News-Redaktion / 01.09.2022 / 15:59 / 0 / Seite ausdrucken

Das russische Manager-Sterben geht weiter

Diesmal traf es den Aufsichtsratschef des russischen Ölkonzerns Lukoil, der beim Sturz aus dem Fenster eines Moskauer Krankenhauses ums Leben gekommen sein soll.

Die Liste der in den letzten Monaten auf rätselhafte Weise verstorbenen russischen Oligarchen und Manager von Energiekonzernen ist wieder um einen Namen länger geworden. Der Aufsichtsratschef des russischen Ölkonzerns Lukoil, Rawil Maganow (67), ist beim Sturz aus dem Fenster eines Moskauer Krankenhauses ums Leben gekommen, meldet u.a. manager-magazin.de unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Interfax. Die Polizei habe Ermittlungen eingeleitet und als wahrscheinlichste Todesursache laut Medienberichten einen Suizid vermutet. Bei Maganow wäre im Krankenhaus neben Herzproblemen eine Depression diagnostiziert worden, heiße es weiter. Lukoil, der zweitgrößte russische Ölproduzent, habe einen Tod nach schwerer Krankheit bestätigt und Maganow als eine Schlüsselfigur „nicht nur für den Konzern, sondern für die gesamte russische Öl- und Gasbranche“ gewürdigt.

Zuletzt habe der Tod des Multimillionärs Juri Voronov für Aufsehen gesorgt. Voronov sei Inhaber eines Transport-Unternehmens gewesen, das mit Russlands größtem Gaskonzern Gazprom Geschäfte in der Arktis gemacht habe. Anfang Juli sei er tot im Pool seines Hauses gefunden worden, nach Medienberichten mit einer Schusswunde am Kopf.

Lukoil-Manager Alexander Subbotin sei nach Medienberichten angeblich bei einer okkulten Behandlung gegen Alkoholsucht gestorben. Zahlreiche andere sollen sich angeblich das Leben genommen haben. Zu den toten russischen Oligarchen zählten auch Sergey Protosenya, Ex-Manager von Novatec, dem größten privaten russischen Energiekonzern, Aleksandar Tyulyakov, stellvertretender Generaldirektor von Gazprom und Vladislav Avaev, ehemaliger stellvertretender Präsident der Gazprombank.

In einem Interview, das Ende April auf Youtube veröffentlicht worden sei, habe der langjährige Vizechef der Gazprombank, Igor Wolobujew, bezweifelt, dass es sich bei den toten Managern jeweils um Suizid gehandelt hätte. Wolobujew sei inzwischen in die Ukraine geflohen und kämpfe dort eigenen Angaben zufolge gegen die russischen Truppen.

Maganow sei seit 1993 bei Lukoil tätig gewesen und habe die Bereiche Raffinerie, Produktion und Exploration geleitet. 2020 sei er Chairman des Unternehmens geworden. Sein Bruder Nail Maganow (64) soll Chef des mittelgroßen russischen Ölproduzenten Tatneft sein.

Lukoil habe als eines der ersten großen russischen Unternehmen bereits im März Kritik am russischen Einmarsch in der Ukraine geübt, heißt es bei nzz.ch. In einer Stellungnahme hätte die Konzernleitung unter Maganow seinerzeit ein sofortiges Ende der Kämpfe gefordert. Der Vorstand habe „seine Besorgnis über die anhaltenden tragischen Ereignisse in der Ukraine und sein tiefes Mitgefühl für alle von dieser Tragödie Betroffenen“ ausgedrückt, wie es in der damaligen Mitteilung hieß. Das Unternehmen hätte sich demnach für die sofortige Beendigung des bewaffneten Konflikts und eine Lösung durch Verhandlungen eingesetzt.

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