Das Wegsehen der Bundesregierung nach der Sprengung der Ostsee-Pipelines endet nun mit einem Worst-Case-Szenario. Ein 49-jähriger Ukrainer wurde als Schlüsselfigur festgenommen. Ein Fall von geopolitischer Brisanz, der Deutschlands Souveränität radikal infrage stellt.
Es war einer der spektakulärsten Vorfälle in der Frühphase des Ukrainekriegs: die Explosionen an den Nord-Stream-Pipelines am 26. September 2022. Die Nachricht vom abrupten Ende der umstrittenen Energieverbindung zwischen Deutschland und Russland verbreitete sich in Windeseile. Rasch fiel im Westen der Verdacht auf Moskau – mit dem Argument, Russland wolle Europa unter Druck setzen, die westliche Unterstützung für Kiew unterminieren und verfüge über die nötige Fähigkeit für eine solch komplexe Unterwasseroperation. Die Sabotage, so hieß es, sei eine Drohgebärde im Rahmen hybrider Kriegsführung.
Doch diese Logik war nicht frei von Widersprüchen. Warum sollte Russland ein eigenes Prestigeprojekt zerstören, das ihm auf Jahrzehnte gesicherte Gasexporte nach Europa versprach? Experten haben berechnet, dass Nord Stream 2 – wäre die Leitung wie geplant in Betrieb gegangen – zusätzliche Einnahmen in zweistelliger Milliardenhöhe pro Jahr generiert hätte. Auf Basis der damaligen Preise hätte die Pipeline eine Kapazität von 55 Milliarden Kubikmetern pro Jahr bedient. Bei einem konservativen Gaspreis von 300 US-Dollar pro 1.000 Kubikmeter entspräche das einem potenziellen Jahresumsatz von über 16 Milliarden Dollar.
Damit war Nord Stream 2 für Moskau nicht nur ein geopolitisches, sondern auch ein ökonomisches Schlüsselprojekt – umso weniger plausibel erscheint die These, der Kreml habe die Sprengung aus eigenem Antrieb veranlasst. Hinzu kam, dass Russland die Lieferungen jederzeit hätte drosseln können, ohne eine milliardenschwere Infrastruktur irreversibel zu vernichten.
Der Anschlag hatte mehrere Nutznießer
Auf diese und andere kritische Fragen blieb die Antwort aus – ebenso wie handfeste Beweise für eine russische Täterschaft. Die Linie des Kremls war von Beginn an eindeutig: Wenige Tage nach dem Anschlag sprach Wladimir Putin von einem „schwerwiegenden Fehler“, für den am Ende „der deutsche Steuerzahler bezahlen“ werde, und unterstellte den USA die Urheberschaft. Unstrittig war, dass der Anschlag mehrere Nutznießer hervorbrachte – und sie alle gehörten zur westlichen Koalition gegen Moskau.
Für die Ukraine war die Sprengung ein strategischer Doppelerfolg. Zum einen entfiel die letzte Option, dass Berlin oder andere EU-Staaten in einer Energiekrise erneut auf russisches Gas zurückgreifen könnten. Zum anderen versiegte damit eine der wichtigsten Einnahmequellen des Kremls: Nord Stream 2 hätte die Transitroute über die Ukraine weiter marginalisiert. Bereits 2018 hatte Präsident Petro Poroschenko gewarnt, die Pipeline werde Kiew nicht nur strategisch schwächen, sondern jährlich Transitgebühren von rund drei Milliarden US-Dollar kosten.
Infolgedessen setzte die ukrainische Regierung 2019 einen neuen Zehnjahresvertrag durch, der ihr trotz Krieg sichere Einnahmen garantierte – ein Deal, dessen Bedeutung durch die Zerstörung von Nord Stream 2 noch wuchs. Dennoch sanken die Transitmengen von vormals über 90 Milliarden auf zuletzt nur noch 15 Milliarden Kubikmeter (Stand: Dezember 2024).
Auch die USA hatten Grund zur Genugtuung. Washington hatte die Pipelines von Beginn an als geopolitischen Fehler gebrandmarkt – als „Energie-Waffe des Kremls“ und als riskante Klammer zwischen Berlin und Moskau. Bereits im Februar 2022, bei Olaf Scholz’ Antrittsbesuch in Washington, stellte Präsident Joe Biden klar: „Wenn Russland einmarschiert, wird es Nord Stream 2 nicht mehr geben. Wir werden dem ein Ende setzen.“ Der Anschlag im Herbst desselben Jahres machte aus dieser Ankündigung Realität.
Seit 2022 importiert die EU in Rekordhöhe amerikanisches LNG
Für Washington war dies weit mehr als ein symbolischer Erfolg. Die energiepolitische Entkopplung Europas von Russland öffnete den Markt für amerikanisches Flüssiggas – zu Preisen, die zeitweise das Vierfache der US-Tarife betrugen. Diese Entwicklung erhielt im Sommer 2025 einen politischen Rahmen: Im Juli einigten sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Donald Trump in Schottland auf ein Handelsabkommen, das nicht nur niedrigere Zölle vorsieht, sondern auch Investitionen und eine engere energiepolitische Kooperation einschließt.
Kritiker verweisen auf die historische Konstanz der amerikanischen Interessen: Schon 2014, nach der Krim-Annexion, hatte Condoleezza Rice beklagt, Europa kaufe „viel zu wenig amerikanisches Gas“ und sei in gefährlicher Abhängigkeit von Moskau.
Davon kann heute keine Rede mehr sein. Seit 2022 importiert die EU in Rekordhöhe amerikanisches LNG. Ein Bruttoimportwert von über 40 Milliarden Euro im Jahr 2023 machte die USA zum wichtigsten Ersatzlieferanten für russisches Gas.
In den USA wurden zudem zwei neue LNG-Produktionslinien mit einer jährlichen Kapazität von insgesamt 36 Milliarden Kubikmetern fertiggestellt und stehen kurz vor dem Produktionsstart. Weitere Projekte in den USA, Kanada und Mexiko befinden sich in der Endphase und sollen innerhalb der kommenden zwei Jahre ans Netz gehen. Diese Entwicklung stärkt die Position der Vereinigten Staaten als Hauptlieferant für Europa und beschleunigt den strukturellen Umbau des europäischen Energiemarktes.
Hinzu kommt: Seit dem 1. Januar 2025 ist die Ablösung des europäischen Energiemarktes von russischem Gas in eine neue Phase eingetreten. Aufgrund unüberbrückbarer Differenzen über eine Einigung hat Russland die Gaslieferungen über die Ukraine nach Europa vollständig eingestellt – nach sechzig Jahren ununterbrochenen Transits.
„Gefährliches Abhängigkeitsnetz"
Polen wiederum sah in Nord Stream 2 seit jeher ein Symbol deutscher Sonderwege und eine Gefahr für die Energiesouveränität Osteuropas. Bereits 2021 warnte der damalige Premier Mateusz Morawiecki vor einem „gefährlichen Abhängigkeitsnetz“, das den Einfluss des Kremls zementiere. Mit der Sprengung erhielt diese Argumentation nachträglich Legitimation. Gleichzeitig öffnete sich ein strategisches Fenster: Über die neu gebaute Ostsee-Pipeline „Baltic Pipe“ fließt seit Herbst 2022 norwegisches Gas direkt nach Polen, ergänzt durch LNG-Terminals in Świnoujście.
Der daraus resultierende Nutzen ist offensichtlich: Die Zerstörung von Nord Stream 2 stärkte Warschaus Anspruch, zur zentralen Drehscheibe für Energieimporte in der Region zu werden – politisch ebenso wie wirtschaftlich.
Wie aber ging Deutschland, der große Verlierer der Situation, mit diesen Zusammenhängen um? Die Vorstellung, verbündete Staaten könnten einen Angriff auf die kritische Energieinfrastruktur verüben, war für die Bundesregierung ein rotes Tuch. Ein solcher Verdacht hätte die NATO-Solidarität und das Fundament der deutschen Ukraine-Politik erschüttert. Eine konsequente Aufklärung hätte die heikle Frage aufgeworfen, ob ein Partner im Krieg gegen Russland bereit war, deutsche Interessen zu opfern – und ob Washington oder Warschau davon wussten.
Vor diesem Hintergrund wählte die Regierung den Weg maximaler Zurückhaltung: keine Spekulation, kein Untersuchungsausschuss, stattdessen der Verweis auf „laufende Ermittlungen“ – und das trotz des größten Sabotageakts der Nachkriegsgeschichte. Damit unterlief Berlin nicht nur sein genuines Interesse, sondern auch die eigene Pflicht zur Aufklärung.
Eine brisante Verhaftung
Dieses Wegsehen endet nun mit einem Worst-Case-Szenario. Nach Angaben der Bundesanwaltschaft gilt ein 49-jähriger Ukrainer als Schlüsselfigur der Sabotage an den Ostsee-Pipelines – ein Fall von geopolitischer Brisanz. Die Ermittler zeichnen das Bild einer Operation mit gefälschten Identitäten, Doppelpässen, militärischer Expertise und minutiöser Planung. Am 21. August nahmen italienische Carabinieri den Mann in San Clemente nahe Rimini fest. Er soll zu den Hauptakteuren der Anschläge vom 26. September 2022 gehören, bei denen drei der vier Stränge von Nord Stream 1 und 2 zerstört wurden. Grundlage war ein europäischer Haftbefehl der Bundesanwaltschaft vom 18. August.
Der Verdächtige, Serhij Kusnezow, wurde in einem gemieteten Bungalow überrascht, in dem er mit seiner Familie Urlaub machte. Ermittler stellten USB-Datenträger sowie einen Zettel mit kyrillischen Notizen sicher; auch sein Toyota Land Cruiser mit ukrainischen Kennzeichen wurde durchsucht.
Kusnezow sitzt in Auslieferungshaft. Ein italienisches Gericht bestätigte die Inhaftierung wegen Fluchtgefahr – unter Hinweis auf seine Mobilität. Er verfügte über zwei ukrainische Pässe mit unterschiedlichen Personalien, versehen mit Ein- und Ausreisestempeln aus Ägypten und der Türkei. Nach eigenen Angaben handelte es sich um private Reisen. Über die Überstellung nach Deutschland soll am 3. September entschieden werden.
Die Ermittler sehen Kusnezow als Koordinator einer siebenköpfigen Gruppe: ein Skipper, vier Taucher, ein Sprengstoffexperte. Die Männer sollen am 8. September 2022 von Rostock-Hohe Düne mit der Yacht „Andromeda“ ausgelaufen sein – beladen mit Tauchausrüstung, Gasflaschen und Sprengstoff. Das Schiff war über eine polnische Briefkastenfirma und gefälschte Papiere angemietet worden.
Brisant: Nach Medienangaben war Kusnezow bis 2015 beim ukrainischen Sicherheitsdienst SBU tätig, später Manager in der Energiebranche. Nach Beginn des russischen Großangriffs 2022 diente er erneut in den Streitkräften, nach eigenen Angaben als Bataillonskommandeur. Vor Gericht räumte er ein, 2022 in der Armee aktiv gewesen zu sein, behauptet jedoch, während der Sprengung in der Ukraine stationiert gewesen zu sein. Ende 2023 sei er aus dem Dienst ausgeschieden.
„Gemeinschaftliche Herbeiführung einer Explosion“
Dass Kusnezow zwei Reisepässe mit unterschiedlichen Personalien besaß, werten die Ermittler als Indiz für staatliche Unterstützung. Hinweise gibt es auch auf die Beteiligung aktiver und ehemaliger Militärangehöriger. Der Haftbefehl lautet auf „gemeinschaftliche Herbeiführung einer Explosion“, „verfassungsfeindliche Sabotage“ und „Zerstörung von Anlagen“. Bei einer Verurteilung drohen bis zu 15 Jahre Haft.
Neben Kusnezow fahnden die deutschen Behörden nach mindestens einem weiteren Verdächtigen: Wladimir Z., einem ukrainischen Tauchinstruktor, gegen den seit August 2024 ein Haftbefehl vorliegt. Nach Medienberichten soll er sich einer Festnahme in Polen entzogen haben – möglicherweise mithilfe diplomatischer Fahrzeuge.
Die Rekonstruktion der Täterschaft ist politisch hochbrisant, weil mit Polen und der Ukraine bereits zwei offenkundige Profiteure in die Ermittlungslogik rücken. Zwar ist unklar, ob die Operation in Eigenregie erfolgte oder unter Mitwissen amerikanischer Dienste. Gleichwohl ist ein eigenmächtiges Vorgehen der genannten Akteure mit Blick auf die Gesamtsituation höchst unwahrscheinlich.
Dass sich die USA gegenüber Deutschland weder strikt an geltendes Recht noch an die Gepflogenheiten eines engen Bündnispartners halten, zeigte bereits der Abhörskandal von 2013. Damals wurde bekannt, dass die NSA über Jahre hinweg Kommunikationsdaten in großem Umfang erfasst und sogar das Mobiltelefon der Bundeskanzlerin überwacht hatte.
Politische Konsequenzen hatte der Skandal nicht. Anstatt die Integrität Deutschlands als souveräner Staat zu schützen, beließ es Berlin bei beschwichtigenden Gesten und der Hoffnung auf Normalisierung. Der Vorgang machte deutlich, wie gering die Bereitschaft der Bundesregierung ist, bei transatlantischen Konflikten eine offene Konfrontation zu riskieren.
Den Rahmen partnerschaftlicher Loyalität gesprengt?
Sollte sich der Verdacht bestätigen, dass die Ukraine, Polen oder gar die USA an der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines beteiligt waren, stünde Deutschland vor einer Bewährungsprobe seiner staatlichen Eigenständigkeit – der größten seit dem Ende des Kalten Krieges. Die Reaktionen müssten differenziert, aber unmissverständlich ausfallen. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 gehört Deutschland zu den wichtigsten Unterstützern Kiews in Europa.
Nach Angaben des Kieler „Ukraine Support Tracker“ hat Berlin bis Ende Juli 2025 militärische und zivile Hilfen im Wert von über 28 Milliarden Euro geleistet. Ein Angriff auf kritische Infrastruktur durch einen Staat, der in diesem Ausmaß auf deutsche Unterstützung angewiesen ist, während Millionen seiner Bürger in Deutschland mit Steuergeldern versorgt werden, würde den Rahmen partnerschaftlicher Loyalität sprengen. Die logische Konsequenz einer souveränen Politik wäre eine sofortige Einstellung der Hilfspolitik einschließlich dem Ende von Waffenlieferungen.
Sollte sich hingegen eine Verwicklung Polens bestätigen, wäre dies ein Bruch elementarer Grundsätze innerhalb der EU und der NATO. Polen ist einer der größten Nettoempfänger von EU-Mitteln: Allein zwischen 2021 und 2027 fließen nach Brüsseler Haushaltsplänen rund 106 Milliarden Euro an Warschau. Den größten Anteil trägt Deutschland. Eine souverän handelnde Bundesregierung müsste eine Beteiligung Polens auf EU-Ebene thematisieren und sämtliche Zahlungen an die EU einfrieren. Zusätzlich könnte im Rahmen der NATO eine Konsultation nach Artikel 4 erfolgen.
Massive Verstöße gegen deutsche Interessen durch verbündete Staaten ohne Konsequenzen?
Am folgenreichsten wäre jedoch der Nachweis einer Mitwisserschaft oder gar Steuerung durch amerikanische Dienste. Das transatlantische Verhältnis beruht auf militärischer und technologischer Verzahnung: rund 35.000 US-Soldaten sind in Deutschland stationiert, die Bundeswehr ist in Schlüsselbereichen – von Satellitenkommunikation bis Raketenabwehr – abhängig von amerikanischer Technologie.
Eine Mitverantwortung Washingtons an der Zerstörung europäischer Energieinfrastruktur würde das Bündnis nicht nur moralisch, sondern strategisch belasten. Alles andere käme einem gefährlichen Präzedenzfall gleich: dass selbst massive Verstöße gegen deutsche Interessen durch verbündete Staaten ohne Konsequenzen bleiben.
Der Schock wäre gewaltig – und träfe Deutschland in einer Phase tiefer innerer Unsicherheit, die von wachsenden Zweifeln an der Funktionsfähigkeit der Demokratie geprägt ist – ein Befund, den J.D. Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar erstmals offen aussprach und der in Politik und Medien auf massive Ablehnung stieß.
Für Russland wäre eine Bündniskrise im Westen eine strategische Chance – nicht, um die NATO anzugreifen, sondern um moskaufreundliche Staaten wie Ungarn und die Slowakei aus dem Bündnis zu lösen. Auch die dadurch gestärkte rechte Opposition in den großen Mitgliedsländern, die seit Langem ein Ende des Krieges fordert, käme Moskau zupass. Dass eine Schwächung der NATO in Moskaus Interesse liegt, hat Wladimir Putin unmissverständlich angedeutet, als er die Allianz auf dem Waldai-Forum im November 2024 als „offenen Anachronismus“ bezeichnete.
Dennoch bleibt Deutschland ohne Alternative. Wer an der Unverletzbarkeit des Rechts und an der Verbindlichkeit von Bündnissen festhalten will, muss diese Prinzipien auch dann verteidigen, wenn dies Spannungen mit den engsten Partnern bedeutet. Tut Berlin das nicht, degradiert es sich – vom Akteur der europäischen Ordnung zum bloßen Statisten.
Dr. Christian Osthold ist Historiker mit dem Schwerpunkt auf der Geschichte Russlands. Seine Monographie über den russisch-tschetschenischen Konflikt ist in der Cambridge University Press rezensiert worden. Seit 2015 ist Osthold vielfach in den Medien aufgetreten.
Nach meiner Erinnerung waren es vornehmlich grünverblödete Journodarsteller, die das alberne Märchen von der russischen Aktion geglaubt bzw. weiterverbreitet haben.
@ H.J. Gille "@Marcel Seiler… Sie, Seiler, kaufen Ihre Energie bei den Amis, & ich für 1/4 der Kosten bei den Russen, abgemacht? Sie machen Ihren Laden dann bald zu, während meiner läuft" .... Heute schon Zeitung gelesen Herr Gille? Schlagzeile: "Geht Putins Reich der Sprit aus? Ukraine zerstört 17 Prozent der russischen Raffinerie-Leistung"
Ja die Amis haben unsere Infrastruktur zerstört. Wer dabei geholfen hat, ist nicht weiter so wichtig, obwohl weder GB noch Ukraine sollte man dabei nicht einfach damit durchkommen lassen. Nur wer sollte diese Bündnisse kündigen? Nicht etwa der Reichskanzler? Die Bevölkerung ist ja auch dafür und selbst der Autor beugt sich gerne auch ohne Gleitmittel. Der verblödete Schlafmichel wählt einfach weiter das gleiche. Selbst wenn er wach werden sollte, sind sowohl die Richter, Beamte, NGOs im Land wie auch die Eurokraten in Brüssel da um die Rückkehr zu verhindern.
Lieber Herr Osthold, so sehr ich hinter all Ihren Ausführungen stehe, die Sie hier tätigen- einschließlich der bitter notwendigen Konsequenzen - Ihr Schlusssatz und Ihre Folgerung ist leider grottenfalsch. Es ist bereits zu spät – wir sind längst kein aktiver Akteur der europäischen Ordnung mehr sondern nur noch Statist bzw. allenfalls Zahlmeister. Es war unter der ewigen Kanzlerin bereits nie anders. Sie hat ihr hinterherhecheln lediglich exobitant gut verkauft als persönlichen Führungserfolg. Wie ihrer jüngsten Kakophonie zur Lage der Nation zu entnehmen war, hält sie sich dennoch bis heute für absolut unfehlbar. Und in dem Moment wie ich diese Sätze in die Tasten getippt habe, erkenne ich, dass sie womöglich doch die Kanzelnde ist, die mit Abstand am besten zu Deutschland gepasst hat und dieses Land in seiner ganzen Abgehobenheit und Realitätsferne im Grunde perfekt repäsentiert hat. Eine Mehrzahl der Deutschen wollte es schließlich bewusst so. Nun haben wir eben den Salat...
Die Ukraine befindet sich im Kriegszustand mit Russland und zu Kriegshandlungen gehört auch, die Energieinfrastruktur des Feindes anzugreifen. Das hat Russland auch umfänglich in der Ukraine getan, insbesondere im Winter. Angriffsziel sind auch die Teile der Infrastruktur, mit denen der Feind Einnahmen erzielt. Bei Nordstream ist es nun so, dass Russland bereits im Winter 21/22 die Gasbelieferung nach Westen zurückgefahren hat, so dass noch vor Ende des Winters 22 die Speicher weitgehend leer waren. Nach dem Kriegsausbruch am 24.02. sank die Belieferung auf Null. Dann waren Wartungsarbeiten angesetzt und eine Turbine musste überholt werden, in Kanada. Dann wurde angeführt, dass die Turbine wegen der Sanktionen in Kanada festgehalten würde. Doch die Turbine konnte wieder nach Russland geliefert werden, nur wollte Russland sie nicht zurückhaben und Nordstream blieb außer Betrieb. Das löste dann die Gaskrise im Sommer 2022 aus, bei denen die Spotmärkte wildesten Schwankungen ausgesetzt waren, mächtig befeuert durch die Habeck-Truppe, die überall Panik verbreitete. Die Sprengung von Nordstream (eine Röhre blieb intakt, es könnte also theoretisch weiter geliefert werden...) war die elegante Quittung dafür, dass Russland bereits seit Winter 2021 die Gasbelieferung als politisches Druckmittel eingesetzt hatte.
Wer diese Geschichte mit dem Ukrainer glaubt, der glaubt auch an den Weihnachtsmann. Der bekannte US-amerikanische Investigativjournalist und Pullitzer-Preisträger Seymour Hersh hatte bereits 2023 Informationen zur Sprengung von drei der vier Nord Stream-Pipelines zusammengetragen und veröffentlicht . Er weist nach, dass es sich um eine wohlvorbereitete Aktion US-amerikanischer Militärs handelte, die auf Befehl des Präsidenten Joe Biden tätig wurden. Unter Berufung auf einen Insider berichtet Hersh, dass bereits im Dezember 2021 eine interinstitutionelle Arbeitsgruppe von CIA, Navy und anderen Diensten mit der Vorbereitung des Sabotageaktes beauftragt wurde. Der verhaftete Ukrainer dient rein als Nebelkerze, um der deutschen Bevölkerung einen Beruhigungsschleier über die Augen zu ziehen und Aktivismus vorzutäuschen!
Wenn der Hund sich etwas geschnappt hat, was er nicht haben soll, wirft man ihm ein blutiges Schnitzel vor die Nase, schon läßt er sein Spielzeug fallen, und hat es auch gleich vergessen. Und freut sich über das tolle Schnitzel. Oder so.... Braves dummes Hundchen. Davon gibt es im Leserforum zahlreich.