Gut geschrieben und vollkommen richtig. Es treibt einem die schamesröte ins Gesicht. Wochenlange Aufregung der Medien bezüglich des dreckigen US-Wahlkampfs. Und jetzt? Benehmen sich unsere Medien genauso! Z.B. Den Sohn von Donald Trump so durch den Kakao zu ziehen, ist kaum an unseriösem Journalismus zu überbieten. Tiefenpsychologische Einsichten begnadeter Journalisten über einen 10 Jahre alten Jungen. Peinlich! Läuft das nicht schon unter Mobbing/Hatespeech? Ich dachte da gehen WIR jetzt so gnadenlos gegen vor!?
” und schreckt nicht einmal vor völlig wirren Artikeln zurück, die keinem Logik-Test standhalten würden: So publizierte die (nicht gerade als Investigativeinheit bekannte) Redaktion des irgendwo zwischen Hipster und BWL-Studenten einzuordnenden „Business Punk“ gar eine Statistik, welche Wähler noch in 60 Jahren mit den Konsequenzen dieser Wahl leben müssten – und welche nicht. ” Es ist so herrlich, eine dämliche Nachricht jagt die andere. Ich wußte gar nicht, daß eine Wahl so lustig sein kann. Obwohl das alles entsetzlich traurig ist. Diese Medien werden auch alle abgestraft. Welcher Leser, der keine Lust mehr hat sich vera…. zu lassen, kauft solche Blätter überhaupt noch. Auf er anderen Seite wird dadurch die Spreu vom Weizen getrennt. Das ist längst überfällig und diese Blätter graben sich ihr eigenes Grab.
“‘Und die einstmals liberal-konservative FAZ ist sicher: „Selbst die Gründungsväter hätten das nicht kommen sehen’.” Die Gründungsväter hätten das nicht kommen sehen? - Aber Hallo! Die Gründungsväter hätten Trump gewählt! Vielleicht sollten sich die Redakteure der FAZ mal ein wenig näher mit US-Geschichte befassen. Dann wäre ihnen vermutlich ziemlich schnell klar was die “Gründungsväter” im väterlichen Auge hatten. Was sie nicht im Auge hatten ist sicherlich der Balken in den Sehorganen der FAZ-Skribenten ...
Das Volk habe sich von der Politik entfernt, entrüstete sich kürzlich in einer Talkrunde ein Elite-Vertreter. Der Gedanke, dass sich die Politik vom Volk entfernt hat, kam ihm gar nicht. Sind diese Meinungsführer überhaupt noch zur Selbstreflexionen in der Lage? Mir erscheint mittlerweile “nein”. Der Elite-Körper, an dem das 24-Stunden-Umfeld nagt und der sich selbst Verfolgung aussetzt, erscheint mir ausgesprochen krank. Das sich die gesamte Hierarchie bei den Zwangsgebührensendern mittlerweile im Paralleluniversum angelangt ist, liegt daran, dass man Karriere dort nur aalglatt hinbekommt - mit einer schlafwandlerischem, opportunen, meinungsgeglätteten politschen Korrektnis. Einen ähnlichen Effekt beobachtet man bei den “etablierten Parteien”. Ich weiß nicht, vor wem ich mehr Angst haben muss: Vor Zeigefinger-Typen und dämagogisierenden Verdächtigern wie Heiko Maas, oder dem besorgten Bürger, der begründet Zustände ausspricht und damit verhindert, dass zur Verhinderung dergleichen gleich eine Revolution ausbrechen muss.
“Aber ganz besonders bezeichnend ist diese Headline von SPIEGEL ONLINE (SpOn): „Clinton landesweit mehr Stimmen als Trump“. Eine glatte Lüge, weil SpOn im Artikel selbst eingeräumt hat ...” Und genau deshalb werden derartige Medien als “Lügenpresse” bezeichnet. Und sie scheinen sich darüber auch noch zu wundern und weisen es empört von sich.
Es wird noch weiter polarisiert, ausgegrenzt und mit simplen Feindbildern operiert werden, bis die ersten 5% ggf. den Geruch aufnehmen, daß sich der Wind der Tendenzen dreht und die 95% nicht mehr sicher davon ausgehen können mit purer Gesinnungsschreibe ihre Ciabatta Brötchen zu verdienen. Bis dahin gibt es Signale aus einer bizarren Parallelwelt, die sich jedem einigermaßen integren Intellekt verschließt. Informationsdienstleister ist den Selbstgefälligen viel zu profan, Volkserzieher doch viel erhabener fürs Selbstwertgefühl…
Danke für diesen guten, unaufgeregten und die traurige Wahrheit unseres Qualitätsjournalismus treffend beschreibenden Artikel. Ich habe die Faxen dicke und werde mein ZEIT-Abo kündigen.
Sehr guter Beitrag! Clinton hat übrigens über alle Bundesstaaten gerechnet tatsächlich mehr Simmen geholt als Trump. Das ist aber völlig irrelevant, da das Amerikanische Wahlrecht etwas anderes vorgibt. Daher mal die Gegenfrage stellen: Welche Wähler haben bei uns Merkel oder Gauck gewählt? Antwort: niemand! Der Präsident und der Kanzler werden in unserem Wahlsystem von den Parteien ausgekungelt!
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