@Werner Arning. Lieber Herr Arning, da haben Sie unsere Gottkanzlerin aber ganz falsch interpretiert. In ihrem legendären Diktum “Wir schaffen das” spricht sie zu uns im Pluralis majestatis, der ihr als der königlichen Hoheit dieses Landes auch zusteht. Der Aussage der Hohen Frau folgten dann auf dem Fuße Taten. Hat sie sie sich nicht höchstpersönlich um die Sorgen und Nöte der von ihr so großzügig eingeladenen Gäste gekümmert? Erinnern wir uns doch an das rührende Selfie mit dem syrischen Flüchtling, das in Echtzeit um die ganze Welt ging. Tausende dankten ihr daraufhin mit einem enthusiastischen “Thank you, mama Merkel!” Dass unsere Rautenkönigin es sich allerdings nicht vorstellen kann, auch nur einen “Flüchtling” bei sich aufzunehmen, liegt sicherlich daran, dass sie zu sehr damit beschäftigt ist, auch den Rest der Welt zu retten. Bei den niederen Arbeiten kommen nun wieder wir - mit kleinem W - ins Spiel. Doch genug der Ironie. Lieber Herr Wegner, es ist immer ein Genuss, Ihre Artikel zu lesen. Dieser hier trifft genau ins Schwarze. Wir - mein Freund und ich - danken Ihnen dafür und wünschen Ihnen ein schönes und entspanntes Osterfest. Oder wurde dieses auf Ostara, die germanische Göttin des Frühlings und der Morgendämmerung zurückgehende Fest, inzwischen in Traditionsfest umgetauft?
@Jürgen Schnerr: Exakt. Danke. Diese Moral-Totschlagkeule hat sich überlebt! Schöne Feiertage für JEDEN.
Danke für diese Worte zu Ostern, Herr Wegner! Man kann jeden Text in Details kritisieren; wichtig ist lediglich die Grundaussage und das Kernanliegen. Das haben Sie auf den Punkt gebracht. In einem bin ich allerdings nicht christlich und halte die andere Backe hin nachdem ich zuvor schon auf die erste geschlagen worden bin. Wenn mich jemand permanent verarscht und selber über lange Zeiträume nicht einsichtig ist, dann gehört er weg. Nicht körperlich, aber aus der Führung und der Öffentlichkeit. Vorher gibt es kein Friede, Freude, Eierkuchen. Lese gerade “Fluch der bösen Tat” von Peter Scholl-Latour. Die, die uns derzeit ein falsches “Wir” einreden wollen, sollten lieber über ihr schändliches und organisiertes Versagen in den letzten Jahrzehnten nachdenken. Alle derzeitigen Krisen dieser Welt haben die Bush, Merkel, Obama, Cameron, etc. zu verantworten. Sollen sie diese doch selber auslöffeln. Stattdessen quatschen sie vom “Wir” und zeigen mit Drittem Reich auf uns. So haben sie auf unsere Eltern und Großeltern niemals gezeigt, welche Bestandteil dieses Reiches waren, wieso auf uns? Weil sie uns Schuld einreden wollen, wir sollen für ihren Mist büßen. Nein Danke!
Eine gespaltene Gesellschaft wird durch den poliltischen Gebrauch von “wir” nur noch weiter gespalten.
Danke! Schlichtweg einer der besten Beiträge bei der Achse, denn er beschreibt die Ohnmacht, die mich aus Deutschland vertrieben hat. Reserveoffizier, Uni-Prof und von MerkelGabrielÖzoguz zum Mittäter per Wir gemacht. Keinen von diesen ungebildeten Diktatoren je gewählt, aber verwurstet im Wir oder zum Pack erklärt. Frohes Pessach und Frohe Ostern!
Wir haben gelernt: Populismus ist, wenn ein Einzelner oder eine Gruppe behauptet, für alle zu sprechen. Merkels „Wir schaffen das“ ist demnach der Gipfel des Populismus.
Ich wüsste zu gern, was Goethe, Kant, Brecht, Kafka oder auch Nietzsche zum intellektuellen Zustand unseres Landes sagen würden. Würden sie sich auch politischer Korrektheit bedienen? Einem weltumspannenden Moralismus huldigen? Vorsichtig formulieren? Klare Kante geben? Einer meiner zeitlich näheren Lieblingsphilosophen ist Paul Watzlawick, dessen Gesamtwerk ich gut kenne, viele Leute jedoch leider nicht. In fast jedem seiner Bücher ist genau der ideologische Zustand unserer Zeit beschrieben, und zwar deswegen, weil er sich stets zu wiederholen scheint.
Wie recht Sie doch haben! Wie viel Schindluder mit dem kleinen Wörtchen „wir“ getrieben wird, erkennt man auch an der herrschenden Identitätspolitik. Den als Unterdrückten kategorisierten, welche meist als „Minderheiten“ tituliert werden, wird ein bedingungsloses Recht auf ein „Wir“ zugestanden, egal ob es ein solches Gefühl tatsächlich gibt oder nicht. Hauptsache man kann mit dieser Sichtweise „Politik“ machen, d.h. öffentliches Geld über Organisationen ausschütten, die sich selbst zu Sachwaltern der jeweiligen Gruppe berufen haben, und die es natürlich ihren Geldgebern mit medialer Unterstützung danken. (Dass sich solche durch Regierungsgeld finanzierten Organisationen auch noch Nichtregierungsorganisationen nennen dürfen, ist nur eine Steigerung des Hohns). Umgekehrt wird den „schon länger hier Lebenden“ das Recht auf ein echtes, d.h. abgrenzendes „Wir“ vollständig abgesprochen. Die totale Selbstwidersprüchlichkeit der herrschenden Ideologie ist zwar augenfällig, aber die Berliner Blindpiloten halten eisern Kurs.
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