Und dann zum Ausklang der Ballnacht einen Song aus den 80ern von Peter Cornelius: ” Denn es ist nie zu spät für einen neuen Weg. Wenn man auf einmal spürt, dass man am Ende steht, dann sollte man gehn.”
Dann wird es sich Phillip Amthor sicherlich nicht nehmen lassen, launisch daran zu erinnern, dass sich Helmut Kohl das Erscheinen Merkels auf seiner Beerdigung eigentlich verbeten hatte. Das hatte ja lustigerweise auch nicht dazu geführt, dass die CDU irgendwas gemerkt hätte.
Kopfkino: Herr Broder schwebt mit Sawsan Chebli übers Parkett ... wir freuen uns schon alle über den Bericht hier auf Achse!
Die Oligarchie feiert sich selbst im Festsaal der Titanic. Und wir glotzen unseren Volksvertretern per Fernsehen dabei zu und freuen uns mit. Von Demokratie hat eben jeder was!
“Eventtermin” (anglizismen müssen sein, dann klingt alles so weltoffen, gleich welcher Quatsch es ist…) ist der 11. Januar? Hm, ein historisches Datum, dieser 11. Januar. An ihm wurde 1919 wurde die ” Sozialistische Republik Cuxhaven” ausgerufen und 1946 schnappte sich Enver Hodscha Albanien. Was fällt mir bei der 11 noch ein? Im elften Jahr der neuen Zeitrechnung besuchte eine römische Friedensarmee - unter Tiberius - die rechtsrheinischen Gebiete, fackelte Häuser ab, verdarb die Felder und erschlug jeden Bewohner der das nicht schön fand. Ziel: Das Schaffen einer menschenleere Pufferzone zwischen den barbarischen Germanenhorden und dem friedlich-zivilisierten Imperium Romanum. Nicht lustig? Na, dann bleibt ja noch der Elferrat. Bunt gekleidete schwafelt der Vorsitz Unsinn, mahnt zur Ordnung und die Narrenkappe zeigt das wahre ich. Ach nee, ist ja der Presseball. Leitet sich das von “auspressen” ab? Ich grüble noch…
Der Apéro des Balls der Interkulturalität wird wahrscheinlich im Görlitzer Park stattfinden. Danach fährt die offene Gesellschaft gemeinsam mit der U-Bahn ins Maritim Hotel.
Ich verstehe nicht, warum hier unisono auf Philipp Amthor eingeprügelt wird. Er vertritt doch genau das, was erwartet und gewählt wird. Das er anmutet wie ein frisch eingestellter Pennäler, geschenkt. Das er keinerlei Lebenserfahrung hat, aber Erwachsenen erklären will, wie die Welt funktioniert, geschenkt. Das er flux mal zum den Katholen konvertiert, sobald es hilfreich erscheint, geschenkt. Früher trat man in Meck-Pomm “in die Partei ein”, wenn man etwas werden wollte. Heute scheint die CDU der Garant für Karriere zu sein, geschenkt. Leute wie Philipp Amthor braucht das Land, jung, unerfahren, lenkbar, karrierebewußt, wendebereit, dann wird auch etwas aus uns werden.
Ich glaube, Helmut Kohl hätte sich zu Lebzeiten über eine Ehrung gefreut. Aber dazu hatten die “Damen” und “Herren” nicht den Schneid.
Eine Ansammlung unwichter Menschen, die sich an einem bedeutunglosen Anlass selber feiert und ein geistig vergreister 27-jähriger der etwas ins Mikrofon plärren darf. Passt!
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