Henryk M. Broder / 17.10.2015 / 16:35 / 16 / Seite ausdrucken

Das ist ja irre! (7) Alles Nazis außer Mutti und Sabrina

Ob ich will oder nicht, ich lande immer wieder bei Dieter Bohlen und seinem genialen Satz: “Das Problem ist - mach einem Bekloppten klar, dass er bekloppt ist.” Zuletzt kam mir der Satz in den Sinn, als ich unsere Kanzlerin auf einer CDU-Zukunftskonferenz sagen hörte: “Ja, wir schaffen das. Aber ich habe nicht gesagt: Wir schaffen das allein.”

In der Tat: Das hat sie nicht gesagt. Sie hat nur gesagt: “Wir schaffen das!”, ohne Wenn und Aber, ohne “Allein” oder “Gemeinsam”. Und jetzt versucht die Alte, sich aus der Falle herauszuschwindeln, in die sie offenen Auges gerannt ist. Wer ist hier bekloppt? Sie oder ich?

Und welche halluzinogenen Drogen nimmt Sabrina Hoffmann, Chefin vom Dienst Social Media bei der Huffington Post Deutschland, was immer das im Einzelnen bedeuten mag? Sie ist viel jünger als die Kanzlerin, sieht auch viel besser aus und redet bzw. schreibt denselben bekloppten, größenwahnsinnigen, hysterisch Stuss. Frau Hoffmann hat sich “Die jammernden Deutschen, die im Sommer noch Teddys an Flüchtlinge verteilt haben” vorgenommen und ihnen ordentlich den Marsch geblasen. Die Chefin vom Dienst Social Media bei der Huffington Post Deutschland begeht ihr Coming out als moralische Instanz, sie schreibt:

Das Stimmvieh hat die Richtung gewechselt, weil die Luft zu rau wurde. Es hat sich treiben lassen von den Medien, die sich nun auf Seiten der Flüchtlingsgegner positioniert haben. Denn dort gibt es gerade mehr Aufmerksamkeit.

Und:

Ich war so stolz auf unser Land. Im Sommer berichteten Medien aus aller Welt, was für ein großzügiges und offenes Volk die Deutschen sind. Die Deutschen, die sich gelöst haben vom Erbe der Nazis. Ich hätte damals nicht mit soviel Unterstützung für die Flüchtlinge gerechnet. Ich war gerührt.

Schrecklich. Wie kann das deutsche Volk Frau Hoffmann so etwas antun? Die Deutschen haben Frau Hoffmann nicht verdient. Sie ist zu gut, zu klug und zu gütig für das “Stimmvieh”, das nicht in die Richtung laufen will, die Frau Hoffmann ihm weist. Gerade eben, nur 70 Jahre nach dem Ende des Dritten Reiches, haben sich die Deutschen vom Erbe der Nazis gelöst, Frau Hoffmann war gerührt wie eine Schüssel grüne Grütze und so stolz auf unser Land wie Jürgen Drews auf seinen Titel als “König von Mallorca”, und dann war plötzlich alles vorbei. Die Deutschen haben Frau Hoffmann nicht nur enttäuscht, sie sind auch rückfällig geworden. Alles Nazis außer Mutti und Sabrina.

Schade, dass es die Huffington Post nicht gedruckt gibt. Ich würde gerne meine nassen Schuhe mit ihr ausstopfen.

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Leserpost

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Bernd Ufen / 17.10.2015

Ich würde hier sagen, sie hat keinen Weitblick. Denn im Gegensatz zu Frau Hoffmann haben 68% der Deutschen inzwischen verstanden, was im Hintergrund läuft. Frau Hoffmann wird das wohl nie verstehen.  Vielleicht tue ich ihr aber auch Unrecht, denn sie hat ja eventuell nur im Auftrag des Chefredakteurs einen Artikel verfasst, der gar nicht ihre wahre Meinung wiedergibt. Anders lässt sich solch naives Geschreibsel eigentlich nicht verstehen. Gut, dass der Chef diesen heimlichen Racheakt nicht durchschaut hat! So bleibt es bei einer Peinlichkeit für die Huffington Post.

Dr. Karin Afshar / 17.10.2015

Was mich betrifft: ich unterrichte seit - ja, eigentlich seit der ersten Flüchtlingswelle aus dem Iran - 1979-80 Deutsch als Fremdsprache. Gerne, weil mich die deutsche Sprache begeistert (und zwar nicht nur, weil es meine Muttersprache ist - was noch weitere Anekdoten bereithält, die aber nicht hier). “005 - wenn ich mich richtig entsinne - wurden vom BamF die Integrationskurse eingerichtet und ich - promoviert und ein Profi musste die verkürzte Wie-auch-immer machen, um diese Kurse dann unterrichten zu dürfen. Hab ich gemacht, denn ich verdiene als freie Honorarkraft meinen Lebensunterhalt mit dem Unterricht (für den ich in mich selbst investiert habe mit meinem Studium). 2007 - oder war es 2008 kamen die ersten kritischen Bemerkungen, wenn ich mich in Kursen für den Erhalt eines bestimmten Niveaus der Kurse aussprach. Und dann kam der Frontalangriff, als ich mal nicht bereit war, mich für die Erreichung des Prüfungszieles kaufen zulassen: Du bist Hitlers Tochter. Das saß. Das saß so, dass ich dachte: Stop! Ich bin aus den Integrationskursen ausgestiegen. Die Politik dahinter war und ist menschenverachtend. Und heute? Deutschunterricht wird in die Hände von Ehrenamtlichen gegeben. Ich lasse das mal im Raum stehen… und wirken. Herr Broder, danke für Ihre Zeilen!

Mike van Dyke / 17.10.2015

Diese augenzwinkernde wie gnadenlos aussagenlogische Enttarnung der Eitelkeiten und Dummheiten ihrer Urheber, das müsste einmal zur literarischen Kategorie werden. Aber es ist so einzigartig mit der Person Henryk Broders verknüpft, dass es wohl keinen zweiten gibt, der es so genial in Szene setzen könnte. ich oute mich als Fan!

Max Wedell / 17.10.2015

Ein anderer ihrer Huffington-Artikel ist übertitelt mit “An alle fremdenfeindlichen Vollidioten”, und damit kein Zweifel besteht, an wen er sich wendet, beginnt er so: “Liebe schweigende Mehrheit”... Darin konstatiert sie übrigens: “Ihr seid nicht dumm, viele von euch haben studiert und sind erfolgreich im Beruf. ” Ein anderer ihrer Artikel über Einwanderungsgegner ist betitelt: “Die neuen Asozialen: Eure Dummheit bringt Deutschland an den Abgrund”. Halten wir fest, daß Einwanderungsgegner zwar manchmal dumm sind, aber auch manchmal nicht dumm, je nachdem, wie die Stimmung der Social Media-Chefin gerade ist. Nur bei Sabrina Hoffmann steht zweifelsfrei fest, daß sie nicht dumm ist… allerdings auch nicht immer, sondern nur, solange man noch nichts von ihr gelesen hat. Sabrina Hoffmann: “Nur jeder vierte Erwachsene informiert sich zum Beispiel laut einer Studie der TU Dresden aktiv über das Geschehen in Deutschland und der Welt.” Die Social Media Abteilung der Huffington Post hat allerdings wohl leider nur drei Mitarbeiter. Ein anderer Artikel der Huffington Post ist betitelt: “9 Anzeichen, dass dich Social Media krank macht”. In der Liste fehlt allerdings: “Sabrina Hoffmann”. An anderer Stelle bringt die Huffington Post einen Artikel mit der Überschrift: “Social Media ist ein Praktikantenjob - oder doch nicht?” Doch doch, scheint wirklich so, bin ich geneigt laut auszurufen…

Hans H. Schröder / 17.10.2015

Lieber Herr Broder, warum entwerten Sie Ihre so guten Kommentare mit kindischen Verunglimpfungen wie z.B. “die Alte” oder “sieht auch viel besser aus”. Wenn ich das, was Sie schreiben, nach Ihrem Aussehen bewerten würde, käme ich auch nicht zu der hohen Meinung, die ich ansonsten von Ihnen habe. Ihr treuer Leser Hans H. Schröder

Martin Silenus / 17.10.2015

Also die Dame liest gänzlich andere Medien als ich, wie es mir scheint. Erst Anfang der Woche wurde doch wieder eine Syrerin gezeigt die 1000€ (In Worten: TAUSEND) gefunden und abgeben hat. Ich lese überall eigentlich nur Verständnis für die Flüchtlinge und wie pöse pöse wir Deutschen sind. Aber vielleicht liest die gute Dame auch zu viel PI-News?

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