@Frau Heinrich, Frau Wilhelmi, Herr Ehret, Sie sind mir so was von sympathisch. Auch ich lasse mir das Leben nicht vermiesen von all diesen Bedenkenträgern.
Der Grüne ist nur glücklich, wenn er etwas verbieten kann. Dass Grün mit erschreckenden Wahlergebnissen aufwarten kann, ist sehr deutsch. Mit ihnen haben alle Neider und Mucker (“Haben Sie gesehen, die Schlobottis haben schon wieder ein neues Auto!”) im Land die perfekte Gurkentruppe, die für sie agiert. Dass die Kommunisten ins selbe Horn stoßen (Vermögenskontrolle, Enteignungen) rundet die Sache ab.
Nee, nee, da haben Sie etwas generell falsch verstanden. Die Menschen, die den Lustverzicht predigen verzichten ja nicht selbst. Sie möchten nur, dass andere, denen es wirklich Spaß macht, für die es tatsächlich ein Lustgewinn darstellt, darauf verzichten. Für mich sind das Leute, bei denen irgendetwas psychisch nicht in Ordnung ist. Denn sie selbst verspüren keine Lust, außer sie können anderen die Lust vermiesen. Da ist wohl etwas in deren Kindheit schief gelaufen. Ein gutes Essen können die nicht genießen, selbst wenn es ökologisch neutral und vegan wäre. Auch der Genuß von Alkohol ist ihnen unbekannt, sie kennen oft nur zwei Zustände - zugedröhnt oder nüchtern. Selbst den Sex, so einfach, Mann und Frau genießen sich und ihre Lust, können diese Leute nicht verspüren. Da muss ein kleiner Berg von Plastik-/Latexteilen dazu, damit diese Figuren Spaß dran haben. Ich schätze denen ist in der Kindheit einfach jede Freude, jeder Spaß am Leben, gründlich vermiest worden. Aber, es gibt ganz, ganz sicher genug andere, selbst jüngere, die weiterhin Lust an der Lust haben, die ein gutes Steak genauso wie ein Glas Wein genießen können Spaß am Reisen haben und für die Lust miteinander weder Plastik noch unbedingt ein Bett brauchen :-) Nicht alle wurden in der Kindheit zu “Psychopathen”
Nicht jede “Religion” braucht einen Gott. Aber unabdingbarer Bestandteil jeder Religion ist der Grundsatz: Alles was Spaß macht, ist Sünde und daher verboten.
Hervorragend Herr Hueber, aber der konsequente Lustverzicht greift deutlich zu kurz, damit muss auch immer die richtige Haltung verbunden sein. Für die Sünden der Vergangheit helfen nur höhere Ablasssteuern um dem prophezeiten irdischen Fegefeuer zu entrinnen. Und wenn Sie mich fragen, man sollte sich auch mit veganen Haferkeksen, Fastentee und Algensalat selbstkasteien, denn nur so ist die Welt noch zu retten. Sollten Sie aber das Pech haben älter und weiß zu sein, reicht dass bei weitem nicht, aber dafür wurde ja gerade eine Gesetz abgeschafft, welches ein sozialverträgliches Ableben ermöglicht.
Nein, ist es nicht, soo deutsch. Die Deutschen haben gewiss ein paar Eigenheiten, aber die Selbstkasteiung gehört nicht dazu. Das ist nur die Spezialität einer urbanen Mischpoke, der es einfach zu gut geht in ihren vom Überfluss bestimmten gepamperten Existenz und die ihre Langeweile am Dasein bekämpfen mit der Idee, Gutes und Vernünftiges tun zu müssen. Sie tun es aber realiter so wenig wie die anderen, wie man an den Absatzzahlen für Autos, Fleisch, Urlaubsflügen und Kaminholz sieht. Denn der besagten Minderheit genügt schon das WOLLEN des Guten, um sich besser fühlen zu können in ihrem langweiligen Leben im Überfluss. Die Haltung an sich ist schon ein Wert. Es dann doch nicht oder nur halbherzig zu tun, dafür finden sich immer genug Ausreden. Es geht nur um das persönliche Wohlgefühl. Schon lange. Erfunden hat es die Anti-AKW Bewegung. Mit deren Aufkleber für’s Auto fing es an. Diese Minderheit ist laut und arrogant, aber sie ist nicht Deutschland. Die Zahlen sagen es.
Lust? Um Himmels willen! Ja, wo sind wir denn? Ach, waren das noch Zeiten, als in Fernsehkrimis (mit Eric Ode z.B.) in Krisensituationen erstmal der Kognak aus dem Schreibtischfach geholt und gequalmt wurde, bis man den Teer förmlich greifen konnte. “Lustphobiker” - welch ein wunderbares Wort! Lustphobiker und Moralapostel waren auch am Werk, als die 2-€-Münze mit dem Abbild von Helmut Schmidt im letzten (?) Jahr erschienen ist. Die haben doch tatsächlich die Zigarette, ohne die unser Altbundeskanzler Schmidt nicht vorstellbar war, wegretuschiert! Während meines Berufslebens habe ich etliche dieser Leute kennengelernt. Sie waren ausnahmslos verkniffen, unfroh, neigten oft zu Pedanterie und in JEDER Hinsicht meist zu Geiz.
Oh ich gebe zu, dass ich genieße. Mein Bier zu Mittag und zum Abendbrot ist wichtig. Ich sündige - und dazu noch als Frau, die schon bei einem Glas Bier pro Tag zum Alkoholiker werden würde, wie ich kürzlich hörte - ha, ha, ha ... Ich bin ein Barockmensch. Essen und Trinken ist erst in zweiter Linie Nahrungsaufnahme. In erster Linie ist es Genuß und Kultur. Schon, wenn die Ente so schön brutzelt und duftet oder der Gulasch so wunderbar paprikaisch riecht und schmeckt und die Knödel dazu munden, dann bin ich froh und zufrieden. Ich lassen den Weibern (sind vor allem Frauen) ihre rohe Möhre und ihr säuerliches Gesicht mit den zusammengekniffenen Lippen mitsamt des faltigen, alten, hässlichen Halses und der Größe XXS. Bitteschön, sollen sie sich das Leben vermießen. Ich leben mein Leben, voll innerer Harmonie und Lebenslust. Es ist endet früher oder später immer, auch wenn man dem Genuss abgeschworen hat.
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