Anabel Schunke / 05.11.2018 / 06:20 / Foto: Anabel Schunke / 84 / Seite ausdrucken

Das Sicherheits-Empfinden sinkt ins Bodenlose 

Mehr als ein Jahr ist es her, dass zwei Syrer eine ehrenamtliche Flüchtlingshelferin aus Goslar zunächst betäubt und anschließend in der Wohnung eines der Täter vergewaltigt haben sollen. Die Lokalpresse erfuhr erst zwei Monate später davon. Gegen die Täter wurde nie ein Haftbefehl erlassen, „weil die gesetzlichen Voraussetzungen zum Erlass eines Haftbefehls nicht vorlagen.“ 

Die letzte Meldung der Goslarschen Zeitung zum Fall stammt immerhin vom 11. Oktober 2018. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Braunschweig würden immer noch andauern, heißt es dort. Die Anwohner seien besorgt, da einer der Tatverdächtigen immer noch in der Nachbarschaft wohnen würde. 

Der Fall erinnert in abgeschwächter Form an die Gruppenvergewaltigung von Freiburg. Auch dort wurde eine Frau erst betäubt und anschließend von mehreren Tätern vergewaltigt. Anders als in Goslar lag gegen den mutmaßlichen Haupttäter, Majd H., jedoch bereits ein Haftbefehl aufgrund einer anderen Straftat vor. Dieser wurde allerdings nie vollstreckt. Von ermittlungstaktischen Gründen war zunächst die Rede. Jetzt kommt heraus, dass man zwischenzeitlich überhaupt nicht wusste, wo Majd H. sich aufhält.

Sechs der acht inzwischen inhaftierten Verdächtigen sind polizeibekannt. Nach zwei mutmaßlichen weiteren Tätern wird immer noch gefahndet. Es ist ein Protokoll des Scheiterns, das erst nach und nach in allen Details ans Tageslicht kommt. Zwei Wochen hatte es gedauert, bis die Presse überhaupt von der schrecklichen Tat erfuhr und berichtete. Im Fall der Gruppenvergewaltigung von München waren es sogar vier Wochen. 

Nichts weiter als politischer Nonsens-Aktivismus

Nun wird wieder diskutiert. Über die Situation in Freiburg, wo erst vor zwei Jahren die junge Medizinstudentin Maria Ladenburger von dem afghanischen Asybewerber Hussein K. ermordet wurde. Über die politische Instrumentalisierung von Taten, die für nicht wenige Bürger und Politiker schlimmer zu sein scheint als die eigentliche Tat. Über Vorurteile, die angesichts der Tatsache, dass ausländische Bürger in Freiburg für 50 Prozent aller Vergewaltigungen verantwortlich sind, längst keine mehr sind. 

Über präventive Maßnahmen, wie eine bessere Beleuchtung und Videoüberwachung, die nichts weiter als politischer Nonsens-Aktivismus sind, der darüber hinwegtäuschen soll, dass man angesichts der unkontrollierten Zuwanderung von mehrheitlich jungen Männern aus den gewalttätigsten und frauenfeindlichsten Ländern der Erde längst die Kontrolle über die Sicherheit in Deutschland verloren hat. Immerhin, es werden Rücktrittsforderungen gegenüber dem Baden-Württembergischen Innenminister Thomas Strobl laut. Indes, die Frau, der wir all diese „Verwerfungen“ erst zu verdanken haben, sitzt unbeirrt auf dem Kanzlerstuhl. 

Ohnehin scheint man der Bitte Angela Merkels, die Flüchtlingskrise nun endlich abzuhaken, nachzukommen. Über den grundsätzlichen Kurs in der Asylpolitik wird, anders, als noch es vor zwei Jahren bei Maria Ladenburger der Fall war, überhaupt nicht mehr diskutiert. Schließlich kämen ja auch nicht mehr so viele Menschen wie in 2015 und 2016, und man müsse jetzt nach vorne blicken. Dass dieser Blick nach vorne umso schwerer erscheint, je mehr man durch Straftaten sogenannter „Schutzsuchender“ in der Gegenwart an den großen Fehler Merkels in der Vergangenheit erinnert wird, scheint für die hiesigen Vertreter von Politik und Medien indes nicht ersichtlich. Auch die Diskussion über mögliche kulturelle Ursachen hinter den Taten ist zum Erliegen gekommen. Nach der Silvesternacht von Köln und den Morden an Maria, Mia, Susanna und anderen ist man es inzwischen leid, über solch lästige Sachen wie das Frauenbild in islamischen Ländern zu sprechen. Dass Deutsche auf dem Oktoberfest vergewaltigen, muss als Argument endlich ausreichen.

Was wir hier erleben, ist der neue Trick 17 von Politik und Presse. Debatten, die man angesichts der erdrückenden Realität mit den immer gleichen Phrasen argumentativ nicht mehr gewinnen kann, beziehungsweise bei denen das Risiko besteht, dass die Stimmung innerhalb der Bevölkerung in Sachen Islam und Einwanderung einmal mehr kippen könnte, werden in 2018 einfach gar nicht mehr geführt. Stattdessen quatscht man über bessere Beleuchtung und inkompetente Behörden, als wäre dieses Behördenversagen nicht unmittelbare Konsequenz einer Politik, die jegliche Grenzen des Machbaren und Kapazitäten eines Landes einfach ignoriert hat und immer noch ignoriert. 

Im Knast nimmt der Radikalismus erst richtig Fahrt auf

Fakt ist: Die Haftanstalten sind voll. In einigen von ihnen beträgt der Ausländeranteil mittlerweile mehr als 70 Prozent. Justizvollzugsbeamte verstehen die Häftlinge nicht mehr. Dort nimmt die Radikalismus der mehrheitlich muslimischen Häftlinge meist erst richtig an Fahrt auf. Die prall gefüllten Gefängnisse sorgen wiederum dafür, dass immer mehr schwere Straftaten lediglich mit Bewährungsstrafen geahndet werden. Ja, vielleicht hatte man auch einfach keinen Platz für Majd H., der u.a. einen behinderten Mann im Freibad mit einem Baseballschläger verprügelte. Was auch immer der Grund war: Dass solche Intensivtäter auf freiem Fuß sind, ist ein fatales Signal in Richtung Bevölkerung. Nicht nur, dass es nicht vermittelbar ist, weshalb so jemand unbehelligt frei herumläuft, es korrumpiert auch das Vertrauen in den Rechtsstaat und lässt das eigene Sicherheitsempfinden ins Bodenlose absinken.

Als Reaktion darauf kann man natürlich Kommentarfunktionen unter Artikeln ausschalten oder für Facebook Praktikanten engagieren, die die Kommentarspalten moderieren, indem sie dumme Antworten an Leser verteilen. Man kann sicherlich auch über bessere Beleuchtung und böse Rechte sprechen, statt über die Asylpolitik der Kanzlerin und die Kultur der Täter, die sich über unsere Justiz und Polizei kaputtlachen.

Das ändert jedoch nichts an dem mulmigen Gefühl, der Wut im Bauch und der Ohnmacht, die ein immer größerer Teil der Bevölkerung angesichts eines Staates, der nichts mehr unter Kontrolle zu haben scheint, empfindet. Nein, die Stimmung könnte nicht wieder kippen. Sie ist unwiderruflich gekippt und das Einzige, was man noch dagegen tut, ist, diesen Unmut so gut es geht unsichtbar zu machen. Egal, ob es um den globalen Migrationspakt geht oder um die täglichen „Verwerfungen“ in Deutschland.

Ich weiß jedenfalls, wie es sich als Frau anfühlt, wenn man erfährt, dass Vergewaltiger wochen- oder monatelang frei in der eigenen Stadt herumlaufen. Ich komme aus Goslar, wo einer der zwei mutmaßlichen Vergewaltiger bis heute frei herumläuft. In Freiburg und München wird das Gefühl vieler Frauen kein anderes sein. Und an diesem Gefühl wird keine Demo, kein Konzert gegen Rechts und keine Relativierung in den Medien etwas ändern. Die Leugner mögen laut sein, aber sie gehören zu einer schwindenden Minderheit, deren Phrasen in der öffentlichen Debatte unter Journalisten und „Kunstschaffenden“ noch Gewicht haben mögen, aber längst nicht mehr bei dem Teil der Bevölkerung, der abends durch die Straßen geht, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Verlust von Sicherheit und die pure Angst auch dem schweigenden Rest wichtiger wird als die korrekte politische Haltung.  

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Günter Springer / 05.11.2018

AN Christian Felder Es freut mich ungemein, daß sie auf die unbeleuchtete Vergangenheit der Merkel hinweisen. Ich habe hier bei Achgut schon einmal mein Erstaunen, nein mein entsetzen zum Ausdruck gebracht: Es ist mir unerklärlich, wie man eine Merkel, die in der DDR in der FDJ tätig war, und ich kenne die Verhältnisse dort, da ich mein ganzes Beufsleben in der DDR verbracht habe, in der Bundesrepublik in den Sessel des Bundeskanzlers heben kann und mit einem Glorienschein bedenkt. Das sagt viel über diese Gesellschaft aus!

dieter schimanek / 05.11.2018

Die Leugner werden leider mehr und nicht weniger. Man sieht das deutlich am Zuwachs der Grünen, dem Familiennachzug, dem Spurwechsel und dem sogenannten Einwanderungsgesetz. All das mit Beifall bedacht von CDU, SPD, Linken und Grünen. Sie wundern sich, daß Vergewaltiger und andere Straftäter frei herumlaufen? Ich wundere mich nicht. Schließlich hatten diese armen Menschen eine schwere Kindheit und sind traumatisiert. Erschwerend kommt hinzu, daß vor Gericht die kulturelle Basis als strafmildernd gewertet wird. Der UN Flüchtlingspakt bringt und weitere Bereicherung, wertvoller als Gold.

Albert Sommer / 05.11.2018

Deutschland geht den Weg, auf dem Schweden bereits einige Jahre Vorsprung hat. Ich empfehle einschlägige YouTube-Videos zum Thema Frauen in der (heutigen) Öffentlichkeit Schweden. Sie ahnen es schon, das entspricht der Sicherheit von Süd-Afrika. Der KGE mag das ja von Herzen gegönnt sein -schließlich wünschte sie sich diese Zustände wie sie sagte (”...und ich freue mich drauf”) ja explizit- aber was können all die anderen Unschuldigen dafür?

Dirk Grote / 05.11.2018

Die Stimmung ist noch nicht gekippt. Noch herrscht eine relative Ruhe in der Bevölkerung. Es ist die berühmte Ruhe vor dem Sturm. Wir werden Zeiten erleben, in denen sich radikalisierte Teile unserer Bevölkerung wehren werden. Es wird bürgerkriegsähnliche Zustände auf den Straßen unserer Städte geben. Wenn es soweit ist, dann gnade uns Gott. Alles, was wir jetzt erleben, ist dagegen ein lauer Luftzug…

Steffen Huebner / 05.11.2018

Ich lese heute in der FAZ, eine Mehrheit von ca. 63 Prozent möchte laut RTL/ntv-Trendbarometer vom Montag, dass der Kurs von Merkel fortgesetzt wird. Offenbar reicht die Medizin den Michels und Michelinen noch nicht, die wollen noch mehr - Hoffnungsloser Fall.

Günter H. Probst / 05.11.2018

Sie haben, anders als ihre grünen und linken Schwestern, das falsche Bewußtsein, hier: das falsche Sicherheitsempfinden. Da diese die Politik wesentlich bestimmen, und unter wählenden Frauen fest verankert sind, müssen Sie sich mit den Folgen des schwesterlichen Handelns abfinden. Die Förderung der Masseneinwanderung von Analphabeten in die hiesigen Sozialsysteme füllt sebstverständlich den Pool auf, aus dem heraus nicht nur der Drogenhandel floriert ,sondern auch die Massenvergewaltigungen begangen werden. Da sowohl die Einwanderung, wie die Vergewaltigungen unsichtbarer werden, aber mehr Einwanderung und mehr Vergewaltigung auch irgendwann bei ihren grünen und linken Schwestern ankommen , und wohl nicht von allen freudig begrüßt werden, besteht für die fernere Zukunft die Hoffnung, daß dann, allerdings durch drastische Maßnahmen, die öffentliche Sicherheit wieder so besteht, wie Sie und ich es von früher gewohnt waren.

Jacek Berger / 05.11.2018

Was schreiben Sie in Ihrem Artikel Frau Schunke? Die Stimmung ist im Lande gekippt?  Wo denn bitte ? Vielleicht in Freiburg, wo am letzten Montag wegen der abscheulichen Massenvergewaltigung 500 Menschen demonstriert haben, bei einer Gegendemo aber ca. 2000 erschienen sind? Wenn eigene Frauen vergewaltigt werden und eigene Landsmänner mit Messer erstochen werden von Fremden die hier aufgenommen wurden und auf Kosten der Bevölkerung “all inclusive” leben -in jeden NORMALEN Land ( bis auf Schweden)  würden Hunderttausende empörte Bürger auf die Straße gehen und dagegen massiv protestieren. Die West Deutschen - ich betone hier noch mal - die West Deutschen können nur zuschauen,  über diese Zustände leise murmeln und Kommentare oder sonderbare Fragen der “Achse” stellen, welche Partei sie wählen sollen? Die Frage wer ist dümmer: Die deutschen Politiker, die für diese Zustände verantwortlich sind oder das Volk, das dagegen nichts unternimmt, erübrigt sich.

Matthias Schwarzer / 05.11.2018

Nehmt den Politikerinnen der Altparteien (Merkel, Nahles, Göring, Kipping, Schwesig, Barley, von der Laien usw.) ihre Bodyguards, ihre Chauffeure, ihre gepanzerten Limousinen, ihre fünfstelligen Monatsbezüge, ihre Privatschulen, ihre Bediensteten und ihre schicken Immobilien in den sicheren schönen Wohnlagen weg und Ihr werdet staunen, wie schnell sich Politik doch noch ändern kann.

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