Dirk Maxeiner / 26.04.2017 / 18:00 / 6 / Seite ausdrucken

Das Fern-Duell Gabriel gegen Merkel

Von Dirk Maxeiner. Der Bundesaußenminister und Vizekanzler hat soeben vorgeführt, wie man Wahlkampf nicht machen sollte. Und Angela Merkel hat am selben Tag vorgeführt, wie ausgezeichnet ihr Machtinstinkt funktioniert.

Es bestimmen heute zwei Ereignisse die Schlagzeilen, die symptomatisch sind. Nummer 1: Gabriel hielt es für erforderlich, sich mit dem israelischen Ministerpräsidenten anzulegen, was für einen Antrittsbesuch eine etwas gewagte Herangehensweise darstellt. Nummer 2: Angela Merkel hofierte die Trump-Tochter Ivanka nach allen Regeln der Kunst, um sich auf diesem Weg an den Vati in Washington heranzurobben. Es könnte gut sein, dass das gelungen ist.

Fazit: Gabriel hat viel Radau gemacht und viel Schaden angerichtet. Der Beifall, der ihm gezollt wird, dürfte eher kurzfristiger Natur sein, der Schaden langfristig. Es ist auch die Frage, ob Gabriel die Geister, die er da ruft und bedient, wieder los wird. Merkel ist mit ungleich sympathischeren Botschaften und Bildern in allen  großen Medien. Und sie dürfte, da beißt die Maus keinen Faden ab, auch langfristig davon profitieren.

Ivanka Trump kam aus der Ferne, Gabriel reiste in die Ferne. Gabriel und Merkel trugen auf diese Weise ein Fernduell aus, das ganz klar auf die deutsche Innenpolitik zielte. And the winner is: Merkel. Dem Merkel-Skeptiker bleiben nur zwiespältige Gefühle. Einerseits: Es ist für Deutschland gut, wenn das Verhältnis zu den USA wieder ins Lot kommt. Ob vier weitere Jahre Merkel gut für Deutschland sind, steht auf einem anderen Blatt. Deshalb: Schade, dass sie so dämliche Gegner hat.

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Karla Kuhn / 26.04.2017

Merkels Machtinstinkt hat schon immer bestens funktioniert. Allerdings ist das keine gute Eigenschaft. Und mal sehen, wer zuletzt lacht…... Gabriel hat eben kein besonders diplomatisches Händchen ?  Hatte er sich nicht selber zum Außenminister erhoben ??

bruno michel / 26.04.2017

Es war doch etwas ungeschickt, dass die Floskelfabrik Steinmeier dem undiplomatischsten aller Politiker den Posten des obersten Diplomaten überlassen hat. Es genügt, Gabriel in Talkshows zu beobachten um zu sehen, dass das Aussenministerium nicht sein Ding ist.

Andreas Rochow / 26.04.2017

Gabriel fehlt der klare Blick: Die Juden mit den Sozialdemokraten NS-opfergeschichtlich auf eine Stufe zu stellen, ist eine beispiellose Instinktlosigkeit. Man darf es dem Außenminister aber nicht zu arg ankreiden. Immerhin haftet ihm der Geruch des vorläufigen Außenministers an.

Andreas Ulbrich / 26.04.2017

Was Gabriel betrifft stimme ich zu. Was Merkel und die Trumptochter betrifft, sollten Sie mal die amerikanische Presse lesen.

Martin Lederer / 26.04.2017

Merkel weiß, wer stärker und wer schwächer ist. Und handelt entsprechend. Deshalb legt sie auch so großen Wert auf “gute Beziehungen” zu den Medienkonzernen hier.

Frank Hilgers / 26.04.2017

Wenn Herr Gabriel so weiter macht, haben wir in drei Monaten Krieg mit der Schweiz.

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