Markus Vahlefeld / 12.08.2021 / 06:01 / Foto: Lubo Minar/Unsplash / 68 / Seite ausdrucken

Das neue Neoliberal: Im Kielwasser der Moral schwimmen die Haie

Aufklärung, Wissenschaft und Fortschritt können in Diktatur umschlagen, das analysierten in ihrer Zeit in den USA während des Zweiten Weltkriegs schon Max Horkheimer und Theodor Wiesengrund, der sich fürderhin Adorno nannte. Der Übergang, der sich bereits damals von der Aufklärung hin zum Faschismus, Kommunismus und Kartellkapitalismus vollzog, und den die Autoren sehr luzide analysierten, ist hochaktuell. Dass die Grünen inzwischen ein Orwellsches Klima-Wahrheitsministerium mit Veto-Recht fordern, ist ja nur ein weiterer Beleg dafür, wie scheinbare Wissenschaft unter die Fittiche unkontrollierter Macht geraten soll. 

"Follow the science!", ruft der aufgeklärte polit-mediale Komplex, freilich ohne sich dann, wenn die "science" die von ihm gewünschten Anweisungen nicht bereithält, noch daran gebunden zu fühlen. Diesen Vorgang kann man gerade sehr anschaulich an dem Umgang mit den Corona-Kinderimpfungen erleben, wo die Wissenschaft, also die Ständige Impfkommission, dem ihr durch die herrschenden Politiker auferlegten Zwang nicht recht folgen mag. Der Politik ist's egal, denn sie verfährt nach der Hegelschen Devise: Wenn die Wissenschaft nicht mit der Politik übereinstimmt – umso schlimmer für die Wissenschaft.

"Follow the science!" – Das klingt nach Aufklärung und streng wissenschaftlichem Vorgehen, hat sich aber schon lange in den Händen der Herrschenden in ein neues religiöses Glaubensbekenntnis verwandelt, das, wie alle Religionen, als Macht- und Gefügigkeitsinstrument eingesetzt wird. "Follow the science!" schickt sich an, den etwas in Verruf geratenen Begriff der Alternativlosigkeit zu ersetzen. Dementsprechend befindet sich nun der Feind nicht mehr nur im Lager der "Alternativen", sondern wurde erweitert um das Lager der sogenannten Querdenker, einem Begriff übrigens, der bis 2020 mit Hochachtung für allerlei Prominente von Albert Einstein bis Roger Willemsen benutzt wurde. Querdenken ist in Kriegszeiten, in denen es um Unterwerfung und Folgsamkeit geht, eben die Attitüde des Sozialschädlings. Und für die Ausrufung einer "epidemischen Lage nationaler Tragweite" braucht es kein passendes Zahlenmaterial, sondern nur den politischen Willen.

Ein Krieg gegen das selbstbestimmte Leben

Wir befinden uns im Krieg. Die einen sagen: gegen das Virus. Die anderen sagen: gegen die Klimakatastrophe. Und wieder andere führen noch den Rassismus als niederzuringenden Feind an. Dass es ein Krieg sein muss, den wir führen, führen müssen, hat sich bereits als herrschende Meinung durchgesetzt. Dass es ein Krieg gegen das selbstbestimmte Leben, gegen Freiheit, Rechtsstaat und Selbstentfaltung ist, wird für den noch größeren Krieg nur zu gerne in Kauf genommen. Am Ende ist es der Krieg aller gegen alle, der als letztes den Machterhalt in Zeiten der totalen Zersplitterung noch zu gewährleisten verspricht. Und die Zersplitterung hat nochmals an Fahrt aufgenommen, seit durch Corona das Du zur tödlichen Bedrohung erklärt wurde.

In seiner physischen Ausprägung ist der Mensch kein frei umherfliegender Algorithmus, der beliebig zugerichtet und neu gerechnet werden kann. Er ist vielmehr ein Bezugswesen, das bei der Familie beginnt und über das Dorf, die Freunde bis zur Heimat reicht. In dieser Bezugshaftigkeit wollen viele das Grundübel des Menschen erkennen, denn zum einen verweigert sich dieser Mensch der Beliebigkeit, zum anderen schöpft die Bezugshaftigkeit nicht das volle Spektrum des kapitalistischen Angebots aus Nomadentum, Digitalität und Fremdenliebe aus. Die Bezugshaftigkeit des Menschen soll ein rechter Mythos sein, der als Frame abgeschafft werden muss. Jedoch: „Wer nicht an Mythen glaubt, glaubt an Lügen", schrieb einst der großartige Nicolás Gómez Dávila.

Der Mythos lebt weiter und ist nicht totzubekommen, das wissen natürlich auch die Wissenschaftsreligionisten. Dass in Deutschland der anerkannteste Corona-Impfstoff, mit dem sich alle Impfwilligen spritzen lassen wollen, eben derjenige von BioNTech ist, der in Deutschland entwickelt wurde; und dass in Großbritannien es der von AstraZeneca ist, der ebendort erforscht wurde; und in den USA der von Moderna, der – unschwer zu erraten – den Laboren eines US-Unternehmens entstammt – all das beweist ja nur, wie lebendig dieser Mythos weiterhin ist. Dem Menschen gilt die Bezugshaftigkeit immer noch als letztgültig Vertrauen erweckend, egal wie übermenschlich wissenschaftlich und global-neutral sich die Herrschenden aufspielen.

Eine Gegenkraft wider die Großinteressen der Kartellkonzerne

Einen neuen Begriff von Neoliberal bräuchte es, um im gesellschaftlichen Geschehen erkennen zu können, dass die Politik schon lange aufgegeben hat, eine Gegenkraft wider die Großinteressen der Kartellkonzerne zu sein. Denn schon lange geht es nicht mehr um links und rechts, sondern nur noch um Heiligtümer, die dem Ausverkauf entzogen oder eben die im Mahlstrom des wirtschaftlichen Geschehens aufgelöst werden sollen. Bindung, Bildung, Gesundheit, Alter, Geburt und Tod, am Ende auch Politik, die Nation und Heimat. 

Die Kennzeichen der neoliberalen Moral konnte man erkennen, als 2015/16 zwei Millionen Menschen nach Deutschland eindrangen, um, wie es allenthalben hieß, „die Rente sicher zu machen". Das ist Neoliberalismus, der mit den Chicago-Boys, die unter Pinochet das gesamte Sozialsystem Chiles in den Ruin trieben, weder das pomadige Aussehen noch die direkte Renditeerwartung gemein hat, jedoch demselben zynischen Kalkül entspringt: Gewachsenes kurz und klein zu hauen, um es bindungslos, käuflich und für Rendite verfügbar zu machen.

Dass in der jetzigen Form unseres Wirtschaftens selbst die Moral kapitalisiert wird, ist nur folgerichtig, denn nur in ihr ist noch Wachstum möglich. Gesellschaften, die alle Bedürfnisse befriedigt haben, schreiten zur nächsten Bedürfnisbefriedigung über, und das moralische Bedürfnis im Westen ist groß. Fast kein Produkt wird in jüngster Zeit noch mit seinen technischen Vorteilen oder seinem gewinnbringenden Nutzen beworben, sondern nur noch, was es für die Umwelt, für das Klima, für den CO2-Abdruck, für den fairen Welthandel, für den Weltfrieden macht. 

Vor fast 20 Jahren startete als erstes großes Unternehmen Krombacher seine Werbung „Saufen für den Regenwald", die für jeden verkauften Kasten Krombacher den Schutz eines Quadratmeters Regenwald versprach. Während der Zeit der offenen Grenzen 2015/16 kreierte Scholz & Friends für Opel den neuen Werbeslogan: „Die Zukunft Gehört Allen – Warum sollte das, was für viele wichtig ist, nur wenigen zugänglich sein?“, Porsche preist sich inzwischen als Vorreiter in grüner Technologie, und die sündhaft teuren Taucheruhren von Rolex sollen nach Firmenangaben „die Weltmeere retten". Produkte, die jenseits von Sinn und Zweck sind, adeln sich selbst mit dem Menschenfreundlichkeits- und Öko-Siegel, weil dies eben der höhere Zweck ist, der einen Konsum mit gutem Gewissen noch möglich macht. Für die Millionärsmarke „Sebastian Vettel" ist es daher erheblich ertragreicher, sich in Regenbogenfarben hinzuknien und zur Wahl der Grünen aufzurufen. Das, übrigens, ist das neue Neoliberal.

Bußpredigerin und Anführerin der Kinderzüge

Ähnliches gilt für die Ikone der progressiven Gutdeutschen, Luisa Neubauer, die als Model eine recht hübsche Fotostrecke für die von Menschen im Überfluss geschätzte Modezeitschrift VOGUE ablieferte, auf der sie sich mit Kleidung, Schuhen und Accessoires teurer Modelabel ins Bewusstsein der Wähler aus Hamburg-Blankenese und München-Grünwald brachte. Dass sie im Kuratorium von Vogue Next sitzt, das nach eigener Aussage „meinungsführende Visionäre, Vordenker, Influencer und VIP's" zu einem Netzwerk verbindet, schadet ihrem Image als Bußpredigerin und Anführerin der Kinderzüge indes nicht.

Auch der etwas windige und blaubehaarte YouTube-Influencer „Rezo", der bekanntlich von der kritischsten aller deutschen Pressen im Bundestagswahlkampf 2017 für die „Zerstörung der CDU" gefeiert wurde und seitdem eine eher inhaltslose Berühmtheit erlangt hat, schaffte es mit eben dieser Inhaltsleere zumindest, einen Vertrag mit Aldi zu schließen, um ausgewählte Produkte aus dem Sortiment zu bewerben. Bei „ALDIlicious" durfte der linke junge Mann mit dem fuchtelnden Zeigefinger super-hippe „Koch-Challenges" kommentieren.

„Die Linke", befand der immer bedenkenswerte Michael Klonovsky, „ist heute nicht mehr der Widerpart des Kapitalismus, sondern sein Parasit." Die Beobachtung ist in der Tat treffend, nur steckt eine klitzekleine Unschärfe in ihr: Es ist nicht die Linke, sondern die Wirtschaft selbst, die das entfesselte Weltbild der Linken fordert und fördert, denn es ist im Gegensatz zum maßvollen und konservativen Weltbild das letzte, das noch erweiterten Konsum und Wachstum verspricht. Zumindest im Westen. Denn nur in ihm werden die Firmenlogos der großen Unternehmen während des „Pride Month" in bunte Regenbogenfarben eingefärbt, etwas, das dieselben Unternehmen in Saudi Arabien oder Russland tunlichst unterlassen.

Dass eine Hengameh Yaghoobifarah, die wenige Wochen nach ihrer taz-Kolumne aus dem Juni 2020, in der sie Polizisten auf den Müll gewünscht hatte, das Werbemodel des Luxuskaufhauses KaDeWe (Kaufhaus des Westens, Berlin) wurde, ist ja nicht dem parasitären Charakter der Linken geschuldet, sondern dem Umstand, dass Konsum durch Skurrilitäten und Bizarrheiten angeregt wird, vergleichbar dem Umstand, dass vor 100 Jahren Unzählige in den Circus strömten, um Menschen aus fremden Ländern, in Käfigen ausgestellt, zu betrachten. Außerdem ist die berühmte Genderfluidität aus Trans- und Queerpersonen, zu denen sich Hengameh Yaghoobifarah bekennt, durchaus hilfreich, wenn es um die Ausweitung der modischen Accessoires geht. Fluide zählt halt bei der Garderobe immer mindestens doppelt. Oder wie hatte es die Modekette Superdry als Slogan getextet: New Season, New You (Neue Modesaison – Neues Du). Wechselnde Identitäten sind hilfreich, um nicht mit nur einem Outfit zufrieden sein zu müssen.  

Shareholder-value für den Anstieg des Aktienkurses „Grün"

"It's the economy, stupid!", ist neben seinen Lügen zu Monica Lewinsky der sicherlich bekannteste Ausspruch Bill Clintons. Und ihm beizupflichten, führt direkt auf die Hauptstraße des historischen Materialismus eines Karl Marx und Friedrich Engels. Ihnen zufolge ist „die Produktion, und nächst der Produktion der Austausch ihrer Produkte, die Grundlage aller Gesellschaftsordnung". Will heißen: Wie und was produziert und schließlich ausgetauscht wird, ist der Schlüssel, um den Zeitgeist zu verstehen. Im Original heißt es weiter: „Hiernach sind die letzten Ursachen aller gesellschaftlichen Veränderungen und politischen Umwälzungen zu suchen nicht in den Köpfen der Menschen, in ihrer zunehmenden Einsicht in die ewige Wahrheit und Gerechtigkeit, sondern in Veränderungen der Produktions- und Austauschweise; sie sind zu suchen nicht in der Philosophie, sondern in der Ökonomie der betreffenden Epoche.“

It's the economy, stupid! Und wer hat's vorgemacht, selbst die Politik in die Sphäre eines gewinnmaximierenden Produkts katapultiert zu haben? Es waren die Grünen, die Annalena Baerbock nach der ordentlich abgelaufenen EU-Wahl einen Bonus für das Wahlergebnis zusprachen, was in dem ganzen Brei aus zu spät angegebenen Nebeneinkünften medial etwas untergegangen ist: Ein shareholder-value für den Anstieg des Aktienkurses „Grün". Das ist neoliberal und hat mit linkem Politikverständnis nichts mehr außer dem Aushöhlen der Begriffe gemein. Dass der ehemalige Vorstandsvorsitzende von Siemens, Joe Kaeser, zur Wahl Annalena Baerbocks aufruft, sollte dann wenig überraschen, denn entgegen der Marxschen Diktion geht die Revolution von den Chefsesseln aus. 

Die Ökonomie unserer Epoche wird immer mehr geprägt von Digitalisierung und Virtualität, von der Nutzung rein geistiger Räume ohne physische Andockung und Bezugshaftigkeit. Die digitale Vernetzung hat das Bewusstsein der „One World" erst so befeuert, dass es wie eine Monstranz inzwischen als Ausweis überlegener Moral gilt. Der ständige Blick auf die Erde aus der Satellitenperspektive, die man selbst noch bei Alltäglichkeiten einnimmt, wenn man eine Reise plant oder sich vom Navigationsgerät in den Straßen führen lässt; der Eindruck, dass nichts mehr auf der Erde unbekannt oder fremd sei, jeder sich stattdessen immer und alles sofort im Google-Earth-Bild aufs Auge projizieren lassen kann; das Leben in Computerspielen und Simulationsräumen, in denen die Teilnehmer ungezählte fluide Identitäten haben, die die Grenze zwischen Einbildung und Wirklichkeit komplett verwischen – all diese ökonomischen Realitäten stellen das dar, was nach Marx „die letzten Ursachen aller gesellschaftlichen Veränderungen und politischen Umwälzungen" sind. 

Im Kielwasser der hehren Moral schwimmen die Haie

Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht führte jüngst den Fall des Konsumgüterkonzerns Unilever an, der seine Knorr-Zigeunersauce unter Applaus der Lifestyle-Linken in „Paprikasauce Ungarische Art“ umbenannte. „Freilich, der verschlechterte Tarifvertrag, den Unilever fast zeitgleich zum heroischen Abschied von der Zigeunersauce den 550 verbliebenen Mitarbeitern im Knorr-Stammwerk Heilbronn mit der Drohung aufgezwungen hatte, den Betrieb andernfalls ganz zu schließen, besteht unverändert. Er bedeutet für die Knorr-Beschäftigten Personalabbau, niedrigere Einstiegsgehälter, geringere Lohnsteigerungen und Samstagsarbeit. Anders als die Zigeunersauce hatte all das allerdings nie für bundesweite Schlagzeilen oder gar für einen Shitstorm der sich links fühlenden Twitter-Gemeinde gesorgt." 

Das ist das neue Neoliberal. Und weil es so erfolgreich Schule machte, hat vor kurzem der Kekshersteller Bahlsen, dessen Miteigentümerin noch 2019 für Wirbel gesorgt hatte, weil sie die Behandlung von Zwangsarbeiterin während der Nazizeit durch Bahlsen als vorbildlich (nachahmenswert?) beschrieb, seinen Keks „Afrika" in „Perpetum" umbenannt. Dass derselbe Keks nur mit anderem Namen durch die Umbenennung einen Preissprung von 34 Prozent durchmachte, interessierte die woke Gemeinde dann nur noch am Rand. Die gute Moral lässt man sich halt gerne etwas kosten.

Aber diese antirassistische, pro-bunte, feministische Sprachpädagogisierung ist nur ein Ablenkungsmanöver, und im Kielwasser dieser Insignien der hehren Moral schwimmen die Haie, die durch die auftretenden Verwirbelungen unentdeckt bleiben können: Staatsdirigismus, Geldflutung, Big Pharma, Überwachungsdigitalität, der totale Anspruch der Staatswissenschaft, der genveränderte Mensch. Das akademische Gender-bullshitting wird dabei von den Profiteuren des Kartellkapitalismus und des Etatismus billigend in Kauf genommen, wenn nicht sogar gemästet, weil der mediale Komplex, der mal angetreten war, eben jene Herrschenden zu kritisieren, nur über die Korrumpierung der törichten Lifestyle-Linken ruhiggestellt werden kann.

Manche glauben noch, dass eine Rückkehr zur Kernenergie in Deutschland das Land wieder auf einen energiepolitisch vernünftigen und wissenschaftlich affinen Weg bringen könnte. Und es ist unschwer zu prophezeien, dass es nach den ersten Blackouts und vermehrter Abwanderung der Industrie vor allem die Lifestyle-Linken in Form der Grünen sein werden, die diese Rückkehr fordern. Natürlich aus dem bekannten Grund, die drohende Klimaapokalypse aufzuhalten. Diese günstige und in Mengen verfügbare Energie wird dann aber nicht dem privaten Sektor zugänglich sein – der ist weiterhin auf teure Windmühlen angewiesen –, sondern ausschließlich denjenigen Unternehmen, die sich bunt, feministisch, gendergerecht, durchgeimpft und digital überwachend gerieren. Dass es die Grünen sein werden, die diese Rückkehr irgendwann predigen, ist einfach der Tatsache geschuldet, dass es GEGEN die Grünen keine Rückkehr zur Kernenergie je geben wird, dafür sind die anderen Parteien wie die SPD und die CDU/CSU zu entkernt und zu feige. 

Dass die Wiederaufnahme der Energiegewinnung aus Kernenergie viel schneller kommen kann als gedacht, kann das Beispiel Gen-Technik verdeutlichen. Ihre Ablehnung, die zur DNA der Grünen gehörte wie die Ablehnung der „Atomkraft“, wurde in wenigen Monaten ohne demokratischen Diskurs und innerparteiliche Streitigkeiten einfach elegant und ohne viel Federlesens über Bord gekippt.

Dazu brauchte es nur eine Massenpsychose wie Corona, und schon, das zeigen Umfragen, stehen vor allem die Grünen-Wähler sehr geschlossen hinter dem kleinen genverändernden Piks. Und auch die Partei der Grünen ist zu dessen lautstärkstem Trommler geworden, die Grüne Jugend vorneweg, egal, ob man das früher Big Pharma nannte oder nicht. Die „German Angst" ist, wenn sie nur von den Richtigen verwunden wird, ein eher fluides Konzept hormoneller Wirbelstürme, das einzig von den Grünen geschickt für ihre Zwecke eingesetzt oder ausgesetzt werden kann.

Noch nie waren die Grünen so wertvoll wie heute.

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Leserpost

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Wolf von Fichtenberg / 12.08.2021

In diesem Zusammenhang stelle ich das Ende (es ist wesentlich länger)  des Gedichtes „Reflektion“ ein. ( Buch: Rabenfeder, Wolf von Fichtenberg, erschien bereits 2019). Eben dies kam mir beim erneuten Lesen des sehr, sehr guten Textes in den Sinn.  Ist es passend? Leider ja…(Pardon, aber hier nicht anders darstellbar _______>  Du reihst dich ein in Horden, dein Selbst das wurde leer, - bist Hülle, kalt geworden, dein Ziel kennst du nicht mehr.—- Und ein Blick im Spiegel…Nein, das ist nicht fair! - Schönheit aus dem Tiegel, denn jetzt da du bist „Wer“.—- Glaubst jedes Wort der Zeitung, nickst hohen Herren zu, - die Lüge als Begleitung, wer glaubt… hat seine Ruh´!—- Doch an manchen Tagen, oft beim Abendrot, - kommen dir auch Fragen, wer gibt dir das Gebot?—-Dazu will ich sagen:… Schlag das Gewissen tot! <> _____Gehabt euch wohl, ich nage nun weiter an meinem Federkiel und bedanke mich für die Zeit die Sie mir gerade gaben.

Thomas Brox / 12.08.2021

Komischer, konfuser Artikel. Großinteresse der Kartellkonzere? Profiteure des Kartellkapitalismus? ++ Wer/was sind die Kartellkonzerne? Was ist neoliberal? ++ Bleiben wir bei den Fakten. Für alle “westlichen” Industrienationen gilt: Der größte Hai ist der “Staat”, i.e. der Staatsapparat. Der Staatsapparat ist auch bei weitem der größte Schmarotzer. Natürlich schwimmen die Unternehmen im Kielwasser des Staatsapparats, der “Staat” hat bei weitem das meiste Geld. Unternehmen müssen Gewinne machen, leistungslose Gehälter gibt es nur beim “Staat”, siehe Deutschland. ++ (1) In der EU/Eurozone übertrifft der Staatsanteil am BIP bereits die 60%, [statista: Europäische Union: Staatsquoten in den Mitgliedstaaten ... ]. (2) In der Eurozone liegt der Anteil Beschäftigter im öffentlichen Sektor an der Gesamtbeschäftigung im Mittel bei mindestens 30% (eher 35% oder noch mehr). Die USA ist auch nicht viel besser. (3) Im Durchschnitt liegt die Staatsverschuldung der Eurozone bei 100,5% des BIP, [statista: Europäische Union: Staatsverschuldung ... ]. (4) Die Notenbanken drucken Geld wie blöd zur Staatsfinanzierung: Zur Finanzierung der fetten, schmarotzenden Staatsapparate, nicht zur Finanzierung “neoliberaler” Konzerne. (5) Im BVerfG sitzen fast nur deutsche Beamte, jedenfalls keine “neoliberalen” Konzerne oder ähnlicher Popanz. (6) Während Bill Gates und Warren Buffet einen Forschungsreaktor der 4-ten Generation finanzieren, schalten deutsche Beamte die erstklassigen deutschen KKWs ab. (7) Kein Mensch wird gezwungen bei irgendeinem Unternehmen etwas zu kaufen. Aber Steuren und Abgaben an fetten, unfähigen “Staat” muss man per Zwang zahlen. Ein gewaltiger Unterschied! (8) Ohne “Kartellkonzerne” würde Dummland in 4 Wochen jämmerlich verrecken, der “Staat” ist nämlich nicht sonderlich produktiv. ++ Und zu guter Letzt: Die rot-grünen Volksbeglücker sitzen hauptsächlich im ÖD, besonders im Beamtentum, [bpb: Die soziale Zusammensetzung der Parteimitgliederschaften].

Stefan Riedel / 12.08.2021

“Das ist Neoliberalismus, der mit den Chicago-Boys, die unter Pinochet das gesamte Sozialsystem Chiles in den Ruin trieben, ...”. Ich halte mich dann doch an das Kapitel 6: Warum geht es den Menschen in Chile beser als in Venezuela? aus dem Buch ” Kapitalismus ist nicht das Problem, sondern die Lösung” von Rainer Zitelmann.

Josef Gärtner / 12.08.2021

Berechtigte Frage. Findet in unserer Gesellschaft bereits ein “Krieg” gegen Gesinnung und Freiheit statt? Soweit würde ich vielleicht noch (!) nicht gehen. Aber die Frontlinien sind bereits deutlich abgesteckt. Auf der einen Seite die Klimabewegten, Dauerbetroffenen und Moralfaschisten , die in einer Art neuem Jakobinertum mit pseudoreligiösem Eifer den Rest der Gesellschaft ihre Ansichten aufzwingen wollen. Und auf der anderen Seite die Liberal-Konservativen und jenseits des Mainstreams Denkenden, - neuerdings als Querdenker und Nazi’s diskreditiert, die Klimahysterie, Gendersprech-Gaga und Zigeunerschnitzel-Rassismus einfach nur lächerlich finden (man könnte die Liste verlängern). Dazwischen die breite, verführbare Masse, die wie immer der lautesten Trommel hinterher läuft. Und die schlägt nun mal, gestützt auf grün-geprägte Mediengewalt und omnipresentes Framing klar für die grüne Seite. Der Riss geht bereits tief durch die Gesellschaft. Und es wird stetig schlimmer.

Matthias Popp / 12.08.2021

Exzellenter Text! Markus Vahlefeld formuliert noch sehr zurückhaltend, „dass die Politik schon lange aufgegeben hat, eine Gegenkraft wider die Großinteressen der Kartellkonzerne zu sein“. Schärfer muss man wahrscheinlich feststellen, dass die „Großinteressen der Kartellkonzerne“ und der Handvoll Multi-Billionäre inzwischen zum direkten Vernichtungs-Angriff auf die formalen Reste demokratischer Politik übergegangen sind – und sie scheinen erfolgreich zu sein unter Zuhilfenahme einer woken Klima-Hygiene-Hybris-Religion (einschließlich Angst-Herrschaft und Inquisition), die von profitierenden Speichelleckern propagandistisch befeuert und von atomisierten Massenmenschen als Heilswahn delirierend ergriffen wird. Erschreckend die Parallelen zu den Jahren, die der Naziherrschaft unmittelbar vorausgingen, Hellsichtige Autoren, wie Werner Thormann (“Deutsche Republik”) erkannten bereits die internationale Perspektive der heraufziehenden Bedrohung, die „zusehends zur weltpolitischen Größe“ wurde, dass eine Stabilisierung der Vor-Krisen Situation in bekannten Bahnen mittlerweile ausgeschlossen, „die Rückkehr zur Formaldemokratie unmöglich“ geworden war.  Ernst Toller schrieb bereits zur Jahreswende 31/32: „Wer heute über Reichswehr, Polizei, Verwaltung und Justiz verfügt, ist in normalen Situationen kaum mehr aus dem Sattel zu heben.“ Dennoch müssen alle Menschen mit intaktem Urteilsvermögen kämpfen. Wie sonst sollten wir später mit unserem eigenen Gewissen leben können.

Markus Mertens / 12.08.2021

“Neoliberal” ist schlicht Reaktion. Reaktionär ist der neue Zeitgeist, ganz im Sinne der Karlsbader Beschlüsse von 1819, deshalb die Gleichschaltung der Bundesregierung mit den akkreditierten Medien und die ständige Beeinflussung der öffentlichen Meinung als abgeforderte “Haltung”. Die universitäre Freiheit ist abgeschafft bzw. mögliche Abweichungen werden sofort repressiv beantwortet. Deshalb auch werden “Querdenker” als Volksverhetzer tituliert und juristisch verfolgt. Massive Rechtsbeugungen werden dabei locker in Kauf genommen. Reaktionär war auch das Honecker-Regime, da war nie etwas von “fortschrittlichem Sozialismus”. —“Follow the science” :  Gibt es in der Wissenschaft nicht. Da heißt es nur: Was ist Deine These bzw. Theorie, und zeige die Evidenz dafür auf. Leute, die etwas von “Follow the science” quatschen, haben von Wissenschaft nichts verstanden. —Kleiner Nachtrag: Dass messenger-RNA als “genverändernd” einzustufen ist, ist mir völlig neu.

Eva Weihrauch / 12.08.2021

@Dieter Kief: Zu Ihrer Frage: “Wenn Sie das, was sich derzeit hier abspielt, als Krieg bezeichnen, wie nennen Sie dann einen Krieg?” Seltsame Frage. Antwort: Als Krieg. Kleiner Zusatz: Nur, weil die Toten und massiv verletzten nicht auf Schlachtfeldern sichtbar sind, sind diese dennoch da. Und zwar im Übermaß. Vielleicht kann sogar darüber nachgedacht werden, ob wir uns nicht sogar im 3. Weltkrieg befinden. Nur dass hier keine Armeen der Länder mehr gegeneinander Kämpfen, sondern eine kleine Gruppe von Superreichen, welche mit Hilfe ihrer finanziellen Übermacht mittels Länderregierungen und ihrer Büttel die Bevölkerung der jeweiligen Länder bekämpft… Wie das funktionieren soll? Geben Sie doch mal im (inzwischen absolut widerwärtigen) Youtube in die Suche “Das Milgram Experiment” (aus dem Jahre 1961) ein und gönnen Sie sich einmal diese 19 Minuten.

Andreas Bitz / 12.08.2021

Nein, Grüne werden nicht auf Kernkraft umschwenken. Und sie werden mit aller Macht die Deindustrialisierung zurück zur Agrargesellschaft betreiben, den Individualverkehr abschaffen, Verzicht predigen: Deutschland muß als Moralweltmeister die Welt retten.

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