fabrizieren, das schaffen sie nicht. Die billionenschwere deutsche Industrie hat nie vermocht, was einem 1980 gegründeten Amalgam aus Hippies, Kinderladentanten, Ökonazis, Wurzelseppen, Pädophilen, Friedensfreunden und Linksextremisten gelang, genannt „Die Grünen“. 

Eben jene sind innerhalb von 40 Jahren in so gut wie allen Zusammenhängen bärenstarke Influencer geworden. In Kirchen, Umweltvereinen, Kultureinrichtungen, Stiftungen, Akademien, Netzwerken, Foren, Podien. Sogar in manchen Gewerkschaften haben Grünlinge Fuß gefasst. Was einmal mehr beweist, dass Menschen durchaus in der Lage sind, beherzt gegen ihre Interessen zu handeln.

Am stärksten sind Grünrotgesinnte in den Medien vertreten, in den staatlichen ebenso wie in den privaten. Die größte Gruppe von Politikjournalisten, die nach eigener Auskunft einer Partei nahestehen, neigte nach einer Untersuchung aus dem Jahre 2009 zu den Grünen (26,9 Prozent), gefolgt von SPD (15,5 Prozent) und CDU/CSU (9 Prozent). 

Dass da bei Themenwahl, Schreibe oder Faktenbewertung eine unvermeidliche, den Journos gar nicht vorzuwerfende Schlagseite aufkommt, bestreiten nur Inhaber tiefblauer Augen. Wer seit längerem Printmedien oder deren Internetportale verfolgt, wird außerdem bemerkt haben, dass die Krängung nach Rotgrün seit 2009 erheblich fortgeschritten ist. In den Öffis, von wirtschaftlichen Überlegungen befreit, da von staatlich eingetriebener Knete lebend, erst recht.

Das Bild, welches dieses ideelle Gesamtmilieu von einer Wirtschaft zeichnet, die jenseits von Töpfereiklitschen und Biohühnerställen operiert, ist überwiegend negativ, nicht selten verheerend. Hier liegt der Grund, weshalb der galoppierende Wendewahn – Energiewende, Verkehrswende, Agrarwende, demnächst vermutlich Urlaubs-, Wohn- und Bekleidungswende, gefolgt von Haustier-, Osterfeuer- und Vorgartenzierpflanzenwende – kaum je energisch Contra kriegt. 

Durch wen auch? Die Mainstreammeinungsergüsse der großen Haltungsmedien, nachgeplappert bis in die Niederungen lokaler Käseblätter, erklärt sich selber früher oder später zum öffentlichen Konsens. Zur res publica, zum Commonwealth. Da kann die Wirtschaft noch so viel lobbyieren, sie verliert.

Goldgruben, dank üppiger Anzeigenerlöse

Das Ulkige: zum Dank dafür, von ihnen unablässig verdächtigt, gebasht, zu ruinösen Wenden genötigt zu werden, bewirft die Industrie die Medien nach wie vor mit ordentlich Geld. Mögen auch die verkauften Auflagen fast sämtlicher Printprodukte unablässig sinken, viele rechnen sich noch immer ganz gut. Vor allem Magazine wie der Spiegel oder Wochenblätter wie die Zeit sind weiterhin Goldgruben, dank üppiger Anzeigenerlöse. 

Dabei gibt es längst andere Wege, um Produkte zu verticken, als teure Werbung in feindseligen Umfeldern zu schalten. Nebenbei, ein Teil der Annoncen, genannt Imagewerbung, ist ohnehin rausgeschmissenes Geld. Es sind Agenturen, die den Firmen solche „außerökonomischen Werbeziele“ aufschwatzen. Weil auch sie, die Agenturen, damit prächtig Kasse machen. 

Aber wichtigtuerische Firmenchefs sind von jeher verliebt in die Vorstellung, dass andere Wichtigmenschen beim Durchblättern etwa des Spiegel auf, sagen wir, eine doppelseitige Daimler-Anzeige stoßen. Auch wenn drei Seiten später eine Philippika gegen spritverbrennende „Dreckschleudern“ im Heft steht.

Ein geflügeltes Wort, mal Lenin, mal Stalin zugeschrieben, geht so: „Genossen, die Kapitalisten verkaufen uns noch den Strick, mit dem wir sie aufhängen.“ Es handelt sich wohl um ein Kuckuckszitat, doch steckt viel Weisheit drin. 

Die aktuelle Version müsste freilich lauten: Die Kapitalisten kaufen von uns noch den Strick, mit dem wir sie aufhängen.

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Volker greve / 17.02.2020

Sie wollen alle teilhaben an dem Neuen und Großen das jetzt aufbricht. Der kleìne selbstständige Krauter um die Ecke läßt sich vielleicht noch durch die Medien verführen , den Großen hat man wohl etwas mehr versprochen. Sind monopolistische Wirtschaftsstrukturen denen des ehemaligen Ostblocks nicht täuschend ähnlich? Der Umbau vormals förderaler Organe wie z.B. der Bundespolizei zu zentralistisch Geführten ist doch seit längerem Programm. Das Ziel ist doch alle Macht an diesen elitären Zirkel ,genannt EU Kommission , bar jeglicher parlamentarischer Kontrolle mit einem wildgewordenen Bürokratiemonster , zur Zwangsbeglückung der Bürger Europas , zu geben.

Hans-Peter Dollhopf / 17.02.2020

Herr Röhl, im Wartezimmer der Arztpraxis lag auf dem Tisch ein vierzig Jahre altes Buch herum, in einen dicken grünen Leinenkarton eingebunden, die leicht vergilbten Seiten mit einem zarten Hauch von Wasserschaden, welches ich neugierig zur Hand nahm. “Kein schöner Land - Ein deutscher Umweltatlas”, Gruner & Jahr 1979, Henri Nannen (Hrsg.); Emanuel Eckardt, Sebastian Knauer. Anno Domini MCMLXXIX waren die Postleitzahlen in Westdeutschland noch 4-stellig. In diesem Buch waren auf den letzten acht Seiten, nach ihren PLZ sortiert, die Anschriften und Ansprechpersonen damaliger damalige Umweltverbände und Initiativen aufgelistet, von “Freunde der Erde, Wolfgang Martin, Waldstr. 17, 1000 Berlin 21” auf Seite 294 bis zu “BI gegen AKW Kempten, Angelika Sepp. Neuhauser Weg 27, 8969 Kempten” auf Seite 301, etwa eintausend insgesamt und im folgenden Jahr 1980 wurde die Grünen-Partei offiziell aus der Taufe gehoben. Der Name war Legion. Auch ich zählte damals zu den Parteimitgliedern der Gründerzeit. Was hat mich aus diesem Schwarm befreit? Es ist sehr interessant. Während die K-Gruppen mangels Nachfrage beim Wähler dahin zogen, wo Massen waren, eben bei genau dieser Antiatomkraft- und Umweltbewegung, um diese erfolgreich zu kapern, da ging ich in die entgegengesetzte Richtung und wurde Marxist. Tatsächlich ist der Marxismus in seiner reinen Form eine Ideologie, die den Arbeitern ihr materialistisches Interesse aufzeigt. Der theoretische Kern ist frei von jeglichem Idealismus. Mag man darüber ruhig Sozialismus, politische Mitte und Nationalsozialismus gleichsetzen, so geht das doch nicht mit dem harten Kern des Marxismus, dessen Klassenkampf kein Ideal hat außer dem Nutzen. Darüber bekommt man die grüne Ideologie in den Griff! Durch weitere Jahre harter Auseinandersetzung mit dem kritischen Rationalismus gelangte ich dann schließlich zur Freiheit! Nur, um nun zusammen mit dem gesamten Land, inklusive seiner Klassen, vom linksgrünen Dämon meiner Jugend verschlungen zu werden!

Rita Wiesinger / 17.02.2020

Der Sozialismus ist die schrecklichste Plage der Neuzeit. Es sind die Erfinder der Diktatur unter Gleichen, der Armut unter Gleichen, der Massenmorde unter Gleichen (ca. 100 Millionen) und der Konzentrationslager unter gleichen. Sogar die NS war vom Sozialismus geprägt. Noch ist es nicht lange her, wo der eiserne Vorhang fiel und das Abschlachten der aus Verzweiflung Flüchtenden ein Ende fand. Leider hat die heutige Jugend den Ostblock nie erlebt und leider gibt es keine Mahnmale und Erinnerungsstätten gegen den Kommunismus wie gegen die NS. Aus diesem Unwissen heraus, durch das Netzwerk der alten SED und dem Geld der US Eliten, die Europas Wirtschaftskraft fürchten, macht man die Linken wieder hoffähig. Daneben bespuckt man jene bügerlich Rechten die die alte Strauss CSU Politik wieder ihr eigen nennen dürfen und deren Mitglieder mit der grausamen Vergangenheit gar nichts zu tun hatten. Ein jüdischer Überlebender meinte dazu:” Der Holocaust war erst das Ende der Fahnenstange. Begin war die undemokratische Politik, das Aushebeln der Verfassung, das Einschüchtern der Menschen und die schleichende Dämonisierung von Teilen der Bevölkerung” Liebe Freunde, hört ihr die goldene Glocken? ...Deren schöne Hülle den blutigen Schlegel verbirgt. Hört ihr die Glocke von Armut und Krieg, damals wie jetzt. Denn ihr dumpfer Klang kommt uns diesesmal vom linkem Kirchturm entgegen.

Matthias Braun / 17.02.2020

Wer dem ZEITGEIST hinterher läuft,kann keinen eigenen GEIST entwickeln.

Wilfried Cremer / 17.02.2020

Es ist ganz einfach so: Wenn der lange Marsch von 68, dessen vorgebundene Möhre die befreite Sexualität war, durch ist, kommt nach Freud der Todestrieb ins Körbchen.

Eugen Richter / 17.02.2020

Es waren ab dem Spätkaiserreich, dann erst recht nach den ersten Weltkrieg die Großunternehmer, die sich am Staat laben wollten. Der Trend Wirtschaft und Staat machen gemeinsame Sache wurde von den Liberalen begeistert unterstützt. Dagegen war Bismarck ein Ludwig Erhard in seiner Zeit. Und bezahlt wurde das von der Mittelschicht und orchestriert von vier mächtigen Medienunternehmern. Die Parallelen von heute sind nicht unähnlich. Wir sind schon längst dort angekommen, wovor Ludwig Erhard seit 1959 warnte. Mir ist auf Anhieb kein Volk bekannt, dass sich fleißig mit harter Arbeit nach oben einen guten Platz erkämpft und sich diesen dann mit gleichen Elan zerstört, und das nicht nur einmal. Gibt es überhaupt einen Willen sich aus der selbst verschuldeten Unmündigkeit zu befreien? Nein, bis auf eine Minderheit. Vermutlich ist dieser deutsche Gendefekt uralt, denn ein Ostpreuße aus Königsberg hatte hier vor der Haustür ein Studienobjekt, an dem er sich abarbeiten konnte und einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung beitrug. Auch er gehörte einer Minderheit hat. Fazit: es wird wieder alles gut und besser. Aber erst nach dem die deutschen Mehrheitsstümper alles zerstört haben. Bis dahin schaue ich, hoffentlich, das weitere Treiben mir von aussen an. Ich vermute, dass mit dem Abschalten der letzten beiden KKW der Energieengpass das ganze Ausmaß des Irrsinns offen legen wird. Dann werden no h ca. 10-12 Jahre des Dahindümpelns vergehen, um dann in eine lange Phase tiefer Depression verfallen. Als Optimist würde ich für alles ca. 10 Jahre ansetzen. Aber die Nihilisten in Deutschland lieben rs gründlich vorzugehen.

Franck Royale / 17.02.2020

Unternehmer sind von Natur aus Opportunisten. Ein Segen, wenn man sie in einer freiheitlichen, marktliberalen Gesellschaft machen lässt. Aber wehe der Zeitgeist wird von Sozialisten, gekränkten Künstlern und Kriegstreibern gekapert, und dürstet nach mindestens tausendjährigen Zielvorgaben. Dann werden sie auch hier versuchen, sich opportunistisch zu verhalten, bis zum bitteren Untergang. Sie können gar nicht anders. Man kann, man darf von Unternehmern nicht erwarten, daß sie sich gegen die Massen auf dem Marktplatz stellen.

Frank Volkmar / 17.02.2020

„Wertschöpfungsformen, die natürlich auch wieder eine industrielle Produktion enthalten“ hat sie in Davos über von ihr angestrebte “Transformationen von gigantischem, historischen Ausmaß” angesprochen. “Und wir hoffen, dass sich die Transformation zur CO2-Emissionsfreiheit mit der Digitalisierung verstärken wird und die Digitalisierung das erleichtern kann.“. Die Digitalisierung die sie dem Neuland zuordnezt und die sie zu verantworten hat bewegt sich auf dem Stand eines Entwicklungslandes, und das betrifft nicht nur die digitale Infrastruktur. Die Dame lebt von Hoffnungen, plan- und ziellos wie sie ist.

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