Alex Feuerherdt / 02.03.2017 / 11:00 / 5 / Seite ausdrucken

Das ZDF und seine arabischen Idole

Wenn es eine Unterhaltungssendung, die vornehmlich in einem anderen Erdteil ausgestrahlt wird, in die öffentlich-rechtlichen deutschen Nachrichten schafft, wird es dafür zweifellos gute Gründe geben. „Die Show, die bei uns ‚Deutschland sucht den Superstar‘ heißt, nennt sich im Nahen Osten ‚Arabisches Idol‘, und sie ist dort viel größer und viel wichtiger als bei uns“, sagte Claus Kleber am Sonntagabend im Heute-Journal des ZDF dann auch in seiner Anmoderation des Beitrags über das diesjährige Finale der Gesangsschau in Beirut.

Mehr noch: Die arabische Welt, so der Anchorman des Zweiten Deutschen Fernsehens, sei zwar „im Krieg mit sich selbst, gespalten in Sunniten und Schiiten, in stinkreich und bettelarm“, doch es gebe ja „Arab Idol“, „eines der ganz wenigen Bindeglieder, die noch da sind“. 200 Millionen Menschen hätten deshalb am Samstag vor dem Fernseher gesessen und eine Darbietung erlebt, die sie „so schnell nicht vergessen werden“.

Der zwei Minuten und 40 Sekunden dauernde Filmbericht, der dann folgte, geht auf das Konto der Leiterin des ZDF-Studios in Tel Aviv, Nicola Albrecht. Es lohnt sich, ihn zu sehen oder zumindest die Abschrift zu lesen, die deshalb hier dokumentiert sein soll. Hier geht es weiter.

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Leserpost

netiquette:

Emmanuel Precht / 02.03.2017

“sagte Claus Kleber am Sonntagabend im Heute-Journal des ZDF” Hat er da wieder gewoihint? (mimimimi) In der DDR nannte man das noch AgitProp, noch früher einfach Propaganda. Die Hintergrundverkünder mit dem kaputten Augapfel erinnern mich immer mehr an die Sprechpuppen vom Nord-Koreanischen Staatsfernsehen. Wohlan…

Emmanuel Goldstein / 02.03.2017

Na, da hat ja das ZDF wieder sämtliche meiner Vorurteile entkräftet.

Robert Bauer / 02.03.2017

Kleber ist nicht nur Experte für alles und jedes, er ist, und das legt seine Moderation nahe, auch Fachmann für Rückversicherung. Man kann davon ausgehen, daß er seinen Houellebecq akribisch ausgewertet hat, ohne eine einzige Träne der Rührung zu verlieren.

Petra Wilhelmi / 02.03.2017

Da wird einem schlecht bei solch einer Berichterstattung. Als unsere Reisegruppe in Betlehem Gast bei den dortigen Christen war, hörte ich von denen aber etwas völlig anderes - von wegen alles Brüder.

JF Lupus / 02.03.2017

Und solche “Beiträge” müssen wir zwangsweise zusammen mit den vielen Manipulationsbeiträgen des öffentlich “rechtlichen” Fernsehens finanzieren. Mein Zorn über die Ohnmacht, mit denen man den Manipulatoren aus Regierung und gleichgeschalteten Medien ausgesetzt ist, wächst.

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