Tja nun…die Thematik ist eigentlich und tatsächlich fast…im Bereich der Adoleszentenerkenntnis anzusiedeln…. Die “Dialektik” des Seins, seit urdenklichen Zeiten von Philosophie und Literatur beschrieben, scheint wohl immer noch nicht die Präsenz in den Gehirnen erreicht zu haben. Möglicherweise deshalb, weil Weltwahrnehmung nur in denselben stattfindet und zwar nur dort. Insofern birgt der Essay ein Moment der Erinnerung und Vergegenwärtigung, als Kontrapunkt gegen Eindimensionalität, die seit geraumer Zeit in Ausbreitung begriffen ist. Festzustellen ist: Von der Befindlichkeit eines Kien Peter und seiner Blendung sind wir ALLE nicht so weit entfernt.
was mir seltsamerweise sofort dazu eingefallen ist : wer befasst sich eigentlich ernsthaft mit einem gesunden und lebenserhaltenden Gefühl der Angst ? - Angst vor dem Ergebnis der eigenen Entscheidung - Angst vor dem Einfluss der Vorgaben Dritter - Angst, die dich zwingt, Entwicklungen und Beobachtungen erst einmal zu registrieren, zu bewerten und dann eventuell auch Konsequenzen für das persönliche (Über)Leben zu ziehen - Angst ist - sofern man sich als eigenverantwortliches und selbtsbestimmtes Individium fühlt - für mich die Grundvorraussetzung, um den Herausforderungen des täglichen Lebens gerecht zu werden. - Angst ist allerdings dann nicht mehr notwendig wenn ich meine Eigenverantwortung sozialisiere (siehe auch Leserbrief Werner Arning). Für mich gilt desshalb : Es lebe die Angst ! Lerne damit umzugehen und das Beste daraus zu machen !
Mit dem sogenannte “Positive Denken” wollen Psycho - Heiler diverser Provenienz der kranken Seele aufmunternd zur Seite stehen. Sie vernachlässigen dabei, dass die Folgen eben die o.g. Verdrängungen sind. Wer vor der Wirklichkeit flüchtet, gerät zwangsläufig ins Stolpern, und die ideale Welt mit idealen Menschen gibt es nicht und wird es nie geben. Daran sind Utopien mancher “großer Denker” gescheitert. Am katastrophalsten die von Marx - Murx. Allerdings gilt es zu beachten, dass ausschließlich negatives Denken auch Unheil bringt. Also die Binse: Das Gegenteil von einem Fehler ist wieder ein Fehler.
Verehrter Herr Gracia, Sie haben es genau verstanden. “... nur wer sich in acht zu nehmen wagt vor den eigenen Schattenseiten ...”. Meine Sichtweise, die natürlich subjektiv in diese Beurteilung einfließt, habe ich aus Büchern die sich mit den uralten Lehren befassen. In der Vielzahl der Autoren ist mir besonders glaubwürdig Penny McLean aufgefallen, die ausdrücklich darauf verweist, dass das ausschließliche positive Denken ein Fehler sei, denn das Dunkle und Leidvolle gehört zum Leben, zu dieser Welt und unserem Lernprozess. Schließt man das Dunkle ganz aus, kann es in sehr unangenehmer Weise in unser Leben herein drängen um sich bemerkbar zu machen, uns zwingen uns damit auseinanderzusetzen. Es jedoch zuzulassen, uns auch mit den eigenen dunklen Seiten, wie Sie es schreiben, zu beschäftigen, das ist der richtige Weg, der auch helfen kann persönliche Katastrophen zu mildern oder im besten Fall auszuschließen. Sich mit dem Guten UND dem Bösen auseinanderzusetzen ist die Pflicht und Aufgabe aus dem Apfel den wir verbotenerweise vom Baum der Erkenntnis gegessen haben. So habe ich das Ganze verstanden.
Es gibt sie, die Daueroptimisten. Die, die ihren Optimismus regelrecht zur Schau stellen, sobald sie sich in der Öffentlichkeit bewegen oder überhaupt nur unter Menschen kommen. Nicht selten sind dieses innerlich verzagte Menschen, die sich jedoch selbst „besiegen“ und eine optimistische Aussendarstellung an den Tag legen. Jeder kennt hierfür Beispiele. Doch ist diese Art von heiterem Optimismus häufig aufgesetzt, gespielt, eine schauspielerische Leistung. Diese Menschen sind nicht zu beneiden. Sie sind des öfteren einsam, im Grunde sehr verschlossen. Hinter ihren Witzen und ihrer angeblichen Lebensfreude steckt dann in Wirklichkeit Lebensangst. Doch möchten Sie andere und sich selber gerne vom Gegenteil überzeugen. Ob dieses Schema besonders auf Menschen, die viel in der Öffentlichkeit stehen, zutrifft, wäre eine Betrachtung wert. Ich hätte da so ein paar Politiker/innen im Auge, zu denen die Beobachtung eventuell passen würde.
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