Thilo Sarrazin versteht viel von Finanzen, er ist ja auch Volkwirt, allerdings sehr wenig von Zeitgeist, da hat er eklatante Lücken. Das ist schade. Zeitgeist bedeutet, obwohl die Gegenseite die richtigen Argumente hat, eventuell sogar die Wahrheit sagt, vertritt, tendiert der Hörer, der Leser, das Publikum, ihm nicht zu glauben, im wahrsten Sinne des Wortes. Hier sind nicht seine Leser gemeint, die ihn schätzen. ++ Auch hat er damals einen schweren Fehler begangen, sich dem Sozialismus anzuschliessen und nie den Maschinenraum besucht zu haben. Das sozialistische Weltbild funktioniert nicht, weil es auf Lügen basiert. ++ Schon vor 25 Jahren wußte ich, wurde in den Vorlesungen, an meiner Uni, aufgezeigt, daß die deutsche Rente vor einem Debakel stünde. Die Migration bestätigt das. Sie ist gewoll und ungewollt. Denn, man öffnet seinem schlimmsten Feind und Bruder die Tore und liefert ihnen das Land auf dem Silbertablett. Und man wird es ihnen nehmen, vgl. islamische Parteigründung in Österreich (IPO). ++ In Österreich haben zwei Sozis, mindestens einer im Ministeramt, vor einigen Jahren, mit öffentlichen [!!] Geldern, einen Professor finanziert und ein bestimmtes Buch: würde ich hier den Titel nennen, würde man mich nicht ernst nehmen. Aber all das beruht auf nachprüfbaren Fakten. Der Inhalt des Buches? Eine Ovation an den Teufel und eine Verherrlichung des “falschen” Lichts. Demselben Licht, dem auch Immanuel Kant gefolgt ist. Wie gesagt: wir reden hier über unleugbare Tatsache. Wir reagiert die Masse? Man leugnet, deutet es um. Die wenigsten werden es verstehen wollen.
Ungeachtet der durch Sarrazin mit bemerkenswerter Präzision geschilderten aktuellen Krisis war die Umlagenfinanzierung der deutschen gesetzlichen Rentenversicherung von Beginn an eine Fehlkonstruktion. In deren Conduits und Abszessen konnten sich der weitere Ausbau eines monströs überdimensionierten Staates mit einer entsprechend hochgradig passivierten bis autorepressiven Bevölkerung erheblich beschleunigen und heftige soziale Konflikte scheintot gestellt werden. Es steht zu befürchten, dass weit hässlichere Dinge zum Vorschein kommen werden, als ein slow decline, wenn die Röhren dieses Kanalisationssystems einmal platzen. Inklusive einer Verschärfung der latenten ethnischen, kulturellen et cetera Konflikte über die dem Umlageverfahren inhärente Rollenverteilung der Altersgruppen, also das, was man gerne mit dem Euphemismus der generationenübergreifenden Solidarität kaschiert.
Ob Scholz oder Merz den Niedergang des Landes verwaltet ist unerheblich. Das Land bröckelt täglich etwas mehr und den Prozess wird keiner mehr aufhalten.
Politiker haben seit über 70 Jahren die Rente nicht auf tragfähige Füße gestellt. Man hätte nämlich damals schon die Beitragshöhe soweit erhöhen müßen, dass die geleistete Summe den zu erwartetenden Rentenzahlungen (+10% Sicherheitsaufschlag) entspricht. Damit wäre über viele Jahre ein deutliches Plus erwirtschaftet worden, dass man langfristig z.B. in Immobilien und Aktien anlegen hätte können. Und das hätte man den Bürgern auch sehr einfach erklären können, dass durch diese Maßnahme ihre Rente in der Zukunft gesichert würde. Aber nein, man hat stattdessen Wahlgeschenke gemacht, und die Beiträge zu niedrig angesetzt. Die jetzigen Beitragszahler wissen genau, dass sie wesentlich mehr einzahlen werden, als sie jemals herausbekommen werden. Das zeigt, dass viele Politiker ihre Politik nicht am Wohl des Volkes, sondern nur an ihrem persönlichen Vorteil, nämlich ihrer Wiederwahl ausrichten. Jetzt rächt sich das.
Herr Dr, Giesemann schreibt: “Netto, das sind die weiblichen Säuglinge.” Ja, doch nur bis zu deren vierzigem Jubiläum vor Rente, denn ab dem gap passiert auch ohne Kondom nix. Der kluge Gesetzgeber weiß solche Natur in lex zu gießen! Zu Nutz und Fromen.
»Der Beitragssatz von 18,5 Prozent in der gesetzlichen Rentenversicherung ist seit vielen Jahren nur deshalb haltbar, weil der Staat immer mehr aus der Staatskasse zubuttert.« Ach ja? Wie viel hat er denn vorher rausgenommen (und nimmt immer noch fleißig raus)? Und das hat nicht erst bei Schröder angefangen, sondern bei Schmidt. Kohl hat dann so richtig losgelegt damit. Ich bin mir nicht sicher, ob das der Anfang vom Ende des „reichen Landes“ war, oder ob der noch früher war.
@ gerhard giesemann Sie haben einen Schritt ausgelassen: Lesen, Denken, Antworten. Der Oscar oder der Hans haben sich ihre Ruhestandsbezüge (mehr oder weniger) doch verdient. Nur für Sie zur Erläuterung: Beamte erhalten Bezüge nach ihrer letzten Besoldungsstufe und den Dienstjahren. Rentner sammeln Rentenpunkte im Verlaufe ihres Arbeitslebens. Die zwei von mir genannten Beispiele erhalten nebeneinander Pensionen für ihre verschiedenen Tätigkeiten.
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