Danke dafür- sollte in allen Schulen, Kabinetten und allen Kliniken gelesen werden.
Danke für den trostreichen Text, was den Sterbeprozess angeht. Leider fehlt das Entscheidende. Der einzige, der auferstanden ist, hat einmal zur trauernden Martha, dessen Bruder gestorben war, gesagt: „Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“ (Joh.11,25) Das Furchterregende ist also nicht der Sterbeprozess an sich, sondern der Zustand danach. Wenn wir den Sterbeprozess durchschritten haben, ohne im Leben an Jesus geglaubt zu haben, werden wir keineswegs in einem „gnädigen Nichts“ sein, sondern in einem ewig von Gott getrennten Zustand. Ich kann mir nichts Grausameres als das vorstellen. Jeder Alptraum verblasst gegen diesen Zustand, der ja ewig anhalten wird: nach dem Sterben eine glasklare Erkenntnis darüber zu haben, dass man den Quell, die Freude, die Herrlichkeit, die absolute Liebe verpasst hat. Das wünsche ich meinem ärgsten Feind nicht! Wir müssen diese Glaubensfrage unbedingt VOR dem Sterben klären! Jesus hat behauptet, dass es ohne Ihn kein ewiges Leben bei Gott geben wird. Er war entweder total wahnsinnig, oder Er hatte recht.
Ein Patient von mir verfügte mal in seinem Testament, sollte er gegen seinen notariell und ärztlich bezeugten klaren Willen in ein KH zum “verrecken” verbracht werden, daß die Veranlassenden von seinem -nicht unbeträchtlichen Erbteil- auszuschließen sind, und/oder uU ein Strafverfahren einzuleiten wäre, und - jetzt kommt´s!- die gegen seinen erklärten Willen handelnden Mediziner kein Honorar zu erwarten hätten! Er verstarb friedlich zu Hause. Sic.
Ich kannte mal einen Herrn, sehr depressiv, der verzichtete auf Suizid, weil er befürchtete, im Jenseits könnte es noch schlimmer werden als im Diesseits. Wer weiss das schon, Christus und Lazarus sagten dazu nichts.
Danke für diesen großartigen Text! Sehr gut Ihr Hinweis auf Seneca und Herodot. Die antiken Denker waren an Lebens- und Sterbensweisheit unseren Zeitgeistlichen weitaus überlegen. So schreibt der von mir verehrte Cicero in seiner Schrift „Über das Alter“ (Cato maior de senectute): „Wie armselig ist doch ein Greis, wenn er in einem so langen Leben nicht erkannt hat, daß der Tod gering zu achten ist!“ Und in der gleichen Schrift: „Je näher ich dem Tode komme, um so mehr habe ich den Eindruck als sehe ich Land und steuerte nach langer Seefahrt den Hafen an.“ Und Sophokles läßt in seiner letzten Tragödie „Ödipus auf Kolonos“, die er im Alter von etwa 90 Jahren schrieb und daher wußte, wovon er sprach, den Chor gegen Ende sagen: „Wer ein längeres Leben wünscht / Über mäßiges Maß hinaus, / Torheit heget nur dessen Herz. / Sicher ist dieses und überdeutlich. / Es bringt vieles die lange Zeit, / Was dem Leide doch näher ist. / Lust, die findest du nimmermehr, / Wenn einer mehr als billig lebt.“ Und einige Verse weiter als Krönung dieses: „Nicht geboren zu sein, das geht / Über alles; doch lebst du schon – / Dorthin wieder, woher du kamst, / Schleunigst zu eilen, das nächste Beste.“ Kann ich nun in unseren gepamperten Zeiten von unseren Herrschenden für mich ein möglichst ewiges Leben verlangen? Da sei die hl. Greta / hl. Angela / der hl. Jens / hl. Lothar vor (Nichtzutreffende bitte streichen)!
Stehlen, morden, huren, balgen. Heißt bei uns nur die Zeit zerstreun. Morgen hangen wir am Galgen, Drum laßt uns heute lustig sein. Schiller, die Räuber - Ich glaube, das Erschreckendste am Tod allgemein ist, daß einen zuerst der Gedanke durchzuckt, den angesammelten Sperrmüll zurücklassen zu müssen. - Meine Oma hatte auch einen seligen Tod. Sie fuhr in geselliger Runde nach Italien, bestellte in einem Cafe Kaffee und Kuchen und verstarb an Ort und Stelle mit Kuchen im Mund. - Ich fürchte mich nach dem, was ich hier erlebe, mehr vor einer unkontrollierten Wiedergeburt als vor dem Tod. - Der kryrenische Philosoph Hegesias, um 300 v. Chr., mit dem Beinamen „der zum Tode überredet“, empfahl den Selbstmord auf Grund seiner pessimistischen Lebensauffassung; seine Vorträge wurden in Ägypten verboten, weil sich viele Zuhörer das Leben nahmen.
Ich behaupte dagegen: Es gibt eine Individualität des Todes und der Haltung ihm gegenüber! Es gibt Menschen, die das Leben tatsächlich als Qual begreifen und hier kann der Tod eine Erlösung sein. Und es gibt alte Menschen die ausgesprochen gern leben und noch im Alter am Schicksal ihrer Partner, Kinder und Enkel teilhaben und die nicht im Geringsten lebensmüde sind. Ich bin absolut dafür, die Menschen selbst über ihren Tod entscheiden zu lassen, solange diese Option existiert. Und ich bin absolut dagegen, den Menschen eine allgemeingültige Vorstellung vom Tod aufoktroyieren zu wollen, gleichsam als Begründung gegen den Schutz der alten Menschen vor Covid 19. Eine solche Stellungnahme finde ich insbesondere von Seiten eines Arztes mehr als bedenklich - morgen kommt möglicherweise dann jemand, der auf dieser Basis Euthanasie begründet? Vielleicht liegt es in der Natur der Sache, dass Ärzte mit der Zeit gegen den Tod abstumpfen, was sie dann allerdings kaum dazu qualifiziert, eine allgemeine Philosophie des Todes für alle festzulegen. Die Haltung, das Leben älterer und alter Menschen nicht mehr als wertvoll zu betrachten, ist mir leider im Medizinwesen nicht selten begegnet, ich finde sie jedoch absolut unethisch und lehne sie deshalb kategorisch ab!
Ein Arzt ist ein Arzt und kein Seelsorger und kein Philosoph. Wenn Patienten ihn direkt fragen, soll er seine Meinung sagen. Aber sich nicht ungefragt aufdrängen. Mir wäre ein katholischer Priester, der die Sterbesakramente spendet, allemal lieber am Totenbett als ein Arzt, der Epikur zitiert.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.