Sehr geehrter Herr Broder,
für das ZDF produzieren wir derzeit eine Dokumentation über die Zeichen der Nationalsozialisten, im Speziellen die SS-Runen. Weitere Teile beschäftigen sich mit dem Hakenkreuz und dem Hitlergruß. Wir schauen uns an, wo diese ihren Ursprung hatten, wie sie von den Nationalsozialisten instrumentalisiert wurden, welche Funktion sie in ihrem System hatten und welche Wirkung sie auch heute noch haben.
Für unseren Film möchten wir Sie gern für ein Interview anfragen und Ihre Perspektive kennen lernen: In welcher Weise sorgte beispielsweise auch das Zeichensystem der Nationalsozialisten, welches das gesamte Leben durchdrang, für ihren Erfolg? Wie kam es zu einer Faszination, der sich viele nicht entziehen konnten? Funktioniert das bei Rechtsextremen heutzutage weiterhin? Und was halten Sie von dem bis heute bestehenden Verbot dieser Zeichen?
Die Drehplanung ist relativ kurzfristig und wir würden das Interview gerne noch in dieser Woche halten - idealerweise am Freitag. Würden Sie uns also zeitnah für ein Interview zur Verfügung stehen können?
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie bei unserem Projekt mitwirken. Bei Fragen stehe ich gern auch telefonisch zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Katja Wehling, Februar-Film GmbH, Berlin, 12.10.
Sehr geehrter Herr Broder,
ich wollte noch einmal nachhaken, ob Sie für unsere ZDF-Dokumentation über Nazi-Symbole für ein Interview in dieser Woche zur Verfügung stehen könnten. Von unserer Seite würde ich Donnerstag den 20.10. vorschlagen.
Ich würde mich sehr über eine Rückmeldung von Ihnen freuen.
Mit den besten Grüßen
Katja Wehling, Berlin, 17.10.
sehr geehrte frau wehling,
ich habe diese einladung für einen witz gehalten, den sich die redaktion der TITANIC ausgedacht hat.
aber sie scheinen es ernst zu meinen. also gebe ich ihnen eine ernste antwort: wer 71 jahre nach dem ende des dritten reiches nach der bedeutung der ns-symbole fragt, das hakenkreuz, den hitlergruss und die SS-runen untersuchen und dabei herausfinden möchte, wie weit diese "instrumentalisiert" wurden, der hat sie entweder nicht alle oder er ist selber vom gegenstand seiner recherche dermaßen fasziniert, dass er davon nicht genug bekommen kann. ich kann ihnen dabei nicht behilflich sein. versuchen sie ihr glück bei horst mahler, david irving und bischof williamson.
b.