Manfred Haferburg / 31.01.2020 / 06:25 / Foto: Pixabay / 127 / Seite ausdrucken

Das große Aussteigen 

Wir sind endlich wirkliche Vorreiter. Es ist nunmehr beschlossene Sache, Deutschland steigt aus den Energieträgern Kernenergie und Kohle gleichzeitig aus. Kernenergie ist 2022 Geschichte und Kohle spätestens 2038, besser früher. In den nächsten Jahren schalten wir 50 Prozent der deutschen Stromproduktion ab. Das macht uns keiner nach, auch weltweit. 

Peter Altmaier bezeichnet den Kabinettsbeschluss in seiner unnachahmlichen Art als  "Durchbruch". Dann erklärt er, dass durch den Kohleausstieg "ein Drittel aller CO2-Emissionen beendet werden". Dass dadurch die Hälfte der Stromproduktion beendet wird, schein den Wirtschaftsminister nicht zu behelligen. Außerdem ist das nicht so ganz wahr. Es sind echte Fake-News, die da von Herrn Altmaier verbreitet werden. Denn seine  "CO2-Beendigung" trifft ja nur auf den Bereich Stromerzeugung zu. Stromerzeugung aber beträgt nun mal weniger als ein Viertel des Primärenergieverbrauchs Deutschlands. 

Also, lieber Herr Bundeswirtschaftsminister: Sie "beenden ein Drittel von einem Viertel der CO2-Emmissionen". Für den Rest müssen Sie sich noch ein bisschen zur Decke strecken und aus 50 Millionen Autos und Lastwagen aussteigen. Das betrifft übrigens auch die Dienstlimousine des Wirtschaftsministers.

Das große Abschalten kann der Bundesregierung gar nicht schnell genug gehen, noch in diesem Jahr soll in NRW ein Kraftwerk abgeschaltet werden, sieben weitere sollen dann sukzessive in der ersten Phase folgen. Die letzten Braunkohlekraftwerke sollen bis 2038 laufen. Aber es wird hoffnungsvoll eine frühere Abschaltung bis 2035 "geprüft". 

Trotz „des Klimas“ will die Regierung noch das funkelnagelneue klimakillende Kohlekraftwerk Datteln Vier in Betrieb nehmen, um dem Steuerzahler ein paar Milliarden Entschädigung zu ersparen. Dafür dürfen aber aus Artenschutzgründen die klimafreundlichen Hambi-Bewohner in ihren Bäumen wohnen bleiben. 

Natürlich kann die größte Volkswirtschaft Europas die Hälfte ihrer Stromerzeugung abschalten – wenn man die Konsequenzen konsequent ignoriert. Augen zu und durch.
Ich bin es müde, den Lesern immer wieder die Folgen des deutschen Abschalt-, Ausstiegs- und Wendewahns zu beschreiben und alle Teufel an die Wand zu malen.

Freuen wir uns doch einfach drauf, sehen wir es positiv. Deutsche Demokratie klimafreundlich am Lagerfeuer und bei Kerzenschein. Ein Ende mit Schrecken ist möglicherweise besser, als ein Schrecken ohne Ende. Baut bitte ein Dach über dieses Land. Dann ist es eine geschlossene Anstalt (Henryk M. Broder) Nur, dass die Irren die weißen Kittel an haben. 

 

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Andreas Rochow / 31.01.2020

War des Herrn Bundespräsidenten feierliche Klage, man habe aus der Geschichte nichts gelernt, etwa selbstkritisch gemeint?

S. Salochin / 31.01.2020

Die Macht der Suggestion insbesondere auf den durchschnittlichen Menschen ist im ersten Moment viel stärker als die Macht der Physik: “... bis zum 20 Stockwerk lief doch alles gut”. Sie werden sich wundern, wie froh dereinst noch gezittert und geklappert, mit dem Fahrrad im Regen geradelt und im Dunkeln gesessen wird. Stolz zeigt man Elektroautos vor, für die es keinen Strom gibt und die auch eigentlich keiner haben will, der ein Auto haben will.  Dass es sich um Irre-geleitete handelt würde ich schweren Herzens noch hinnehmen, aber am meisten ärgert mich diese Sache mit den Windmühlen: klimafragen.org

Andreas Rochow / 31.01.2020

Dieser Tage habe ich bei der Betrachtung unserer irrlichternden Politik und ihres Beraterfilzes (Fachkräfte für Sonnen-, Wind- und Fuhrwerkswesen) an die Losung: “Von der Sowjetunion lernen heißt siegen lernen” denken müssen. Sie stand, in weißen Lettern auf rotem Grund geschrieben, an vielen Stellen des öffentlichen Raumes in der DDR und motivierte die Bürger auf ihrem beschwerlichen Weg durch Mangel, Lüge und Unfreiheit. Beim Siegenlernen stieß ich auf den sowjetischen Wissenschaftler T.D. Lyssenko (1898-1976). Er könnte als Vorbild des staatsnahen “wissenschaftlichen” Politikberaters gelten, der mit politischer Manipulation, Fanatismus und Scharlatanerie verheerende Kampagnen VON OBEN anstieß. Als in der Folge millionenfacher Tod - überwiegend durch Verhungern in Russland und der vormaligen Kornkammer Ukraine - nicht mehr zu verheimlichen war, wurde das katastrophale und systematische Versagen des Kommunismus (Stalinismus) offenbar. Die Toten wurden zu Opfern ihrer eigenen Sabotage erklärt, was zu noch mehr Repression und Terror veranlasste. Erst 1962 verlor Lyssenko seine Stelle als landwirtschaftlicher Berater von N. Chruschtschow, weil mutige Wissenschaftler, darunter A. Sacharow, Lyssenko Betrug im Namen der Wissenschaft, politische Ausgrenzung und Stasi-Machenschaften nachgewiesen hatten. Wollen wir das NOCH einmal? Mechanismen dürfen sich nicht 1 : 1 wiederholen! Uns werden Kampagnen beschert, die wir nicht bestellt haben! Aktivisten bestimmen, wo es lang geht. Während sich eine “diskriminierte” Minderheit nach der anderen erfindet, verpufft der mehrheitliche Volkswille in einem Aktivistendickicht, mit dem sich die Regierung umgibt! Und wissenschaftliche “Folgenforscher” raten der Regierung zur Großen Transformation bis das Licht ausgeht. Wenn es schief geht, sind die Saboteure von der AfD schuld, die mit “Hass und Hetze” den Windenergie-Ausbau in Merkel-D - Verfünffachung! -verhindern. Unserem Land fehlen die Sacharows! Wir brauchen jede Menge von ihnen.

Helmut Bühler / 31.01.2020

Wir freuen uns auf den Blackout, der die Gläubigen vom Klima-Hochamt zurück auf den Boden der Tatsachen bringen wird. Ob die Hohepriester aus der verdummten Sekte “Bündnis90-Die Grünen” geheilt werden können darf bezweifelt werden - aber Hauptsache, ihnen laufen die Gläubigen davon.

Hagbard Celine / 31.01.2020

Alexandra, schaffen Sie den Dieselgenerator und Akkus für die PV-Anlage an. Vor allem muss der Notebook-Akku gut geladen sein, damit sie die Netzsynchronisierung wegkonfigurieren können, sonst schaltet sich im Blackout ihr Wechselrichter ab.

Wilhelm Mueller / 31.01.2020

Als Hitler 39 den Krieg gegen die Sowjetunion begann, hätte jedem einigermaßen intelligenten Deutschen klar sein können, dies sehr wahrscheinlich in die Katastrophe führt. Trotz dem haben ihm auch die gut gebildeten Deutschen mehrheitlich gewähren lassen: Die Wirtschaft, die Schulen, die Universitäten, die Kirchen, die Medien sowieso. War es vorstellbar, dass Hitler und seine Verbündeten einen Weltkrieg gewinnen würden? Selbstverständlich war das vorstellbar- für jeden, der genau so wahnsinnig war wie die Führungsriege der Nazis. Der Rest der Deutschen wurde mit einer grausamen Propaganda auf Linie gebracht. Ich finde, dass man die Parallelen zu den heutigen Zuständen eigentlich nicht übersehen kann.

Friedrich - Wilhelm / 31.01.2020

—-es wird gut sein, in deutschland ein haus mit atombunker zu besitzen. den sollte man schnellstens mit allem nötigen zum längeren überleben von blackouts ausstatten!  denn es wird nicht ohne kriegsähnliche zustände ablaufen! ich beneide die zurückgebliebenen nicht! für diejenigen, die das nicht erleben wollen, bin ich bereit hier und in kanada quartier zu machen! best regards friedrich - wilhelm, cambridge/mas.

Th. Wagner / 31.01.2020

@ Albert Pflüger: Ich weiß zwar nicht, was an dem Mehrheitswahlrecht besser sein soll, wenn die zu wählenden Parteien solche Leute wie jetzt aufstellen. In meinen Augen hilft nur eins vor allem aus psychologischer Sicht: da Macht letztendlich immer korrumpiert und die Handaufhalter übrig läßt (die sich entsprechend in den Ar…h der mächtigeren Parteimitgliedern, sich hochdienen), gibt es für dieses Übel der Mangel an Qualifikation nur eins, die strickte zeitliche Begrenzung der ausgeübten Macht. Kein Minister oder Abgeordneter wird schlauer als seine kompetenten Beamten (auf die im Regellfall selten gehört wird), auch nicht über längere Zeit im Amt. Ganz im Gegenteil, beim Minister oder Parlamentariers wächst das Bewußtsein, wie man möglichst viele Wählerstimmen beim nächsten Hype abgreift.

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