> Rückblick (2/2) >>> Es ergreift ein Mann das Wort der am Sterbebett von Rousseau gestanden hatte und mit ihm einige Worte wechselte, seine Ideen mit den eigenen Gedanken verband: „Terror ist nichts anderes als sofortige, unnachsichtige und unbeugsame Gerechtigkeit; folglich ist er ein Ausfluß der Tugend.“(La terreur n’est autre chose que la justice prompte, sévère, inflexible; elle est donc une émanation de la vertu.)” Er räuspert sich: „Tugend, ohne sie ist der Terror verderblich; Terror, ohne ihn ist die Tugend machtlos.“ Der Name: Maximilien-François-Marie-Isidore Robespierre. Ein Mann der in seinem Verhalten stets die Tugend sah, der das Tribunal durch den von ihm eingesetzten Vorsitzenden, Martial Herman (später Innenminister) zum persönlichen Gerichtshof machte. Beide, Robespierre und Herman endeten später auf dem Schafott. Herman wurde dabei begleitet vom öffentlichen Ankläger, Antoine Quentin Fouquier-Tinville, den ebenfalls das Fallbeil traf. (Am Rande: Erstmals eingesetzt am 25. April 1792 an einem Straßenräuber).—- Und das war nur eine Vorbemerkung, denn letztendlich geht es nur um dies: Ein Tribunal nimmt stets für sich (und dich!) in Anspruch, die Tugend zu repräsentieren. Und Tugend ist immer gut. Doch was das Gute ist, bestimmt das Tribunal. Oder Robespierre. Oder jene die sich dazu berufen fühlen. Und Tugendwächter sehen wir an jeder Ecke. Der Blockwart wird zum Sozialbesorgten, der Denunziant zum Tugendwächter. … So beuge das Haupt und schweige still, denn das Tribunal tagt…
Arbeitsdrohnen?
> Rückblick (1/2) >>> Ein Einwurf der den Leser eine andere Zeit springen lässt und gar nichts mit dem Jetzt und Heute zu tun hat.——Das Kalenderblatt zeigt den 17. Tag des Monats Pluviôse an. Zweites Jahr. Prosaisch genannt: „Décade II Jour du Septidi“. Nach heutigem Kalender ist es der 5. Februar des Jahres 1794. - Alles wollte man anders machen, eine neue Zeit erschaffen. Gerechtigkeit, ja den Himmel auf Erden. Seit einigen Jahren herrschte das Volk (sagte man) und endlich wurde „aufgeräumt“. Das Revolutionstribunal (der Gerichtshof war einst vom Nationalkonvent, „tribunal révolutionnaire“ geschaffen worden um politische Gegner anzuklagen und zu verurteilen) diente dem System. Sein Schöpfer, Georges Jaques Danton, schlug eben dies am 10. März 1793 dem Konvent vor. Fünf Richter wurden vom Konvent ernannt, der Staatsanwalt (samt zweier Vertreter) sowie zwölf Geschworene ebenso. Im Oktober 1793 wurde dieser Gerichtshof umbenannt und bekam seinen Namen: Revolutionstribunal. Und eben vor jenem stand später auch Danton selbst und verlor durch das Urteil seinen Kopf. Bezeichnend für das Tribunal: Berufungen gab es nicht. Anklage bedeute zugleich fast immer den sicheren Tod. Doch zurück zum 5. Februar 1794. -> (2/2)
Verehrte Frau Heinisch, im Nachtrag zum ersten Teil mangels Gelegenheit gestern meine Hochachtung für Ihr ehrenamtliches Engagement für diese Kinder. Gleichzeitig bedauere ich immer die Notwendigkeit solcher Vereine, sind diese doch ein Ausdruck für das Versagen der eigentlich zuständigen Gesetzlichen Krankenversicherungen und anderer öffentlich-rechtlicher Körperschaften und staatlicher Stellen, für die wir alle Steuern und Beiträge zahlen, nun ja, also meinen Respekt. Spätestens nach der absurden Aussage, Kindern könnten durch diesen Verein nicht mehr geholfen werden, weil ein AfD-Mitglied im Vorstand sei, hätte meiner Meinung nach Schluss der Debatte sein müssen. Man denke sich die Situation, ein frommer Moslem hätte einen Unfall, könne aber nicht versorgt werden, da in der Notaufnahme gerade eine Frau Doktor und Kranken-Schwestern(!) Dienst haben oder ich hätte mich geweigert, einen pickeligen Jüngling an der Hand seiner Mutti in der Arztpraxis zu behandeln, weil der Jüngling ein versifftes Antifa-T-Shirt trägt. Es ist in Ordnung, sich gut zu fühlen, wenn man Gutes tut, wenn der Zweck des guten Gefühls aber den eigentlichen Zweck der Hilfe für andere übertönt, wird es fragwürdig. Zum zweiten Teil: Wer bitte soll denn Gedanken- bzw. Religionsfreiheit „gewähren“? Derselbe Staat, der seine Bürger einsperrt und drangsaliert, die „Zivilgesellschaft“ und die Medien, die gegen Andersmeinende hetzen? Nein, diese Freiheit müssen wir uns entgegen allen „Ordnungsmaßnahmen“ Stück für Stück im Alltag wieder nehmen. Außer Gewalt halte ich, wie auch der übergriffige Staat uns gegenüber, mittlerweile alle Mittel von Tricksereien bis zu offenem Widerspruch für legitim.
Was Sie vorschlagen, wird nie geschehen. Ein Beispiel ist die Energiewende. Kämen die Kosten übers Zubuchen auf den Tisch, wer würde sich der Energiewende anschliessen. Daher auch eine Kinstruktion, in der kein Unternehmen billigen Atomstrom anbieten kann. Genau das Gleiche bei Migration. Ihr System würde den Verlust der Macht bedeuten. Es würde die freie Marktwirtschaft und damit den “Kapitalismus” in der Politik einführen. Stellen Sie sich das System auch in der Sozialversicherung vor. Dann könnte ich wählen, ob ich die neueste und teuerste Technik möchte. Oder ob ich “beitragsfreie” Versicherte unterstützen möchte. Nie im Leben. Dafür ist es viel zu schön, die Bevölkerung in Fesseln zu legen und alle zahlen zu lassen für etwas, was sie nicht wollen.
Sie wollen keinen Frieden, sie wollen den Krieg. Das ist nun mal das Merkmal der Fanatiker.
In einer Religion sind gut und böse, in der Wissenschaft sind richtig und falsch die entscheidenden Werte. Sie, Frau Heinisch, denken wissenschaftlich: richtig ist, was dem Gesetz entspricht, egal ob es sich um Asyl oder das Recht auf Freiheit, Unverletzlichkeit der eigenen Wohnung usw. handelt, die durch die Corona-Religion bedroht sind. Ihr Verein ist zweifellos eine tief religiöse Sekte. Da zählen nicht fachliche Eignung, Fakten, Gesetze oder Logik, sondern nur der feste Glauben, der Glauben an die Teufel in Form der AfD, der lieben Gött*in Angela und deren Jünger*innen, also den Grünen. Gesetze, Fakten, sachliche Argumente, Bildung und Wissenschaften einschließlich der Biologie (mit nur zwei Geschlechtern) sind Teufelswerk, das geleugnet und ausgegrenzt werden muss. Das ist eine andere Welt. “Das glaube ich nicht” ist das alles erschlagende Argument. Da helfen keine sachlichen Argumente und keine Beweise. Da hilft nur abwarten, denn Sekten und sozialistische Gottesstaaten zehren von der Substanz, die irgendwann verbraucht ist.
Die Vorstellung, dass Menschen durch Erkenntnis einen höheren Grad an Zivilisation erlangen ist irrig. Offensichtlich muss jede Generation schmerzhaft neu erlernen, was schon bekannt war. Das kann dauern. Interessanterweise hat Hitler viel von LeBon und der katholischen Kirche gelernt. Seine Wahlkämpfe der Dreißiger-Jahre waren geprägt von der Zelebrierung von Messen der Kirche. Zu kleine Hallen/Zelte, um die Leute eng sitzen zu lassen. Hörbar einfliegen mit dem Flugzeug (der Messias kommt). Zu spät anfangen zu reden (Erwartung und Erregung steigern), Lichtkegel auf die Rednertribüne, ansonsten Dunkelheit (Unnahbarkeit des Erlösers). Seine sich selbst steigernde sexualisierte Aufpeitschung (alles kalkuliert) während des Redens (mitreißen der Masse), simplifizierendes Gut/Böse-Schema der Reden (Ausschaltung des Nachdenkens) usw. Bei allem ging es um die Überwältigung des Verstandes zugunsten des erregenden Erlebnisses und dem Gefühl einer verschworenen Gemeinschaft anzugehören. Er wusste, dass der Mensch glauben will, nicht wissen. Genauso wird heute jedes sachliche Thema durch rhetorische Mittel emotionalisiert, um Gläubige zu erzeugen, die keinerlei Zweifel mehr haben was richtig und falsch, was gut und böse ist und siehe da: es funktioniert offensichtlich zeitlos!
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