Thomas Rietzschel / 28.03.2016 / 19:02 / 13 / Seite ausdrucken

Das Wort zum Sonntag, vom Kanzel-Luder der Nation

Margot Käßmann, nicht mehr ganz jung, aber ansehnlich gereift, will es noch einmal wissen, am liebsten in der härteren Gangart. SM macht sie an, wie wir einem BamS-Interview am gestrigen Sonntag, dem Tag der Auferstehung des Herren, entnehmen konnten. Gefragt, „Was würde Jesus zum Terror sagen? Würde Jesus den Terroristen vergeben?“, setzte sich die verrentete Bischöfin erst einmal zur Rechten von Gottes Sohn, um dann in dessen Namen - als der Seibert von Jesus - zu klären: „Wir sollten versuchen, den Terroristen mit Beten und Liebe zu begegnen.“

Den Opfern der jüngsten Attentate in Brüssel, den Angehörigen der Ermordeten und den Verletzen, die fürs Leben gezeichnet sind, sei es, dass sie Arme, Beine, Hände oder das Gesicht verloren haben, ihnen allen werden die Worte der heiligen Margot unendlichen Trost spenden,  auch den 72 Toten, Christen überwiegend, die eben in Lahore/Pakistan Allah zu Ehren ermordet wurden. Selbst die vergasten Juden müssten wir, ginge es nach Käßmann, nicht betrauern, wenn sie die SS mit Liebe entwaffnet hätten. Nicht zu reden von dem Nachruhm, der den Sanftmütigen winkte. Denn, so Margot Käßmann wiederum wörtlich: „Jesus wurde unvergesslich, weil er am Kreuz starb und nicht zum Schwert griff.“

Nun denn, freuen wir uns also auf das nächste Selbstmordattentat. Die einen, die Opfer, wird es „unvergesslich“ machen, die anderen, die Täter, werden mit 72 Jungfrauen im Himmel belohnt  werden. Wahrhaft eine Win-win-Situation, Multikulti à la Käßmann. Kein Gedanke mehr an ein menschliches Mitgefühl und an Jesus Nächstenliebe im Diesseits. Statt dessen perverser Klamauk unter religiösem Denkmantel.

Darauf allerdings versteht sich die protestantische Theologin Margot Käßmann wie wenige. Nachdem man sie 2010, blau wie eine Strandhaubitze, am Steuer ihres Phaeton erwischte, ist die gefallene Bischöfin schnell zum Kanzel-Luder der Nation aufgestiegen. Nichts sollte ihr fortan fremd sein. Die Menschen, die weiblichen zumal, fanden das Klasse, sie applaudierten dem seelischen Striptease, dem Bekenntnis der Triebe und Lüste. Und warum sollte es die tolle Margot nun mit der Offenbarung ihrer sadomasochistischen Visionen nicht noch weiter bringen, vielleicht sogar bis nach Hamburg auf die Reeperbahn.

Den Opfern des  islamischen Terrors freilich dürfte es sehr viel schwerer fallen, diese Freude am Schmerz nachzuempfinden. Auch mancher Christenmensch mag den Kopf schütteln über die schmutzigen Phantasien der Margot Käßmann, sich angewidert abwenden von der protestantischen Domina. 

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Hansjörg Schrade / 28.03.2016

Frau Käßmann bringt gezielt und bewußt die verschiedenen Ebenen und Reiche durcheinander. Paulus in Röm. 13 über die Obrigkeit: “Denn sie ist Gottes Dienerin dir zu gut. Tust du aber Böses, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst; sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe über den, der Böses tut.” Da ist nicht von (falsch verstandener) Liebe die Rede. Persönlich Liebe dem, der seine Schuld bereut möglicherweise sogar auch dem, der nicht bereut. Das Schwert, den Knast, die Ausweisung dem, der gegen das Recht verstoßen hat. Denn bei ihrer Vorbildung kann sie sich nicht auf Irrtum oder theologische Unwissenheit berufen; Jesus hat nicht gesagt, daß jeder sich ans Kreuz nageln lassen sollte - wir sollen ihm nachfolgen, nicht es ihm gleich tun. Jeder nehme sein (eigenes) Kreuz auf sich, Jesus hat seines genommen. Er war Gottes Sohn, wir sind Sünder und Nachfolger. Wenn wir es ihm gleich tun sollten oder wollten, wäre das Hybris, die Ur-Sünde, das Gott-gleich-sein-Wollen. Nein, wir sind Nachfolger, die sich von ihm rufen und dann von ihm sagen lassen, was in Liebe zu tun ist. Von Frau Käßmann müßten wir es uns nur sagen lassen, wenn wir als Gemeinde sie berufen hätten, wir sie ordiniert hätten. Sie hat aber eine Ordination von oben nach unten einer sog. Landeskirche - genau deshalb bin ich ausgetreten, weil diese Art der Ordination zu unabhängig vom Korrektiv der Gemeinschaft, der Ältesten einer Gemeinde macht.

Andreas Rochow / 28.03.2016

Diese deutlichen Worte wahren wohltuend und notwendig in einer Zeit, da auch der Nach-Nachfolger der gefallenen Bischöfin dabei ist, statt Trost, Zuversicht und Vernunft (!) zu predigen, was seine ureigenste Aufgabe wäre, die islamistischen Terrorattacken zum Anlass nimmt, das gemeine Volk von der Kanzel herab und im dlf-Gespräch der Woche mit politisch korrekten Allgemeinplätzen zu verbedford-strohmen. Ein Tiefpunkt der diesjährigen Osterfeiertage!

Judith Jannach / 28.03.2016

ich bin schwerstens beindruckt über ihre noch freundliche und lustige Beurteilung über die Aussage der Dame… mir fallen zu der nur noch Zensursätze ein…..

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