Manfred Haferburg / 01.05.2025 / 10:00 / Foto: Imago / 89 / Seite ausdrucken

Das spanische Menetekel

Was in Spanien genau zum Blackout führte? Wir wissen es noch nicht. Was wir aber wissen, ist, dass es in Deutschland jeden einzelnen Tag passieren kann.

Ein großer Teil der iberischen Halbinsel war für einen Tag „schwarz“ – das heißt, es gab am 28. April 2025 um 12:33 Uhr einen großflächigen Blackout, der fast ganz Spanien, große Teile Portugals und ein paar Gebiete in Frankreich erfasst hatte. 60 Millionen Menschen waren ohne Strom. Zum Glück waren die Ingenieure in den Netzleitstellen – wie schon so oft  vorher –  clever und fix genug, das Ausbreiten des Blackouts im Europäischen Verbundnetz zu stoppen und den „Dominoeffekt“ des Netzzusammenbruchs zu unterbrechen.

Zum Glück blieben auch ein paar Gebiete in Spanien und Portugal verschont, so dass man nicht von einem totalen Netzzusammenbruch berichten muss. Dies ist wichtig, denn wenn es bei einem großflächigem Netzausfall noch ein paar Inseln gibt, die nicht schwarz sind, dann wirken die wie Rettungsboote, mit deren Hilfe der Wiederaufbau des Netzes viel einfacher und schneller erfolgen kann. So konnten Großkraftwerke mit dem Strom der Nachbarn angefahren werden und dann erst Strominseln versorgen, die nach und nach zu einem Stromnetz aufgebaut werden. Das ist ein komplizierter Vorgang, der auch schon mal mehrere Tage dauern kann, wie wir jüngst in Kuba beobachten konnten.

In den betroffenen Gebieten jedoch trat das ein, was die Energiewende-Schwurbler schon lange vorhersagen – das öffentliche Leben brach sofort in sich zusammen. Die Züge der Bahn und des Nahverkehrs blieben einfach stehen und mussten evakuiert werden. Das betraf sowohl Fernzüge auf freier Strecke als auch U-Bahnen in ihren Tunneln. Die Fahrgäste mussten teils viele Stunden in den Zügen ausharren, bis Hilfe eintraf und sie entweder auf freier Strecke aus den unklimatisierten Zügen holte und sie über Schotter und Schwellen in Richtung Rettung stolpern konnten. Noch schlimmer traf es diejenigen, die durch die Tunnel der U-Bahn mit Notbeleuchtung und Taschenlampen ins Freie geleitet wurden. Das ist vielleicht für junge sportliche Menschen ein Abenteuer, aber für Betagte oder Behinderte eher ein Albtraum.

Nach einem Tag waren immer noch nicht alle Aufzüge evakuiert

Hunderte Aufzüge blieben stehen, wo sie eben waren, und die Menschen konnten sich nicht selbst befreien. Dies ist vielleicht einer der schlimmsten Schrecken eines Blackouts, auf wenigen Quadratmetern einer Aufzugskabine mit wildfremden Menschen zusammengepfercht viele Stunden auf Rettung warten zu müssen. Nach einem Tag waren immer noch nicht alle Aufzüge evakuiert. Man sollte sich schon mal gedanklich damit vertraut machen, wie man sich verhält, wenn einen in einer solchen Situation ein menschliches Rühren überfällt.

Auf den Straßen der großen Städte kam es auf Grund des Ausfalls der Verkehrsleiteinrichtungen zu einem Verkehrschaos. Flughäfen, Bahnhöfe und öffentliche Einrichtungen wurden geschlossen. Ein Fußballstadion wurde evakuiert. Beim Tennis Masters 1000 saßen die Zuschauer plötzlich im Dunklen. Geschäfte, Banken, Tankstellen mussten schließen, da sie ohne Strom nicht einmal ihre Türen auf- und zumachen konnten, von den Kassen, Kühlanlagen, Treibstoffpumpen gar nicht zu reden.

An den nicht funktionierenden Geldautomaten bildeten sich lange Hoffnungs-Schlangen. Wohl dem, der ein paar Scheine im Strumpf hatte – auch wenn es dafür nichts mehr gab. Telefondienste und Internet fielen aus, nicht einmal die Netzbetreiber konnten auf die Schnelle ein Situationsbild erstellen, da auch ihre Telefone nicht mehr funktionierten. In einigen Regionen Spaniens wurde erstmals in der Geschichte der Notstand ausgerufen. Und der spanische Staatschef hielt eine Rede ans Volk, die mangels Strom niemand sehen konnte. Es entstand aber auch kein Schaden dadurch. 

Man muss den Spaniern bescheinigen, dass es nach bisherigen Erkenntnissen ruhig blieb und die Menschen diszipliniert und gelassen reagierten. Es gibt Bilder von großen Menschenmassen vor den geschlossenen Bahnhöfen, die geduldig auf irgendeine Lösung hofften. Die befürchteten Plünderungen blieben aus, jedenfalls drang keine derartige Meldung durch. Auch gab es noch keine Berichte über Todesfälle. Das ist verständlich, denn in den meisten Regionen gab es am 29.4. wieder Strom. Frankreich und Marokko halfen mit Anfahrstrom für die Großkraftwerke aus. Wer glaubt, dass man mit Solar- und Windkraft ein Netz wiederaufbauen kann, der weiß nicht, wie ein Netz funktioniert.

Die Energiewende-Durchhalte-Experten in Deutschland 

Nach dem Blackout kommen jetzt ganze Völkerstämme von Experten und schauen in ihre Glaskugeln, um mit Theorien über die Ursache des iberischen Blackouts zu fachsimpeln. Manche sagen, dass eine Hochspannungsleitung von Spanien nach Frankreich vom Übermaß des spanischen Mittags-Solarstroms überwältigt wurde und ausfiel. So erklärt sich der plötzliche Leistungsabfall von 15 Gigawatt innerhalb von 5 Sekunden (das sind 15 Großkraftwerke) zwischen Frankreich und Spanien in dieser Zeit. Der Leitungsausfall könnte einen Domino-Effekt ausgelöst haben. Das sieht nachvollziehbar aus. Es wird auch über einen Brand in Frankreich spekuliert, was die Franzosen aber verneinen. Andere sagen, dass es auf Grund hoher Temperaturschwankungen in Spanien zu einer „Anomalie“ gekommen sei – eine eher kühne These. Ein Richter lässt gar den Verdacht der Sabotage kritischer Infrastruktur prüfen. Putins Hacker jedenfalls schließen die Spanier aus. 

Die Experten mögen recht haben, oder nicht, das zeigt – vielleicht – das Ergebnis der Untersuchung der Netzbetreiber. Derzeit gilt: „Nichts genaues weiß man nicht“. 

Aber natürlich kommen auch die Energiewende-Durchhalte-Experten in Deutschland wieder aus ihren Löchern. N-TV zitiert den Chef der Bundesnetzagentur, den grünen Klaus Müller:

Dass sich etwas Ähnliches hier in Deutschland ereignen könnte, hält der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, aber für nahezu ausgeschlossen. „Das ist sehr unwahrscheinlich", sagt Müller in der ARD-Tagesschau. Das deutsche Stromnetz sei redundant ausgelegt. "Konkret bedeutet das, dass eine Leitung immer ausfallen kann und eine andere Leitung einspringen würde." Es gebe mehrere Sicherungssysteme im Stromnetz, und für den Fall der Fälle gebe es sogenannte Schwarzstartkraftwerke, die das Stromnetz auch ohne externe Energieversorgung wieder aufbauen könnten. „Das heißt, Deutschland ist gut vorbereitet", sagt Müller.”

Würde ich als Chef der Bundesnetzagentur, der gerne Minister werden würde, an seiner Stelle auch sagen. Doch hörte er sich im September letzten Jahres noch ganz anders an.

Die Bundesnetzagentur fordert Abschaltmöglichkeiten für Sonnenkraftanlagen, um Solar-Blackouts zu verhindern. „Verteilnetzbetreiber müssen in die Lage versetzt werden, bei kritischen Netzsituationen Solaranlagen zu steuern, um die Netze stabil zu halten“, sagte Behördenpräsident Klaus Müller im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Es führt kein Weg daran vorbei, neue Solaranlagen steuerbar zu machen.“ Die entsprechenden Gesetzesänderungen müsse der Bundestag schon „ab diesem Herbst“ verabschieden. „Dann können alle Akteure das alles schnell genug an den Start bringen.“

Sie vermuten richtig, lieber Leser. Geschehen ist seither genau – nichts. Und die Netzbetreiber haben dem Herrn Netzagenturchef  schon vor einem Jahr widersprochen – Deutschland beherrscht nicht einmal in jedem Fall das n-1 Kriterium mehr (die Achse berichtete schon im Februar 2024 hier) Aber dann haben wir ja die Schwarzstart-Kraftwerke, die wir nach dem Blackout anfahren können – nicht wahr, Herr Müller? Was meinte der grüne Müller, wenn er die Steuerbarkeit von Kleinsolaranlagen fordert? 

Mit der Energiewende kamen politische Thekentänzer

Das Stromnetz ist die komplizierteste Maschine, die je von Menschen gebaut wurde. Der Bau hat 120 Jahre gedauert. Die Maschine funktioniert so, dass in jeder Sekunde genau so viel Strom erzeugt wird, wie gerade verbraucht wird. Wird mehr oder weniger verbraucht, als gerade erzeugt wird, gerät die Maschine außer Takt. In unserem Fall heißt der Takt der Maschine: Frequenz von genau 50 Hertz = 3.000 Umdrehungen pro Minute. Bei Drehzahlerhöhung auf 51,5 Hertz – das heißt 3.090 U/min oder beim Absinken auf 47,5 Herz – das entspricht 2.850 U/min – bricht das Netz zusammen, weil dann die Kraftwerke sich zum Schutz der riesigen Turbogeneratoren automatisch abschalten. Es kommt zum Blackout. 

Dieser Wert von ~2.900 bis ~3.100 Umdrehungen pro Minute muss eingehalten werden, obwohl die Verbraucher machen können, was sie wollen. Die Netzbetreiber mussten und konnten die Kraftwerksleistung in einem komplizierten Verfahren stets dem Verhalten der Verbraucher anpassen, indem sie Kraftwerke hoch- oder runterfahren ließen. Die Netzbetreiber können ein Lied davon singen, was geschieht, wenn bei einem Spiel der Fußballweltmeisterschaft die Halbzeit angepfiffen wird und Millionen Fußballfans vom Fernseher aufspringen und Bratpfanne oder Kaffeekessel anwerfen. 

Mit der Energiewende begannen politische Thekentänzer, die nicht mal verstanden, wie das Netz funktioniert, es mit Unsummen von fremden Geld so umzubauen, dass nicht nur die Verbraucher machen, was sie wollen, sondern auch die Stromerzeuger das machen, was Wind und Sonne gerade so hergeben. Diese neuen vielgepriesenen „Kraftwerke heißen Windräder und Solarkollektoren. Bekanntlich aber ist das Wetter sehr launisch und ziemlich schwer vorhersagbar – auch wenn manche „Wissenschaftler“ glauben, die Temperatur im Jahre 2100 vorhersagen zu können, obwohl sie noch nicht mal sicher das Wetter der nächsten Woche wissen. Außerdem lassen sich die „Erneuerbaren“ vom Netzbetreiber nur in eine Richtung – nämlich nach unten – steuern. Der Netzbetreiber kann nicht befehlen: Wind, blase mehr oder Sonne, scheine heller. 

Das Netz „läuft über“ 

Langsam aber sicher werden die Solaranlagen für die Netze ein Problem. Die Solarbetreiber werden gefördert, was das Zeug hält. Photovoltaik-Anlagen zahlen keine Mehrwertsteuer, keine Stromsteuer und auch keine Netzgebühr, sie haben auch keinerlei Verantwortlichkeit für die Netzsicherheit, die bleibt bei den immer weniger werdenden Großkraftwerken.

Durch diese unmäßige Förderung wurden Millionen auch weniger begüterte Menschen ermutigt, mit staatlichen Subventionen Kleinstsolaranlagen auf Dächer und Balkone zu bauen. Die sind aber vom Netzbetreiber noch nicht einmal abregelbar, weil sich eine Regelung nicht lohnt. Sind es aber Millionen, dann erzeugen sie ein gigantisches Klumpenrisiko, das sich rein nach Wetter allein in Deutschland zu fast 40 Gigawatt addiert – notabene – nicht regelbar.

Der Deutschlandstromverbrauch beträgt aber je nach Wochen- und Feiertag so zwischen 55 und 75 Gigawatt, wobei immer auch etwa mindestens 15 Gigawatt Großkraftwerks-Leistung laufen müssen, um durch die Masseträgheit der Großgeneratoren die Drehzahl einigermaßen stabil zu halten. Solaranlagen haben keine Masseträgheit, und Windturbinen sind einfach zu leicht, um das leisten zu können. Wenn wir jetzt an einem Feiertag um 12.33 Uhr volle Sonne haben, der Wind fröhlich weht und nur 55 Gigawatt Strom verbrauchen, dann sind wir an allen Grenzen angelangt. 40 Gigawatt – das ist das Äquivalent von 35 großen Kernkraftwerken – ballern unsteuerbar Solarstrom von den Balkonen und Dächern ins Netz, und der Netzbetreiber kann auch keine Großkraftwerke mehr abregeln, da sonst das Netz ins Oszillieren gerät. Das Netz „läuft über“. 

Das bedeutet, das der nicht benötigte Strom in die Nachbarländer abfließt. Dann bekommen die viel Geld für die Abnahme. Können sie ihn auch nicht verbrauchen, bleibt ihnen nur, sich von unserem Netz zu trennen.

Der Netzbetreiber kann dann innerhalb Deutschlands nur noch zu Notmaßnahmen greifen, indem er ganze Landstriche mit vielen Solaranlagen einfach abschaltet. Die haben dann einen Brownout, also lokal einen kleinen Blackout – jedenfalls haben sie keinen Strom. Das betrifft wohl meist Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und Bayern mit besonders viel Solarstrom. 

Was in Spanien genau zum Blackout führte? Wir wissen es noch nicht. Was wir aber wissen, ist, dass es in Deutschland jeden einzelnen Tag passieren kann – im Winter bei Dunkelflaute und im Sommer bei Hellbrise. Oder einfach so, aus einem nicht trivial erklärlichen Grund. Und die Politiker tanzen weiter auf der Theke ihren Energiewende-Tango.

Lesen Sie zum gleichen Thema: Blackout (1) – Eine Serie aus aktuellem Anlass

 

Manfred Haferburg wurde 1948 in Querfurt geboren. Er studierte an der TU Dresden Kernenergetik und machte eine Blitzkarriere im damalig größten AKW der DDR in Greifswald. Wegen des frechen Absingens von Biermannliedern sowie einiger unbedachter Äußerungen beim Karneval wurde er zum feindlich-negativen Element der DDR ernannt und verbrachte folgerichtig einige Zeit unter der Obhut der Stasi in Hohenschönhausen. Nach der Wende kümmerte er sich für eine internationale Organisation um die Sicherheitskultur von Atomkraftwerken weltweit und hat so viele AKWs von innen gesehen wie kaum ein anderer. Im KUUUK-Verlag veröffentlichte er seinen auf Tatsachen beruhenden Roman „Wohn-Haft“ mit einem Vorwort von Wolf Biermann.

 

Zum Thema kürzlich von Manfred Haferburg und Klaus Humpich erschienen:

Atomenergie – jetzt aber richtig

Das Nachwort stammt von dem Wissenschaftsphilosophen Michael Esfeld. Sie können es hier in unserem Shop bestellen, Auslieferung erfolgt ab kommenden Montag.

Zum Inhalt des Buches: Es ist keine Frage ob, sondern lediglich wann „die dümmste Energiepolitik der Welt“ (wallstreet-Journal) - in Deutschland euphemistisch „Energiewende“ genannt - beerdigt wird. Und was dann? Überall auf der Welt werden längst wieder die Weichen für die Kernenergie gestellt, CO2-frei wie bisher, aber intelligenter, resilienter, mobiler und preiswerter als je zuvor. Die Atomenergie kann auch hierzulande der Nukleus für einen neuen Wohlstand sein, auch diese Einsicht wird sich unter der Last des Faktischen durchsetzen. Die beiden Energieexperten Manfred Haferburg und Klaus Humpich analysieren den deutschen Irrweg und zeigen Wege aus der Sackgasse. Dieses Buch ist ein Almanach der Vernunft  für alle, die in Deutschland erfolgreich wirtschaftlich tätig sind und damit fortfahren wollen.

 

Foto: Imago

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Leserpost

netiquette:

Arnold Balzer / 01.05.2025

@ Josef Gärtner: Sie haben völlig recht, alle diese Kommentatoren, die sich insgeheim einen Blackout in DE wünschen, um es den Greenpissern mal so richtig zu zeigen, wohin die sog. Energiewende führt, sollten sich mal nicht täuschen! Die Lügenpresse und der zwangsfinanzierte Propagandafunk werden uns bis zum Geht-nicht-mehr eintrichtern, dass noch mehr Flatterstrom ins Netz muss. Selbst dann, nachdem das letzte fotzil (Zitat ACAB) betriebene KW in DE abgewrackt ist. Und genügend Blödschafe in DE werden das immer noch glauben. Grundlegendes Prinzip jeder Propaganda ist, dass nicht sein kann, was nicht sein darf!

A.Lang / 01.05.2025

@A. Ostrovsky - selbstverständlich kann man nicht-synchrone Anlagen (z. B. Wind- und Solaranlagen) mit verschiedenen Techniken zu „virtueller Trägheit“ verhelfen. Das ändert aber nichts daran, dass erst durch Priorisierung der EE diese Probleme entstanden sind. Dadurch, insbesondere durch Wind- und Solaranlagen, hat sich die Dynamik des Stromnetzes grundlegend verändert. Diese Anlagen sind nicht-synchron, da sie über Leistungselektronik (Wechselrichter) ans Netz angebunden sind, und haben folgende Eigenschaften: Keine natürliche Trägheit: Im Gegensatz zu synchronen Generatoren liefern Wind- und Solaranlagen keine physikalische Trägheit, da sie keine rotierenden Massen haben. Dies reduziert die Systeminertia, wodurch das Netz empfindlicher für Frequenzschwankungen wird (höhere Rate of Change of Frequency, RoCoF). Intermittierende Erzeugung: Die Erzeugung hängt von Wetterbedingungen ab und ist schwer vorhersehbar. Plötzliche Änderungen (z. B. Wolkenbedeckung oder Windstille) können schnelle Leistungsschwankungen verursachen, die die Frequenz destabilisieren. Verteilte Struktur: Viele erneuerbare Anlagen sind kleinere Einheiten (z. B. Solaranlagen auf Dächern), die über Niederspannungsnetze angeschlossen sind. Dies erhöht die Komplexität der Netzsteuerung im Vergleich zu zentralen Großkraftwerken. Folge: Die Häufigkeit und Intensität von Eingriffen zur Frequenzregelung hat mit dem Anstieg intermittierender Erzeugung deutlich zugenommen. Netzbetreiber müssen häufiger Regelkraft (Primär-, Sekundär- und Tertiärregelung) aktivieren, um Schwankungen auszugleichen. Zusätzlich sind neue Maßnahmen wie Redispatch (Umverteilung von Erzeugung) oder Einspeisemanagement (z. B. Abschaltung von Windanlagen bei Überschuss) notwendig geworden, was vor der Energiewende seltener war.

Karl-Heinz Böhnke / 01.05.2025

A. Ostrovsky, “unverschuldet” gilt in diesem Sinne nur für diejenigen, die nicht die Gesetze gemacht und die Anordnungen gegeben haben, also für diejenigen, die diese erleiden müssen. So manch einer der unmittelbar Verantwortlichen für die Netzstabilität würde am liebsten eher alles gegen die Wand fahren lassen, als sich weiterhin unnötig immer mehr belasten zu lassen mit immer mehr zusätzlichen Quellen für immer eklatantere Unstetigkeiten. Jedoch er kann es natürlich nicht, weil er sonst Sabotage begeht, mindestens aber fahrlässig handelt. Stromversorgung kann nur von großen Erzeugern hin zu kleinen Verbrauchern funktionieren. Letztere ins Netz einspeisen zu lassen, ist wie die Hausfrau plötzlich nach einer Laune in heimischer Küche hergestellte Marmelade zum Discounter bringen zu lassen, damit der umgehend daraus auflagenkonforme Konfitüre fertigt und anbietet. Die Stromwirtschaft ist größerer Unsinn geworden, als Schildbürger sich jemals hätten einfallen lassen können.

Arnold Balzer / 01.05.2025

Mich wundert, dass selbst DREI TAGE nach diesem Event immer noch nicht klar ist, was die Ursache war! Mauert da irgendwer, einer, der die eigne Schuld auf andere schieben will? Wer ist schuld - Spanien, oder doch Portugal? Wird in den Schaltzentralen der Versorger nicht jede Sekunde protokolliert, was im Netz passiert? Also, wo ist das Problem, die Ursache zu finden? Nach einem Video von MrBlackout auf dessen Kanal Outdoor Chiemgau (“Blackout in Spanien - Update Ursache+++Portugal Blackout vor Spanien!”) ging es EINE STUNDE davor schon in Portugal los, dass das Netz zusammenbrach. Was wird uns da wieder verheimlicht? Und die bekanntlich inkompetenten Greenpisser haben nichts besseres zu tun, uns immer wieder deren Propaganda-Gelaber unterzujubeln, dass nur die überflüssigen “Erneuerbaren” uns vor dem Blackout schützen würden. In einem anderen Video weist Vahrenholt darauf hin, dass zum Wiederanfahren schwarzstartfähige Kraftwerke (also Kohle- oder Gas-KW) erforderlich sind, auch Herr Haferburg hat dies bereits ausführlich dargelegt - und genau diese KW werden in DE sukzessive stillgelegt und abgebaut!

Dirk Freyling / 01.05.2025

“Was in Spanien genau zum Blackout führte? Wir wissen es noch nicht.” Doch, das weiß jeder, der entsprechend im Bereich Elektrotechnik (vor)gebildet ist. Anders als Gas-, Kohle-Kraftwerke sowie Kernkraftwerke wird der erzeugte Solar- und Windstrom direkt ins Stromnetz eingespeist. Daraus ergeben sich, je nach Wind und Sonneneinstrahlung, mitunter extrem unterschiedliche Energiemengen in mitunter extrem kleinen “Zeitfenstern”, die nicht reguliert werden können. Die Energie aus Gas-, Kohle-Kraftwerken sowie aus Kernkraftwerken wird, vereinfacht dargestellt, mechanisch auf Turbinen übertragen. Die Turbine ist mit einer Welle verbunden, die sich dreht und so mechanische Energie überträgt. Die rotierende Welle ist an einen Generator gekoppelt, der nach dem Prinzip der elektromagnetischen Induktion funktioniert: Ein Rotor (mit Magneten oder Elektromagneten) dreht sich innerhalb eines Stators (mit Kupferwicklungen). Durch die Bewegung des Magnetfelds entsteht ein elektrischer Strom in den Spulen. Der erzeugte Wechselstrom wird über Transformatoren auf Hochspannung transformiert und ins Stromnetz eingespeist. Die (Massen-)Trägheit der Turbinen gewährleistet eine konstante Frequenz und Bedarfsschwankungen können gut gesteuert und ausgeglichen werden. Der direkt erzeugte Solar- und Windstrom fließt hingegen schwer bis gar nicht nachregulierbar direkt ins Netz. Vereinfacht ausgedrückt: In Spanien hat sich das Netz automatisch reguliert abrupt abgeschaltet, denn die andere Option wäre im Ergebnis das (Kettenreaktions-)“Himmeln” der Transformatoren gewesen. Im Ergebnis: Brennende, letztendlich final verklumpte Metallhaufen statt Transformatorenwerke.

Dieter Blume / 01.05.2025

Ich hoffe, dass die derzeit noch vorhandenen kompetenten Netzexperten nicht durch grüne Traumtänzer ersetzt werden.

Holger Kammel / 01.05.2025

Ich kann das alles! R = U+I , “Was macht ein Transformator, wenn er arbeitet?” “Er brummt!” “Wie??” ” Mhmhmhmh!” Ätsch” “Schwarzer Ledermantel” “Kommen Sie zurück, Sie kriegen ne Vier. Wir haben jemand gefunden, der noch dümmer als Sie ist!” “Matheprüfung ca. 200 Fragen liegen bäuchlings. Prüfling zieht eine und schaut säuerllich. Professor ist gnädig und fragt “Und schlecht? Sie dürfen noch mal ziehen” Prüfling zieht und schaut noch säuerlicher. Professor schaut ihn kritisch an und sagt. “3. Mal ziehen.” Noch säuerlicher!” “Okay” sagt der Professor, “Sie kriegen ne Vier”  Fragt der Beisitzer: “Der hat doch nichts beantwortet! ““Aber der muß irgendwas wissen! Er hat zielstrebig danach gesucht” Warum ich in technischer Mechanik eine klare Eins bekommen habe?”. T-Shirt, das mindestens 2 Nummern zu klein war.

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