Wieder einmal haben palästinensische Terroristen ihr mörderisches Werk verrichtet, diesmal mitten in Tel Aviv, im belebten und beliebten Sarona-Park. Die in einem Vorort von Hebron lebenden Cousins Ahmad Mussa Makhamreh und Khalid Muhammad Mussa Makhamreh, beide 21 Jahre alt, erschossen dort am vergangenen Mittwochabend vier Menschen und verletzten 17 weitere teilweise schwer. Ihr Attentat hatten sie professionell vorbereitet: Sie betraten in schwarzen Anzügen und mit Krawatten – also gut gekleidet und damit unauffällig – das im Park gelegene Café „Max Brenner“, bestellten sich ein Dessert und etwas zu trinken und warteten darauf, dass sich der Laden füllt. Dann gaben sie ihre tödlichen Schüsse ab.
Beide Täter konnten festgenommen werden. Die Reaktionen auf palästinensischer Seite waren die gewohnt abscheulichen: Die Hamas pries den Anschlag als „heldenhafte Tat“, die Fatah sah in ihm eine „individuelle und natürliche Reaktion“, in Hebron wurde er mit einem Feuerwerk gefeiert, in einem „Flüchtlingslager“ südlich von Bethlehem gab es eine lautstarke Solidaritätskundgebung, in anderen Orten des Westjordanlandes und in Gaza wurden Süßigkeiten an die Bevölkerung verteilt.
Das Augenmerk vieler deutscher Medien gilt allerdings – trotz der außerordentlichen Heimtücke und Kaltblütigkeit der Tat – weniger der Sicherheit der Israelis; und auch die bodenlose Menschenverachtung, die aus den palästinensischen Freudenbekundungen spricht, sind allenfalls ein untergeordnetes Thema. Man interessiert sich mehr für die Maßnahmen, die sich die israelische Regierung nun überlegen könnte.
Dass die in den Augen zahlreicher Journalisten nur komplett überzogen, aber niemals legitim und angemessen sein können, zeigt sich bereits daran, dass etliche Beiträge wie gehabt nicht ohne Begriffe wie „Hardliner“ und „ultrarechter Verteidigungsminister“ (FAZ.net), „ultrarechter Hardliner“ (Berliner Zeitung) oder „lautester Hardliner“ (ZEIT Online) auskommen. „Wie reagieren die rechten Hardliner in Israels Regierung?“, fragt auch Nicola Abé auf Spiegel Online gleich im zweizeiligen Vorspann ihres Beitrags. Der neue israelische Verteidigungsminister Avigdor Lieberman sei „in der Vergangenheit“ schließlich „durch brutale Rhetorik“ aufgefallen und habe mit Moshe Yaalon „eine der letzten vernünftigen Stimmen in der derzeitigen ultrarechten israelischen Regierung“ beerbt. Hier geht es weiter.