Henryk M. Broder / 12.06.2019 / 11:00 / Foto: achgut.com / 41 / Seite ausdrucken

Das Jüdische Museum Berlin macht sich nackig

Manche wissen es schon eine Weile, andere kommen langsam darauf. Das "Jüdische Museum Berlin" ist eine anti-israelische Propaganda-Einrichtung. Seine Idee vom "wahren" Judentum ist die einer religiösen Gemeinschaft, die allen Verfolgungen zum Trotz der Diaspora die Treue hält und bei "Israel" an Jaffa-Orangen denkt. Wie es in diesem Haus zugeht und wer da alles zum Vorsingen eingeladen wird, hat Alan Posener vor kurzem in der Welt beschrieben. Mir war das ganze ebenso bombastische wie suggestive Projekt von Anfang an unheimlich, Teil der "Wiedergutwerdung der Deutschen" (Eike Geisel) auf dem Rücken der Juden. 

Nun hat die Botschaft auch den begriffsstutzigen Zentralrat der Juden erreicht. In einer ungewöhnlich scharf formulierten Erklärung stellt der Zentralrat fest, das JMB habe "das Vertrauen der jüdischen Gemeinschaft verspielt". Sogar die Patronin des Museums, Kulturstaatsministerin Monika Grütters, ist not amused, hält aber an der Fiktion fest, "dass das JMB die BDS‐Bewegung weder aktiv unterstützt noch erklärten Feinden Israels eine Bühne bietet". Das Ganze sei eine Kommunikationspanne, verursacht durch einen Mangel an Sensibilität. Irgendjemand aus ihrer Behörde sollte der Frau mal das Drei-Instanzen-Modell erklären.

Was sie vehement verneint, ist genau das, was das JMB tut. Es unterstützt die BDS-Bewegung und bietet erklärten Feinden Israels eine Bühne. Man kann sich allenfalls darüber streiten, ob es dies bewusst oder "aus dem Bauch heraus" tut und was da alles  zum Vorschein kommt, wie bei jenem Bürgermeister einer Kleinstadt am Niederrhein, dem einst die Bemerkung entfuhr, dass man "für den Ausgleich des Haushaltes einige reiche Juden erschlagen" müßte. Was er natürlich weder böse noch antisemitisch meinte und wofür er sich umgehend entschuldigte.

Hinter dem Ich und dem Über-Ich lauert immer noch das Es. Und meistens muss man nicht lange an der Fassade kratzen, bis der Putz bröckelt.

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Ilona G. Grimm / 12.06.2019

Es erstaunt mich immer wieder, wie weit der Islam mit seinen Eroberungszügen schon gekommen ist. Und kaum jemand will es wahrhaben. Dass die BDS-Bewegung ein Teil davon ist, auch nicht. Einstmals wurde der Islam vor Wien gestoppt, jetzt stoppt ihn niemand mehr. Schon gar nicht in Berlin.

Rex Schneider / 12.06.2019

Aus wessen Hand ich fress, dessen Lied ich sing. Jedem gemeinützigen Verein hätte wohl das Amtsgericht diese entzogen und das Finanzamt hätte schon an die Tür geklopft. Eine jüdische Einrichtung (Was wohl jeder Denken soll oder nenne etwas jüdisch, dann muss ja von denen auch kommen) des Bundes, ist wohl Persilschein für alle Verfehlungen.

Gabriele Schulze / 12.06.2019

Kommunikationspanne? Gibt es die überhaupt? Schwach, sehr schwach. Vllt. sollte man sich von der FDJ-Propagandafrau was abgucken…Erschreckt hat mich der verlinkte ZEIT-Artikel von 1986. Habe ich damals gar nicht mitbekommen. Ja, Herr Broder, von wegen dünnes Eis: ich fürchte mich inzwischen vor Gesprächen, die über’s Wetter hinaus gehen. Zu schnell bröckelt es dann, das Eis.

Gabriele Klein / 12.06.2019

Sehr geehrter Herr Broder, danke dass Sie das aufgreifen. Allerdings, was schon immer nackig war, kann nicht nackig werden “Das Museum ist eine Stiftung öffentlichen Rechts in der Verantwortung des Bundes.[4][5] ” So lese ich auf Wikipedia Sagt doch alles meinen Sie nicht?  Ich lernte einst im ersten Semester als erstes zu frage, WER genau für WEN spricht und meine dass eine Minderheit am besten für sich selbst spricht. Von daher: Wer etwas über das Judentum erfahren möchte der suche sich jüdische, sich zu ihren Wurzeln bekennende Quelle.  Wer hingegen mehr über die Interessen des “Bundes” lernen will, der besuche das Jüdische Museum und studiere seinen Stiftungsrat.

Angela Hoppe / 12.06.2019

Herr Broder, Sollte die Hamas-Charta jemals umgesetzt werden, werden die Deutschen die ersten sein, die sich voller Wehmut der Juden erinnern und diese genauso wie Winnetou, ihren geliebten roten Bruder,  heroisieren und “versockeln” , aber so lange Juden für ihr einziges Refugium auf der Welt selbsterhaltende Maßnahmen ergreifen müssen, weil ihnen nicht einmal die hochmoralische Linke, sei sie nun grün, rot oder violett und sich selbstgefällig als die “wahren Demokraten” bezeichnen,  im Gegensatz zu den Feldhamstern ein Biotop zugestehen, werden diejenigen, die mit letzter Kraft und Tinte und/oder Relativierungen, dass die Schweineschwarte kracht, Vergleiche mit der Nazizeit nicht scheuen und selbst bei robusten Statements auf deutschen Straßen, wie das Brüllen von “Juden ins Gas” keinerlei Lichterketten initiieren

Donald Adolf Murmelstein / 12.06.2019

Lieber Herr Broder, manchmal gehe ich mit meiner Frau den Weg zur Gaskammer durch (so etwas wie der spirituelle Weg für Juden in der zweiten und dritten Generation deren Vorfahren zu 80-90 % in den östlichen Naherholungsgebieten ihr Ende fanden ... wenn Sie verstehen was ich meine. In dieses Museum setzen wir nie wieder ein Fuß!

Martin Stumpp / 12.06.2019

Nein, eine Kommunikationspanne, da wird sich der Zentralrat doch gleich Entschuldigen und versprechen künftig besser zuzuhören, wenn Frau Grütters oder das JMB etwas erklärt. Man muss schließlich Prioritäten setzen oder sollte der Zentralrat die seinigen tatsächlich geändert haben?

Robert Jankowski / 12.06.2019

Es ist ein jüdisches Museum, das nicht jüdisch sein will, aber stattdessen lieber mit Islamisten Umgang pflegt. Muss man das verstehen? Von wem wird dieses Museum gefördert? Wer zieht da welche Fäden?  Wieviele Juden arbeiten dort? Sind die Mitarbeiter dort irgendwie suizidal drauf? Fragen über Fragen. Aber jede Wette, dass dieses “jüdische” Museum eigentlich alle Juden ins Museum, also in den Orcus der Geschichte befördern will. Es bestehen sicherlich auch herausragende Beziehungen zur Antoniu Amedeu Stiftung!

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